Selma TENISON, *1927, vermisst 1945 in Berlin |
Isenberg
Jungspund


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Selma TENISON, *1927, vermisst 1945 in Berlin |
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Selma TENISON (auch ähnliche Schreibweise möglich) wurde am 18. Juni 1927 geboren, wohl im Baltikum, vermutlich in Estland. Ihre jüngere Schwester Martha, die in Reval geboren worden sei soll, suchte kurz nach dem Krieg von Hamburg aus, wohin sie sich geflüchtet hatte, nach Selma. Sie gab beim DRK-Suchdienst als letzte bekannte Adresse ihrer Schwester an: Berlin-Spandau-West, Alt-Pichelsdorf 21 (Ausländerlager).
Das Schicksal von Selma Tenison hat sich bis heute nicht klären lassen. Die Kinder ihrer Schwester, die im westeuropäischen Ausland zu Hause sind, wohin Martha Tenison kurz nach dem Krieg geheiratet hatte, möchten versuchen, mehr über ihre Tante zu erfahren. Ihre Mutter Martha hatte erzählt, dass Selma möglicherweise bei einem amerikanischen Luftangriff so schwer verletzt worden sei, dass sie zu einem unbekannten Zeitpunkt danach gestorben sei. Wie sie zu dieser Information/Annahme kam, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Der DRK-Suchdienst teilte den Kindern im Oktober 2009 mit, dass die Suche nach dem Verbleib ihrer Tante Selma ergebnislos geblieben sei. Auch Nachfragen beim Landesamt für Bürger und Ordnungsangelegenheiten in Berlin, beim Landesarchiv Berlin und beim Kirchlichen Suchdienst, HOK-Zentrum Stuttgart, hätten keinerlei Ergebnis gezeitigt.
Hieraus ergeben sich nun einige Fragen, die ich für die suchenden Hinterbliebenen, die kein Deutsch sprechen, hier stellen möchte:
1. Gab es einen Luftangriff, bei dem das genannte Lager oder der Betrieb, zu dem es gehörte, in Mitleidenschaft gezogen wurde und ggf. wann?
2. Waren in dem Lager nur Zwangsarbeiter untergebracht? (Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass Selma T. evtl. eine Baltendeutsche war und somit möglicherweise eher keine Zwangsarbeiterin)?
3. In welchem Betrieb/welchen Betrieben arbeiteten die in dem genannten Lager untergebrachten Personen?
4. Was geschah mit dem Lager und seinen Insassen nach dem Ende der Kampfhandlungen? Es soll bei der Eroberung Berlins in Pichelsdorf zu schweren Kämpfen gekommen sein. Ist davon auszugehen, dass die Russen dort vorgefundene Balten gleich nach Osten abtransportierten?
5. Welche Stellen/Veröffentlichungen könnte man über die vom DRK-Suchdienst genannten hinaus in dieser Angelegenheit noch befragen?
Im Namen der Angehörigen danke ich schon jetzt für jeden Hinweis.
Viele Grüße,
Fritz
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17.02.2010 17:20 |
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Peavey
König
   

Dabei seit: 12.09.2006
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Hallo Fritz !
Wurde sich in diesem Fall schon mit dem Suchdienst in Arolsen in Verbindung gesetzt ?
http://www.its-arolsen.org/de/startseite/
Leider gibt das "Nationalsozialistische Lagersystem CCP" Martin Weinmann nichts zu dem gesuchten Lager in Spandau her, konnte lediglich einen Hinweis auf das Gefängnis in der Ribbenstrasse finden.
Beste Grüße
Bernhard
__________________ Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
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20.02.2010 19:10 |
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Isenberg
Jungspund


Dabei seit: 26.09.2009
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Themenstarter
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Vielen Dank, Bernhard! Ich werde den Angehörigen eine Anfrage in Arolsen empfehlen. Gibt es weitere lohnend erscheinende Nachschlagewerke zu dem Thema, die Dir nicht zur Verfügung stehen, um die ich mich aber kümmern könnte?
Schöne Grüße,
Fritz
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21.02.2010 07:24 |
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Peavey
König
   

Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 1.037
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Hallo Fritz,
leider habe ich zu diesem Thema nur wenig Literatur und kann Deine Frage leider nicht beantworten weil diese Thematik nur ganz am Rande zu meinem Interessensgebiet zählt.
Könnte mir noch vorstellen dass es in Berlin(Spandau) vielleicht relevante Archive gibt.
Beste Grüße
Bernhard
__________________ Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
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21.02.2010 11:34 |
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Tobias
Moderator
  
Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 705
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Hallo Fritz,
ein schwerer Fall den Du da hast!
Zitat: |
1. Gab es einen Luftangriff, bei dem das genannte Lager oder der Betrieb, zu dem es gehörte, in Mitleidenschaft gezogen wurde und ggf. wann?
2. Waren in dem Lager nur Zwangsarbeiter untergebracht? (Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass Selma T. evtl. eine Baltendeutsche war und somit möglicherweise eher keine Zwangsarbeiterin)?
3. In welchem Betrieb/welchen Betrieben arbeiteten die in dem genannten Lager untergebrachten Personen?
4. Was geschah mit dem Lager und seinen Insassen nach dem Ende der Kampfhandlungen? Es soll bei der Eroberung Berlins in Pichelsdorf zu schweren Kämpfen gekommen sein. Ist davon auszugehen, dass die Russen dort vorgefundene Balten gleich nach Osten abtransportierten?
5. Welche Stellen/Veröffentlichungen könnte man über die vom DRK-Suchdienst genannten hinaus in dieser Angelegenheit noch befragen? |
Da würde ich mal beim Stadtarchiv/Staatsarchiv in Berlin anfragen und wenn die nicht helfen können, fragen ob sie Dir nicht jemanden nennen können, der evtl. helfen könnte.
Zudem beim Bundesarchiv ob sie dort Listen zu Fremdarbeitern haben.
Auch wenn die WASt nicht zustädnig ist, eine Anfrage dort stellen. Vlt. haben sie ja doch etwas.
Beim DRK am besten alle dort vorliegenden Unterlagen in Kopie anfordern.
Zudem eine Anfrage beim Ludwig-Boltzmann-Institut in Graz stellen. Auch wenn die für Deutschland nicht zuständig sind, wissen die vielleicht noch andere Stellen. (Hierzu würde ich denen den Fall sehr ausführlich schildern inkl. wo man überall schon angefragt hat).
Auch eine Anfrage bei der Stiftung Sächsische Gedenkstätten ist ratsam.
Und eine Anfrage beim estnischen Roten Kreuz.
Mehr fällt mir fürs erste nicht ein.
Gruß
Tobias
__________________ Suche Infos zur 101.Jäger-Division, 2.Fallschirmjäger-Regiment, 69./131./227.ID
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21.02.2010 12:37 |
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JANE

Eroberer
  
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RE: Selma TENISON, *1927, vermisst 1945 in Berlin |
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Zitat: |
[i]
2. Waren in dem Lager nur Zwangsarbeiter untergebracht? (Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass Selma T. evtl. eine Baltendeutsche war und somit möglicherweise eher keine Zwangsarbeiterin)?
3. In welchem Betrieb/welchen Betrieben arbeiteten die in dem genannten Lager untergebrachten Personen?
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Hallo Fritz,
im Zwangsarbeit-Archiv, http://www.zwangsarbeit-archiv.de/ gibt es zum Lager Spandau Zeitzeugenberichte (auch in Ton) die einiges über die verschiedenen Nationalitäten der Lagerbewohner und deren Tagesablauf aussagen.
Ich empfehle Dir dort einmal hinein zu hören, vielleicht ergeben sich neue Suchmöglichkeiten.
Viel Erfolg und beste Grüße
Jane
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21.02.2010 13:52 |
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Isenberg
Jungspund


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Hallo Bernhard, Tobias und Jane,
vielen Dank für Eure Hinweise!
Schöne Grüße,
Fritz
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21.02.2010 17:34 |
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Isenberg
Jungspund


Dabei seit: 26.09.2009
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Ergänzung von Seiten der Familie auf meine Anregung hin, in Arolsen nachzufragen:
I should have informed you which archives we have already searched. These are as follows:-
1. Kirchlicher Suchdienst, Estland and Lettland - no records found.
2. International Tracing Service, Bad Arolsen - no records found.
3. Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Standesamt 1, Berlin - (Dort liegen Informationen der Standesämter der ehemaligen deutschen Ostgebiete vor.) - wrote to them November 2009, but there is a waiting period of 18 months for them to reply.
4. Bundesarchiv, Berlin - no records found relating to EWZ records (most records survived war) and no records found of membership of Reichsarbeitsdienst (many records lost in war).
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24.02.2010 22:52 |
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alesig

Eroberer
  

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25.02.2010 08:52 |
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Isenberg
Jungspund


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Vielen Dank, Gisela! Ich werde der Sache nachgehen.
Liebe Grüße,
Fritz
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28.02.2010 10:46 |
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