Friedrich Müller |
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Zitat: |
...und nicht im "Mimosenforum"!! |
Moin,
jemandem, der diesbezüglich wohl insgesamt nicht mehr ganz auf der Höhe scheint, sei die Frage verziehen ! Was ist bitteschön das "Mimosenforum"
l.g.
Kai
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15.06.2010 18:40 |
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Siroki B. unregistriert
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Hallo, hoffe dass ich Dir ein wenig weiterhelfen kann.
Komme selber aus dem Ort Siroki Brijeg und hab' mitbekommen, dass Anfang des Jahres ein Massengrab mit dt. Soldaten gefunden wurde, dass wohl jetzt exhumiert wird. Folgend der Link: http://www.sirokibrig.com/sirokibrig.com...ije.asp?ID=4075
Eine Abstimmung in irgendeiner Form muss wohl bereits mit den dt. Behörden stattgefunden haben. Genaueres steht aber nicht dazu drin.
Es sollen wohl nun auch weitere Massengräber geöffnet werden.
Ansonsten weiss ich noch von einem Grab eines "unbekannten dt. Soldaten" im Ort Turcinovici (in unmittelbarer Nähe zur Dorfkirche - Gemeinde Siroki Brijeg). Vielleicht kannst Du ja mit den Informationen etwas anfangen. Viel Erfolg!
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20.07.2010 13:54 |
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profa
Eroberer
  
Dabei seit: 03.08.2011
Beiträge: 63
Herkunft: Bosnien-Herzegowina
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Lieber Mortimer,
heute war ich anwesend bei der Ausgrabung von Überresten von 7 deutschen verwundeten Soldaten, die am 07.02.1945 aus dem Krankenhaus weggeschleppt wurden und laut den Aussagen der Zeugen kaltblütig umgebracht wurden. Eine Erkennungsmarke gehört einem Angehörigen des 370.Gren.-Reg. Eine andere, wesentlich kleinere, gehörte einem Angehörigen der Marine, da die Knöpfe mit dem abgebildeten Anker vorgefunden wurden.
In Siroki Brijeg gibt es 64 Massengräber, davon 40 registriert. Es ist bekannt, wo die deutsche Artillerie stationiert wurde, so dass gut möglich ist, dass auch die in der Nähe liegende Grabstätte auch deutsche Kanoniere verbirgt.
Es ist nicht wahrscheinlich, dass die ID-Plättchen an die deutsche Botschaft in Sarajevo geschickt wurden, da ich in die ganze Geschichte involviert bin, und da die Kontakte mit der Botschaft erst seit Juni 2010 bestehen.
Profa
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03.08.2011 16:12 |
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Mortimer unregistriert
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Hallo!
Vielen Dank für Deine Informationen. Bin leider erst heute durch mein "tolles" Email Programm auf Deine Antwort hingewiesen worden.
Sind denn schon irgendwelche Informationen über die Erkennungsmarken verbreitet worden?
Besteht irgendwie die Chance an die Nummern zu kommen?
Falls es irgendwelche Neuigkeiten geben sollte, lass es mich bitte wissen.
Nochmals Vielen Dank für Deine Bemühungen!!!!
Liebe Grüße
Martin
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mortimer: 03.08.2011 17:02.
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03.08.2011 16:52 |
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Mortimer unregistriert
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Hallo Profa!
Besteht denn die Möglichkeit nähere Informationen über die Nummern der Erkennungsmarken zu bekommen?
Ich habe leider erst heute von Deinem Beitrag zu diesem Thema erfahren.
Danke für Deine Bemühungen.
Gerade auch die Erkennungsmarke des Marinesoldaten interessiert mich, da mein Opa ja ursprünglich zur Marine gehörte.
Liebe Grüße
Martin
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03.08.2011 16:57 |
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profa
Eroberer
  
Dabei seit: 03.08.2011
Beiträge: 63
Herkunft: Bosnien-Herzegowina
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Hallo Mortimer,
sobald ich etwas Näheres habe, melde ich mich... Leider ist das Geld immer ein großes Problem bei diesen Ausgrabungen, letztes Jahr wurden drei Massengräber bearbeitet, wo 28 Opfer vorgefunden wurden. Eine ganz gut erhaltene Marke weist darauf hin, dass sie dem Angehörigen des Ersatzbataillons 461 gehörte.
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03.08.2011 17:42 |
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profa
Eroberer
  
Dabei seit: 03.08.2011
Beiträge: 63
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Bin dabei Mortimer zu helfen, seinen vermissten Opa, der am 06.02.1945 in Siroki Brijeg gefallen ist, zu finden.
Da in verschiedenen Quellen nur die Bataillonsbezeichnungen auftauchen, kann mir jemand helfen, aus wie vielen Bataillonen bestand damals das 370.Grenadier-Regiment, bzw. aus wie vielen Kompanien bestand jedes Bataillon? Nur einmal wird die 9.Kompanie erwähnt und der Kapitän Bollmann, ein sehr angesehner Offizier, der einen heldenhaften Tod in der Nähe des Klosters fand. Die deutsch-kroatische Verteidigungslinie wurde im Bereich der 9.Kompanie durchbrochen, was letztendlich zum Fall der Stadt führte.
Vielleicht könnte man durch die o.g. Aufstellung irgendwie eine nähere Lokalität des Todes Mortimers Großvaters bestimmen. Es ist nicht zu glauben, dass er viel weiter begraben ist.
Für andere Interessierte erwähnt man die Namen der gefallenen Offiziere: Kapitän Bollmann, Kapitän Hanitzsch, Stabsarzt Dr Hirsch, Leutnant Willkommen, Leutnant Kaestner...(Aus dem Buch "Kriegsschauplatz Kroatien, Franz Schraml, Kurt Vowinckel Verlag, Neckargemuend, 1962).
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05.08.2011 11:49 |
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Giro unregistriert
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Moin,
Zitat: |
Besteht denn die Möglichkeit nähere Informationen über die Nummern der Erkennungsmarken zu bekommen? |
Nein, sie sagt nur, so lange es die Erste ist, über die erste Einheit des Soldaten etwas aus. Bei verlust steht die Einheit, be der der Soldat die neue Marke erhalten hat.
Gruß
Dieter
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05.08.2011 12:28 |
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Jürgen Fritsche
König
   

Dabei seit: 28.12.2006
Beiträge: 1.272
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Zitat: |
Original von profa
Da in verschiedenen Quellen nur die Bataillonsbezeichnungen auftauchen, kann mir jemand helfen, aus wie vielen Bataillonen bestand damals das 370.Grenadier-Regiment, bzw. aus wie vielen Kompanien bestand jedes Bataillon? Nur einmal wird die 9.Kompanie erwähnt und der Kapitän Bollmann, ein sehr angesehner Offizier, der einen heldenhaften Tod in der Nähe des Klosters fand. Die deutsch-kroatische Verteidigungslinie wurde im Bereich der 9.Kompanie durchbrochen, was letztendlich zum Fall der Stadt führte. |
Moin "profa",
hier findest Du einige Informationen über das GR 370.
Aus dem "Tessin" stammt der folgende Beitrag zum GR370.
Es hatte also drei Bataillone. I. bis III. verfügten über je vier Kompanien, hinzu kamen noch die 13. und 14. Kompanie.
Die 9. Kp. gehörte zum III. Btl.
PS
Zu welcher Einheit gehörte Stabsarzt Dr. Hirsch?
Dateianhang: |
GR370.jpg (24,43 KB, 153 mal heruntergeladen)
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__________________ Viele Grüße,
Jürgen
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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Jürgen Fritsche: 05.08.2011 23:21.
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05.08.2011 23:11 |
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profa
Eroberer
  
Dabei seit: 03.08.2011
Beiträge: 63
Herkunft: Bosnien-Herzegowina
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Hallo Jürgen,
die Angaben über das 370. sind mir bereits bekannt.
Mich interessierte die Organisation, die du mir geschickt hast. Ich glaube, es ist ein kleiner Schritt, um die letzten Tage von Mortimers Opa zu rekonstruieren und eventuell die Lokalität des Todes herauszufinden. Mit etwas Glück könnte man schaffen. Im Kriegsbericht dieser Einheit im Schramls Buch taucht immer wieder die Aktivität des III/370. D.h. die 10.Kompanie war dabei.
Ein anderes Buch, das über diese Tage erzählt, kroatischer Autor, gibt sogar die Skizze der deutsch-kroatischen Verteidigungsstellungen in Siroki Brijeg. Sie wurde am 05.02.1945 von einem Sympatisanten der Kommunisten verfasst. Es gibt immer noch Zeugenaussagen von dieser Zeit.
Zu dr. Hirsch: Er war in diesem 370. Regiment. Es gibt eine Geschichte von einem Augenzeugen, damals einem Jungen, die er immer wieder währen des komm. Regimes erzählt hat, was damals sehr gefährlich war:
"Ich wurde verwundet von einer Partisanengranate...Die Deutschen waren bereits am Rückzug, und ein Arzt versorgte meine Wunde. Seine Kameraden riefen ihm zu, dass er sich beeilen sollte, weil die Partisanen dicht an ihnen waren, aber er wollte es nicht. Nach der Behandlung meiner Wunde, es war bereits dunkel, verabschiedete sich der Arzt mit der Hoffnung, dass die Partisanen weitere Behandlung übernehmen würden. Kurz danach wurde er getroffen oberhalb unserer Häuser. Ich hörte seine Schreie die ganze Nacht und wollte zu ihm gehen, was mir mein Vater nicht erlaubte, da die Kampfhandlungen in unmittelbarer Nähe unserer Häuser tobten. Am nächsten Morgen(07.02.1945) sind wir hingegangen und den Arzt erdrosselt gefunden. Wegen mir hat er sein Leben geopfert. Heute habe ich kein Hand, ohne ihn wäre ich nicht am Leben."
Die Frage ist, ob es sich dabei um dr. Hirsch handelte.
Außer den Kapitän Bollmann, der offensichtlich sehr geschätzt von Soldaten war, erwähnt man auch folgende Offiziere, über dessen Schicksal ich aufgrund des Schrams Werkes nichts weiß: Major Becker "als schönstes Weihnachstgeschenk für alte Hasen, als er am zweiten Weihnachtstag 1944 das Regiment übernommen hat..", Oberleutnant Beck-Woerner, Oberleutnant Mattiba.
Vielleicht zu viele Einzelheiten, aber ich hoffe, dass jemand aufgrund dieser Steinchen das ganze Mosaik baut und hilft vielen Familien, endlich ihre Angehörigen würdig zu begraben.
Gruß
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06.08.2011 00:31 |
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profa
Eroberer
  
Dabei seit: 03.08.2011
Beiträge: 63
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Hallo Jürgen,
ein deutscher Arzt blieb in der Gefangenschaft in Siroki Brijeg nach dem II. Weltkrieg. Die Menschan nannten ihn einwach "Schwabe", weil es bei uns ein Spitzname für alle Deutschen ist. Er hat das Leben vieler Menschen heir gerettet, insbesondere nach der kommunistischen Torturen der Zivilbevölkerung, als sie nach den Helfern der zersprengten kroatischen Einheiten suchten. Über die Einzelheiten seiner Einsätze möchte ich dir nicht schreiben, weil die grausam sind. Ob er je nach Hause zurückgekehrt ist, weiß ich nicht.
Damir
PS Hast du was neues über den dr. Hirsch gefunden?
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08.08.2011 00:10 |
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Jürgen Fritsche
König
   

Dabei seit: 28.12.2006
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Zitat: |
Original von profa
Hallo Jürgen,
ein deutscher Arzt blieb in der Gefangenschaft in Siroki Brijeg nach dem II. Weltkrieg. Die Menschan nannten ihn einwach "Schwabe", weil es bei uns ein Spitzname für alle Deutschen ist. Er hat das Leben vieler Menschen heir gerettet, insbesondere nach der kommunistischen Torturen der Zivilbevölkerung, als sie nach den Helfern der zersprengten kroatischen Einheiten suchten. Über die Einzelheiten seiner Einsätze möchte ich dir nicht schreiben, weil die grausam sind. Ob er je nach Hause zurückgekehrt ist, weiß ich nicht.
Damir
PS Hast du was neues über den dr. Hirsch gefunden? |
Moin "profa",
ja, zunächst mal das folgende hochinteressante Dokument über die 369. (kroat.) Inf.-Div. (Vražja Divizija).
S. 30 oben: Dr. Hirsch war Regimentsarzt des GR 370, wie Du oben bereits angedeutet hattest.
Auf S. 117 unten heißt es dann :
Zitat: |
[07.02.1945] Fünf Offiziere (Hptm. Bollmann, Hptm. Hanitzsch, Stabsarzt Dr. Hirsch, Lt. Willkommen, Lt. Kästner) und ein großer Teil des Rgts. waren in Lise geblieben, bei der Artillerie war Oblt. Pistorius schwer verwundet worden. |
Also war Dr. Hirsch nicht in Åiroki Brijeg, sondern in Lise gefallen.
Zur 9. Kp. heißt es zum selben Tag weiter oben:
Zitat: |
Von Süden her drang der Feind, von Panzern unterstützt, immerweiter auf Åiroki Brijeg vor. Mehrere Einbrüche in die HKL wurden im Gegenstoß bereinigt. Langsam machten sich aber die eigenen Ausfälle bemerkbar. Der Feind am linken Flügel der 9. Komp. durchgebrochen! Wir konnten es kaum glauben. Einzelne Männer kommen auf Lise zurückgelaufen, sieben Mann als Uberrest einer stolzen Kompanie! |
__________________ Viele Grüße,
Jürgen
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08.08.2011 19:38 |
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profa
Eroberer
  
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Hallo Jürgen,
eine Erklärung, was ich Mortimer in unserem privaten Schriftverkehr bereits erklärt habe: Lise als Ortsbezeichnung wurde benutzt für das heutige Siroki Brijeg. Die Bezeichnung "Siroki Brijeg"(buchstäblich zu deutsch: "Breiter Berg") war die Bezeichnung des Berges oberhalb von dem damaligen Lise und von dem heutigen Siroki Brijeg. Durch die Stadt fließt der Fluss Listica. Schrams erwähnt den Begrif "Lisica". Nach dem II. Weltkrieg hieß die Stadt Listica bis zum Jahre 1990(Fall des Kommunismus hier). Die damaligen kommunistischen Machthaber wollten jede Erwähnung von Siroki Brijeg unterbinden, da die Stadt ein Symbol des deutsch-kroatischen Wiederstands war, wo den Partisanen große Verlußte zugefügt wurden.
Lise ist heute nur ein Stadtteil und ist eigentlich das Stadtzentrum. Da wurden die Aufnahmen der Ausgrabungen an der Loklität Pobranica gemacht. Link habe ich dir geschickt....
Desweiteren erwähnt Schraml Toponyme wie Loncar(heute das Dorf D.Gradac), Galici(heute Ljubotici), alles nach Familiennamen der Bewohner, weil die ganze Dörfer bestanden oft aus einem oder zwei Familiennamen.
Gerade heute war ich in der Ortschaft Uzarici, wo einige deutsche Soldaten begraben sind. Genauere Beschreibung findet man im kroatischen Buch DIE WAHRHEIT ÜBER DAS ERMORDETE GYMNASIUM, wo die damaligen Jungs, Besucher des Franziskaner Gymnasiums zu Siroki Brijeg, über diese Tage erzählen.
Es gibt sogar identische Beschreibungen in beiden Büchern über das Tragen im Bett des verwundeten deutschen Offiziers über den Fluss Listica Richtung Knespolje. Der Vater eines damaligen Schülers war mit den Deutschen dabei.
Gruß
Profa
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08.08.2011 21:00 |
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profa
Eroberer
  
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Eine Frage hätte ich noch: Waas bedeutet in dem Textabschnitt, wo man die Kämpfe beschreibt die Abkürzung HKL?
Gruß
Profa
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08.08.2011 22:17 |
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profa
Eroberer
  
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Noch eine Erläuterung bezüglich Lise und Siroki Brijeg: Auf der Skizze 8, zwischen den Seiten 108 und 109 hast du die "Mostar-Stellung". Eine Skizze zeigt Siroki Brijeg und Lise. Der Raum von Kocerin bis nach Knespolje beträgt ca. 15 km. Also zwischen dem heutigen Stadtteil unter dem Namen Lise und dem Klosterberg(damals Siroki Brijeg) liegt ca. 500-600 m Luftlinie.
Das Deutsche Rote Kreuz teilte Mortimers Oma mit, dass ihr Mann in der Ortschaft Siroki Brijeg fiel. In der Todesmitteilung von seinen kameraden steht aber Lise.
Viele Grüße
Profa
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08.08.2011 22:25 |
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Jürgen Fritsche
König
   

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Moin "profa",
vielen Dank für die geographischen Erläuterungen. Ja, ist alles plausibel. Ich hatte nur noch keine Zeit, mir die Gegend auf der Karte genauer anzusehen. Inzwischen habe ich schon einiges darüber gelesen, auch das, was Du erläuterst.
Vor etwa 35, 40 Jahren konnte ich mal etwas Kroatisch. Das konnte ich später auch bei Urlaubsreisen immer wieder gut gebrauchen. Leider ist heute viel "verschüttet", aber das eine oder andere fällt mir bei näherer Beschäftigung wieder ein. Mit Sprachen komme ich sowieso immer schon sehr gut klar, fällt mir einfach leicht.
__________________ Viele Grüße,
Jürgen
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08.08.2011 23:43 |
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