Vermißtensuche Walter Scholz *30.09.1919 |
Alexander
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Hallo Marcus,
wenn die Akte beim Amtsgericht vorliegt um so besser! Beim Landesarchiv werden normalerweise nicht alle Unterlagen einer Akte übernommen und Teile davon vernichtet ("kassiert"). Evtl. besteht ja die Möglichkeit dass noch ein Schreiben der Einheit vorliegt!
Wenn er noch als vermisst gilt, kommt es nicht selten vor, dass diese in der DB des Volksbundes nicht verzeichnet sind.
Beim Luftwaffen-Forum hab ich leider nur diese Aussage erhalten
Zitat: |
am 22.4.1943 war unter anderem ein schlimmer Tag für 14 Me323 Besatzungen. Alle 14 Transportflugzeuge wurden über See bei Cape Bone von Jagdfliegern der RAF abgeschossen. Es gab über 120 Tote und Vermisste. |
Interessant wäre jetzt wirklich die Todeserklärungsakte!
WASt wird sich bekanntlich ja noch in die Länge ziehen.
Gruß Alex
__________________ ***Ein Krieg ist erst dann vorbei, wenn der letzte Soldat beerdigt ist***
Alexander Wassiljewitsch Suworow
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29.01.2010 11:52 |
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Giro unregistriert
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Moin Marcus,
im Groben und es sind sicher nicht alle Luftwaffeneinheiten, die in Sizillien stationiert waren, war aber mit Sicherheit Teile der 2. Luftflotte dort stationiert.
Dateianhänge: |
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29.01.2010 11:55 |
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Joju
Jungspund

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Hallo zusammen,
habe hier schon mehrmals auch andere "traurige" Foreneinträge und dessen Antworten von Euch allen gelesen, nochmals ein riesengroßes Kompliment an euch alle, dass ihr euch mit den Schicksalen unbekannter Personen teilweise so'n Hals macht und recherchiert, Tipps gebt... einfach nur nen "WOW"... mehr kann ich dazu nicht schreiben... wahrscheinlich soll ich jetzt spenden!!!
@ Alexander: Danke für das Zitat aus dem Luftwaffenforum... für mich stellt sich jetzt die Frage:
Weiß man denn, WELCHE Personen in dieser Nacht ihr Leben ließen? Also "gefallen" sind? ...Ich meine so als "Aussenstehender", wenn schon geschrieben wird: 120 Tote und Vermißte, dann muß man doch diese Zahl 120 auch mit Namen "definieren" können? Vielleicht befindet sich ja Walter darunter?
Dumm gefragt einfach... hoffe dennoch auf eine ernste Antwort!
Grüße an alle!
Marcus
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01.02.2010 23:13 |
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Joju
Jungspund

Dabei seit: 28.12.2009
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Hallo zusammen,
heute habe ich das Gutachten vom Deutschen Roten Kreuz per Post erhalten.
Man schreibt mir, dass das Ergebnis aller Nachforschungen zu dem Schluß geführt hat, daß mein Großonkel Walter "mit hoher Wahrscheinlichkeit am 22. April 1943 bei den Kämpfen in Nordafrika den Tod gefunden hat" und das es keinen Hinweis darauf gibt, dass er in Kriegsgefangenschaft geriet.
Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, was mir die Wast schreibt, aber so wie es aussieht, wird Walter wohl nirgends begraben sein und verschollen bleiben.
Was ich herausgefunden habe, seine Frau Lisbeth hat irgendwann mal wieder geheiratet, ihre Tochter ist einverstanden, dass ich bzw. mein Opa mit ihrer Familie Kontakt aufnehmen darf. Vielleicht gibt es ja im Nachlaß noch Briefe oder Dokumente die mir weiterhelfen.
Dennoch eine Frage: Das DRK München bezieht sich in dem Gutachten auf eine "DRK-Verschollenen-Bildliste Band LH, Seite 695": Kann man das evtl. einsehen/anfordern etc.?
Freundliche Grüße, Marcus
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03.02.2010 16:22 |
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Alexander
Moderator
  

Dabei seit: 12.09.2006
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Hallo Marcus,
kannst du das Gutachten hier einmal einstellen?
Normalerweise müsste über der Bandangabe auch die Einheit stehen.
Im Band LH sind soweit ich weiß fliegende Einheiten verzeichnet.
Vielleicht stellt ja noch jemand die Vermisstenbildliste zum Gesuchten ein.
Zu deiner Frage, in der Besatzungsliste war kein Scholz verzeichnet. Aber vielleicht hilft ja die genaue Einheitsangabe weiter.
Gruß Alex
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Alexander Wassiljewitsch Suworow
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03.02.2010 17:32 |
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Joju
Jungspund

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Hallo Alexander,
hier das Gutachten vom DRK München.
Gruß
Marcus
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04.02.2010 09:34 |
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Thomas Gruber
VKSVG Mitglied


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Hallo Marcus,
hier die erste Seite der VBL LH.
Bei der letzten Seite 695 dürfte es sich um das Kampfgeschwader 323 zbV. handeln.
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Glie...er/KGzbV323.htm
Leider habe ich viele Seiten aus LH mit Österreichern kopiert, aber leider nur bis Seite 692(Kampfgeschwader 200).
Vieleicht hat jemand das Band vor Ort um nachzusehen!
LG
Thomas
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TOT IST NUR, WER VERGESSEN IST.
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05.02.2010 18:54 |
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Alexander
Moderator
  

Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 729
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Hallo Marcus,
die User vom Luftwaffen Bullet Board konnten mit der Einheitsangabe die passende Maschine finden! Viel zu klären gibt es allerdings nicht mehr. Die Maschine ist ins Mittelmeer gestürzt.
Darum ist er wohl auch als vermisst angegeben.
Hier die Daten die ich bekommen haben.
Ogfr. Walter Scholz , * 30.9.19 Grunau/Schlesien, Flugzeugtischler, letzte Meld. 4.43 aus Tunis, gef/verm am 22. 4. 43 bei Kap Bon
22.04.1943 II. KGr. zbV 323
Transportflug Sizilien - Tunis
Mittelmeer, vor Kap Bon
abgeschossen durch P-40 der SAAF
Me 323 D-2 1245 C8+DN (http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Me_323)
Besatzung vermisst
Pilot Oblt. Jürgen Kell
Co Pilot Uffz. Reinhard Schulze
Funker Uffz. Franz Frühwirt
Bm Ogefr. Fritz Sehschinger
Bm Ogefr. Fritz Stünzendorfer
Bs Ogefr. Paul Schunk
Bs Gefr. Josef Schiffner
Bs Ogefr. Bernhard Körner
Bs Ogefr Walter Scholz
Vielleicht kommen wir ja noch an die Verlustmeldung o.Ä.
Die Luftwaffenspezis sind da immer ganz pfiffig.
Beste Grüße,
Alex
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Alexander Wassiljewitsch Suworow
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06.02.2010 12:14 |
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Joju
Jungspund

Dabei seit: 28.12.2009
Beiträge: 15
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Hallo zusammen, hallo Alex,
vielen Dank für Deine Recherchen, diese Info hat mir sehr weitergeholfen, ich habe dadurch im Internet weitersuchen können und ein Buch entdeckt, was in einem Kapitel die Kampfhandlungen am Gründonnerstag des 22.04.1943 über dem Mittelmeer bei Cap Bon beschreibt.
Autor des Buches ist Hans-Peter Dabrowski, Titel: Messerschmidt ME 321/323, die "Giganten" der Luftwaffe im 2. Weltkrieg
Fast minutiös wird in dem Buch der Einsatz beschrieben, angefangen vom Start der 23 ME 321 der II. Gruppe und 39 BF 109 II. JG 27 von Pomigliano um 06:40 bzw. 07:10 Uhr.
Gegen 08:30 Uhr hatte sich der Verband gesammelt, weitere 65 BF 109 sollten aus Tunesien kommend den Verband unterstützen. Die Flugstrecke sollte nicht über Cap Bon gehen, was als besonders gefährliche Flugstrecke betrachtet wurde, sondern über das 75 km weiter westlich gelegene Kap Farina.
Lt. Beschreibung in dem Buch befahl aber der Gruppenkommandeuer der II. KG z.B.V 323 der die C8+AR flog, dennoch eine Kursänderung über Cap Bon. Warum und wieso wird nie bekannt werden. Dieses bedeutete eine Spaltung der Kampf-Eskorte, so dass die "Giganten" anstatt der geplanten 104 BF 109 nur noch 36 BF 109 zur Sicherung hatten.
Den Alliierten Streitmächten war im übrigen die Flugbewegung der "Giganten" an diesem Tag bekannt, Widerstandskämpfer hatten in einer Kirche in Trapani versteckt über das Radio Informationen über den Start des Konvois gemeldet.
Gegen 09:25 Uhr begannen die Kampfhandlungen zwischen dem Kap Bon und der Insel Zembra. Die erste Gruppe der Alliierten Flugzeuge zwangen die BF 109 von den "Giganten" weg, dieses erlaubte die Bildung einer 2. Gruppe, welche hauptsächlich aus P40 Kittyhawk der südafrikanischen Luftwaffe bestand. Für die P40 war es kein Problem, die schwerfälligen "Giganten" einen nach dem anderen abzuschießen, die Ladungen der ME 323 bestanden hauptsächlich aus Munition und Treibstoff, so dass lt. Aussagen der Piloten nur wenige Treffer genügten, um die "Giganten" zur Explosion zu bringen. Gegen Mittag waren sämtliche ME 323 abgeschossen worden, die KG 323 bestand nicht mehr, ein "schwarzer Tag für die Luftwaffe". Die Alliierten bezeichneten diesen Einsatz als "Massaker von Cap Bon"
Die 65 BF 109 aus Tunesien kommend schafften es nicht mehr, in die Kampfhandlungen einzuschreiten, gegen 12:00 Uhr begannen Rettungsaktionen, "Fieseler" Störche ließen über dem Kampfgebiet Einzelrettungsflöße fallen, einige Überlebende wurden von Torpedobooten geborgen, die letzten Überlebenden wurden gegen 18:00 Uhr geborgen, nach 8 1/2 Stunden im Meer. 19 beteiligte deutsche Soldaten überlebten diese Tragödie, viele -wie mein Großonkel Walter- gelten bis heute noch als vermißt.
Der Gruppenkommandeur Oberstleutnant Werner Stephan war mit unter den Gefallenen, er wurde offiziell von Generalfelmarschall Albert Kesselring für seine "heroischen Handlungen" geehrt. In Transportoffizier Kreisen jedoch wurde geglaubt, dass sich Stephan hätte vorm Kriegsgericht verantworten müssen, hätte er überlebt, da er eigenmächtig den befohlenen Kurs geändert hatte.
Soviel erstmal zu dem letzten Tag meines Großonkels Walter, der mit Sicherheit bei diesen Kampfhandlungen gefallen ist, für mich ist es jetzt sicher, dass es kein Grab von ihm gibt.
Grüße
Marcus
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11.02.2010 11:57 |
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Joju
Jungspund

Dabei seit: 28.12.2009
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Hallo zusammen,
ich habe weiter im Internet recherchiert und auf einer russischen (!) Seite einen Beitrag über den Luftkampf am 22.04.43 gelesen (dank Google Übersetzer konnte ich das etwas entziffern). Der User geht dort auf diesen Tag ein, schreibt dann aber über einen gewissen Bericht:
"Transporteinsatz JU- und Gigantenpulk (ME 323) ME 323 Pulk unter Führung von Otl. Steffan, II./KG zbV 323 / Verluste 14 Giganten, 22.04.1943 (FS Lfl. Kdo. 2 Ic vom 23.04.1943)"
Vielleicht kann von Euch ja jemand was damit anfangen, FS = Fernschreiben? Ist dieses evtl. die "Verlustmeldung" von der Alex geschrieben hat?
Ebenso ist mein Gedanke, eventuell über noch lebende "Zeitzeugen" weitere Informationen über meinen Großonkel zu erhalten, es soll ja 19 Überlebende gegeben haben. Mir ist durchaus bewußt, dass diese Personen heute mindestens an die 90 Jahre alt sind falls sie noch leben, Bei meinen Recherchen im Internet wurde auch über einen Überlebenden geschrieben, ein gewisser "Heinz Müller", der nach seinem Abschuß 6 Stunden später aus dem Meer gerettet wurde.
Nun meine Fragen: Gibt es eventuell "Traditionsverbände" oder irgendwelche andere Arten von Gemeinschaften dieser Transportgruppe, ich habe leider nichts gefunden. Kann ich irgendwie die Namen der 19 Überlebenden herausfinden?
Grüße an alle,
Marcus
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15.02.2010 10:43 |
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Peavey
König
   

Dabei seit: 12.09.2006
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Hallo Marcus,
es gibt / gab eine"Kameradschaft ehemaliger Transportflieger".
Kontakt: Peter Briegel, Landsberg
Bitte sensibel zur Tat schreiten - diese Information stammt aus dem
Deutschen Soldatenjahrbuch von 1991 / 1992.
Vielleicht postest Du Deine Frage mal in einem Luftwaffenforum ?
Beste Grüße
Bernhard
__________________ Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
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20.02.2010 16:32 |
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Joju
Jungspund

Dabei seit: 28.12.2009
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Hallo zusammen,
heute kam Post von der WASt, mir wurden Erkennungsmarke, Truppenteile, Dienstgrad, Feldpostnummer und Vermißtendatum mitgeteilt. Überprüfung der Kriegsgefangenen-Unterlagen verlief ergebnislos. Personalpapiere sind lt. Schreiben durch Kriegseinwirkung verloren gegangen.
Alles andere ist bereits bekannt, ich bedanke mich bei allen für Eure Unterstützung, Thread kann geschlossen werden.
Freundliche Grüße aus dem Harz
Marcus
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03.03.2010 21:20 |
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Alexander
Moderator
  

Dabei seit: 12.09.2006
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Hallo Markus,
würde es dir was ausmachen, die Unterlagen der WASt hier einmal einzustellen? Ich lese ganz gerne auch die Werdegänge von den Soldaten nach denen gesucht wird.
Danke
Gruß Alex
__________________ ***Ein Krieg ist erst dann vorbei, wenn der letzte Soldat beerdigt ist***
Alexander Wassiljewitsch Suworow
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03.03.2010 22:27 |
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Joju
Jungspund

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Hallo Alex,
wie gewünscht das Schreiben der WASt.
Gruß
Marcus
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04.03.2010 20:17 |
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