Soldatenfriedhof Baranow-Sandomierski - Grab von Kurt Steinberg *22.10.1924 +14.01.1945 |
Joshi
Moderator
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Beiträge: 865
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Hallo Ralph,
von wann datieren die Feldpostbriefe?
Grüsse
Joshi
__________________ Mehr sein als scheinen!
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16.10.2009 21:03 |
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Steinberg
Jungspund
Dabei seit: 07.01.2009
Beiträge: 45
Themenstarter
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Hallo Joshi,
der erste Brief ist aus September 1944, der letzte aus Dezember 1944.
Sein letzter Brief aus Januar 1945 trägt dann die Feldpostnummer 27088 C.
Grüsse
Ralph
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16.10.2009 21:15 |
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Steinberg
Jungspund
Dabei seit: 07.01.2009
Beiträge: 45
Themenstarter
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Hallo Jürgen,
also das E ist auf jedem seiner Feldpostbriefe angegeben. Wie schon erwähnt ist lediglich auf dem letzten Brief von ihm, datiert vom 08.1.1945 ein C angegeben. Dort hatte er wohl vorher auch noch das E angegeben und dann dick mit C überschrieben. Aus seinen Briefen geht hervor, das er im September 1944 zu einem neuner Haufen zusammengewürfelt wurde, da sein Batallion nur nach aus 60 Mann bestand!? Diese Angabe deckt sich auch mit den zeitgleichen Angaben des Tagebuches von Herrn Hartman, so dass ich davon ausgehe, dass er ab diesem Zeitpunkt zur 342. Infanterie-Division gehörte.
Er schreibt auch, dass er regelmäßig die Post von zu Hause erhalten hat, die ja wohl auch als Empfänger die Feldpostnummer mit dem Buchstaben E hatte.
Oder hat er sich vielleicht die ganzen Monate vertan?
Grüsse
Ralph
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18.10.2009 13:05 |
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Steinberg
Jungspund
Dabei seit: 07.01.2009
Beiträge: 45
Themenstarter
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Hallo Jürgen,
ich habe mir mal gerade Deine Website angesehen. Respekt!
Dabei kam mir plötzlich ein Gedanke.
Auf der Suche nach dem Grab meines Onkels ist mit bekannt geworden, dass mit Ihm zusammen ein Sanitäter der 5. Kompanie (ich denke doch auch die 342. ID, warum sollte er ansonsten mit dieser Einheit zusammen sein), mit meinem Onkel zusammen gefallen ist.
Leider ist kein Name bekannt, aber vielleicht hast Du ja da etwas in Deinen Unterlagen?!
Ich weiß, die Chance ist mehr als gering, jedoch konnte ich bei meinen bisherigen Recherchen feststellen, dass es immer wieder so bedeutsamme Zufälle gibt, mit denen man einfach nicht rechnen konnte.
Grüsse
Ralph
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18.10.2009 13:20 |
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Jürgen Fritsche
König
Dabei seit: 28.12.2006
Beiträge: 1.272
Herkunft: Heusenstamm
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Zitat: |
Original von Steinberg
Hallo Jürgen,
ich habe mir mal gerade Deine Website angesehen. Respekt! |
Hallo Ralph,
danke
- obwohl ich da noch viel mehr vorhabe, komme leider nur nicht dazu ...
Zitat: |
Original von Steinberg
Auf der Suche nach dem Grab meines Onkels ist mit bekannt geworden, dass mit Ihm zusammen ein Sanitäter der 5. Kompanie (ich denke doch auch die 342. ID, warum sollte er ansonsten mit dieser Einheit zusammen sein), mit meinem Onkel zusammen gefallen ist.
Leider ist kein Name bekannt, aber vielleicht hast Du ja da etwas in Deinen Unterlagen?!
Ich weiß, die Chance ist mehr als gering, jedoch konnte ich bei meinen bisherigen Recherchen feststellen, dass es immer wieder so bedeutsamme Zufälle gibt, mit denen man einfach nicht rechnen konnte. |
Bisher hast Du die 5./ Div.Füs.Btl. 342 als letzte Kp. Deines Onkels aber nicht erwähnt ... oder habe ich das irgendwo übersehen?
Die 5./ wiederum paßt nicht zur FPN 27088 C, sie hätte die FPN 27088 E gehabt - und in der FPÜ ist sie nicht erwähnt ...
Der oben von Dir wiedergegebene Tagebuchauszug ist dem Wortlaut nach ganz offensichtlich vom Kp.Chef der Kp. Deines Onkels verfaßt worden:
Zitat: |
Original von Steinberg
ich habe hier mal einen Auszug aus dem Tagebuch des Kameraden meines Onkels abgeschrieben, der die Geschehnisse am Tag des Todes meines Onkels beschreibt.
...
Geschehnisse der Nacht vom 13.01.1945 auf den 14.01.1945
342 I.D.
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Da wir als einzige Kompanie Telefonverbindung zum Bataillon hatten, durfte ich auf der Stelle meine sämtlichen Melder zu den anderen Kompanien schicken, um auch die zu alarmieren.
...
Während die anderen Kompanien in ihre alten Stellungen einrücken sollten, wurde mir ein unbekannter Abschnitt zugewiesen, ...
Jetzt durfte ich, wie früher auch schon exerziert, wieder in aller Winde Spähtrupps hetzen, die überhaupt erst einmal einen markanten Punkt in dieser Einöde aufspüren sollten, damit wir daraus Rückschlüsse auf unseren Standort ziehen konnten.
...
Ich selbst wählte auch eine Richtung, ließ die Kompanie unter Führung von Feldwebel Igelh. zurück und machte mich mit zwei Meldern auf die Socken.
...
Ich ließ die Zugführer kommen, um sie über die Lage zu informieren und ihnen meinen Entschluss zu erläutern. Gleichzeitig ließ ich die Fahrzeuge wenden.
...
Ich ging jetzt mit den Zugführern und dem Kompanietrupp vorn an der Spitze der Kompanie,
...
Endlich stand ich wieder, sah Sterne über mir, drei Mann wälzten sich schwarz auf dem Boden, zwei lagen so still, o Gott, „Steinberg!“, der Schädel halbiert, blutige Massen; Igelh., blutüberströmt, „mein Bauch, mein Bauch…“, stöhnte er. Und da hinten einer entsetzlich still, tot, unser Sani.
...
Mein Gott, Steinberg, der halbe Kopf nur noch….. |
Diese Formulierungen lassen eindeutig auf den von Dir erwähnten Kameraden Deines Onkels und Buchautors, Hans-Jürgen Hartmann, als den Kp.Chef schließen.
Gehörte Dein Onkel also zu diesem Zeitpunkt (13.01.1945) nun der 5./ an, nicht mehr der 3./, auch wenn der Kp.Fw. der 3./, HpFw. Schmidt (nicht: Schmitz), den Brief an die Eltern schrieb?
Als Fw. bzw. Fhj.Fw. war er jedenfalls einer der oben erwähnten Zugführer.
Die Kp.Spitze hat es bei diesem Angriff getroffen, mit Kp.Chef, Zugführern und Kp.Trupp.
Der erwähnte Sanitäter gehörte, wie üblich, dem Kp.Trupp dieser Kp. an.
Die Frage ist eben: War es die 5./ Div.Füs.Btl. 342?
Falls ja, wäre FPN 27088 E korrekt, die 5./ könnte im Chaos dieser Zeit durchaus nicht mehr in der FPÜ nachgetragen worden sein.
__________________ Viele Grüße,
Jürgen
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18.10.2009 16:14 |
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Steinberg
Jungspund
Dabei seit: 07.01.2009
Beiträge: 45
Themenstarter
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Hallo Jürgen,
mein Onkel gehörte auf jeden Fall die letzten Monaten zur Kompanie von Herrn Hartmann, die im September 1944 wohl aus den Resten verschiedener "Haufen", so wie mein Onkel es in seinem Brief nannte und auch Herr Hartmann in seinem Tagebuch formulierte, zusammengewürfelt wurde.
Herr Hartmann bestätigte mir auch telefonisch die Zugehörigkeit von meinem Onkel zu ihm, konnte sich jedoch nicht mehr daran erinern, warum der Sanitäter der 5. Kompanie am 13.01.45 bei ihnen war und wie er hieß.
Ich hatte diese Angaben aus der Heimkehrer-Erklärung von Herrn Hartmann aus dem Jahre 1951, in der er schrieb: "Außer Feldwebel Steinberg fiel der letzte Sanitäter der Kp. 5.
Ich dachte, falls das Grab des Sanitäters gefunden wäre, müsste mein Onkel auch in der Nähe liegen.
Habe ich da richtig verstanden? Buchstabe A=1.Kompanie, B=2.Kompanie usw.?
Grüsse
Ralph
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18.10.2009 17:21 |
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Steinberg
Jungspund
Dabei seit: 07.01.2009
Beiträge: 45
Themenstarter
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Danke für den Hinweis, Jürgen.
Ralph
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18.10.2009 17:50 |
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Steinberg
Jungspund
Dabei seit: 07.01.2009
Beiträge: 45
Themenstarter
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Hallo liebe Leute,
gestern nun habe ich das Schreiben der WAST erhalten.
Darin sind folgende Truppenteile angegeben:
ab 14.09.1944 1. Aufklärungs-Schwadron Divisions-Füsilier-Bataillon 342
ab 05.11.1944 5. Schwere Kompanie Divisions-Füsilier-Bataillon 342
am 14.01.1945 (Todestag) 2. Kompanie Divisions-Füsilier-Bataillon 342
Also die 5. Kompanie hat es wohl auf jeden Fall in seiner Laufbahn gegeben. Ich werde hier nochmal Herrn Hartmann kontaktieren und versuchen, noch einige genauere Hinweise zu erhalten.
Laut WAST trug er eine Erkennungsmarke der Stammkompanie Grenadier-Ersatz-Bataillon 124.
War das so üblich? Ich dachte die Erkennungsmarke würde immer Auskunft über den aktuellen Truppenteil geben.
Gibt es irgendwelche Möglichkeiten festzustellen, ob seine EKM gefunden wurde?
Es ergeben sich noch mehrere weitere Verständnisfragen aus den Kopien der WAST, aber dazu komme ich noch später.
Grüsse
Ralph
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04.12.2009 10:32 |
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bags1960
Routinier
Dabei seit: 05.01.2008
Beiträge: 593
Herkunft: Lüneburger Heide
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Hallo Ralph,
Zitat: |
Ich dachte die Erkennungsmarke würde immer Auskunft über den aktuellen Truppenteil geben. |
Die Erkennungsmarke sagt nichts über den aktuellen Truppenteil aus.
Die EKM gabe es nach der Einberufung von der Ausbildungseinheit und sollte den Soldaten dann
sein Leben lang begleiten, egal wo er gerade seinen Dienst versieht.
Bei Verlust wurde nach meinem Wissen nach dann der Truppenteil genannt, in dem er gerade
seinen Dienst versah.
Gruß Michael
__________________ Ich suche Informationen zu den Grenadier-Regimentern 530 und 260 sowie zur 299. Infanterie-Division.
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04.12.2009 13:37 |
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Dieter-Heinz unregistriert
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Hallo zusammen,
wie kann man Konntakt mit noch lebende, ehemalige Soldaten des 2. Weltkrieges bekommen bzw. an die Heimkehrer Berichte, wie bei Steinberg.
Grüße
Dieter-Heinz
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16.12.2009 13:16 |
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bags1960
Routinier
Dabei seit: 05.01.2008
Beiträge: 593
Herkunft: Lüneburger Heide
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Hallo Dieter-Heinz,
Zitat: |
wie kann man Konntakt mit noch lebende, ehemalige Soldaten des 2. Weltkrieges bekommen |
Da gibt es (gab es
) hier im Forum eine Liste mit Traditionsverbänden.
Ich denke hier kann Joshi helfen.
Zitat: |
an die Heimkehrer Berichte |
Ich habe die HKE (Heimkehrererklärung) für meinen Großvater über die WASt bekommen.
Bei Anfrage bei der WASt bitte genau nach der HKE fragen.
Das hat auch nicht so lange gedauert.
Gruß Michael
__________________ Ich suche Informationen zu den Grenadier-Regimentern 530 und 260 sowie zur 299. Infanterie-Division.
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16.12.2009 13:48 |
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Dieter-Heinz unregistriert
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RE: HKE Heimkehrererklärung |
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Hallo Michael,
erst einmal vielen Dank für die Info.
Ich war bei der Bundeswehr und habe auch so ein Erkennungsmarke.
Die Erkennungsmarke, auch Hundemarke bei den Soldaten genannt, ist heute in der Mitte perforiert und die Informationen sind spiegelbildlich aufgedruckt. Fällt nun ein Soldat, wird eine Hälfte von Kameraden abgebrochen und zur Leitstelle weitergegeben, die andere Hälfte bleibt beim gefallenen Soldaten, in der Regel um den Hals.
Bei den Rückzugskämpfen im 2. Weltkrieg war es allerdings oft nicht möglich, die Marke von gefallenen Soldaten an sich zu nehmen.
Grüße
Dieter Heinz
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16.12.2009 15:39 |
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Steinberg
Jungspund
Dabei seit: 07.01.2009
Beiträge: 45
Themenstarter
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Hallo Michael,
danke für die Info. Nun wird mir auch klar, warum in der Gegend des Baranow-Brückenkopfs soviel EKM von den unterschiedlichsten Einheiten, die ja selbst dort gar nicht im Einsatz waren, gefunden werden.
Grüsse
Ralph
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16.12.2009 17:12 |
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