Iwi unregistriert
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was war finanziell besser für Hinterbliebene? Ein vermisster oder ein toter Soldat? |
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Ich weiß, die Frage klingt sehr derbe, hat aber folgenden Hintergrund:
meine Oma wurde aufgefordert anhand eines Rings den für vermisst erklärten Ehemann zu identifizieren. Sie sagte, es sei nicht der Ring ihres Mannes.
Nun waren hungrige Mäuler zu stopfen, eine Heimat gab es nicht mehr und womöglich hatte sie ja die Gewissheit, dass er nun nicht mehr zurückkommen wird.
Ich frage mich, ob sie gut daran tat, den (womöglich) toten Ehemann nicht zu identifizieren, um möglicherweise mehr Rente bzw. über einen längeren Zeitraum eine Rente zu bekommen?!
Macht das Sinn? Wie sah die finanzielle Lage damals aus?
Er wurde seit April 1945 vermisst und 1951 rückwirkend zum 31.12.1045 für tot erklärt.
Wäre toll, wenn ich von Euch Hinweise hierzu bekommen könnte.
Gruß
Iwi
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02.02.2009 22:02 |
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Joshi
Moderator
  

Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 865
Herkunft: Rheinland, NRW
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Hallo Iwi,
mein Grossvater ist seit April 1945 vermisst. Meine Grossmutter hat ihn erst 1974 im Zuge einer Erbregelung für tot erklären lassen (müssen).
Ihre Kriegsopferrente hat sich dadurch nicht verändert. Sie bekam nach der Todeserklärung genauviel wie vorher.
Grüsse
Joshi
__________________ Mehr sein als scheinen!
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03.02.2009 09:27 |
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tschonn unregistriert
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Gleich nach Kriegsende, vor Gründung der Bundesrepublik war es meines Wissens recht schwierig, wenn der Mann vermisst war. Meine Oma erzählte mir, dass eine Nachbarin ihren Mann 1947 als verstorben registrieren ließ, damit sie ihre 4 Kinder einigermassen durch bekam. Lt. meiner Oma gabs nach Kriegsende für nen Vermissten nichts, dies soll sich erst nach Gründung der BRD geändert haben. abner wie gesagt, weiß ich nur vom Hörensagen....
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12.03.2009 14:01 |
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Iwi unregistriert
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Hallo Tschonn,
danke für deinen Beitrag. In Deinen Angaben sehe ich meine Vermutung eigentlich bestätigt. Und es hilft mir, die Denke der Menschen von damals besser nachzuvollziehen.
Gruß
iwi
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12.03.2009 18:48 |
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tschonn unregistriert
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Das tragische bei der Sache war, lt. Omas Aussage, dass die meisten im Dorf mit der Frau, die ihren Mann für tot erklären ließ, nichts mehr zu tun haben wollten. War ein kleines Dorf und man sagte den Frauen in dem Fall nach, dass sie nicht auf ihren vermissten Mann warten wollen, sondern ihn für tot erklären lassen, damit sie sich nen neuen schnappen konnten. Und da der Vermisste im Dorf natürlich viele Freunde und ehehmalige Kriegskameraden hatte, konnte so ein Handeln zum Spießrudenlauf in einem kleinen Nest werden..... Das alles meist nur, weil die Frauen aufs Geld angewiesen waren, gab ja früher mehr Kinder in den Familien als heute, drei bis vier waren mindestens da und die mußten ja erst mal verpflegt werden....
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13.03.2009 07:27 |
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KaLa61

Jungspund

Dabei seit: 10.02.2009
Beiträge: 16
Herkunft: Hamburg
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Ich kann das Handeln der Frauen verstehen, sie befanden sich in einer Notlage. Wie sah es aber aus, wenn der Ehemann/Soldat doch nach Jahren wiederkam? Offiziell war er für Tod erklärt, die Frau bekam eine Kriegsopferrente und dann ist plötzlich alles anders...
Grüße
Katrin
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16.03.2009 17:08 |
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