Ernst Schuck unregistriert
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Suche nach meinem Onkel Josef Schuck *24.11.1908 |
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Hallo,
mein Onkel Josef Schuck war Obergefreiter im Werferregiment 52, Kolonne III und ist seit 17.Januar 1945 im Raum Kielce, Weichselbogen vermisst. Laut DRK-Gutachten ist er am 17.Januar im Raum Kielce in sowijetische Gefangenschaft geraten und verstorben (vermutlich unregistriert erschossen?). Das Werferregiment 52 wurde am 12. Januar 1945 auf Zusammenarbeit mit der 16. Panzerdivision angewiesen.
Welche Quellen gibt es, um die Standorte des Werferregiments 52 nach der russischen Großoffensive tagesgenau zu benennen?
(die Berichte von Olaf Kaul kenne ich bereits)
Gibt es Berichte von Überlebenden dieser Einheit?
Was bedeutet Kolonne III?
Was war die Aufgabe des Werferregiments 52?
Gibt es Grabhinweise aus der Region Kielce aus neuester privater Nachforschung, die vom DRK /VDK noch nicht ausgewertet wurden?
Vielen Dank für Eure Hilfe
Ernst
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04.01.2009 12:15 |
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Minos
Tripel-As


Dabei seit: 18.02.2007
Beiträge: 191
Herkunft: Sachsen
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RE: Suche nach meinem Onkel Josef Schuck |
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Hallo
Willkommen hier im Forum!
Am Abend des 12. Januar 1945 wurde das Regiment auf Zusammenarbeit mit der 16. Panzer-Division angewiesen. Es kam zu schweren Abwehrgefechten, wobei das Regiment am 14. Januar 1945 eingekesselt wurde. Am 15. Januar konnte sich das Regiment freischießen und mit Teilen wieder Anschluß an das XXIV. Panzerkorps gewinnen. Am 16. Januar Durchbruchsversuch in nordwestlicher Richtung über die Waldberge der Lysa-Gora. Dabei erlitt das Regimeht schwere Verluste. Am 17. Januar mußten alle Fahrzeuge wegen Benzin-Mangels gesprengt werden.
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Glie...rRegiment52.htm
__________________ Schöne Grüße aus Elbflorenz
Holger
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04.01.2009 14:57 |
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Ernst Schuck unregistriert
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Suche nach meinem Onkel Josef Schuck |
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Hallo Minos,
vielen Dank für Deinen Hinweis.
Wie komme ich an Informationen über die "Stellenbesetzung" im
Werferregiment 52?
Ist Brigade 3 das gleiche wie Kolonne III ?
Gruß
Ernst
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05.01.2009 21:22 |
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Jürgen Fritsche
König
   

Dabei seit: 28.12.2006
Beiträge: 1.272
Herkunft: Heusenstamm
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10.01.2009 21:59 |
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adrian
Foren As
   
Dabei seit: 13.09.2006
Beiträge: 81
Herkunft: jetzt Berlin
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Hallo Ernst,
hier eine Info zum
Nebelwerfer-Regiment 52 (aus G. Tessin: Organisationsgeschichte der Deutschen Wehrmacht):
1. Aufstellung:
* 20.1.1941 durch Wehrkreis IX aus den 2. Batterien Nebelwerfer-Abteilung 2, 3, 5, 6 und Regiment
51; Werfer-Regiment 52 am 15.4.1942; 15.3.1943 Austausch der I. Abteilung mit I./schwere Werfer-
Regiment 1; dazu 6.5.43 die 22. (Panzer-) Batterie; diese November 1944 ersetzt durch 22. (Sf.)
Batterie aus 21./82.
2. Gliederung:
I. 1-3, II. 4-6, III. 7-9, 22 (Panzer), später 22 (Sf.)
3. Unterstellung:
Heerestruppe: Osten, seit 1944 bei Werferbrigade 3
4. Ersatz:
Wehrkreis X, Nebel-Ersatz-Abteilung 3, Bremen
Brigade 3 ist nicht gleich Kolonne III, da gibt es ganz sicher einen Unterschied. Vielleicht hat hier jemand Informationen dazu.
Gruß Werner
__________________ Suche alles zur 60. Inf.Div. (mot.) bis Stalingrad
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von adrian: 10.01.2009 17:24.
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10.01.2009 17:17 |
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Ernst Schuck unregistriert
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Hallo Jürgen und Werner,
vielen Dank für die Informationen. Für einen militärischen Laien ist es schwierig sich in der Militär-Hierarchie zurechtzufinden.
Gruß
Ernst
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11.01.2009 20:38 |
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Ernst Schuck unregistriert
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Hallo,
weiß zufällig jemand wo die Fahrzeuge des Werferregiments 52 am 17. Januar 1945 wegen Benzinmangels gesprengt wurden oder welche Quellen ich kontaktieren könnte?
Gruß
Ernst
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11.01.2009 20:45 |
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Jürgen Fritsche
König
   

Dabei seit: 28.12.2006
Beiträge: 1.272
Herkunft: Heusenstamm
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Hallo Ernst,
etwas mehr als im LdW-Beitrag zum Werfer-Regiment 52 findest Du im LdW-Beitrag zur Werfer-Brigade 3 (der die beiden Werfer-Regimenter 15 und 52 unterstellt waren) über die Tage der letzten Winteroffensive der Roten Armee, die am 12.01.1945 aus dem Brückenkopf Baranow heraus angriff:
Zitat: |
Werfer-Brigade 3
Anfang November 1944 wurde die Werfer-Brigade 3 der 4. Panzerarmee direkt unterstellt. Sie wurde als Großkampfreserve im Raum Kielce - Kamienna vor dem Baranow-Brückenkopf eingesetzt. Im November 1944 wurde die Brigade zur Volks-Werfer-Brigade 3 umbenannt.
Am 12. Januar 1945 kam der erwartete russische Großangriff. Er wurde ab 3 Uhr mit starkem Artilleriefeuer eingeleitet. Am Abend wurde die Brigade dem XXIV. Panzer-Korps unter General Nehring unterstellt. Das unterstellte schwere Werfer-Regiment 15 wurde auf Zusammenarbeit mit der 17. Panzer-Division angewiesen. Das unterstellte Werfer-Regiment 52 wurde auf Zusammenarbeit mit der 16. Panzer-Division angewiesen. Der Brigadekommandeur begab sich um 21 Uhr zum Gefechtsstand der 17. Panzer-Division. Die Straßen waren durch frontwärts rollende Marschkolonnen und zurückflutende Trosse verstopft, so dass der Kommandeur erst um Mitternacht auf dem Gefechtsstand in Lugi, 5 Kilometer hinter Chmielnik, eintraf.
Russische Panzer überfielen gegen 0:30 Uhr am 13. Januar 1945 das Dorf. Der Divisionskommandeur geriet in Gefangenschaft, während der Brigadestab sich zum Korps durchschlagen konnte. Die 17. Panzer-Division wurde in dieser Nacht beim Versuch sich einer russischen Panzerarmee in den Weg zu legen völlig zerschlagen. Die Brigade wurde angewiesen, den von der 16. Panzer-Division mit Teilen der 20. Panzer-Grenadier-Division vorgetragenen Gegenangriff zu unterstützen. Der Angriff blieb aber bereits in den Anfängen liegen. Durch die zurückgehende Infanterie befanden sich die Batterien plötzlich in vorderster Linie. Sie mussten sich nun mit direktem Werferbeschuss gegen die russischen Panzer in der Nahverteidigung behaupten. Dabei verhinderten sie vorerst den Durchbruch des Gegners. Die Brigade versuchte mit allen Mitteln einen Stellungswechsel nach rückwärts durchzusetzen, der aber abgelehnt wurde. Jetzt versuchte die Brigade wenigstens durch Zurücknahme von einer Abteilung pro Regiment eine größere Tiefengliederung zu erreichen. Auf Forderung des Divisionskommandeur der 16. Panzer-Division, der eine demoralisierende Wirkung auf seine Einheiten befürchtete, wurde der Befehl wieder rückgängig gemacht.
Auch am Morgen des 14. Januar 1945 waren also die Batterien noch immer in vorderster Linie eingesetzt. Nördlich des Korps brach der Gegner nach Kielce und Checiny durch und unterbrach damit die rückwärtigen Verbindungen der Brigade. Der Gegner konnte sich dann im Rücken der Truppe vereinigen, welche jetzt als Kampfgruppe 16. Panzer-Division bezeichnet wurde. Der Durchbruch nach Norden zum Korps musste versucht werden. In der Nacht zum 15. Januar 1945 gelang es der Sf-Batterie vom Werfer-Regiment 52 unter ihrem Chef, Oberleutnant Westerbek, die Rollbahn nach Kielce freizuschießen, zu öffnen und mit einer großen Anzahl an Kfz Anschluss an das XXIV. Panzer-Korps zu finden. Als wenige Stunden später die Panzer der 16. und 17. Panzer-Division versuchten, den gleichen Weg zu nehmen, scheiterten sie.
Die Kampfgruppe versuchte daraufhin am Morgen des 15. Januar 1945 den Durchbruch in nordwestlicher Richtung über die Waldberge der Lysa Gora, wobei bei heftigem flankierenden Panzerbeschuss des Gegners eine starke Vermischung der Verbände eintrat. Der Stab und die beiden Regimenter wurden völlig auseinander gezogen und kämpften sich teils selbständig, teils gemeinsam mit anderen Einheiten in allgemeiner Richtung Nordwest zum XXIV. Panzer-Korps durch. Der Brigadekommandeur wurde vom Korps als Kampfgruppenführer für Nachhut- und Sicherungsaufgaben eingesetzt.
[16. Januar 1945] Das Korps kämpfte sich bei ungeklärter Lage weiter nach Nordwesten durch. Die Rollbahnen waren in der Hand des Gegners und der Marsch der erschöpften Truppe auf Feld- und Waldwegen und teilweise über freies Feld verlangte den Kraftfahrern das letzte ab.
Am 17. Januar 1945 wurde der Treibstoff knapp und deshalb mussten alle Fahrzeuge außer den Waffenträgern und den Verwundetenfahrzeugen gesprengt werden. |
Weitere detailliertere Informationen über die Geschehnisse dieser Tage findest Du in Olaf Kauls Dokument "Die 291. Infanterie-Division im Baranowbrückenkopf im Januar 1945"
__________________ Viele Grüße,
Jürgen
(Aktives Banner, bitte anklicken ...)
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14.01.2009 01:10 |
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Ernst Schuck unregistriert
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Hallo Jürgen,
vielen Dank für die Info. Den Bericht von Olaf Kaul kenne ich bereits.
Er hat sehr eindrucksvoll beschrieben, was sich im Januar 1945 ereignet hat.
Ich bin jetzt noch auf der Suche nach Zeitzeugenberichten und Personen, die zur Einheit meines Onkels gehört haben und zu den Einzelheiten im Gebiet des "wandernden Kessels" in diesen Tagen etwas berichten können.
Macht es Sinn beim DRK-Suchdienst die Datenbasis für das Gutachten zu hinterfragen?
Bekomme ich die Auskunft zu Stelleninhabern (Namen) in dem entspr.Truppenteil zu diesem bestimmten Zeitpunkt bei der WAST?
Viele Grüße
Ernst
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14.01.2009 21:13 |
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Joshi
Moderator
  

Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 865
Herkunft: Rheinland, NRW
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Hallo Ernst,
ich glaube nicht, dass die WASt in Berlin zu Stelleninhabern des Truppenteils Angaben machen kann bzw. wird. Soweit ich informiert bin, ist die WASt nach einem Karteikartensystem nach Namen aufgebaut. Ausserdem wirst Du an Datenschutz scheitern.
Eine, wenn auch geringe, Chance, Zeitzeugen oder Kameraden deines Onkels zu finden, wäre eine Anzeige in der Zeitschrift KAMERADEN
www.kameradenwerke.de
Eine Anfrage beim DRK-Suchdienst nach der Datenbasis zum Gutachten würde ich ebenfalls versuchen, mich allerdings auf eine lange Bearbeitungszeit einstellen.
Eine Frage: Sind das die Personalien von Josef Schuck?
Zum Gedenken
M4495097
Nachname: Schuck
Vorname: Josef
Dienstgrad:
Geburtsdatum: 24.11.1908
Geburtsort: Leidersbach
Todes-/Vermisstendatum: 01.01.1945
Todes-/Vermisstenort: Radom / Zwolen
Grüsse
Joshi
__________________ Mehr sein als scheinen!
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17.01.2009 15:13 |
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Ernst Schuck unregistriert
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Re: Josef Schuck Werferregiment 52 |
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Hallo Joshi,
ja, das sind die Daten meines Onkels aus der VDK-Datenbank.
mit der WASt gebe ich Dir völlig recht, die ersten Datenschutzhürden habe ich schon hinter mir.
Habe ich eine Chance, wenn ich beim DRK-Suchdienst persönlich erscheine? Ich arbeite in München und da wäre es für mich kein Problem in der Chiemgaustr. vorbeizuschauen.
Gruß
Ernst
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18.01.2009 21:22 |
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Joshi
Moderator
  

Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 865
Herkunft: Rheinland, NRW
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Hallo Ernst,
den Besuch beim DRK-Suchdienst würde ich auf jeden Fall machen.
Wenn Du dort persönlich nachfragst kann das nie schaden.
Hier steht, was Du dort alles bekommen kannst:
DRK-Suchdienst
Grüsse
Joshi
__________________ Mehr sein als scheinen!
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18.01.2009 21:26 |
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Ernst Schuck unregistriert
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Hallo Joshi,
vielen Dank für den Tipp! Ich lasse Euch wissen, ob es sich lohnt
persönlich beim DRK-Suchdienst zu recherchieren.
Viele Grüße
Ernst
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19.01.2009 20:44 |
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Impressum
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