Mein 6/1944 vermisster Vater Gren.Rgt. 313 |
Ingrid42

Jungspund

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Mein 6/1944 vermisster Vater Gren.Rgt. 313 |
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Liebe User,
es wäre für mich äußerst beruhigend noch das Schicksal meines Vaters klären zu können, was meiner Mutter leider nicht mehr gelungen ist.
Mein Vater, Kurt Stock, geb. 11.06.1909 in Mainz, war Angehöriger des Grenadier-Regiments 313 der 337. Infanterie-Division, 8. Kompanie. Offiziell vermisst ist er seit dem 23.06.1944, sein letzter Brief ist vom 19.06.1944.
Meine Mutter erhielt die verschiedensten Auskünfte:
Die WASt teilte mit, dass mein Vater seit dem 23.06.1944 bei den Kämpfen zwischen Gorki und Tschaussy, etwa 80m km südöstlich Orscha vermisst ist.
Das DRK schrieb am 6.7.1974, mein Vater sei wahrscheinlich bei den Kämpfen zwischen 22. Juni und den ersten Julitagen 1944 im Raum Witebsk in sowjetische Gefangenschaft geraten und mit hoher Wahrscheinlichkeit in der ersten Zeit der Gefangenschaft gestorben, bevor er namentlich registriert werden konnte.
Auch im Jahre 2000 gab nur einen negativen Bescheid.
Auch meine erneute Nachfrage bei der WASt ergab keine neuen Erkenntnisse bis auf die Nummer der Erkennungsmarke: -554-4.M.G.Ers.Batl. 313.
Unter den Unterlagen meiner Mutter fand ich eine Karte von einem „Suchdienst deutscher Kriegsgefangenen im Osten…
Vorderseite: KRIEGSGEFANGENENPOST
Adresse meiner Mutter
unten links: Suchdienst deutscher Kriegsgefangenen im Osten und Übersetzungsbüro in russisch
16 Pfaffen-Beerfurth, Marktplatz 4
Rückseite:
(gedruckt) Moskau meldet heute:
(Füller) Curt Stock geb. am 11.06.1909 in Mainz, (mein Vater schrieb sich jedoch mit K)
(gedruckt) befindet sich in russischer Gefangenschaft
Hauptlager Nr. 376 (Füller) und mit Stift von ??? hinzugefügt: 7.../5
gedruckt: Ich bitte Sie, diese Nachricht zu bestätigen.
Füller: 416/23
26.3.47
Stempel: Kramartschuk, Iwan
Pfaffen/Beerfurth/Odw.
Marktplatz Nr. 4
Wer hat jemals von diesem Suchdienst gehört???
Bin für jeden Hinweis dankbar,
Ingrid
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16.09.2012 18:50 |
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Olivia S. unregistriert
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Hallo, Ingrid!
Willkommen hier im Forum.
Könntest Du vielleicht einen Scan der Karte einstellen, so dass wir uns ein Bild davon machen können? Auf Anhieb würde ich sagen, dass zumindest ich von diesem Suchdienst noch nichts gehört habe.
Sehe ich das richtig, dass der entsprechende Suchdienst an Deine Mutter geschrieben hat, dass sie bestätigen soll, dass Dein Vater in Gefangenschaft ist? Diese Karte hast Du aus dem Nachlass Deiner Mutter?
Hast Du in letzter Zeit noch mal eine Anfrage an das DRK in Müchen gestellt? Wie ich sehe, ist Deine letzte Auskunft aus dem Jahr 2000. Seit 2004/2005 (?) hat das DRK Zugriff auf die Unterlagen der deutschen Soldaten in russischem Gewahrsam. Vielleicht weiß man inzwischen beim DRK-Suchdienst etwas mehr über Deinen Vater? Die Wahrscheinlichkeit mag gering sein, aber einen Versuch ist es wert.
Gruß Olivia
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16.09.2012 20:20 |
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Ingrid42

Jungspund

Dabei seit: 16.09.2012
Beiträge: 12
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Themenstarter
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Mein 6/1944 vermisster Vater |
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Hallo Olivia,
diese Foren, von deren Existenz ich leider erst vor kurzem erfahren habe, sind schon eine tolle Sache.
Ich werde versuchen, ob ich das mit dem Scan schaffe, bin logischerweise als "Kriegskind" schon Seniorin und nicht so geübt, was diese Dinge angeht.
Eine erneute Anfrage an das DRK habe ich schon abgeschickt.
Gruss, Ingrid
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16.09.2012 22:02 |
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Jürgen Fritsche
König
   

Dabei seit: 28.12.2006
Beiträge: 1.272
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RE: Mein 6/1944 vermisster Vater Gren.Rgt. 313 |
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Zitat: |
Original von Ingrid42
Mein Vater, Kurt Stock, geb. 11.06.1909 in Mainz, war Angehöriger des Grenadier-Regiments 313 der 337. Infanterie-Division, 8. Kompanie. Offiziell vermisst ist er seit dem 23.06.1944, sein letzter Brief ist vom 19.06.1944.
Meine Mutter erhielt die verschiedensten Auskünfte:
Die WASt teilte mit, dass mein Vater seit dem 23.06.1944 bei den Kämpfen zwischen Gorki und Tschaussy, etwa 80m km südöstlich Orscha vermisst ist.
Das DRK schrieb am 6.7.1974, mein Vater sei wahrscheinlich bei den Kämpfen zwischen 22. Juni und den ersten Julitagen 1944 im Raum Witebsk in sowjetische Gefangenschaft geraten und mit hoher Wahrscheinlichkeit in der ersten Zeit der Gefangenschaft gestorben, bevor er namentlich registriert werden konnte. |
Moin Ingrid,
hier findest Du Angaben zum Grenadier-Regiment 313 und weiterführend zur 337. Infanterie-Division und Literaturangaben dazu.
Die 337. ID wurde im Juni 1944 im Raum Orsha - Gorki, Weißrußland, mit ihren Einheiten (also auch dem GR 313) vernichtet. Das entspricht dem Vermißtenzeitraum Deines Vaters.
Unten angehängt die entsprechenden Einträge aus dem "Tessin".
Zitat: |
Original von Ingrid42
Auch meine erneute Nachfrage bei der WASt ergab keine neuen Erkenntnisse bis auf die Nummer der Erkennungsmarke: -554-4.M.G.Ers.Batl. 313. |
Die 4. Kompanie war die MG-Kompanie des Infanterie-Ersatz-Bataillons 313. Unten angehängt der entsprechende Eintrag aus dem "Tessin".
Ein Soldat erhielt die EM i. d. R. bei seiner Einberufung in seiner Ausbildungseinheit (hier also beim Infanterie-Ersatz-Bataillons 313), bei Verlust auch bei einer späteren Einheit. Die EM-Beschriftung war sein persönlicher Identitätscode, mit dem er ab diesem Zeitpunkt bei der Wehrmacht registriert war. Jedes Ereignis ihn betreffend (Versetzungen, Verwundungen, Beförderungen, ...) wurde in einer Truppenmeldung unter Angabe seiner EM-Nr. dokumentiert. Die WASt verfügt über diese Truppenmeldungen (soweit sie a) damals von der Truppe ankamen und b) noch erhalten sind) und gibt daraus Auskunft. Anhand der bei ihm liegenden EM kann ein aufgefundener Gefallener von der WASt identifiziert werden.
Dateianhänge: |
IR313.jpg (104,13 KB, 396 mal heruntergeladen)
IEB313.jpg (41 KB, 368 mal heruntergeladen)
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__________________ Viele Grüße,
Jürgen
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16.09.2012 23:49 |
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snickers
Routinier
 
Dabei seit: 13.02.2011
Beiträge: 309
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17.09.2012 10:29 |
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Ingrid42

Jungspund

Dabei seit: 16.09.2012
Beiträge: 12
Herkunft: Hessen/D
Themenstarter
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Hallo Ihr lieben Helfer,
ja es stimmt, dass ich zuerst im Forum des Volksbundes eine Anfrage gestellt habe und dort von Bernhard auf dieses Forum hingewiesen wurde.
Nun versuche ich, diese Karte anzuhängen. Vielleicht hat ja irgendein Leser auch von diesem Suchdienst gehört.
Vielen Dank für die Informationen und die Mühe, die Ihr Euch macht.
Liebe Grüsse, Ingrid
P.S. Hoffentlich ist die Qualität gut genug.
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17.09.2012 18:05 |
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Peavey
König
   

Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 1.037
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Hallo Ingrid !
Schön, dass Du gut hier angekommen bist.
Wie Du siehst, gibt es hier doch mehr Ansprechpartner und auch technische Möglichkeiten.
Auch ist die Welt wie so oft recht klein, Jan hat unser kleines Vorgeplänkel ja auch schon entdeckt.
Und Bernd hat bereits den entsprechenden Ausschnitt aus der Vermisstenbildliste BP, Seite 146 eingestellt.
Hierzu und zu der ominösen Karten möchte ich jetzt noch eine Bemerkung verlieren.
Die Angaben in der von Bernd eingestellten Vermisstenbildliste wurden vermutlich 1950 von Deiner Mutter bzw. der registrierenden Person gegenüber dem Suchdienst gemacht.
Offensichtlich war damals aber keine Rede von der besagten Karte denn sonst würden wir in der Vermisstenbildliste zwischen dem Geburtsdatum und dem "C" ein kleines "*" als Hinweis auf eine mögliche Gefangenschaft sehen.
Wieso wurde besagte Karte 1950 also nicht beachtet ?
Genau diese Frage würde ich dem DRK Suchdienst stellen, schick denen einen Kopie und frag mal nach, was die davon halten, um was für einen Suchdienst es sich hier gehandelt haben könnte und warum man diese Information beim Druck der Vermisstenbildliste offensichtlich nicht verwertet hat.
In einem Aufwasch könntest Du um eine Kopie des Suchdienstgutachtens bitten, fragen ob zur 8./ bzw. Deinem Vater Heimkehreraussagen existieren
und auch um die originale Fotografie bitten - vergl. Bernd´s Vorschlag.
Das kleine "C" im Auszug der Vermisstenbildliste bedeuted übrigens nur, dass die Registrierung beim Landesnachforschungsdienst in Hessen erfolgte.
Das "E" ist der Zusatzbuchstaben zur Feldpostnummer und steht für die 8./
Kompanie.
Wenn die Aussage auf der Karte stimmt, wäre es in meinen Augen ungewöhnlich wenn Dein Vater damals nicht registriert wurde und es keine Akte gibt.
Die neuerliche Anfrage an das DRK und das LBI sollte Dir zumindest hierzu Gewissheit verschaffen.
Viel Erfolg & Beste Grüße
Bernhard
__________________ Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
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17.09.2012 18:16 |
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snickers
Routinier
 
Dabei seit: 13.02.2011
Beiträge: 309
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Hallo - leider ist die Karte in schlechter Auflösung dargestellt, so dass zumindest ich Einzelheiten nicht zu erkennen vermag und auch Teile des textes nicht lesen kann. Etwas ist aber komisch: Meines Wissen ist Kriegsgefangenenpost - und als solche ich die Karte ja gekennzeichnet - portofrei, und dass seit dem Krieg!
Schöne Grüße
Jan
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17.09.2012 18:16 |
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Ingrid42

Jungspund

Dabei seit: 16.09.2012
Beiträge: 12
Herkunft: Hessen/D
Themenstarter
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Hallo Jan,
bei guter Qualität hätte ich den Scan nicht anhängen können, wg. der Grösse.
Ich habe jedoch bei meinem 1. Beitrag geschrieben, was auf der Karte steht.
Liebe GRüsse, Ingrid
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17.09.2012 18:43 |
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Olivia S. unregistriert
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Hallo, Ingrid!
Da Du ja nun schon die Anfrage an den suchdienst des DRK abgeschickt hast, müsstest Du - wenn Du Bernhards gutem Ratschlag:
Zitat: |
Wieso wurde besagte Karte 1950 also nicht beachtet ? Genau diese Frage würde ich dem DRK Suchdienst stellen, schick denen einen Kopie und frag mal nach, was die davon halten, um was für einen Suchdienst es sich hier gehandelt haben könnte und warum man diese Information beim Druck der Vermisstenbildliste offensichtlich nicht verwertet hat.
In einem Aufwasch könntest Du um eine Kopie des Suchdienstgutachtens bitten, fragen ob zur 8./ bzw. Deinem Vater Heimkehreraussagen existieren und auch um die originale Fotografie bitten - vergl. Bernd´s Vorschlag. |
befolgen möchtest - entweder bei Suchdienst anrufen oder vielleicht lieber einen zweiten Brief hinterherschieben. Ich würde ebenfalls eine Kopie der Postkarte mitschicken und gezielt nach dem Suchdienst, seiner bedeutung und natürlich dem angegebenen Lager und einem eventuellen Aufenthalt in der Gefangenschaft fragen.
(Ich konnte hier jetzt nicht lesen, ob Du die Kopie der Karte bei Deiner Anfrage an das DRK schon beigefügt hast oder nicht?)
Ich gebe Jan natürlich gerne Recht: "Kriegsgefangenenpost" war generell von Portogebühren befreit. Wieso wurde diese Postkarte frankiert? Wer saß denn da bitte im Büro, dass er das nicht wusste?
Das kommt mir leicht "spanisch" vor.
Ich habe so eine Karte jedenfalls noch nicht gesehen.
Gruß von Olivia
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17.09.2012 20:56 |
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Jürgen Fritsche
König
   

Dabei seit: 28.12.2006
Beiträge: 1.272
Herkunft: Heusenstamm
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Zitat: |
Original von snickers
Etwas ist aber komisch: Meines Wissen ist Kriegsgefangenenpost - und als solche ich die Karte ja gekennzeichnet - portofrei, und dass seit dem Krieg! |
Moin Jan,
es handelt sich hier ja auch erkennbar nicht tatsächlich um echte Kriegsgefangenenpost, sondern lediglich um eine als solche von diesem (wohl privaten) Suchdienst aufgemachte Benachrichtigungskarte. Die mußte daher selbstverständlich postalisch freigemacht werden.
Zitat: |
Original aus "Handwörterbuch des Postwesens", 1953. Hrsg. Bundes-Ministerium für das Post- und Fernmeldewesen
Die Gebührenfreiheit bezieht sich auf Sendungen, die an Kriegsgefangene gerichtet sind oder von ihnen herrühren. Sendungen der in einem neutralen Lande aufgenommenen und untergebrachten Kriegführenden (Sendungen der Internierten) werden in gleicher Weise wie Kriegsgefangenensendungen gebührenfrei befördert.
Außer den Sendungen der Kriegsgefangenen selbst werden auch Sendungen, die sich auf Kriegsgefangene beziehen, gebührenfrei befördert, wenn sie unmittelbar oder mittelbar von den in den kriegführenden Ländern oder in neutralen Ländern, die Kriegführende auf ihrem Gebiet aufgenommen haben, etwa eingerichteten Auskunftsstellen über Kriegsgefangene aufgeliefert werden oder für sie bestimmt sind. |
Eine von Deutschland eingerichtete, offizielle Auskunftsstelle war dieser Suchdienst ganz sicher nicht, jedoch der DRK-Suchdienst bzw. das IKRK in Genf.
__________________ Viele Grüße,
Jürgen
(Aktives Banner, bitte anklicken ...)
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Jürgen Fritsche: 17.09.2012 23:36.
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17.09.2012 23:34 |
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snickers
Routinier
 
Dabei seit: 13.02.2011
Beiträge: 309
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Moin Jürgen - genau das wollte ich eigentliuch damit sagen - nämlich dass es sich um bestimmt nichts "Offizielles" gehandelt hat! Da ich da aber nicht so firm wie Du bin, wollte ich es lieber dem Leser überlassen, diesen Schluss zu ziehen, bevor ich etwas Falsches schreibe ...
Gruß
Jan
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18.09.2012 15:14 |
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Olivia S. unregistriert
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Hallo!
Ergänzend zu Jürgens Aussage kann ich noch beisteuern, dass diese Kriegsgefangenenpost-Geschichte sich sogar noch bis mindestens Ende der 90er Jahre hingezogen hat - wann genau die Abschaffung der Kgf-Post erfolgte, daran kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Irgendwann war es mal vorbei damit.
Die Portobefreiung galt übrigens nicht nur für die Briefe, die nachweislich Kriegsgefangene betrafen, sondern unter die Portobefreiung fielen alle Auskünfte an Angehörige, die sich nach dem Verbleib einer Person erkundigt haben ... auch, ohne dass es einen Hinweis auf einen Aufenthalt in Gefangenschaft gegeben hätte. Sogar Auskünfte, bei denen nicht mal die Wehrmachtzugehörigkeit nachgewiesen werden konnte, wurden noch über 50 Jahre nach dem Krieg portofrei (weil Kriegsgefangenenpost) verschickt.
Einen Quellennachweis dafür habe ich jetzt zwar nicht, aber ich habe noch eigene Erinnerungen an das regelmäßige Versenden dieser gebührenfreien Post. Die Kgf war nicht das Kriterium, die Umschläge mit dem entsprechenden Aufdruck zu benutzen - die Art der Anfrage war es - schlichtweg die Verbleibsanfragen. Auch das DRK und alle untergeordneten Suchdienste hatten diese Befugnis. Ob sie diese allerdings (so spät noch) wahrgenommen haben, weiß ich nicht.
Zitat: |
Original von snickers
genau das wollte ich eigentliuch damit sagen - nämlich dass es sich um bestimmt nichts "Offizielles" gehandelt hat! |
Ja, ich denke, so etwas ähnliches wollte jeder von uns auf "dezente Art in den Raum stellen" ... Aber Jürgen ist da sozusagen etwas direkter als wir.
Gruß von Olivia S.
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18.09.2012 17:17 |
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Moinsen,
interessanter Berleg, so etwas habe ich bislang auch noch nicht zu Gesicht bekommen.
Wobei ich die grafische Aufmachung eigentlich sogar ziemlich gelungen finde.
Die Mitteilung halte ich ansonsten allerdings mal ganz spontan für einen Fake.
Wobei mich noch nicht mal so sehr stört, das hier eine angebliche Kriegsgefangenenpost frankiert wurde. Da sich dahinter ja wohl offensichtlich eine "private Unternehmung" verbirgt, würde ja somit auch hierbei die Regelung zur kostenlosen Beförderung nicht unbedingt zum Tragen kommen.
Wie auch immer, entscheidend pro Fake ist hierbei für mich der Satz auf der Karte: "Moskau meldet heute:"
In dem Zusammenhang ist folgendes Fakt:
Die "Genfer Konvention zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken im Felde" sowie das "Genfer Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen" vom 27.07.1929 wurde weder an diesem Tag noch jemals danch von der UdSSR mitunterzeichnet.
Erst 1957 erklärten sich die Sowjets in einem Abkommen zwischen dem DRK und der Allianz vom Roten Kreuz und Roten Halbmond der UdSSR bereit, den deutschen Stellen Auskünfte über verschollene Kriegs- und Zivilgefangene zu erteilen.
D.h., "Moskau" hat mit Sicherheit vor diesem Datum weder dem DRK, der Wast, dem IKRK oder sonstwem irgendas bezüglich noch in der UdSSR befindlicher Kriegs/Zivilgefangenen "gemeldet".
Das hauptsächlich erklärt für mich den Fake und somit ist das wohl leider einer der dreistesten Versuche, aus der Not bzw. der Verzweiflung der Angehörigen von Vermissten/Verschollenen irgendwelches Kapital zu schlagen...
In dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, ob innerhalb der Familie bekannt ist, das in der Folge eine - wie auch immer geartete - "Vergütung" in Richtung des Absenders der Karte erfolgte.....
Desweiteren wage ich mal die Behauptung, das die Suchantragsteller damals diesen "Beleg" bei der Suchantragstellung gegenüber dem DRK-Suchsdienst vorgelegt haben. Dort wurde diese Info dann aber wohl in die entspr. Kategorie eingeordnet und in der Folge ist somit wohl auch keine Listung des Vermissten als Lagerverschollener erfolgt.
Den letzten Absatz allerdings bitte als meine persönliche Theorie verstehen.
@Olivia: Der DRK-Suchdienst verschickt auch bis dato seine Auskünfte nach wie vor als Kriegsgefangenenpost, also gebührenfrei. Ich denke, das wird - zumindest solange der Suchdienst als solches noch besteht und nicht in ein Archiv konvertiert - auch weiterhin Bestand haben.
mfg.
Kai
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18.09.2012 19:54 |
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Ingrid42

Jungspund

Dabei seit: 16.09.2012
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Themenstarter
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Guten Abend allen fleissigen Helfern,
habe weiter gesucht und noch andere Mitteilungen des Iwan Kramartschuk an meine Mutter gefunden, er hat anscheinend Karten des russischen Roten Kreuzes bzw. Halbmonds geschickt, die auszufüllen und im Umschlag an ihn zusammen mit den "Gebühren" zu schicken waren und von ihm angeblich weitergeleitet wurden... Ich habe keine Ahnung woher meine Mutter von diesem "Suchdienst" erfahren hatte. Aber es ist auch verständlich, dass sie sich an jeden Strohhalm geklammert hat.
Ich habe auch etliche Briefe zurückgekehrter Kriegsgefagenen aus dem Lager 376 gefunden, die jedoch in anderen Teillagern waren. Auch den Brief eines Kriegskameraden, der behauptet, er sei noch einige Tage nach dem "Durchbruch" des Russen mit meinem Vater zusammen gewesen...
Olivia, eine Fotokopie der betreffenden Karte habe ich meinem Brief an das DRK beigefügt. Mal sehen, ob dazu überhaupt ein Kommentar erfolgt.
Liebe Grüsse, Ingrid
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Ingrid42: 18.09.2012 22:24.
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18.09.2012 22:16 |
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Peavey
König
   

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Zitat: |
Original von Ingrid42
Olivia, eine Fotokopie der betreffenden Karte habe ich meinem Brief an das DRK beigefügt. Mal sehen, ob dazu überhaupt ein Kommentar erfolgt.
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Hallo Ingrid !
Das würde mich zwar aus der Erfahrung heraus nicht verwundern aber man kann ggfls. ja nochmals an seine Fragestellung erinnern. Das trägt dann meistens doch noch die erwünschten Früchte.
Ansonsten wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deinen neuen Anfragen und würde mich freuen, wenn Du das Ergebnis, speziell die ominöse Karte betreffend, hier bekantgeben würdest. Wäre sicherlich auch für den ein oder anderen Besucher lehrreich.
Beste Grüße
Bernhard
__________________ Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
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20.09.2012 20:10 |
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Ingrid42

Jungspund

Dabei seit: 16.09.2012
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Themenstarter
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Hallo Bernhard,
verfolge eine Spur in Sachen "Kramartschuk", hoffentlich ist sie von Erfolg gekrönt.
Werde dann berichten.
Gruß, Ingrid
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20.09.2012 20:29 |
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Ingrid42

Jungspund

Dabei seit: 16.09.2012
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Themenstarter
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Hallo zusammen,
ich habe inzwischen mit einem Mann gesprochen, der den Initiator dieses privaten Suchdienstes noch kannte und mir einiges erzählen konnte. Da ich jedoch zu meinem Erstaunen feststellen mußte, daß alle Beiträge in diesem Forum auch in Google nachgelesen werden können, werde ich keine Einzelheiten schreiben.
Ich werde hiermit die Aktivität zu meinem Thema in diesem Forum beenden und danke nochmals für die Unterstützung, Ingrid
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25.09.2012 17:08 |
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