Jakob Balve |
GerdJ
Jungspund
Dabei seit: 16.01.2014
Beiträge: 18
|
|
Ein Hallo an alle, die sich um die Vergangenheit bemühen,
Es geht um meinen Großvater.
Jakob Balve
Geboren am 12.08.1909 in Kapellen (NRW)
Wehrnummer: 09/495/1
Meine Infos bis jetzt habe ich über meine Oma (auch Unterlegen von ihr) und von der Deutschen Dienststelle Berlin erhalten.
Er wurde wohl vom 10.01.1943 - 15.05.1943 in Stellungskämpfe nördl. Gschatsk (Smolensk, Russland) eingesetzt (Truppenteil: 6. Gren. Rgt. 69
.
Er soll am 14.05.1943 durch Granatsplitter verwundet, und am 18.05.1943 ins Kriegs Lazarett 2 mot. 551 (2/551) (Smolensk-Süd) eigeliefert worden sein.
13.06.1943 im diesem Kriegs Lazarett um 4:00 Uhr verstorben.
Anschließend im “Waldfriedhof  in Smolensk (von der Wehrmacht angelegt)
Feld A, Reihe 5, Grab Nr. 40 beigesetzt.
Ich habe Bilder des Grabes, die nach der Bestattung gemacht wurden.
Wenn das alles so stimmt, ist er ja eigentlich nicht vermisst, sondern alles gut dokumentiert.
Und da liegt mein Haken, und auch der von meiner Oma und meiner Mutter.
Es ist alles zu genau geschildert.
Versteht mich nicht falsch.
Aber konnte es möglich sein, in so kaotischen Zuständen und der Flut von Verletzten und Toten so eine genaue Dokumentation durchzuführen?
Wir können uns das nicht vorstellen.
Darum jetzt meine Frage an Euch, und wo ich Hiilfe brauche:
Gibt es Beweise, dass diese Infos stimmen?
Gibt es Beweise, dass er dort bestattet wurde?
Kann man definieren, wo sich dieses Grab heute befindet?
Ein Traum wäre, jemanden zu finden, der meinen Großvater in dieser Zeit gekannt hat und mit das bestätigen könnte. Aber dafür wird es jetzt zu spät sein.
Ich suche ALLES zu diesem Thema.
Vielen Dank für alle Beiträge dazu !!!!
|
|
16.01.2014 11:51 |
|
|
snickers
Routinier
Dabei seit: 13.02.2011
Beiträge: 309
|
|
Hallo gerd,
meine Meinung dazu ist folgende: ja, es war zu der Zeit durchaus möglich, so genau zu domumentieren und es wurde auch getan!!!
Zum Kriegslazarett 551 kann Jürgen F. bestimmt etwas sagen, war aber schon ganz schön lange nicht mehr hier im Forum aktiv... Vielleicht ist er a ber sonst über seine Homepage zu erreichen (Link kommt per PN)
Grüße
Jan
|
|
16.01.2014 12:11 |
|
|
GerdJ
Jungspund
Dabei seit: 16.01.2014
Beiträge: 18
Themenstarter
|
|
Hallo Jan,
vielen Dank auch für diesen Beitrag!!!
Habe mich schon mit Jürgen F. in Verbindung gesetzt. Mal sehen.
Aber es ist unvorstellbar, dass diese genauen dokumentationen möglich waren. Und das man sich dafür Zeit genommen hat oder durfte. Alleine das Kreuz für das Grab war geschnitzt oder bemalt.
Bin gespannt, was da sich noch für Infos zu meinem Thema sammeln.
Gruß Gerd
|
|
16.01.2014 12:54 |
|
|
dr.rudolf
Routinier
Dabei seit: 09.07.2008
Beiträge: 703
Herkunft: HEIDELBERG, wohnhaft: Raum STADE
|
|
Hallo GerdJ,
obwohl Krieg immer etwas von "Chaos" an sich hat, waren sicherlich zum Zeitpunkt des Todes
Deines Großvaters noch sehr geordnete Verhältnisse. Das Kriegsgräberwesen war organisiert, und wenn er
in einem Kriegslazarett verstorben ist, kannst Du davon ausgehen, dass auch da relativ "stabile"
Verhältnisse herrschten.
Du kannst also nach meiner Einschätzung durchaus davon ausgehen, dass alles was Du an belegten
Nachrichten über den Tod Deines Großvaters vorliegen hast, auch stimmt.
Das Problem ist heute eher, dass Lazarett- und/oder Krankenakten nicht mehr zugänglich sind (Stichwort: "Krankenbuchlager")
und (eigentlich) bekannte Erstgrablagen nicht mehr gefunden werden können, weil sie planiert
und mannigfaltig überbaut sind.
Gruß
Rudolf (KINZINGER)
__________________
Falls Euch meine Bücher interessieren:
|
|
16.01.2014 13:12 |
|
|
GerdJ
Jungspund
Dabei seit: 16.01.2014
Beiträge: 18
Themenstarter
|
|
Hallo Rudolf,
vielen Dank für die Einschätzung!!!
Ich habe noch Briefe vom Stabsarzt und noch von Feldpfarrer (einen mit Schreibmaschine und einen langen handschriftlichen Brief). Den Handschriftlichen Brief möchte ich noch entziffern lassen.
Kaum zu glauben, dass dort alles so geordnet ablief.
Meine Mutter (Jakob Balve war ihr Vater) werden diese Infos von Euch sehr gut tun.
Danke!
Läßt sich die Grablage meines Großvaters nachvollziehen?
“Waldfriedhof  in Smolensk, Feld A, Reihe 5, Grab Nr. 40
Soll heute sich im Deutscher Soldatenfriedhof - Deutsche Kriegsgräberstätte Smolensk (Smolensk-Nishnjaja Dubrowinka) befinden.
Dann müßte der Name in den Granitstelen am Gedenkplatz geben.
Grüße
Gerd
|
|
16.01.2014 13:27 |
|
|
snickers
Routinier
Dabei seit: 13.02.2011
Beiträge: 309
|
|
|
16.01.2014 13:40 |
|
|
GerdJ
Jungspund
Dabei seit: 16.01.2014
Beiträge: 18
Themenstarter
|
|
Hallo Jan,
so was ich bisher erforscht habe, mußte mein Großvater im Frühjahr in Stellungskämpfen bei Rschew (was als "Eckpfeiler" und "Wellenbrecher" der Ostfront bekannt war), beteiligt gewesen sein.
Ab 1. März 1943 befahl Hitler den deutschen Rückzug mit dem ′Unternehmen Büffelbewegung“, und der Frontbogen von Rschew wurde somit begradigt.
Und das bei Tauwetter.
Ab April/Mai wurde zur Offensive ′Zitadelle“ gerüstet. Der Angriff war zum 10.Mai geplant, der aber mehrmals verschoben wurde, weil die Versorgung schleppend vorankam.
(Das habe ich nur aus den Geschichtsberichten dieser Gegend zusammengestellt - ob das so stimmt?)
Meinten sie das mit "relativ ruhig"?
Nur mir ist schleiherhaft, wie mein Großvater zu dieser Zeit (15.6.) mit einer Granate verletzt werden konnte.
Die GedenkstättenSeite habe ich mir angesehen.
Den handschriftlichen Brief würde ich lieber per Mail Ihnen zusenden. Habe ihn geskannt. Kann ich das über den Link "Mail senden" tun?
Gerd
|
|
16.01.2014 14:36 |
|
|
GerdJ
Jungspund
Dabei seit: 16.01.2014
Beiträge: 18
Themenstarter
|
|
Hallo Rudolf,
einen Auszug hätte ich schon gerne beantragt. Wie kann ich diese bekommen?
Ich möchte Dich bitten, mir den Satz mir etwas näher zu erklären, was Du damit meinst?
"Bei dem Todesort und Deinen Überlegungen zu der ursächlichen Verwundung berücksichtige bitte, dass ein "Kriegslazarett" in der Verwundetenversorgungskette schon etwas weiter hinten lag
(je nach Gefechtslage)."
Diese Rekunstruktion dieser Ereignisse habe ich mir zusammengebaut aus dieser einen Satz:
"Mitgemachte Gefechte, Schlachten und Unternehmungen:
20.01.1943 Stellungskämpfe nördl. Gschatsk"
(Dieser Satz stand in den Unterlagen, die mir die Deutsche Dienststelle zur verfügung gestellt hatte)
Gruß Gerd
|
|
16.01.2014 17:16 |
|
|
dr.rudolf
Routinier
Dabei seit: 09.07.2008
Beiträge: 703
Herkunft: HEIDELBERG, wohnhaft: Raum STADE
|
|
Hallo Gerd,
geh auf Gräbersuche-online und suche den Gefallenen:
http://www.volksbund.de/graebersuche.html
Dort kannst Du den Auszug aus dem Gedenkbuch bestellen; berücksichtige aber, dass das
lediglich einen emotionalen Wert hat und keine neuen Informationen bringt !
Meine von Dir nicht verstandene Bemerkung bedeutet, dass der Gesuchte irgendwo verwundet
wurde, die Erstversorgung erfolgte u.U. durch Sanitäter vor Ort; dann Transport zum Truppenverbandplatz,
Hauptverbandplatz, vielleicht Feldlazarett und dann Kriegslazarett, wo er verstarb.
Zwischen diesen Stationen können je nach Gefechtslage zig Kilometer liegen. Das bedeutet,
Du solltest bei allen Überlegungen berücksichtigen, dass zwischen dem Ort der Kampfhandlungen (Verwundung)
und dem Ort des Todes (Kriegslazarett) u.U. erhebliche Entfernungen gelegen haben könnten.
Gruß
Rudolf (KINZINGER)
__________________
Falls Euch meine Bücher interessieren:
|
|
16.01.2014 18:00 |
|
|
frank
Moderator
Dabei seit: 17.09.2006
Beiträge: 496
Herkunft: Dresden
|
|
Hallo Gerd,
kleiner Nachtrag von mir:
Wenn Du den Volksbund kontaktierst, teile dort mit dass Dir die genaue Grablage bekannt ist.
Möglicherweise ist der Volksbund im Besitz der alten Grablagepläne des Friedhofs und kann die Stelle genau lokalisieren.
Die Beweise nach denen Du eingangs fragst, hast Du in der Hand.
Was die WASt schreibt hat amtlichen Charakter.
Herzliche Grüße.
frank.
|
|
16.01.2014 20:10 |
|
|
GerdJ
Jungspund
Dabei seit: 16.01.2014
Beiträge: 18
Themenstarter
|
|
Hallo Rudolf,
dieser Gedanke ist wirklich gut. Danke, werde die Sache berücksichtigen. Das könnte erklären, warum er am 14.5. verwundet, aber erst am 18.5. ins Lazeret aufgenommen wurde.
Gruß Gerd
|
|
16.01.2014 21:12 |
|
|
GerdJ
Jungspund
Dabei seit: 16.01.2014
Beiträge: 18
Themenstarter
|
|
Hallo Frank,
auch Dir vielen Dank für Deinen Nachtrag und wichtigen Tipp. Ich werde direkt morgen mich um den Volksbund wenden.
Tja, jetzt haben so viele mir nachdrücklich gesagt, dass diese Aufzeichnungen der Wahrheit entsprechen. Meine Mutter wird das sehr helfen, mit diesem Thema besser umzugehen.
Dank an Euch alle.
Damit ist für mich das Thema noch nicht abgeschlossen. Ich bin weiter ganz Ohr, für jede weitere Anregung und Infos, die mit meinem Opa zu tun haben.
Gruß
Gerd
|
|
16.01.2014 21:28 |
|
|
Reimar
VKSVG Mitglied
Dabei seit: 20.09.2006
Beiträge: 74
Herkunft: Deutschland
|
|
Hallo Gerd,
schau' Dir mal in dieser Rubrik das Thema "Suchen im Gebiet Smolensk" an. Neben vielen interessanten Informationen findest Du dort die von der ortsansässigen Julija abfotografierten und eingestellten Namenslisten der Granitstelen vom Waldfriedhof Dubrowinka.
Wie Du richtig vermutest hast, ist der Name Deines Großvaters auf einer Stele eingraviert.
Gruß Reimar
|
|
17.01.2014 21:21 |
|
|
GerdJ
Jungspund
Dabei seit: 16.01.2014
Beiträge: 18
Themenstarter
|
|
Hallo Reimar,
das ist Klasse!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Habe eben gesucht und dieses Bild und den Namen gefunden, kopiert und zu meinen Unterlagen gelegt.
Super!!!!!!!
Vielen Dank für den Hinweis, der für mich sehr wichtig ist.
Gruß Gerd vom Bodensee
|
|
17.01.2014 23:08 |
|
|
Schlotbaron
Tripel-As
Dabei seit: 14.07.2007
Beiträge: 194
Herkunft: Berlin
|
|
Hallo Gerd,
solltest Du mit dem Gedanken spielen, mal selbst nach Smolensk zu fahren, kann ich Dir einen deutschsprachigen Kontakt dort vermitteln. Ich war 2009 selbst vor Ort (auch auf dem Waldfriedhof). Fotos davon kann ich Dir gerne noch per mail zukommen lassen.
Beste Grüße,
Bernd
__________________ Schlotbaron
|
|
19.01.2014 12:55 |
|
|
|