Vermisstenforum (http://www.vksvg.de/index.php)
- Allgemeines (http://www.vksvg.de/board.php?boardid=4)
-- Hrabyne - Schauplatz einer der härtesten Schlachten des Zweiten Weltkrieges auf tschechischem Gebiet (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=7610)


Geschrieben von ChristianKa am 20.04.2013 um 20:44:

  Hrabyne - Schauplatz einer der härtesten Schlachten des Zweiten Weltkrieges auf tschechischem Gebiet

wo sich vor 60 Jahren, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, schwere Kämpfe abspielten, nachdem die Sowjetarmee, aus dem Osten kommend, im April 1945 die nahe mährisch-slowakische Grenze überschritten hatte. In Hrabyne, das zu jenen Orten der Region gehört, in denen eine der schwersten Schlachten des Zweiten Weltkrieges auf dem Boden der ehemaligen Tschechoslowakei tobte. An die Kämpfe und die zahlreichen Todesopfer erinnert hier eine Gedenkstätte.
Die Gemeinde wurde zu 90 Prozent zerstört, weil die Hölle der Kriegsfront ganze 13 Tage dauerte. Beinahe zwei Wochen lang wurde in schweren Gefechten um Hrabyne gekämpft. 13 Tage lang, als der Krieg über ihren Köpfen wütete, blieben die Anwohner vor Ort und verließen nicht ihr Zuhause. Sie lebten in den Kellern ihrer Häuser, litten unter Hunger und Durst, während der Krieg ihr geliebtes Hrabyne in einen Trümmerhaufen verwandelte. Die Häuser stürzten ein, das ganze Dorf stand in Flammen."
Durch seine Lage jedoch, nämlich auf einem Hügel inmitten eines umliegenden Plateaus, war es aus kriegsstrategischer Sicht seit jeher als günstiger Punkt für einen Verteidigungs- bzw. Angriffskampf vorbestimmt. So war es auch während der insgesamt 57 Tage andauernden Kriegsoperation, bei der die Städte Opava und Ostrava im April 1945 befreit wurden.
"Im März 1945 waren in Ostrava 35 Prozent der gesamten Industrieproduktion Deutschlands konzentriert. In Deutschland selbst waren zu dem Zeitpunkt alle Industriezentren schon von den westlichen Verbündeten besetzt, und Ostrava galt tatsächlich als die einzige Stadt, in der die Schwerindustrie, also Kohlegruben und Hüttenwerke, noch für die Waffenproduktion verwendet werden konnte. Im März 1945 kam Hitler sogar persönlich nach Ostrava und erließ anschließend den Befehl, die Positionen in Ostrava um jeden Preis zu halten."

"Ich habe es als Kind erlebt. Wir liefen aus unserem Keller ins Dorfzentrum. An der Schule schrieen deutsche Soldaten "Halt!" und kaum überquerten wir hier die Straße, schon schrieen wiederum die Russen dasselbe auf Russisch - "Stoj!" Die Frontlinie verlief direkt durch unsere Gemeinde, doch auf Kinder hat man nicht geschossen."
"Mein älterer Bruder war 13, ich zehn und der jüngere Bruder fünf. Es herrschte gerade Ruhe. Alle drei flohen wir aus dem Keller, um uns einen Panzer aus der Nähe anzuschauen. Da machte jemand das Licht an, wir erschraken und rannten weg. Den Kleinen ließen wir aber dort. Da kam ein deutscher Soldat zu uns und brachte den Bruder mit der Erklärung, der Kleine trampelte auf dem Panzer. Mein Bruder und ich kriegten dann ein paar Ohrfeigen von unserem Vater."

Krieg als Abenteuer? Natürlich nicht für die Hauptakteure inmitten des Waffenfeuers. In der letzten Phase der Befreiungskämpfe standen sich auf dem Schlachtfeld 31 sowjetische und 11 deutsche Divisionen mit unterschiedlichen Zahlen von Angehörigen gegenüber. Darüber hinaus waren auf der russischen Seite 3000 bis 6000 Kanonen, auf der deutschen 1500 - 2000 im Einsatz. Die Zahl der Panzer erreichte auf beiden Seiten 300, außerdem waren 416 sowjetische und 120-280 deutsche Flugzeuge im Einsatz. Die Kampfoperation endete mit der Befreiung von Ostrava am 30.April 1945.


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH