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Geschrieben von claude am 15.01.2011 um 12:06:

  Sank.2/336

Hallo an alle

Ich wünsche euch ein Gutes Neus Jahr.

Bei der vermisstenssuche eines Landsmanner bin ich beim Volksbund auf folgende Meldung gefallen

Unter der rubrik "Todes/Vermisstenort"steht geschrieben.

Sankp.2/336 H.V.Pl. Inkermantal Kultar Kitschak,Inkermann Tunnel II

Sein Grab befindet sich noch an folgendem Ort: Inkermann mit Inkermatel-Ukraine

Habt Ihr sowas schon gelesen? Was meinen die wohl mit dem Tunnel

Grüsse


claude



Geschrieben von Joschi am 15.01.2011 um 13:18:

 

Hallo,.

soweit ich weiß, ist INKERMANN ein Teil Sewastopols,...
und die möglichkeit, dass der Hauptverbandsplatz dort in einem Tunnel sich befand,....
und auch dort Gräber im Tunnel sind,..

die Tunnel stammen , soweit ich mich erinner aus dem Krim-Krieg,...

Joschi



Geschrieben von Bernhard_63 am 15.01.2011 um 16:26:

 

Hallo Claude,

auch Dir, Joschi und allen anderen ein gutes und gesundes Jahr 2011!

Ich schließe mich Joschis Meinung an, Inkerman liegt gut 5 km östlich von Sewastopol.

1. Der Hauptverbandsplatz würde zur 336. Infanterie-Division passen. Diese (bzw. deren Masse) war laut Wikipedia von Herbst 1943 bis Mai 1944 auf der Krim. Ich habe auf dem Rechner eine Lage-Karte, wo bei Inkerman "Ma 336 ID" eingezeichnet ist.

2. Für den "Inkerman Tunnel II" gibt es aus meiner Sicht mindestens drei Möglichkeiten:

a) Es handelt sich um einen der- meines Wissens - etwa 7 Eisenbahntunnel bei Inkerman.
http://wikimapia.org/8975728/Tunnel-Suharny-331m
Das ist vom Namen her am wahrscheinlichsten.
Dagegen spricht, dass die Deutschen, die Eisenbahnstrecke nach Sewastopol im Herbst 1943 vermutlich schon wieder befahrbar gemacht hatten. Es wäre aber auch möglich, dass in einem Eisenbahntunnel Tunnelsysteme eingebaut waren. Es gab 1942 schwere Kämpfe um die Tunnel und es waren hunderte russische Soldaten darin.

b) Es gibt im östlichen Inkerman-Felsen ein Höhlenkloster und viele alte Höhlen.
http://www.shutterstock.com/pic-28593016/stock-photo-ruins-of-old-cave-town-inkerman-crimea-ukraine.html

c) In den westlichen Inkerman-Felsen gab es ein großes Höhlensystem in dem u. A. Sekt und wohl auch Munition gelagert wurde.
Während der Kämpfe um Sewastopol wurde ein Teil dieses Systems gesprengt, wobei Hunderte darin versteckte Menschen starben.
Es dürften aber noch nutzbare Höhlen vorhanden gewesen sein.

3. "Inkermantel" kommt mir wie ein Druckfehler vor. Es könnte Inkerman-Tal damit gemeint sein.

4. "Kultar Kitschak" dürfte ein krimtatarischer Name sein, den man heute auf keiner Karte mehr findet. Auf der Krim gab es aber wohl ein
Westheim, (Kullar-Kiptschak), Krim/ Dshankoj-Tjurmenj,
http://www.icehouse.net/debbie/html/cross_references.html
Das liegt aber laut der Angabe " 40 km westl. Dshankoj" weiter weg von Inkerman.

5. Kennst Du den Todestag, den Namen usw. des Gefallenen?


Gruß
Bernhard



Geschrieben von claude am 15.01.2011 um 16:48:

 

Hallo Bernhard ,Halo Joschi
Ich danke Euch beide recht herzlich für die Hinweise.Mir waren diese ereignisse nicht bekannt.

Der von mir gesuchte ist in der Datenbank des VDK

MARTH Friedrich ,geb.am 30.05.1916

Jetzt muss ich nur noch bei der Wast nachfragen ob der gefallene als verletzter dort war oder ob er in einer Sani.Einheit diente.

Ich danke Euch nochmals und einen schönen Sonntag wünsch ich euch noch.

claude



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 18.01.2011 um 02:04:

  San.Kp. 2/336,H.V.Pl. Inkermann

Moin Claude,

ich habe für den 10.05.1944 und die San.Kp. 2/336 ebenfalls den H.V.Pl. Inkerman in einem Datensatz meiner DB vorliegen. Das ist aber leider auch schon alles.

Übrigens war Friedrich Marth lt. VDK Oberpionier und daher nicht Angehöriger einer San-Einheit.

Im Inkerman-Tal (Inkermaskaya balka) östlich von Sewastopol lagen die großen Stollen der ehemaligen Wein- und Sektkellerei. Dort arbeiteten während der Belagerung von Sewastopol fast ausschließlich Frauen in einer zu einer unterirdischen Stadt ausgebauten Infrastruktur in der sowj. Rüstungsproduktion. Es wurden Geschoßhülsen hergestellt, Waffen zusammengebaut, elektrische Geräte sowie Teile für Schiffe und U-Boote produziert. Diese unterirdische Stadt umfaßte außer den Rüstungsfabriken noch militärische Anlagen wie z.B. einen großen Munitionsbunker der Schwarzmeerflotte, Energiestationen, Geschäfte und Lagerhäuser sowie Luftschutzbunker. Außerdem gab es Lazarette, eine Schule und einen Kindergarten, eine Bäckerei und eine Uniformfabrik.


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