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-- Affront des Vereins bei Beisetzung in Spremberg am 23.10. (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=6466)


Geschrieben von Stephan am 27.10.2010 um 15:06:

 

Zitat:
Original von Ulrich
@Stephan,

Das Schleifenband war meines Wissens von den Bürgern aus Kausche.
Dort stand sonst immer " Den Opfern von Kausche"

Gruß,

Ulli


@Uli :

Ok dann hab ich mich da vertan, sorry.

Aber ich kann mir ehrlich gesagt keinen Reim draus machen,warum Bürger aus Kausche ihre Schleife zensieren sollten...

Gruß Stephan



Geschrieben von stefan_reuter am 27.10.2010 um 16:05:

 

Hallo Stephan,

mit "Den Opfern von Kausche" wurde auf der Schleife wohl weniger den zivilen Toten aus Kausche gedacht, sondern das galt vielmehr vermutlich den bei den Kämpfen im Kessel von Kausche ums Leben gekommenen Angehörigen der "Frundsberg" - deshalb auch die Aktion mit der Schleife.

Gruß, Stefan



Geschrieben von Der Sanitäter am 27.10.2010 um 16:23:

 

Hallo,

ich habe soeben die Rückantwort auf meine Mail an das Rathaus Spremberg erhalten.
Hier mal die Begründung:
Zitat:
Sehr geehrter Herr xxxxxxx, als Hausherr und Veranstalter der Einbettungsfeier am 23.10.2010 ist die Stadt Spremberg berechtigt, Vorgaben für die Teilnehmer der Veranstaltung zu machen. Diese wurden im Amtsblatt für die Stadt Spremberg vom 15.10.2010, das auch im Internet einsehbar ist, im Zusammenhang mit der Bekantgabe des Einbettungstermins mit folgendem Wortlaut veröffentlicht: "18. Ökumenische Einbettungsfeier auf dem Georgenberg Am Sonnabend, dem 23. Oktober 2010, findet die 18. ökumenische Einbettungsfeier auf der deutschen Kriegsgräberstätte auf dem Georgenberg statt. Beginn ist um 10.00 Uhr. Umgebettet werden die sterblichen Überreste von 17 Kriegstoten, die aus der Umgebung von Neupetershain-Nord und Lindchen sowie aus der Stadt Cottbus stammen. Veranstalter der Einbettungsfeier ist die Stadt Spremberg. Die feierliche Umrahmung wird durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. organisiert. Seitens des Veranstalters wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Kränze und Blumengebinde mit Inschriften nur vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., von der Vattenfall Europe Mining AG, vom Landkreis Spree-Neiße sowie von der Stadt Spremberg niedergelegt werden dürfen. Weitere Kränze und Blumengebinde sind nur ohne Inschriften zugelassen. Sollten während oder nach der Veranstaltung Kränze und Blumengebinde Dritter mit Inschriften niedergelegt werden, ist ein Einschreiten des Veranstalters im Rahmen der Ausübung seines ihm zustehenden Hausrechtes zulässig." Die Stadt Spremberg hat von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht und ohne Ansehen der Person reagiert, dies ist in keinster Weise mit der Wertung der Arbeit des Vereins verbunden.


Gruß
Jörg



Geschrieben von Stephan am 27.10.2010 um 16:24:

 

@Stefan : Das ist mir bewusst,dass damit Soldaten gemeint sind und nicht zivile Opfer großes Grinsen

Ich meinte damit viel mehr , warum Zivilpersonen ihre Schleife zensieren.

Es hiess doch,dass dort Gestecke von Privatpersonen erlaubt seien...
und es stand ja bestimmt nichts von Frundsberg oder irgend etwas in dieser Richtung drauf.



Geschrieben von Mark am 27.10.2010 um 16:54:

 

Ob Frundsberg hin oder her um die geht es nicht -

Ich lese aus der Antwort, dass die einen dürfen die anderen aber nicht -Ich denke das diese "Verordnung" nicht rechtskonform ist. Wir leben immer noch in einer Demokratie – vielleicht hat man das dort vergessen als man aus Ruinen auferstanden ist.?



Geschrieben von Benny am 27.10.2010 um 17:16:

 

Hallo,

nach langem Suchen (die Google-Suchmaschine gab nichts her) bin ich fündig geworden unf habe das entsprechende Amtsblatt auch im Internet gefunden.
Siehe hier und dann auf Seite 16:
http://stadt.vps.spremberg.de/3xcms/config/uploads/dkat6mit447.pdf

Zitat:
Aus der Mail von Jörg:Seitens des Veranstalters wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Kränze und Blumengebinde mit Inschriften nur vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., von der Vattenfall Europe Mining AG, vom Landkreis Spree-Neiße sowie von der Stadt Spremberg niedergelegt werden dürfen.


So, und nun mal ein Auszug aus der gültigen Friedhofssatzung der Stadt Spremberg (hier nachzulesen: http://stadt.vps.spremberg.de/3xcms/config/uploads/dkat6mit198.pdf)

Zitat:
§ 27, Absatz 2- Die Wahrnehmung von religiösen und weltanschaulichen Interessen wird gewährleistet. Die Gestaltung der Beisetzungsfeierlichkeiten bleibt den entsprechenden Gruppen
und Gemeinschaften überlassen. Diese darf jedoch nicht im Gegensatz zum Grundgesetz stehen
(Anmerk.- damit ist die Gestaltung der Feierlichkeiten gemeint!)


Und das ist der springende Punkt:
Denn das Grundgesetz ist keine Einbahnstraße!Es gilt für alle!
Diese Anordnung, nur bestimmte Kranzschleifen zuzulassen verstößt gegen § 27der Friedhofssatzung, da sie wiederum gegen das Grundgesetz, insbesondere Art. 2 Absatz 1 und Art. 3 Absatz 3 GG, verstößt.

Diese Anordnung der Stadt Spremberg ist somit null und nichtig.



Geschrieben von stefan_reuter am 27.10.2010 um 17:28:

 

@ Stephan: sorry für's Missverständnis cool

@ Mark: ob die Anordnung der Stadt Spremberg rechtens ist oder nicht, d. h. ob hier möglicherweise ein Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz vorliegt, darüber sollte sich vielleicht tatsächlich mal ein Jurist ein paar Gedanken machen.

Leider gilt aber auch in der Demokratie, dass "Recht haben" und "Recht bekommen" zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind böse

Ich bin der Meinung, dass sich der VKSVG e. V. auf jeden Fall mit der Stadt Spremberg in dieser Angelegenheit austauschen sollte, um derartige Situationen wenigstens zukünftig zu vermeiden.

Gruß, Stefan



Geschrieben von Benny am 27.10.2010 um 17:45:

 

Zitat:
Original von stefan_reuter
Leider gilt aber auch in der Demokratie, dass "Recht haben" und "Recht bekommen" zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind böse



Genau - In einer Diktatur hast Du kein Recht und in einer Demokratie weißt Du nicht ob Du Recht bekommst... verwirrt



Geschrieben von Der Sanitäter am 27.10.2010 um 18:30:

 

Hallo,

das Zauberwort heißt "Hausrecht"

Zitat:
Hausrecht besitzt, wer über die Benutzung von bestimmten Räumlichkeiten entscheiden darf. Der Hausrechtsinhaber kann mithin Personen verbieten.......,


Wird in anderer Form auch von Gemeinden auf Friedhöfe angewendet


Gruß
Jörg



Geschrieben von Peavey am 27.10.2010 um 19:27:

 

Hi !

Fachfrage, eventuell an die Ortsansässigen.

Was haben diese Herrschaften "Vattenfall Europe Mining AG" denn für einen Sonderstatus ? Ist das zufällig bekannt ?

Beste Grüße
Bernhard



Geschrieben von Ulla am 27.10.2010 um 20:25:

 

Hallo Bernhard,

Vattenfall betreibt hier in der Lausitz die Braunkohlengruben. Da die ständig ganze Landstriche abbaggern, kommt es auch vor das Kriegstote gefunden werden. Vielleicht stammen die Überreste der Soldaten teilweise auch aus den Gebieten von Vatterfall. Um Spremberg gibt es viele Kohletagebaue.

Und so einen großen Konzern muß man sich doch als BM auch warm halten, gelle? Augenzwinkern

Gruß Ulla



Geschrieben von Stephan am 27.10.2010 um 21:44:

 

Ja der Tagebau Welzow ist von Vattenfall.
Die Toten wurden dort gefunden.

Laut Vattenfall schicken die im Vorfeld (bevor es abgebaggert wird) ein Archäologenteam durch das Gebiet was abgebaggert werden soll und so suchen sie angeblich Meter für Meter ab.

Hab selber hinter dem Gut Geisendorf, wo füher mal das Kausche war, ein Archäologenteam gesehen.

MfG Stephan



Geschrieben von muesliman am 28.10.2010 um 13:13:

  Diese Energieriesen ...

wie Vattenfall und Co. haben eben nicht nur unsere Regierung im Griff, sondern auch heruntergebrochen bis auf Gemeindeebene! Diese Herrschaften haben eben einen Sonderstatus, denn wer zahlt der sagt auch wo's langgeht...

Ich bin nach wie vor der Meinung daß so ein Vorfall schon an die "große Glocke" gehört!

Schöne Grüße aus dem fernen Nordfriesland

PS: bei uns haben diese Herrschaften auch einen seeeehr Großen Einfluß, siehe ccs



Geschrieben von Benny am 28.10.2010 um 15:48:

verrückt

Hallo,

mittlerweile gibt es auch einen Zeitungsartikel dazu:
Lausitzer Rundschau

Auch dort kann auch jeder kommentieren, was er davon hält!



Geschrieben von Peavey am 28.10.2010 um 19:21:

 

Zitat:
Original von Ulla
Hallo Bernhard,

Vattenfall betreibt hier in der Lausitz die Braunkohlengruben. Da die ständig ganze Landstriche abbaggern, kommt es auch vor das Kriegstote gefunden werden. Vielleicht stammen die Überreste der Soldaten teilweise auch aus den Gebieten von Vatterfall. Um Spremberg gibt es viele Kohletagebaue.

Und so einen großen Konzern muß man sich doch als BM auch warm halten, gelle? Augenzwinkern

Gruß Ulla


Hallo Ulla,

Danke für die Info, bestätigt meine Vermutung.
Es gibt also drei Kategorien für Kranzschleifen.

1. "Hausherr"
2. Gute Kumpels ....oder wie man es nennen mag.
3. Verboten

Nun denn.

Beste Grüße
Bernhard



Geschrieben von stefan_reuter am 29.10.2010 um 08:58:

 

Hallo,

der Bericht in der "Lausitzer Rundschau" wäre doch ein guter Einstieg für den VKSVG e. V. in Gespräche mit der Gemeinde Spremberg - immerhin wird der Bürgermeister Klaus-Peter Schulze mit den Worten zitiert:

»Wir sind natürlich gesprächsbereit« und »Da müssen sich die Leute aber vorher bei uns melden.«

Diese Gelegenheit sollte der Verein nutzen, um so einen Eklat in Zukunft nicht noch einmal erleben zu müssen.

Ich kann aus Erfahrung des Vereins, in dem ich Mitglied bin, sagen, dass ein Gespräch zwischen Bürgermeister und Verein (leider auch erst nachdem das Kind in den Brunnen gefallen war) für die Zukunft einen guten Konsens gebracht hat. Lasst deshalb die Chance nicht ungenutzt verstreichen.

Gruß, Stefan



Geschrieben von Werner am 30.10.2010 um 19:12:

 

Hallo !

Zu dieser Thematik möchte ich nur sagen, dass hier eine unssachliche Diskussion geführt wird, die Euren Verein nur Schaden zufügen wird.
Für das Begräbnis gab es Vorgaben die für mich nachvollziehbar sind, auch wenn ich sie nicht befürworte.
Die Schleife hätte ich in diesem Fall ohne großes Palaver entfernt und danach an der Trauerfeier teilgenommen. Den Vereinsmitgliedern ist die Teilnahme ja nicht verboten worden, oder habe ich das falsch verstanden? Wenn dann hier noch öffentlich über Vattenfall und Co. wie auf einer Grün-Linken Wahlveranstaltung hergezogen wird, fällt mir nichts mehr ein! Auf deren Gelände wurden doch Kriegstote geborgen und dann sollen sie keinen Kranz spenden? Für mich zeigt Vattenfall Verantwortung!
Waren Mitglieder des Vereins bei der Suche und Bergung der 17 Gefallenen dabei?
Ihr schießt Euch hier selber ins Knie!


Mit freundlichen Grüßen, Rene Millert

PS. Ich möchte nur bekanntgeben, dass ich mich auf dem Gebiet Gefallenensuche und-bergung auskenne. Ich habe auch an Begräbnissen teilgenommen. Doch niemals habe ich ein Werbebanner in Form einer Kranzschleife benötigt. Hier und dal tat es ein einfacher Blumenstrauß vom Wegesrand.
Jetzt könnt ihr über mich herfallen!



Geschrieben von Ulla am 31.10.2010 um 18:51:

 

Hallo,

hier einige Aufnahmen von heute.

Gruß Ulla



Geschrieben von Stephan am 31.10.2010 um 21:00:

 

Ohhh wie kommt´s dass ich da den Namen unseres Vereines lese ??

Gruß Stephan



Geschrieben von Benny am 01.11.2010 um 14:29:

 

Hallo Rene, alias Werner,

Zitat:
Original von Werner
Die Schleife hätte ich in diesem Fall ohne großes Palaver entfernt und danach an der Trauerfeier teilgenommen.


Haben wir ja auch gemacht. Rein rechtlich gesehen (mittlerweile ist uns das auch von anwaltlicher Seite bestätigt worden), hätten wir nämlich wirklich richtig Palaver machen können...

Zitat:
Für das Begräbnis gab es Vorgaben die für mich nachvollziehbar sind, auch wenn ich sie nicht befürworte

Wie kann etwas nachvollziehbar sein, wenn man es gleichzeitig nicht befürwortet???

Und, kein Vereinsmitglied zieht hier über Vattenfall oder andere "genehmigte" Schleifen her..., stellt diese in Frage, also schießen wir uns auch nicht ins Knie.

Zitat:
Ich habe auch an Begräbnissen teilgenommen. Doch niemals habe ich ein Werbebanner in Form einer Kranzschleife benötigt. Hier und dal tat es ein einfacher Blumenstrauß vom Wegesrand.


Eine Privatperson ist auch nicht unbedingt mit dem Auftreten eines Vereins zu vergleichen.


Falls Du es nicht verstehst- Es geht hier auch nicht einzig und allein um unsere Kranzschleife, sondern auch um all die anderen nicht genehmigten Kranzschleifen. Es geht um eine komunale, am Gesetz vorbei beschlossene Verordnung.
Es geht um einen wohl weltweit einzigartigen Fall von Zensur- Auf einem Friedhof.

Zitat:
Ich möchte nur bekanntgeben, dass ich mich auf dem Gebiet Gefallenensuche und-bergung auskenne.

so so..., und was hat das mit dem Thema zu tun?


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