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-- Was geschah mit Roß, Bernhard, geb. 21.11.1911 in Sarranzig ? (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=4880)


Geschrieben von Stony am 08.03.2009 um 20:07:

  Was geschah mit Roß, Bernhard, geb. 21.11.1911 in Sarranzig ?

Guten Abend,
seit langer Zeit sucht mein Opa nach Informationen über den Verbleib seines Vaters.
Je älter er wird desto mehr wünscht er sich etwas zu erfahren.
Als Enkelin möchte ich ihm nur zu sehr dabei helfen, daher wende ich mich an euch.
Durch die WASt haben wir die Bezeichnungen der Erkennungsmarke sowie die Truppenteile erfahren. Die letzte ermittelte Mitteilung stammt aus dem Jahr 1943.

Einberufen am 05.06.1941 - vom Wehrmeldeamt Pyritz

Erkennungsmarke: -749- La.Schü.Btl. 281, Ers.Abt.
(=Ersatz-Abteilung Landes-Schützen-Bataillon 281)

Truppenteile:
ab: 05.06.1974 Ersatz-Abteilung Landesschützen-Bataillon 281
und am 24.07.1941 Standort nicht angegeben

ab: 24.07.1941 5. Kompanie Landesschützen-Bataillon 632 *

ab 10.04.1942 1. Kompanie Landesschützen-Bataillon 632 *
und am 22.02.1943 Zugang: von der 5. kompanie

ab 23.02.1943 2. kompanie Landesschützen-Bataillon 632 *
und am 04.09.1943

ab 05.09.1943 1. Kompanie Landesschützen-Bataillon 632 *

* = Unterstellung Kommandeur der Kriegsgefangenem im Wehrkreis II (Stettin)

Weiter Mitteilungen konnten uns nicht gemacht werden.

Wir wissen daher nichts weiter über seinen Verbleib.
Mein Opa hörte mal, dass er als Kriegsgefangener auf einem Schiff war, das allerdings zerstört wurde und sank. Das konnte aber nie belegt werden.

Ich wäre sehr dankbar, wenn wir gemeinsam etwas in Erfahrung bringen könnten.

Mit freundlichen Grüßen

Daniela



Geschrieben von Joshi am 09.03.2009 um 08:35:

 

Hallo Daniela,

zunächst ein Willkommensgruss hier bei uns im Forum des VKSVG e.V.

Diesen Eintrag habe ich über Bernhard Roß in der Datenbank des Volksbundes gebunden:

Zum Gedenken

P4760888
Nachname: Roß
Vorname: Bernhard
Dienstgrad:
Geburtsdatum: 21.11.1911
Geburtsort: Sarranzig
Todes-/Vermisstendatum: 05.09.1943
Todes-/Vermisstenort:

Nach den uns vorliegenden Informationen ist die o. g. Person seit 05.09.1943 vermißt
.

Nach den Eintragungen im Lexikon der Wehrmacht, war das Landesschützen-Bataillon 632 zur Gefangenenbewachung im Wehrkreis II eingesetzt:

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/LandschtzBat/Gliederung.htm

Das heisst, es war im Heimatkriegsgebiet und nicht an der Front eingesetzt.

Deshalb ist es für mich im Moment schwer nachvollziehbar, wie dein Urgrossvater dann am 5.9.1943 vermisst sein kann. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine Kampfhandlungen in Deutschland.

Habt ihr evtl. weitere Infos, wie z.B. alte Feldpostbriefe, eine Mitteilung der Truppe über seine Verschollenheit o.ä.?

Habt Ihr bereits eine Anfrage beim Suchdienst des DRK in München gestellt?

Wer hat die Geschichte mit dem Schiffsuntergang erzählt?

Grüsse

Joshi



Geschrieben von Olivia S. am 09.03.2009 um 16:34:

 

Hallo!

Dezenter Hinweis für zwischendurch: Das Thema läuft auch bei "gesucht-wird" (dort nur für registrierte User zu lesen).

Olivia



Geschrieben von Stony am 09.03.2009 um 18:46:

 

Hallo,
ja um doppelte Arbeit zu ersparen, das Thema läuft auch in einem anderen Forum wusste nicht das enger Zusammen gearbeitet wird.

Weitere Info´s werde ich im Laufe der Woche in Erfahrung bringen.
Das mit dem Schiff erzählten Verwandte waren jedoch nur Vermutungen aber auch da werde ich mich nochmal hinterklemmen.

Wir haben ebenfalls beim DRK eine Anfrage gestellt die Antwort des WASt war gedoch am umfangreichsten.


Vielleicht wurde er ja auch Versetzt wäre doch möglich oder?


In dem anderen Forum wurde ich nach den WASt Unterlagen gefragt soll ich die hier auch einstellen?!

Finde es wirklich toll, dass einem durch solche Foren geholfen wird.


LG Dani



Geschrieben von Tobias am 09.03.2009 um 20:05:

 

Abend zusammen,

Zitat:
Deshalb ist es für mich im Moment schwer nachvollziehbar, wie dein Urgrossvater dann am 5.9.1943 vermisst sein kann. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine Kampfhandlungen in Deutschland.


Joshi, ich denke dass da der VDK einfach das Datum der letzten Meldung bei der WASt übernommen hat.

@Stony
Wo liegt den Sarranzig? In Pommern?

Welche Behörden/Auskunftsstellen hast Du den schon alles angeschrieben?

Gibt es sonst irgendwelche Ãœberlieferungen von seinem Verschwinden?

Gruß
Tobias



Geschrieben von Stony am 09.03.2009 um 20:14:

 

Sarranzig liegt in Pommern hier ein Link klick

meine Mutter hat beim Volksbund ebenfalls eine Anfrage gestellt. Heute habe ich dann beim kirchlichen Suchdienst noch eine Anfrage gestellt.


Morgen werde ich mit meiner Oma reden was sie noch für infomationen hat. Werde im laufe der Woche alles weitere hier schreiben


Hier jetzt das Dokument der WASt



Geschrieben von Peavey am 09.03.2009 um 20:26:

 

Hallo !

Ich finde die Sache mit dem Schiff nicht ganz so abwegig - aus welchem Grunde auch immer, Flucht, Abtransport.

Nur der Zeitraum dürfte nicht passen.

Ein Blick in die Vermisstenbildliste ( FF ) zeigt, dass die Einheit Landesschützen Bataillon 632, dort übrigens mit dem Zusatz ( Ers. und Ausb. ), es scheint also soetwas bei den Landesschützen doch gegeben zu haben, den Großteil der Vermissten küstennah ( Stettin, Zemien, Rostock, Greifenhagen ) zu beklagen hat.

Leider ist der Gesuchte in der VBL bei dieser Einheit nicht erfasst.

Daniela, wo lebten die Angehörigen nach 1945 ?

Gibt es keinerlei Feldpost, Dokumente, Bilder ?

Beste Grüße
Bernhard



Geschrieben von Stony am 10.03.2009 um 16:06:

 

so habe jetzt noch Informationen von meiner Oma bekommen.
Feldpost besitzen wir nicht, wir wissen auch nicht was meine uroma mit der post gemacht hat.
also:
-1943 oder 1944 lag er kurzzeitig in Stettin im Lazarett
-schickte regelmäßig Feldpost, die letzte Meldung kam im Februar 1945
-im Februar 1945 flüchtete meine Uroma mit ihren 3 Söhnen nach Neuendorf bei Saal Kreis Ribnitz-Damgarten, dort wohnten die Eltern meines Uropa´s
-ab März bekam sie keine Post mehr von ihm (ich denke durch die Flucht oder?!)
-weiterhin soll er mit seiner Kompanie auf ein Schiff gebracht worden sein welches nach Dänemark fuhr, ob das überhaupt wahr ist weiß mein Opa nicht genau
-das letzte Familienfoto wurde am 23.01.1943 gemacht
-der Name Roß schrieb sich früher mit langem hs

ja mein opa war damals 5 jahre alt viel weiß er nicht mehr und mit seiner Mutter konnte er kaum darüber reden.
Als sie dann neu verheiratet war wurde das Thema totgeschwiegen...
Das Familienfoto kann ich noch hochladen da trägt er seine Uniform sagt Oma
Ich habe noch 3 Schreiben vom Gericht wo er für tod erklärt



Geschrieben von Joshi am 10.03.2009 um 16:13:

 

Hallo Daniela,

die Schreiben vom Kreisgericht, dass die Todeserklärung ausgesprochen hat, wären für uns sehr interessant. In der Regel wird in der Begründung des Beschlusses die letzte Feldpostnummer des Vermissten aufgeführt. Das Bild kannst Du auch einstellen.

Grüsse

Joshi



Geschrieben von Stony am 10.03.2009 um 16:25:

 

hier das Familienfoto ist allerdings nur von einem Ausdruck abfotografiert hoffe die Qualität reicht sonst muss ich es nochmal einscannen...wäre ja kein aufwand.

so dann das Dokument vom Amtsgericht, ich sehe dort leider keine Feldpostnummer

und ein Dokument vom Standesamt



Geschrieben von Joshi am 10.03.2009 um 17:00:

 

Hallo Daniela,

das Jahr beim Lazarettaufenthalt wurde von mir wunschgemäß berichtigt.
Leider ist auf dem gerichtlichen Beschluss keine Feldpostnummer angegeben. Die Begründung des Amtsrichters ist äusserst kurz gefasst - da habe ich schon aussagekräftigere von DDR-Gerichten gesehen.
Diese Spur bringt uns also nicht weiter.

Das eingestellte Bild zeigt einen Schützen des Heeres (einfachster Mannschaftsdienstgrad). Keine weiteren verwertbaren Hinweise.

Grüsse

Joshi



Geschrieben von Stony am 10.03.2009 um 19:22:

 

hier ein schreiben des DRK
und ein Notizzettel meiner oma



Geschrieben von Stony am 10.03.2009 um 19:58:

 

noch ein Foto



Geschrieben von Stony am 21.09.2011 um 14:49:

 

Hallo ihr Lieben,

ich habe die Suche nach meinem Großvater ziemlich schleifen lassen...und möchte nun wieeder voll durchstarten.

Ich habe an das Amtsgericht ein Schreiben geschickt und um prüfung der Akte gebeten.
Eine Akte ist dort nicht mehr vorhanden wurde mir mitgeteilt.

Heute habe ich dann nochmal eine Anfrage ans DRK mit der Bitte um Zusendung von Kopiern verschiedener Dokumente (habe euer Muster genutzt)

Außerdem habe ich beim krichlichen Suchdienst Anfragen gestellt zur Feldpost (ob dort Unterlagen vorhanden sind)

und

ob sie informationen über meinen großvater haben.

so dann habe ich heute das Standesamt I in Berlin angeschrieben ebenfalls mit der Bitte um prüfung.

Nun überlege ich ob es Sinn macht die WASt nochmal zu befragen...das Antwortschreiben von denen war vom Dezember 2007 oder senden die automatisch neuen Informationen zu?

Sollte ich nun erstmal abwarten oder noch andere Stellen kontaktiern?

Ich danke euch für die Hilfe.



Geschrieben von Giro am 21.09.2011 um 15:22:

 

Moin Stony,

ich sehe zur Zeit keinen Ansatzpunkt. Feldpost wird es nicht geben, da die Einheit nicht im Felde waren, sondern Dienst in der Heimat schob.

Eine Versetzung zu einer Fronteinheit ist nicht beleg, wohl aber wahrscheinlich.
Wenn bis März regelmäßig Post ins Haus gekommen ist, sollte in der Familie wenigsten der grobe Aufenthalt bekannt, also Westen oder Osten.

Tut mir leid, aber wenn man keinen Faden aufnehmen kann, wird es auch schwer zu helfen.

Gruß
Dieter



Geschrieben von Stony am 21.09.2011 um 15:29:

 

Fakt ist aber das sie geschrieben haben warum sollte es dann nicht evtl beim Kirchlichen Suchdienst etwas geben?

Ein weiter Punkt den ich nicht unwichtig finde ist auch die Tatsache mit dem Schiff und den Kriegsgefangenen das nach Dänemark unterwegs gewesen sein soll.

In einem anderen Forum wurde mir gesagt es wäre ein Ansatzpunkt.

Da es über Schiffsbesatzung auch Aufzeichnungen gibt.

Der große Aufenthalt wird im Osten gewesen sein.



Geschrieben von Giro am 21.09.2011 um 15:45:

 

Moin, sicher ist die variante "Schiff" möglich. Es wird aber kaum möglich sein, alle Besatzungslisten der Pendlerschiffe nach Dänemark zu sichten.
Wenn er denn in Dänemark angekommen sein sollte, wäre die Einheit auch im Tagebuch der deutschen Truppen verzeichnet.

Beginnen würde dann allerdings mit den Schiffen, die mit den Kriegsgefangenen ihren Bestimmungsort nicht erreicht haben.

Ich würde an deiner Stelle, alle Kriegsgefangenenlager in Pommern einmal auf die Einheiten der Bewacher prüfen, ob die 1.LS 632 genannt wird. Vielleicht kommt man über die Historik des Lager weiter.

Ich nicht gesagt, die Anfrage beim Suchdienst ist falsch, sondern ich habe nur gesagt, dass wohl kein Feldpostbrief vorliegen wird. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob dort auch Briefe mit einer normalen Zustelladresse liegen.

Gruß
Dieter



Geschrieben von Stony am 21.09.2011 um 15:48:

 

Das wäre natürlich ein ansatzpunkt.
Nur fraglich ob ich darüber viel finden werde da mir sicher die guten quellen fehlen aber ich werds versuchen.
danke



Geschrieben von Giro am 21.09.2011 um 15:54:

 

Moin,

Frage Onkel Google und Tante Yahoo.

Konzentriere dich auf den Wehrkreis II. Ich mache dieses nun schon einige Jahre und manchmal kann man schon nach kurzer Zeit einen ganz dicken Faden aufnehmen der zum Ziel führt.

Ich sehe es so, dass du wohl keine andere wahl hast, denn ich glaube kaum, dass dir jemand von den genannten Organsationen weiterhelfen kann. Es würde mich freuen, wenn ich i diesem Punkt unrecht habe.

Gruß
Dieter



Geschrieben von Giro am 21.09.2011 um 16:03:

 

Moin,

das Dänische KTB berichtet von Sep.43 bis zum 31.12.44 über keinen Truppentransport russischescher Kriegsgefangener aus Pommern.

Dieter


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