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-- Suchen in Gebiet Smolensk (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=4491)


Geschrieben von Saskia am 19.01.2011 um 20:34:

 

Hallo Bernhard,
Du bist echt der Beste!!! Freude Das ist unser Hermann! Vielen, vielen Dank für die ganzen Informationen!!!!!!! Ich werde die Stellen morgen gleich mal anschreiben. Wirklich gaaaaaaaaanz toll!!!Ich freu mich total!!! großes Grinsen
Liebe Grüße
Saskia



Geschrieben von Schlotbaron am 19.01.2011 um 21:34:

 

Hallo Saskia,

hier noch etwas Hintergrundinformation zur 321. Infanterie-Division:

Auf beiliegender Karte siehst Du, wo die 321. Infanterie-Division am 19. Juni 1943 eingesetzt war (Frontabschnitt südöstlich von Smolensk).

http://www.gutenberg-e.org/esk01/maps/LageOst19Jun43a_lg.jpg

Solltest Du Kartenmaterial von August 1943 von Smolensk benötigen, empfehle ich Dir, mit John, dem Betreiber folgender Seite Kontakt aufzunehmen (er hilft gern und schnell):

http://www.wwii-photos-maps.com/

Als Literatur über die 321. Infanterie-Division ist mir dieses eine Buch bekannt (siehe link). Der Autor war in der Veterinärkompanie der 321. Infanterie-Division.

http://www.zeitgut.com/Leseecke/Doepke_Kamerad-Pferd.html

Beste Grüße,
Bernd



Geschrieben von Saskia am 20.01.2011 um 07:29:

Daumen hoch!

Hallo Bernd!
Du bist auch SUPER!!!! Vielen, vielen Dank auch für diese Informationen. Wo habt Ihr das alles nur her? Ich war schon so viel im Internet unterwegs, aber so interessante, geballte Informationen wir hier habe ich nirgends erhalten. fröhlich
Viele Grüße
Saskia großes Grinsen



Geschrieben von Schlotbaron am 20.01.2011 um 12:47:

 

Hallo Saskia,

auch mein Großvater fiel ca. 80 km von Smolensk entfernt am 14.08.1943. Im Sommer 2009 besuchte ich Smolensk und fand auch sein Grab. Näheres dazu findest du hier:

Reise nach Smolensk und Jelnja

Ich wünsche jedem hier genauso viel Glück und versuche nur, anderen so zu helfen, wie die Mitstreiter in diesem Forum mir geholfen haben. Wir freuen uns hier immer, wenn wir weiterhelfen konnten.

Beste Grüße aus Berlin,
Bernd



Geschrieben von KevinS am 22.07.2011 um 21:30:

 

Hallo liebe Community :-)

Bevor ich euch erzähle, um was es mir geht, wollte ich euch erst einmal ein herzliches Danke sagen.

Es ist toll zu sehen, wie sich Menschen engagieren, um Anderen bei der Suche nach Spuren ihrer vermissten/gefallen Angehörigen zu helfen.

Schön zu wissen, dass man sich nicht alleine durch die ganzen Informationen kämpfen muss sondern Leute da sind, die sich damit schon befast haben und ihr Wissen gerne weiter geben!

Danke dafür.

Nun zu meinem Anliegen...

Ich bin auf Spurensuche nach meinem Urgroßvater, der in Jelnja 1943 beigesetzt wurde (Information stammt aus dem Schreiben der Wehrmacht an meine Ururgroßmutter).
Eine Anfrage bei der Kriegsgräberfürsorge ergab laut unserem pfarrer die Information, dass er anscheinend auf dem Friedhof in Smolensk liegen soll.

Das ist jetzt etwas verwirrend für mich. Ist der Soldatenfriedhof Jelnja der in Smolensk, oder wurden die Gräber umgebettet? Oder gab es 2 bzw. gibt es 2?

Ich habe seine Feldpostummer, sowie die Grabnummer vorliegen (ebenfalls aus dem Schreiben der Wehrmacht).

Ich würde mich über jegliche Informationen zu dem Thema freuen und hoffe ihr könnt auch mir helfen.

Grüße
Kevin



Geschrieben von Schlotbaron am 22.07.2011 um 23:26:

 

Hallo Kevin,

herzlich willkommen hier im Forum. Zunächst einmal wäre es gut, wenn Du alle schon bekannten Fakten (Feldpostnummer, Antwort der Kriegsgräberfürsorge, Schreiben an die Urgroßmutter, etc.) hier einstellen würdest - dann kann Dir diese Community am besten helfen. Zu Deiner Frage: In Smolensk gab es mehrere Wehrmachtsfriedhöfe - davon ist noch einer erhalten geblieben. Dieser wird vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge instand gehalten und gepflegt.

Im Großraum Smolensk finden seit 2010 umfangreiche Umbettungsarbeiten des Volksbundes statt - alle Umgebetteten werden auf einem zentralen Gedenkfriedhof in Duchowschtschina (ca. 80 km nördlich von Smolensk) beigesetzt. Die Fertigstellung und Einweihung ist für 2012 geplant. Ich empfehle Dir, Dich nochmals an den Volksbund zu wenden - vielleicht ist Dein Urgroßvater bereits gefunden und ausgebettet - zumal die Ausbettungsarbeiten bereits im letzten Jahr in der Umgebung von Jelnja stattgefunden haben. Du bekommst diesbezüglich noch eine Antwort von mir per PN - Du hattest mir ja auch eine PN geschrieben, um über meine Reise nach Jelnja mehr zu erfahren.

Beste Grüße aus Berlin,
Bernd



Geschrieben von KevinS am 22.07.2011 um 23:55:

 

Hey..

Feldpostnummer: 03385 D
Das Schreiben werde ich mal einscannen und dann posten. Es ist ein Brief des Stabsarztes, der die Familie meines Urgroßvaters über dessen Tod informiert.
In ihm sind die bisher angegebenen Daten enthalten (Todeszeitpunkt, Beisetzungsort, Grabnummer etc).
Wie gesagt, ich werde ihn hier posten sobald ich ihn kopiert habe.

Ãœber eine Website habe ich herausgefunden, dass das grab anscheinend noch nicht umgebettet wurde. Inwiefern das aktuell ist kann ich nicht sagen, ich gehe aber davon aus.

Soweit ersteinmal von mir.
Ich melde mich, wenn ich Neuigkeiten habe.



Geschrieben von Schlotbaron am 23.07.2011 um 00:14:

 

Hallo Kevin,

die Feldpostnummer war folgendermaßen belegt:

Sanitätskompanie 625

Beste Grüße,
Bernd



Geschrieben von KevinS am 23.07.2011 um 15:48:

 

Hallo und Danke..

Jetzt frage ich mich allerdings, ob das die Feldpostnummer des Lazarettes war, in dem mein urgroßvater lag, oder ob er selbst in einer derartigen Einheit war.

Ich vermute mal, es ist die FPN des Lazarettarztes...



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 24.07.2011 um 03:13:

 

Zitat:
Original von KevinS
Jetzt frage ich mich allerdings, ob das die Feldpostnummer des Lazarettes war, in dem mein urgroßvater lag, oder ob er selbst in einer derartigen Einheit war.
Ich vermute mal, es ist die FPN des Lazarettarztes...

Moin Kevin,

es ist nicht die FPN des Lazarettarztes, sondern die der San.Kp. 625, wie schon Bernd oben schrieb.

Es handelte sich daher auch nicht um ein Lazarett, sondern um einen Hauptverbandplatz dieser San.Kp. 625, auf dem Dein Urgroßvater verstarb.

Bitte stell mal das Schreiben als guten Scan ein.



Geschrieben von KevinS am 24.07.2011 um 15:03:

 

Hallo Jürgen -
Das mit der Kompanie war mir bewusst - allerdings ist mir das mit dem Hauptverbandplatz neu.

Ich war nicht im Bilde, dass es da einen Unterschied gibt. habe mich jetzt allerdings informiert.
Ich begebe mich nachher auf die Suche nach dem Schreiben. Meine Mutter müsste eine Kopie hier im haus haben.
Ansonsten muss ich erst zu meiner Großmutter. Aber das dürfte ich dann morgen schaffen.

Danke für die Info...
Eine Frage hätte ich da noch.. Wie entschlüsselt ihr die FPNs?



Geschrieben von Marten am 24.07.2011 um 16:17:

  Krgslaz.3/581

Hallo Julia

Du hast in Deinem Postfach zwei Nachrichten von mir.

Weißt Du wo in Smolensk die deutschen Truppen ihr Kriegslazarett hatten?
Es muss sehr groß gewesen sein. Auch wenn es gelegentlich seine Bezeichnung wechselte, wenn eine andere Division im Ort war - wird es vermutlich doch immer am gleichen Platz in der Stadt gewesen sein.
Als mein Onkel am 20. März 43 dort verstarb war es das Kriegslazarett 3/581.

Beste Grüße
Uwe



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 25.07.2011 um 01:32:

  RE: Krgslaz.3/581

Zitat:
Original von Marten
Auch wenn es gelegentlich seine Bezeichnung wechselte, wenn eine andere Division im Ort war - wird es vermutlich doch immer am gleichen Platz in der Stadt gewesen sein.
Als mein Onkel am 20. März 43 dort verstarb war es das Kriegslazarett 3/581.

Moin Uwe,

Kriegslazarett-Ateilungen und ihre Kriegs- und Leichtkranken-Kriegslazarette wechselten nicht mit Divisionen, sondern mit Armeen, deren Armeeärzten sie unterstanden.

Das von Dir genannte Kriegslazarett 3/581 war in exakter Bezeichnung das Leichtkranken-Kriegslazarett (mot) 3/581. Es unterstand im Frühjahr 1943 mit der übergeordneten A.San.Abt. (mot) 582 dem A.Arzt der 2. A., HGr. Mitte.



Geschrieben von KevinS am 25.07.2011 um 17:50:

 

So..

Die Kopie ist als Scan leider nicht so gut lesbar und für 400kb einfach zu groß.. ich tippe es euch mal ab..

"

Einheit Feldpostnummer 03385. O.U., den 20. 8.1943.

Herrn
Heinrich Becker,
Michelbach, Kr. Büdingen.
_______________________


ich erfülle hiermit die raurige Pflicht, Ihnen mtteilen zu
müssen, dass Ihr Sohn, der Gefreite Otto Becker, von der
Einheit Feldpostnummer 03885 D, am 17.08.1943 gegen 1,30 Uhr
früh den Folgen einer schweren Erkrankung erlegen ist.
Zu diesem schmerzlichen Verlust, der sie dadurch betroffen
hat, spreche ich Ihnen mein tiefempfundenes Beileid aus.
Ihr Sohn wurde am 12.8.1943 bei der hiesigen Krankensammelstelle
mit Ruhrerkrankung eingeliefert. Seitens der Ärzte und des Pflege-
personals wurde Ihrem Sohn alle derdenkliche Versorgung und Pflege
zuteil. Dem Ban.-Dienstgrad brachte er auch den heissen Wunsch
wiederholt zum Ausdruck, wieder nach Hausezu kommen und seinen
Kindern sich widmen zu können. Dieses wurde ihm leider durch eine
am 16.8.1943 eintretende Schwäche versagt. Er vermochte sich
hiervon nicht mehr zu erholen und entschied am 17.08.1043 gegen 1,30
Uhr früh ruhig.
Getreu seinem Eide gab Ihr Sohn sein junges Leben hin, es
stets einsetzend für die Grösse und den Bestand von Führer, Volk und
Reich. Möge diese Gewissheit Ihnen ein Trost sein in dem schweren
Leid, das Ihre Familie traf.
Die Beisetzung erfolgte am 19.8.1943 auf dem Heldenfriedhof in
Jelnja mit allen militärischen Ehren durch den Wehrmachtspfarrer.
Lage der Grabstätte: Feld IV, Reihe 16, Grab Nr.231.

Ich grüsse Sie in aufrichtigem Mitgefühl
Stabsarzt und Leiter
der Krk. Sammelstelle
"

Aus dem hier ersichtlichen Text schließe ich, dass mein Urgroßvater selbst der Sanko 625 angehörte.



Geschrieben von Schlotbaron am 25.07.2011 um 18:53:

 

Hallo Kevin,

aufgrund dieser Informationen halte ich es für ziemlich ausgeschlossen, daß der Gefallene nochmals nach Smolensk umgebettet (Deine Eingangsfrage) wurde, weil zum fraglichen Zeitpunkt der Beerdigung in Jelnja bereits eine russische Großoffensive auf Jelnja im Gange war. Ich werde Dir per PN mal den Kontakt zum Umbettungsleiter des Volksbundes für das fragliche Gebiet zukommen lassen - er wird am besten wissen, was mit den Gräbern in Jelnja bezüglich der aktuellen Umbettungen geschehen ist.

Beste Grüße,
Bernd



Geschrieben von KevinS am 25.07.2011 um 19:41:

 

Danke dir!
Ich halte das auch für unwahrscheinlich. laut Auskunft des Volksbundes, wie bereits angesprochen, liegt das Grab in Jelnja.

Woher die Kriegsräberführsore bzw. unser Pfarrer die Auskunft Smolensk hatte, ist mir etwas schleierhaft.
Aber okay, soweit wäre das ja geklärt.

Danke bernd für die Infos. Ich werde dich wahrscheinlich auch noch einmal diesbezüglich telefonisch kontaktieren.



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 25.07.2011 um 19:45:

 

Zitat:
Original von KevinS
"Einheit Feldpostnummer 03385. O.U., den 20. 8.1943.
[...]
der Gefreite Otto Becker, von der Einheit Feldpostnummer 03885 D
Stabsarzt und Leiter
der Krk. Sammelstelle
"
Aus dem hier ersichtlichen Text schließe ich, dass mein Urgroßvater selbst der Sanko 625 angehörte.

Moin Kevin,

schau Dir mal die beiden zwar sehr ähnlichen, aber dennoch verschiedenen FPN an ...

Die Belegung der FPN 03885 war zum damaligen Datum wie folgt:
(28.4.1940-14.9.1940) Stab II u. 4.-6. Batterie Artillerie-Regiment 156

Dein Urgroßvater war also Angehöriger der 6. Batterie des AR 156, nicht der San.Kp. 625 mit der FPN 03385!

Es handelte sich hier also nicht um den H.V.Pl. der San.Kp. 625, sondern um deren Krankensammelstelle (in oder bei Jelnja).

Ich werde mal nachsehen, ob ich für diesen Zeitpunkt etwas zur San.Kp. 625 in meiner DB finden kann.



Geschrieben von Schlotbaron am 25.07.2011 um 20:48:

 

Hallo Jürgen,

Respekt für diese genaue Arbeitsweise und Beobachtung - mir ist das mit der FPN doch glatt durchgegangen. Somit gehörte er der 56. Infanterie-Division an, die zu diesem Zeitpunkt, nach den Kämpfen um Orel, in Jelnja stationiert war.

Beste Grüße,
Bernd



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 25.07.2011 um 23:49:

 

Danke, Bernd smile

Ja, Genauigkeit und gute Beobachtungsgabe sind Teil meiner Stärken Augenzwinkern - zum Glück! Das kommt mir bei meiner Forschungsarbeit sehr zugute!



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 26.07.2011 um 01:02:

  Armee-San.Kp. (mot) 625

Moin Kevin,

die San.Kp. (mot) 625 , genauer: die Armee-San.Kp. (mot) 625, gehörte ab dem 02.03.1942 zur Armee-San.Abt. (mot) 601, unterstellt dem Armeearzt AOK 4, HGr Mitte.


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