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-- gesucht: Martin Trispel (1943 Operation "Zitadelle") (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=7303)


Geschrieben von KarinHo am 19.06.2012 um 14:28:

  gesucht: Martin Trispel (1943 Operation "Zitadelle")

Wir, das sind meine Großmutter und ich, suchen den 1. Ehemann meiner Urgroßmutter.

Martin Trispel wurde am 29.07.1917 in Aslau geboren.

Meine Urgroßmutter hieß Frieda Trispel, geb. Marx (wieder verheiratete Kuhn) und ist am 13.07.1917 geboren (Kreuschwitz, Niederschlesien, Kreis Bunzlau), wohnte in Schlesien zuletzt in Greulich/Gremsdorf und ist verstorben am 03.06.05. Nach der Vertreibung aus Schlesien wurde sie in 01896 Pulsnitz (Sachsen) angesiedelt.

Geheiratet haben die beiden am 20.09.42 in Aslau.

Martin hatte noch zwei Brüder, Oskar Trispel und Erich Trispel.

Vermisst seit dem 13.07.43 bei Starizi, nördlich Orel . Vermutlich in russische Gefangenschaft geraten. Er war San.-Unteroffizier bei einer Panzernachrichteneinheit. Die Benachrichtigung über sein Verschwinden kam damals von Haupsfeldwebel Meinecke, Dienststelle: 35110

1957 ließ meine Urgroßmutter ihn für tot erklären (Kreisgericht Bischofswerda)

Was wir bislang wissen:

In der Kriegszeit sollte er angeblich eine Sanitäterin als Freundin gehabt haben.

Martin Trispel wurde angeblich in den 1950er Jahren als DRK-Fahrer in der Lungenheilstätte Pulsnitz (jetzt HELIOS Schlossklinik Pulsnitz) beim Bringen eines Patienten gesehen und soll in Kamenz gewohnt haben.

Ferner wurde er von einer Inge Trispel (seine Nichte) in einem Zug in der Chemnitzer Gegend gesichtet und von ihr angesprochen. Seine Reaktion war "Hallo Inge" dann drehte er sich um und ging, weiterer Kontakt wurde verwehrt.

Telefonischer Kontakt einer seiner Nichten zu seiner neuen Frau (Vorname unbekannt) fand zu BRD-Zeiten statt. Zu dieser Zeit war er nicht zu Hause, nach weiteren Fragen beendete seine Frau das Telefonat. Er nahm vermutlich eine neue Identität an, neues Geburtsdatum vermutlich Dez. 1917, Name angeblich unverändert. Wohnort zu dieser Zeit soll Weißenfels und Umgebung gewesen sein.

Sollte jemand einen Martin Trispel oder Verwandte von ihm kennen, so bitten wir um eine Antwort.

Vielen Danke für eure Mühe!



Geschrieben von Peavey am 19.06.2012 um 19:58:

 

Hallo Karin !
Vorab, ich kann mir soetwas durchaus vorstellen.

Warum der Gesuchte sich von seinen Angehörigen abwandte ist sicherlich müssig zu diskutieren, durchaus möglich dass er in Gefangenschaft geriet und dort von den Russen für deren Zwecke „umgedreht“ wurde . Aber egal !

Was mir im Rahmen eines kleinen, persönlichen Brainstormings so in den Sinn kommt....

Fragen:
Wie kommt Ihr auf den möglichen Wohnort Weißenfels ?
Telefonbuch und dann „auf gut Glück“ ?
Wie gesichert ist dass es sich bei der Angerufenen tatsächlich um seine neue Frau handelte ?
Wie kommt Ihr darauf dass er sein Geburtsdatum änderte und dass es 1917 war ?

Anregungen:
Wurde eine Anfrage an den DRK Suchdienst in München gerichtet ? Dort kamen in den letzten Jahren viele Akten ehemaliger russischer Kriegsgefangener an. Stichwort "Überlebensbeweis"

Wie steht es mit einer einfachen Verbleibsanfrage an die WAST ? Vielleicht hat er nicht mitbekommen dass man Ihn für tot erklärt hat und er wurde nach der Wende dort wegen einer Rentenklärungsgeschichte oder einer Kriegsgefangenenentschädigung „vorstellig“. Dann sollte es dort einen Karteivermerk geben. Ebenfalls Stichwort „Überlebensbeweis“.

Was ist mit dieser Heilanstalt. Gibt es vielleicht noch alte Personalakten ?

Dies für den Moment.

Beste Grüße
Bernhard



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 20.06.2012 um 01:19:

  RE: gesucht: Martin Trispel (1943 Operation "Zitadelle")

Zitat:
Original von KarinHo
Vermisst seit dem 13.07.43 bei Starizi, nördlich Orel . Vermutlich in russische Gefangenschaft geraten. Er war San.-Unteroffizier bei einer Panzernachrichteneinheit. Die Benachrichtigung über sein Verschwinden kam damals von Haupsfeldwebel Meinecke, Dienststelle: 35110

Moin Karin,

die Dienststelle = Feldpost-Nr. 35110 war wie folgt belegt:

(1.3.1942-7.9.1942) 8. Kompanie des Panzergrenadier-Regiments 14 .

Das also dürfte seine letzte Einheit zum Zeitpunkt seines Vermißtseins gewesen sein, da Hauptfeldwebel Meinecke wohl sein "Spieß" (Kompaniefeldwebel) war, der die Benachrichtigung geschrieben hatte.

Das Panzergrenadier-Regiment 14 war der der 5. Panzer-Division unterstellt, die unter der 2. Panzerarmee von März bis August 1943 im Raum Orel (Orjol) im Kampfeinsatz war. Hier eine Karte des Frontverlaufs im Frühjahr 1943.

Bei "Starizi" dürfte es sich um Staritsa (53°45' N 35°30' E) handeln, ca. 100 km nnö. von Orel (52°58' N 36°05' E). Dort verlief auch die Front, s. Karte.

Da mein Forschungsprojekt auch Daten des San-Personals umfaßt, habe ich mal in meiner Datenbank nach Einheit und Name gesucht. Leider liegt mir über Martin Trispel und das PzGR 14 aber noch nichts vor.

Ich nehme ihn als San.Uffz. mit den hier vorliegenden wenigen Angaben (nicht die familiären Informationen) in die DB auf. Schade, daß nicht mehr Datenmaterial voriegt.



Geschrieben von snickers am 23.06.2012 um 10:17:

 

Hallo - wenn der damalige Wohnort Weißenfels gewesen sein sollte: habt Ihr mal die dort noch registrierten Trispels angerufen und nachgefragt, ob sie evtl. einen Martin als Verwandten haben?

Schöne Grüße

Jan



Geschrieben von Peavey am 23.06.2012 um 11:28:

 

Zitat:
Original von Peavey

Fragen:
Wie kommt Ihr auf den möglichen Wohnort Weißenfels ?
Telefonbuch und dann „auf gut Glück“ ?.....................



Hallo !
Ja, das war auch mein Gedanke.....
Es ist ja durchaus möglich das es sich hierbei um einen anderen Martin T. handelt(e).

Vielleicht könnte sich nun aber Karin freundlicherweise mal wieder zu Wort melden...

Beste Grüße
Bernhard



Geschrieben von KarinHo am 24.06.2012 um 16:38:

 

Entschuldigt bitte, das ich jetzt erst schreibe, ich musste erst Rücksprache mit meiner Oma halten, da sie die ganzen Fakten kennt. Ich helfe ihr lediglich mit dem Internet bei der Suche!

Erst einmal vielen Dank für eure Antworten!

Eine Cousine meiner Oma hat früher auch schon mal recherchiert (dabei den WOhnort Weißenfels herausgefunden) und "auf gut Glück" eine Familie Trispel angerufen. Die Frau am anderen Ende der Leitung hat Fragen beantworten können, Dinge die nur ihn betreffen können, konnte sie bestätigen. Leider rückt die Cousine nicht mit den Fakten heraus - wir wissen nicht warum!!!

Alle Trispels die wir gefunden haben passen nicht zu unseren Informationen oder haben keinen Martin der Familie (gehabt).


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