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-- Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=5994)


Geschrieben von Ulli am 17.03.2010 um 17:54:

  Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

hallo zusammen

Wir wollen unseren Großvater rehabilitieren.
an wen wende ich mich am besten wenn ich einen Verwandten, der 1945 vom Russen mit der Begründung " tätig bei den Straforganen" verhaftet wurde und 1947 im Speziallager Nr.9 Fünfeichen verhungert ist.
Ich habe einen Suchantrag Gefangener/Vermisster beim Russisches Staatliches Militärarchiv (RGVA)
aber eigentlich ist er ja nicht vermisst.

viele Grüße
Frank



Geschrieben von Peavey am 17.03.2010 um 18:12:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Zitat:
Original von Ulli
... wurde und 1947 im Speziallager Nr.9 Fünfeichen verhungert ist.
Ich habe einen Suchantrag Gefangener/Vermisster beim Russisches Staatliches Militärarchiv (RGVA)
aber eigentlich ist er ja nicht vermisst.


Hallo !

Aber eine möglicherweise anliegende (Kriegs)Gefangenenakte würde Dich doch sicher auch interessieren, oder ?
Und an dieser Stelle werde ich unsicher und frage mal in die Runde ob die Akten aus den NKWD Speziallagern überhaupt beim RGWA zu finden sind.
Wenn ich mich nicht täusche sprechen wir hier zudem von einem Zivilisten.(?)
Du solltest Dich unbedingt auch an diese Organisation wenden:
http://www.stsg.de/cms/index.php


Beste Grüße
Bernhard



Geschrieben von frank am 17.03.2010 um 18:26:

 

Hallo Frank,

wie Bernhard schon richtig anmerkte - die Stiftung ist für Dein Anliegen das Mittel der Wahl.

Zitat:
Unterstützung von Betroffene und Hinterbliebene bei der Antragstellung auf Urteilsüberprüfung und Akteneinsicht im Zusammenhang mit dem Gesetz der Russischen Föderation „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Repressionen“ vom 18. Oktober 1991 (seit Juni 2008 Aufgabe offiziell vom Auswärtigem Amt an Stiftung übergeben) und
Auskünfte zu Antragstellung auf Urteilsüberprüfung und Akteneinsicht im Zusammenhang mit dem genannten Gesetz der Russischen Föderation


Viel Erfolg!
frank.



Geschrieben von Ulli am 17.03.2010 um 18:26:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Hallo Bernhard

Nein er war kein Zivilist.
Er war Mitarbeiter beim RSHA Ref. II D 4 Waffenwesen im Rang eines Stabsscharführer.



Geschrieben von Janet am 11.05.2010 um 11:34:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Hallo !

Ich bin zwar erst neu hier , aber ich kann dir vielleicht weiter helfen ! Der Opa von meinem Mann , war auch im Speziallager Nr. 9 und ist dort gestorben und auch beerdigt .

Melde dich mal an folgende Person :

Dr. Rita Lüdtke
Hopfenstraße 5 a
17034 Neubrandenburg

Tel. ( 0395 ) 5667014 priv.
Tel. ( 0395 ) 5552226 dienstl.

Die Fr. Lüdtke weiß alles über dieses Speziallager und verwaltet alles was damit zu tun hat . Sie hat auch eine Liste von allen Personen , die dort beerdigt sind .

LG Janet



Geschrieben von Janet am 11.05.2010 um 11:39:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Hallo nochmal !

Melde dich auch beim DRK München Suchdienst ! Da liegen die ganzen Unterlagen !
Hier im Internet findest du einen " Nachforschungslaufbogen " den du ausfüllen mußt und zum Suchdienst - DRK München schicken oder faxen mußt .

LG Janet



Geschrieben von stefan_reuter am 11.05.2010 um 16:58:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Hallo Janet,

zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum und vielen Dank für Deine Hilfestellung fröhlich

Ich weiß, Du hast es nur gut gemeint, indem Du die Adressdaten der Frau Dr. Lüdtke hier eingestellt hast, aber ich denke, es wäre für Frau Dr. Lüdtkes Privatsphäre besser, wenn Du (oder der Mod.) die Anschrift und die beiden Telefonnummern aus Deinem Beitrag, der ja öffenlich für jedermann einsehbar ist, löschen würdest - besser ist es, solche Privatdaten über E-Mail oder PN weiter zu geben, Da weiß man wenigstens, in welche Hände sie kommen.

Das nur als Hinweis - ist nicht böse gemeint Augenzwinkern

Gruß, Stefan



Geschrieben von Ulli am 11.05.2010 um 17:25:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Hallo an alle
vielen Dank für Eure Hilfe
Die Stiftung habe ich angeschrieben und auch Unterlagen bekommen
Frau ***** schrieb mir dazu
"dass der Aktenbestand der Internierten nicht zugänglich ist und wir keine Kopien anfordern können"
Alles was die Stiftung mir geschrieben hat ist das Opa ab 1945 in Fünfeichen war und dort 1947 verhungert ist. Ich werde die Karteikarte mal Posten
Kann ja auch für andere interessant sein wie so was aussieht

Hallo Stefan


Das mit den Kontaktdaten ist klar, aber wen man bei Google Speziallager Nr. 9 eingibt bekommt man auf jeden Fall diese Daten

Gruß Frank



Geschrieben von stefan_reuter am 11.05.2010 um 17:31:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Zitat:
Das mit den Kontaktdaten ist klar, aber wen man bei Google Speziallager Nr. 9 eingibt bekommt man auf jeden Fall diese Daten


... na, dann wird die Frau Dr. Lüdtke wohl wissen, was sie macht ...
Danke für die Info.

Gruß, Stefan



Geschrieben von Ulli am 11.05.2010 um 17:38:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Hallo Stefan

Der Förderkreis Fünfeichen und damit Frau Dr. Lüdke wollen das sie bekannt werden.
Sie existieren fast nur von Spenden.

Gruß Frank



Geschrieben von Ulli am 11.05.2010 um 17:42:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Hallo Janet

Vielen Dank für Deine Hilfe.
Ich war am 25. April zufällig in der Gegend von Fünfeichen. Hier erfuhr ich das dort eine Gedenkfeier für alle, die dort ums leben gekommen sind stattfindet.
Hatte auch Gelegenheit mit Frau Dr. Lüdke zu sprechen.
Vom Lager selber ist so gut wie nichts mehr übrig. Da haben die Kommunisten ganze Arbeit geleistet.
Zu Deinen Worten das der Opa von Deiem Mann auch dort war und gestorben und beerdigt ist.
Habe am 25. von Ehemaligen erfahren das dort zwar viele "verstorben" sind aber keiner von denen wurde beerdigt. Sie wurden im Wald verschart.

LG Frank



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 21.02.2011 um 02:31:

  RE: Rehabilitierung eines im Russischem Speziallager verstorbenen

Zitat:
Original von Ulli
Er war Mitarbeiter beim RSHA Ref. II D 4 Waffenwesen im Rang eines Stabsscharführer.

Moin Ulli,

zu Deiner Info noch ein später Nachtrag, da es noch nicht berichtigt wurde, aber u. U. hinsichtlich seiner von Dir angegebenen Verwendung in einem RSHA-Referat von Interesse sein könnte:

Stabsscharführer war kein Rang, sondern eine Dienststellung der Waffen-SS, der eines Hauptfeldwebels (Kompaniefeldwebel, "Spieß") bei der Wehrmacht entsprechend (nicht mit dem heutigen Dienstgrad des Hauptfeldwebels der Bundeswehr zu verwechseln!).

Zum SS-Stabsscharführer konnten SS-Unterführer im Rang von SS-Unterscharführer bis SS-Sturmscharführer ernannt (nicht: befördert) werden.


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