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-- Deutschland zahlt weiterhin Schulden aus dem Ersten Weltkrieg ab (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=5732)


Geschrieben von René am 03.12.2009 um 12:37:

Achtung Deutschland zahlt weiterhin Schulden aus dem Ersten Weltkrieg ab

Hallo,

heute in der tz:

Über 90 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg muss Deutschland immer noch Tilgungen und Zinsen zur Ableistung von Kriegsschulden zahlen. Es seien bis zum 3. Oktober 2010 noch die restlichen 56 Millionen Euro an Gläubiger zu zahlen.

Bis zum Jahre 1952 hatte Deutschland, laut dem Sprecher der Deutschen Finanzagentur, Boris Knapp, eine Tilgungssumme in Höhe von 1,5 Milliarden DM ausbezahlt.

Von 1953 an wurde ein Zahlungsstopp eingelegt. Vereinbart wurde damals, dass eine Schuldentilgung bis zur Wiedervereinigung Deutschlands ausgesetzt werde.

Fragliche Grüße aus Niederschlesien

René



Geschrieben von carmen66 am 09.12.2009 um 15:42:

  RE: Deutschland zahlt weiterhin Schulden aus dem Ersten Weltkrieg ab

Hallo,

würde es nicht uns betreffen könnte man darüber lachen.

Wer gewährt nur solchen Unfug ?!

Warum soll ich ( alle Steuerzahler in Deutschland) für die Fehler von nun sogar schon Toten bezahlen ??
Wie wäre es mit;
Wir verlangen Widergutmachung (warum nicht ?) zb.
- von den Italienern für die Zerstörungen der Römischen Legionen in den Gebieten vom damaligen Germanien.
- von den Franzosen für die Zerstörungen der napolionischen Truppen auf Preussischem Gebiet.
- usw....
... ob die Länder das machen ?
Aber der "deutsche Steuerzahler" zahlt natürlich - warum auch nicht ?
Dafür dürften wir ja bekannt sein.

Gruß



Geschrieben von augustdieter am 13.12.2009 um 16:04:

 

Hallo zusammen,

um es mal in den richtigen Kontext zu stellen.

Zitat:
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Londoner Schuldenabkommen die Rückzahlung der privaten deutschen Auslandsverschuldung geregelt. Dazu gehörte auch ein Teil der Reparationen, die 1930 auf Anleihenbasis vorfinanziert und damit in Privatschulden umgewandelt worden waren. Ihre Höhe wurde halbiert. Bis etwa 1983 zahlte die Bundesrepublik 14 Mrd. DM Schulden zurück. Allerdings wurden Zinsen in Höhe von 251 Millionen Mark aus den Jahren 1945 bis 1952 bis zur Wiedervereinigung Deutschlands ausgesetzt und schließlich im Jahre 1990 fällig. Die Bundesregierung gab darauf Fundierungsanleihen aus, die bis zum 3. Oktober 2010 aus dem Bundeshaushalt getilgt werden. Tilgung und Zinsen betragen pro Jahr etwa fünf Millionen Euro. Quelle: Wiki


Wir zahlen weil sich die Weimarer Republik sich Geld auf dem privaten Geldmarkt beschafft hat und die müssen gezahlt werden.

Pacta sunt servanda - Verträge sind einzuhalten.

Man mag es beklagen aber so ist es.



Geschrieben von adrian am 13.01.2010 um 19:23:

 

Hallo René,

interessante Geschichte. Da frage ich mich, weshalb Deutschland anderen Ländern die Schulden erlässt.
Wir werden, wenn es so weitergeht, noch zahlen, wenn unsere Enkel schon wieder Enkel haben.
In welch einer Welt leben wir bloß und was haben wir nur für Partner, wenn auch wir für erlittenes Unrecht fordern würden,
stünden wir am Pranger, Deutschland hat eben zwei Kriege verloren. Und der Sieger bestimmt nun mal, das ist eine alte Geschichte.

Gruß
Werner



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 13.01.2010 um 23:39:

 

Zitat:
Original von augustdieter
Wir zahlen weil sich die Weimarer Republik sich Geld auf dem privaten Geldmarkt beschafft hat und die müssen gezahlt werden.
Pacta sunt servanda - Verträge sind einzuhalten.

Hallo Dieter,

Verträge sind einzuhalten - aber von dem, der sie geschlossen hat.

Wir aber zahlen, weil uns die Siegermächte immer zum zahlungspflichtigen Nachfolgestaat erklärt haben (oder die jeweils neuen dt. Regierungen dazu brachten, sich dazu zu erklären).

Allein Reparationszahlungen bspw. von den im Dreißigjährigen Krieg an den in Deutschland angerichteten unermeßlichen Verwüstungen und Plünderungen beteiligten Staaten und ihren heutigen Nachfolgestaaten würden uns mit Zinsen und nach heutigem Wert gar nicht schlecht stellen ...

Da hat Carmen nicht unrecht.

Im übrigen sind wir Deutschen ja bekanntermaßen seit bald 65 Jahren immer die so herrlich schön blöd-braven Umerzogenen, die sich vom Rest der Welt (notfalls mit stets mahnendem Zeigefinger) auch heute noch leicht als willkommene Zahler für alles Mögliche mißbrauchen lassen. Wenn wir bspw. nur mal an den mit riesigem Abstand größten Nettozahler für den (meine rein persönliche Meinung) Straßburg-Brüsseler Europaquatsch denken - uns. Wir befinden uns dermaßen im "Schwitzkasten" unserer "Freunde", daß wir das anscheinend alles mitmachen müssen.

Soweit zu den Pflichten.

Und was unsere Rechte angeht, da haben wir so gut wie Null Chancen, von den Nettozahlungsempfängern im weitgehend von uns unterhaltenen Resteuropa auch nur Minimales, Selbstverständliches einzufordern, sei es, wenn's um eine angemessene Berücksichtigung von immerhin über 80 Mio. Einwohner geht oder um angemessene Berücksichtigung unserer Sprache (und viele weitere Beispiele ständiger Benachteiligung) - da sperrt sich dann alles strikt dagegen.



Geschrieben von Giro am 14.01.2010 um 08:08:

 

Moin,

hoffe doch, dass die Grundfarben der nächsten Beiträge etwas farbenfroher werden.



Geschrieben von Gelöscht am 14.01.2010 um 10:30:

 

Zitat:
Original von augustdieter
Hallo zusammen,

um es mal in den richtigen Kontext zu stellen.

Zitat:
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Londoner Schuldenabkommen die Rückzahlung der privaten deutschen Auslandsverschuldung geregelt. Dazu gehörte auch ein Teil der Reparationen, die 1930 auf Anleihenbasis vorfinanziert und damit in Privatschulden umgewandelt worden waren. Ihre Höhe wurde halbiert. Bis etwa 1983 zahlte die Bundesrepublik 14 Mrd. DM Schulden zurück. Allerdings wurden Zinsen in Höhe von 251 Millionen Mark aus den Jahren 1945 bis 1952 bis zur Wiedervereinigung Deutschlands ausgesetzt und schließlich im Jahre 1990 fällig. Die Bundesregierung gab darauf Fundierungsanleihen aus, die bis zum 3. Oktober 2010 aus dem Bundeshaushalt getilgt werden. Tilgung und Zinsen betragen pro Jahr etwa fünf Millionen Euro. Quelle: Wiki


Wir zahlen weil sich die Weimarer Republik sich Geld auf dem privaten Geldmarkt beschafft hat und die müssen gezahlt werden.

Pacta sunt servanda - Verträge sind einzuhalten.

Man mag es beklagen aber so ist es.


Verträge sind einzuhalten, egal wie "sittenwidrig" diese sind!

Es war einer der Urheber selber, nämlich Lloyd George, der 1920 die Bestimmungen des Versailler Vertrages "als die schwersten Bedingungen seit den Punischen Kriegen" bezeichnet hat. Gestützt auf die vom amerik. Präsidenten Woodrow Wilson am 08.01.1918 verkündeten 14 Punkte, ersuchte ihn die deutsche Reichsregierung am 04.10.1918 um die Herbeiführung eines Waffenstillstandes, der am 11.11.1918 im Wald von Compiègne abgeschlossen wurde, und der Deutschland durch die sofortige Ablieferung von Kriegsmaterial und der Flotte wehrlos machte.
Um Reparationen rechtlich und moralisch begründen zu können, wurde Art. 231 des Versailler "Friedensvertrages" vom 28.06.1919 die alleinige Kriegsschuld Deutschlands festgeschrieben, die Reparationen zahlenmäßig jedoch nicht festgesetzt.
Die Frankreich 1871 auferlegte Kriegsschuld belief sich auf lediglich 4 Milliarden Goldmark (GM).
Allein 1919 - 1922 betrugen die deutschen Geld- und Sachleistungen 41,6 Milliarden Goldmark, von denen nur 7,94 Milliarden GM gutgeschrieben wurden. Weitere 14,3 Milliarden GM blieben außer Ansatz. 1921 erfolgte im Londoner Abkommen eine Festsetzung der Reparationsschuld auf 132 Milliarden GM. Da die Devisen kaum aufgebracht werden konnten, kam es zu einem Zahlungsrückstand, worauf Franzosen und Belgier im Januar 1923, also mitten im Frieden, ins Ruhrgebiet einrückten. Der von der Reichsregierung ausgerufenen passive Widerstand führte zur Superinflation, die die Deutschen um ihre Ersparnisse brachte. Kostete am 01.01.1919 ein Dollar noch 8,20 Mark, so am 20.11.1923 nun 4,2 Billionen Mark.
Mit Einführung der Rentenmark (1 Bill. Mark = 1 RM) am 13.10.1923 und der Annahme des mit der Gewährung von Krediten verbundenen Dawesplanes vom 30.08.1924 sollten die deutschen Tribute, ohne Festsetzung einer Gesamtschuldsumme, ab 1925 jährlich ansteigen, um dann ab 1928 bei 2,5 Milliarden GM zu bleiben. Der jährliche Tribut war vom Reich, dessen Einnahmen verpfändet wurden, von der Industrie und der Reichsbahn aufzubringen. Er ensprach dem Jahresverdienst von einer Million gelernter Arbeiter. Während seiner Laufzeit wurden 8 Milliarden RM bezahlt.
Als er sich in der Weltwirtschaftskrise als undurchführbar erwies, ersetzte man ihn 1930 durch den Youngplan, der bis 1987/88 jährliche Tribute von 2,4 Milliarden bis 1,6 Mrd. Goldmark vorsah, bei einer Gesamtschuld von 84,5 Mrd. GM. Damit wurden sowohl die Reparationen als auch die alliierten Kriegsschulden gegenüber den USA abgedeckt. Abgeführt wurden 3,1 Mrd. GM.
1932 begrenzte dann die Lausanner Konferenz die Reparationen auf 3 Mrd. RM. Die folgenden Zahlungen bezogen sich lediglich auf Zinsen der Dawas- und Young-Anleihen. Nach Mitteilung der Reichsregierung hatte Deutschland bis zum 01.07.1931 rd. 53,5 Milliarden Goldmark Tribute bezahlt, wie auch die Bundesrepublik bis heute noch Anleihen tilgt, Die erbrachten deutschen Leistungen konnten nie genau ermittelt werden.

Gruß Uwe



Geschrieben von Brian am 16.01.2010 um 11:23:

 

Wenn ich es richtig vertsanden habe, dann werden ja nicht die Kriegsschulden selbst getilgt, sondern die dafür auf dem (privaten) Kapitalmarkt aufgenommenen Schulde.
Bei allem (verständlichen) Unverständnis fände es aber auch niemand von uns lustig, wenn er bzw. seine Eltern oder Grosseltern dem Staat Geld geliehen hätten, um die Kiregsschulden zu tilgen, es jetzt nicht mehr zurück bekäme. Das wäre doch Betrug, oder nicht?



Geschrieben von SG Maik am 16.01.2010 um 13:17:

 

Also so weit mir bekannt ist, wurden insbesondere in Deutschland sogenannte Kriegsanleihen durch die Bevölkerung gezeichnet. Bürger liehen hier dem Deutschen Staat ihr Geld, damit dieser Krieg führen konnte. Es ist mir nicht bekannt das die Nachfolgestaaten des Kaiserreichs diese Schulden an die Bürger zurückgezahlt hätte. Es waren ja BÖSE Schulden.

Ergo; Verträge sind einzuhalten, solange Politiker aus Selbstsucht gegenüber dem Ausland ihr Gesicht wahren wollen. Der deutsche Bürger bleibt hier außen vor. Er ist ja nur der dumme kleine Bürger, der ja selbst schuld ist, ein Problem zu haben, solange man als politischer Vertreter nur ja sein/e Gehalt/Pension aus den Steuern erhält.

ES LÄGE MIR FERN HIER PARALLELEN ZUR HEUTIGEN POLITISCHEN LANDSCHAFT ZU ZIEHEN

Die Aussage; Verträge sind einzuhalten, wird also nur angeführt um dem deutschen Volk zu verklickern, warum man bis heute zu zahlen hat. Davon abgesehen ist der deutsche Staat sowieso schon so hoch bei den Banken in aller Welt verschuldet, das Diesen der DEUTSCHE STAAT bereits gehört. Da die Zinsen aus diesen Schulden von uns einfachen Steuerzahlern getilgt werden, sind WIR und zwar jeder einzelne, Schuldner bei diesen Banken. Wehe und Wohl obliegen nur noch den Banken und Multikonzernen, welche sich ihre Politiker, ups Entschuldigung, unsere Volksvertreter einkaufen, wenn sie diese gerade benötigen. Das ganze nennt man dann Lobby. Wenn ich für meine Firma arbeite und meinem Chef sagen würde, das ich von seiner Konkurrenz jeden Monat eine große Menge Geld erhalte, für den Tag an dem ich sein Unternehmen verlasse, nur um MEINE Zukunft zu sichern, dürfte ich stande pedes das Gebäude verlassen.

Ganz ehrlich. WER DIESES SYSTEM NOCH NICHT BEGRIFFEN HAT UND WEITER PERSONEN WÄHLEN GEHT, WELCHE NUR AN IHREM WOHL INTERESSIERT SIND UND SICH DAFÜR OHNE GEWISSENSBISSE AN DEN TEUFEL VERKAUFEN, IST SELBST SCHULD AN ALLEM WAS GESCHIEHT.

Nur die Wählerstimmen eines jeden Einzelnen von uns, ob für oder gegen eine bestimmte Partei, stützen dieses System, weil sie es legitimieren. Mit Demokratie hat das nichts zu tun. Demokratie bedeutet zum Beispiel; Volksabstimmungen.

Wenn Politiker der Ansicht sind, zu wissen was für uns das Beste ist ohne auf die allgemeine Meinung zu hören, sind wir entmündigt. Und an der Spitze finden sich damit nur noch bestechliche Despoten. Damit besteht automatisch der Wandel von Demokratie zu Despotismus/ Diktatur.

Und Nein, ich bin kein verdrehter Linksautonomer, sondern ein Bürger, der sein Recht auf freie Meinungsäußerung nutzt. Ich bin Ostdeutscher, Aktiver Reservist in der Bundeswehr ( in welcher ich gelobt habe, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen ) und Enkel von Vertriebenen ( denen man ohne Zustimmung nach der Wende endgültig die Heimat nahm )

Ausnahmslos jeder ( einfache Bürger ) von uns, wird in diesem System nur noch als Melkkuh betrachtet. Wenn man gerade noch genug hat, um satt genug zu sein zum Arbeiten. Und dann das Geld gerade noch reicht um ein Dach über dem Kopf zu haben, hat man den Stand erreicht, den Leibeigene im Mittelalter hatten. Kann man diesen Standard nicht mehr erfüllen, ist man gezwungen sich an den Lehnsherrn zu wenden. Dieser ist dann GROßZÜGIGERWEISE bereit, dein Überleben durch Almosen zu sichern wenn du dich an diesen auf Gedeih und Verderb verkaufst. Eine Situation, die nur entstand, um das Kapital einiger weniger zu sichern und zu vergrößern. Mal von Stasigleichen staatlichen Organisationen wie der GEZ oder der ALG II Behörde abgesehen. Die wissen mindestens genauso viel über uns, wie einst die Stasi. Wobei UNS auf die große Masse bezogen ist, die sich nicht durch viel Geld unabhängig von jeder staatlichen Kontrolle machen kann ( siehe Steueroasen )

Grüße Maik


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