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-- Suche nach Kaufmann Johann (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=5376)
Geschrieben von anglo26127 am 08.08.2009 um 10:20:
Suche nach Kaufmann Johann
Hallo.
Ich suche nach meinem Großvater Kaufmann Johann, kann mir jemand weiter helfen. Meine Mutter (Tochter) hat leider nie eine Auskunft bekommen.
KAUFMANN Johann,
geb. 19.04.1912 in Andau/Albrechtsfeld/Österreich,
Obergefreiter,
Art.Regt. 297, 9. Batterie,
FeldpostNr: 27882D,
zuletzt in Stalingrad, vermisst im Jänner 1943;
Leider haben wir nie wieder etwas von ihm gehört. Auch keine Briefe oder Fotos sind bei uns angekommen.
Sollte mir jemand weiterhelfen können, bitte ich um diese Hilfe. Es wäre für meine Mutter eine große Genugtuung, etwas von ihrem Vater zu hören bzw dessen Verbleib zu erfahren.
Vielen Dank im voraus
Geschrieben von dr.rudolf am 08.08.2009 um 10:36:
RE: Suche nach Kaufmann Johann
Hallo anglo26127,
was hast Du denn bisher an "Such-Aktivitäten" unternommen ? Oder ist die Anfrage hier im Forum Dein erster Versuch ?
Die Gräbersuche-online des VdK verzeichnet den Gesuchten (wenn auch das Geburtstag um einen Tag differiert !):
Nachname: Kaufmann
Vorname: Johann
Dienstgrad:
Geburtsdatum: 18.04.1912
Geburtsort:
Todes-/Vermisstendatum: 01.01.1943
Todes-/Vermisstenort: Stadt Stalingrad
Nach den uns vorliegenden Informationen ist die o. g. Person seit 01.01.1943 vermißt.
Fast 65 Jahre nach dem Ende der erbitterten Kämpfe um Stalingrad haben Tausende Familien in Deutschland noch immer keinen Hinweis über den Verbleib ihrer Angehörigen, deren Spuren sich 1942/43 zwischen Don und Wolga verloren haben. Um diesen dennoch einen Ort des persönlichen Gedenkens zu schaffen, hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Personalien der Stalingrad-Vermissten auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Rossoschka bei Wolgograd dokumentiert. Auf 107 Granitwürfeln mit einer Kantenlänge von 1,50 Metern und einer Höhe von 1,35 Metern sind in alphabetischer Reihenfolge 103 234 Namen eingraviert. Der Name des Obengenannten ist auf dem Würfel 39, Platte 3 verzeichnet. Ein Foto können Sie gern bei uns bestellen.
Du solltest also beim Volksbund einmal nachfragen !
Gruß
Rudolf (KINZINGER)
Geschrieben von anglo26127 am 08.08.2009 um 11:29:
Hallo Dr. Rudolf.
Vielen Dank für eine so prompte Antwort. Ich find, dass dieses Forum wirklich einzigartig ist und auch von kompetenten Personen verwendet wird. Zu ihrer Frage: Ich bin hier das 1. Mal, habe derzeit aktuell Anfragen beim Deutschen Roten Kreuz sowie bei der Liga für die russ.-deutsche Freundschaft laufen. Ich habe aber noch keine Antwort. Ich habe deswegen gepostet da ich der Meinung war/bin, dass in diesem Forum fachlich, kompetente Personen sind und gerne einem weiter helfen. Ich hab mir gedacht, dass eventuell jemand durch zufall meinen Großvater gekannt/über ihn oder seinen weiteren Verbleib, Verbleib der Batterie (ich weiß, dass sie in Stalingrad Ende 43 ausgelöscht und anschließend neu aufgestellt worden ist) etwas sagen kann.
Geschrieben von dr.rudolf am 08.08.2009 um 11:37:
Hallo anglo26127,
dann wirst Du ja auch schon die betreffende Seite aus dem
"Lexikon der Wehrmacht (LdW)" kennen:
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/ArtReg/Gliederung.htm
--> dann Art.Rgt. 297 anklicken !
Gruß
Rudolf (KINZINGER)
P.S. 9.Batterie und die angegebene FPN stimmen mit den Angaben des LdW überein.
Geschrieben von anglo26127 am 08.08.2009 um 11:50:
Danke Dr. Rudolf.
Vor ein paar Tagen bin ich auf dieser Seite gewesen und habe mich über die Division/Regiment schlau gemacht. Auch habe ich im Lexikon der Wehrmacht nachgeschaut, auch dort liegt diese Info auf. Ich hab mit meiner Mutter vor kurzem gesprochen. Sie hat zwar ihren Vater nicht so gekannt (sie war erst 4 als er eingezogen wurde) und jetzt erst über ihn mit mir gesprochen. Es ist schon ergreifend zu wissen, dass jemand nach so langer Zeit noch immer nicht über den Verbleib etwas weiß. Lediglich - Vermisst in Stalingrad - das kann es doch nicht sein, keine Aufzeichnungen, Meldungen, Briefe, Fotos...... Sie hat mir erzählt, dass er ein einziges Weihnachten (nach Erzählungen ihrer Mutter, welche schon verst. ist) ihr ein Geschenk geschickt hat. Ansonsten keine Briefe, obwohl meine Großmutter ihm oft geschrieben hat. Wie kann das sein (möglich wär, dass er nicht schreiben wollte). Meine Mutter hat aber gesagt, dass sie von ihrer Mutter wusste, dass er gerne Briefe geschrieben hat (bei der Ausbildung und so, er war ein Familienmensch). Kann es sein, dass diese Briefe aus Russland konfisziert wurden? Ich bin gespannt, was sich in diesem Forum noch ergibt. Freue mich auch, meiner Mutter etwas von den Recherchen erzählen zu können. Ich glaube, für sie wäre es etwas ganz besonderes.
Geschrieben von Giro am 08.08.2009 um 12:08:
Hallo Anglo,
Zitat: |
Kann es sein, dass diese Briefe aus Russland konfisziert wurden?
|
Nein, es sind auch noch Briefe aus dem Kessel ausgeflogen worden.
Vielleicht schaust du einmal hier:
Stalingrad
Geschrieben von Peavey am 09.08.2009 um 18:14:
Zitat: |
Original von anglo26127
...sowie bei der Liga für die russ.-deutsche Freundschaft.. |
Hallo !
Sofern Du die 30 Euro noch nicht überwiesen hast, rate ich Dir das nicht zu tun und vielmehr hier darum zu bitten dass man in den Russischen Archiven anfragt ob eine Akte zu dem Gesuchten vorliegt:
http://www.stsg.de/main/stsg/ueberblick/karte/index.php
Dies kommt Dich im Erfolgsfalle ungleich günstiger, jedenfalls wird es Dich keine EUR 200 kosten, die die Liga für eine Kopie der Akte verlangt.
Beste Grüße
Bernhard
Geschrieben von anglo26127 am 10.08.2009 um 08:41:
Hallo Peavey.
Danke für die Info. Hab die 30,- Euro noch nicht überwiesen.
Auf diesem Wege möchte ich dann ersuchen, ob mir jemand in den Russischen Archiven nachfragen könnte, ob über meinen Großvater etwas einliegt Vielleicht kann das jemand tun und mir bescheid geben. Ich wäre dafür dankbar.
Grüße an alle, die in diesem Forum posten. Ich find es ganz toll, wie hier jemanden geholfen wird.
Geschrieben von Bianca am 10.08.2009 um 09:22:
Zitat: |
Original von anglo26127
Auf diesem Wege möchte ich dann ersuchen, ob mir jemand in den Russischen Archiven nachfragen könnte, ob über meinen Großvater etwas einliegt Vielleicht kann das jemand tun und mir bescheid geben. Ich wäre dafür dankbar.
|
Hallo,
ganz einfach, schreibe eine Mail an die Stiftung Sächsische Gedenkstätte mit allen Informationen die dir über deinen Großvater vorliegen.
http://www.stsg.de/main/stsg/kontakt/adresse/
Eine Antwort erhältst du in der Regel in 2 – 3 Wochen.
Gruß Bianca
Geschrieben von anglo26127 am 10.08.2009 um 10:07:
Hi Bianca.
Danke für die Info. Toll von dir, hab jetzt grad alles weggeschickt. Ich hoffe auf eine Antwort. Nochmals dank und Gruß
Harry
Geschrieben von Bianca am 10.08.2009 um 12:35:
Schön dich mit einem Namen anzusprechen
Hallo Harry!
Zitat: |
Original von anglo26127
....... keine Aufzeichnungen, Meldungen, Briefe, Fotos...... Sie hat mir erzählt, dass er ein einziges Weihnachten (nach Erzählungen ihrer Mutter, welche schon verst. ist) ihr ein Geschenk geschickt hat. Ansonsten keine Briefe, obwohl meine Großmutter ihm oft geschrieben hat. Wie kann das sein (möglich wär, dass er nicht schreiben wollte). Meine Mutter hat aber gesagt, dass sie von ihrer Mutter wusste, dass er gerne Briefe geschrieben hat (bei der Ausbildung und so, er war ein Familienmensch). Kann es sein, dass diese Briefe aus Russland konfisziert wurden? |
Bezüglich Feldpostbriefe, wende dich mal an den Kirchlichen Suchdienst sofern du es noch nicht gemacht hast.
https://anfrage.kirchlicher-suchdienst.de/frameset.php?URL=de/10psucha.php?gruppe=121
Beste Grüße,
Bianca
Geschrieben von anglo26127 am 01.12.2009 um 09:25:
Neuigkeiten
Nach langem Warten und vielen Schreiben habe ich von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten am 28.10.2009 eine Antwort bzw einen Akt aus dem Archiv RGWA aus Moskau erhalten. Ein Bekannter hat mir den Inhalt des Aktes vom russischen ins deutsche übersetzt. Viel steht eigentlich nicht drin, jedoch konnte ich daraus entnehmen, dass mein Großvater Johann Kaufmann im Lager 108 Beketowka/Russland gestorben ist. Datum der Eintragung in den Akt war 07.09.1943. Ich weiß nur, dass es mehrere Lager in Beketowka gegeben hat. Leider ist bei dem Schreiben lediglich Lager 108 angeführt. Näheres leider nicht. Vielleicht kann mir jemand näheres zu dem Lager mitteilen bzw einige Links dazu geben. Für das, dass es am Anfang geheißen hat, dass er direkt in Stalingrad gefallen ist, haben wir doch einiges schon erreicht. Mich und besonders meine Mutter freut es, endlich näheres über den Verbleib meines Großvaters/Vaters erfahren zu haben. Ich hoffe auf eure Mitteilungen. Den Schriftverkehr bzw die Antworten werde ich ehestmöglich auch im Forum einstellen.
Grüße an alle und vielen Dank nochmals für die Hilfe und die Ratschläge
Harald
Geschrieben von Bianca am 01.12.2009 um 09:35:
RE: Neuigkeiten
Hallo Harald, das sind ja wirklich gute Neuigkeiten.
Mit einer Karte über das Lager 7108 kann ich dir schon mal aushelfen.
Gruß Bianca
Geschrieben von dr.rudolf am 01.12.2009 um 11:08:
RE: Neuigkeiten
Hallo Harald,
schau mal hier:
Lager im Osten
--> dann:
Post 39 und
Karte 9 (bereits von Bianca eingestellt !)
Gruß
Rudolf (KINZINGER)
Geschrieben von anglo26127 am 01.12.2009 um 11:27:
Vielen Dank
Wie gesagt, ich möchte mich bei euch bedanken, es ist toll, mit euch zusammenzuarbeiten bzw Informationen zu bekommen. Echt toll von euch. Vielen Dank. Wie gesagt, Material/Schriftverkehr werde ich noch einstellen.
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