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-- Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung, Graz (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=4462)


Geschrieben von Stefan am 20.11.2008 um 10:34:

  Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung, Graz

Hallo,

hat jemand bereits Erfahrungen mit dem "Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung" in Graz (Österreich) gemacht?

http://www.bik.ac.at/

Hat es Sinn, dort nach einem vermissten Wehrmachtsangehörigen zu suchen, wenn er kein Österreicher war?

Ich möchte meiner Vermutung nachgehen, daß er vielleicht doch in russ. Gefangenschaft geraten sein könnte.

Die einschlägigen Suchquellen (WASt, VDK, Bundesarchiv Freiburg, Suchdienst DRK) habe ich ja bereits genutzt und die Ergebnisse hier im Forum veröffentlicht:

VBL Emil Hintze, Heeres Sturmgeschütz-Brigade 210

Danke und Gruß

Stefan



Geschrieben von Saure am 20.11.2008 um 12:21:

 

Hallo Stefan,

meine Erfahrungen mit dem 'Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung" in Graz (Österreich)', liegen schon einige Jahre zurück.

Ich verstehe nicht, dass Sie schreiben:
'Hat es Sinn, dort nach einem vermissten Wehrmachtsangehörigen zu suchen, wenn er kein Österreicher war?',
ich meine, es macht immer einen Sinn, alles zu versuchen, und hinterher ist man sowieso immer schlauer als vorher.

Darum zögern Sie bitte nicht lange und wenden Sie sich an http://www.bik.ac.at/



Geschrieben von Stefan am 20.11.2008 um 16:14:

 

Hallo Dieter,

danke für deine Antwort.

Ich hatte nur Zweifel, weil dort auf der Homepage steht:

"... Aufgrund der jahrelangen wissenschaftlichen Beschäftigung (...) ist das Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung in der Lage, zu folgenden Personengruppen auch individuelle Auskünfte zu persönlichen Schicksalen zu erteilen:

• Österreichische Kriegsgefangene und andere in sowjetischer Hand (1939-1956)
• Vermisste österreichische Wehrmachtsangehörige des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetunion ..."

Könnte dies mit einer Forschungsberechtigung für die fraglich russ. Archive zusammen hängen, also daß nur für die jeweilige eigene Staatsangehörigkeit dort geforscht werden darf?

Aber was solls, einfach probieren und abwarten, was kommt. Ich habe jetzt alle mir vorliegenden Unterlagen zusammengestellt und nach Graz abgeschickt. Die telefonische Nachfrage dort nach der Relevanz der Staatsangehörigkeit habe ich mir jetzt mal gespart.

Was für Erfahrungen hast du denn mit diesem Institut damals gemacht?

Gruß

Stefan



Geschrieben von Johannesz am 20.11.2008 um 16:49:

  Boltzmann

Hallo Srefan
Ich habe mit Boltzmann in diesem Jahr gute Erfahrung gemacht. Meine Anfrage zu meinem Vater wurde innerhalb von 4 Wochen bearbeitet, die Antwort war leider negativ,es gibt über meinen Vater in Rußland keine Unterlagen.
Es ist zu beachten, daß man sich an das Formular hält. Sie sammeln auch immer mehrere Anfragen und schicken sie dann nach Rußland.
Mein Vater war Deutscher und kein Oestereicher.
Gruß Johannesz



Geschrieben von Stefan am 20.11.2008 um 21:58:

 

Hallo Johannesz,

danke dir, ich versuche es.

Gruß,

Stefan



Geschrieben von Ralf 67 am 23.11.2008 um 12:03:

 

Hallo Stefan

Ich habe auch an das Boltzmann Institut geschrieben.

Antwort kamm 2Wochen später.

Über meinem Opa haben sie nichts im Archiv.

Sie könten für mich aber in Moskau Anfragen.

Dafür möchten sie Pro Seite 6.20 Euro haben.

Für eine übersetzung ins Deutsche kommt nochmal

20,40 Euro dazu ( Pro Seite ).

Es könen 5-40 seiten werden.



Geschrieben von Tobias am 23.11.2008 um 12:49:

 

Hallo,

zum Übersetzen der Seiten kann ich übrigens einen billigeren "Übersetzungsdienst" anbieten! Augenzwinkern

Gruß
Tobias



Geschrieben von AngelB am 25.11.2008 um 09:58:

 

Hallo Stefan,

meine Anfrage beim Ludwig-Boltzmann-Institut war sehr lange in der Bearbeitung und endete mit einer fuer mich nicht nachvollziehbaren Aussage ueber Heimkehrer-Erklaerungen.

Ich kann Dir aber einen anderen Tip geben. Wende Dich doch einmal an
die

Stiftung Saechsische Gedenkstaetten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, Duelferstr. 2, 01069 Dresden


Ich habe auch ueber diese Stiftung nach meinem in Danzig vermissten Onkel gesucht und kann nur sagen, dass man dort sehr ruehrig, geduldig und freundlich war.

Man riet mir, da man davon ausging, dass mein Onkel in russ. Kriegsgefangenschaft geriet, einen Rehabilitatiionsantrag fuer ihn bei der russischen Militaerhauptlstaatsanwaltschaft zu stellen, was ich gemacht habe. Die Stiftung gab mir ein Formular zum Ausfuellen, hat es uebersetzt und eingereicht.

Dass ich dann - nach langer Zeit - auch die Auskunft erhielt, dass es ueber meinen Onkel in den dortigen Archiven keine Unterlagen gibt, ist eine andere Sache.

Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung weiter.

Liebe Gruesse
Angelika



Geschrieben von Stefan am 25.11.2008 um 22:19:

 

Guten Abend,

vielen Dank an alle, für eure ausführlichen Hinweise und Tips.

Wenn ich etwas vom Ludwig-Boltzmann-Institut höre, werde ich es hier umgehend veröffentlichen.

Die "Stiftung Saechsische Gedenkstaetten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft" werde ich ebenfalls anschreiben.

Danke und Gruß,

Stefan



Geschrieben von nexa123 am 28.11.2008 um 20:48:

 

Zitat:


Wenn ich etwas vom Ludwig-Boltzmann-Institut höre, werde ich es hier umgehend veröffentlichen.

Stefan


Also ich habe mit dem LBI sehr gute Erfahrungen gemacht! Kann die Zusammenarbeit nur empfehlen.

Viele Grüße
Thomas



Geschrieben von Stefan am 08.12.2008 um 22:03:

 

Hallo,

habe heute Post vom Ludwig-Botzmann-Institut erhalten:

"...leider muß ich Ihnen mitteilen, daß ich in unseren Datenbanken und Unterlagen keine Angaben zu Ihrem Onkel finden konnte.

Aufgrund dieses Ergebnisse und der Auskünfte der WASt, bzw. des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes, kann ich meinerseits das Endergebnis des DRK nur bekräftigen.

In den Angaben, die zu Ihrem Onkel vorliegen, deutet nichts auf eine Kriegsgefangenschaft Ihres Onkels hin, und auch von sowjetischer Seite gibt es offensichtlich keine Aufzeichnungen zu.

Das alles legt leider wirklich den Schluß nahe, daß er bei den Kampfhandlungen in Sachsen gefallen ist..."

Gruß

Stefan



Geschrieben von Stefan am 14.01.2009 um 18:36:

 

Hallo,

habe heute Antwort vom LBI erhalten:

Man rechnet damit, Akten in Moskau zu finden, deren Seitenanzahl zwischen 5 bis 40 Seiten liegen könnte, eventuell auch mehr.

Meine Fragen an euch, um die Kosten zu kalkulieren (40 Seiten x € 6,2 = € 248,- zzgl. Übersetzung € 20,-/Seite)

Wieviel Seiten habt ihr (durchschnittlich) bekommen?

Was steht eigendlich in diesen Akten?

Welchen Aussagewert haben sie?

Kennt ihr günstigere Übersetzungsdienste?

@ Tobias: Was veranschlägst du für die Übersetzung einer Seite?

Gruß
Stefan



Geschrieben von Peavey am 14.01.2009 um 18:57:

 

Hallo Stefan !

Danke für Deinen Bericht, bestätigt er doch wieder dass das LBI helfen kann.

Das mit den 40 Seiten schreibt man eher vorsorglich, die meisten Akten an die ich mich erinnern kann haben 5 Seiten, oft gibt es noch ein Beiblatt.
Bei Kriegsgefangenen die das Drama überlebt haben und auch das ein oder andere Lager "zu Gesicht bekamen" und / oder eine Krankengeschichte hinter sich haben, sieht der Umfang der Akte u.U. natürlich anders aus.

Zum Inhalt, pers. Daten, militärische Details wie Auszeichnungen, Einheiten etc. ....interessant sind natürlich die Dinge die über die 5 Standardseiten hinausgehen - medizinische Details, Informationen zur Todesursache, Strafen...

Du musst entscheiden ob Dir das die Sache wert ist - ich bin das "Risiko" in mehreren Fällen gerne eingegangen - bevor ich einer bestimmten Organisation ohne den Umfang zu kennen, EUR 230 in den Rachen schiebe !

Bei der Übersetzung finden sich immer Möglichkeiten - z.B. der nette Aussiedler von nebenan... Augenzwinkern

Beste Grüße
Bernhard



Geschrieben von Stefan am 14.01.2009 um 21:24:

 

Hallo Peavey,

danke für deine Antwort.

Gut zu wissen, daß man sich hier im Forum informieren kann, bevor man dieses (finanzielle) Risiko eingeht.

Es ist so, daß es mir neben den Nachforschungen nach meinem Onkel Emil Hintze, um einen weiteren Verwandten geht.

Eingezogen 1944 und kurz darauf als Gefreiter in russ. Gefangenschaft geraten. 1948 in einem Lager in der Ukraine an einer Krankheit im Lagerlazarett verstorben. Die Grablage ist dem Vdk und der WaSt bekannt, jedoch ist sie mit Garagen überbaut.

Könnte die dazugehörige Akte sehr dick sein?

Stefan



Geschrieben von Peavey am 14.01.2009 um 21:52:

 

Zitat:
Original von Peavey

... auch das ein oder andere Lager "zu Gesicht bekamen" und / oder eine Krankengeschichte hinter sich haben, sieht der Umfang der Akte u.U. natürlich anders aus.



Hallo Stefan !

Da möchte ich mich selber zitieren ...... in 3 - 4 Jahren kann in einer Gefangenschaft viel passiert sein.

Den voraussichtlichen Umfang der Akte kann Dir wohl im Moment Niemand genauer bestimmen, das wäre alles nur Spekulation !

Es ist Deine Entscheidung.

Sorry, jede andere Aussage wäre "Schmuh".

Beste Grüße
Bernhard

P.S. .....eines vielleicht noch, ich fand mich beim LBI sehr gut aufgehoben und habe keine Zweifel an der Abwicklung gehabt.



Geschrieben von Stefan am 14.01.2009 um 22:03:

 

Guten Abend Bernhard,

du hast recht, es ist und bleibt meine Entscheidung.

Ich habe mich entschlossen, den Antrag morgen abzuschicken.

Über den Umfang zu spekulieren, bringt wirklich überhaupt nichts.

Für die Übersetzungen wird sich bestimmt noch jemand finden.

Mit welcher Bearbeitungszeit kann man denn rechen?

Danke dir übrigens für deine seriöse Antwort.



Gruß
Stefan



Geschrieben von Johannesz am 15.01.2009 um 15:17:

  Lbi

Hallo zusammen
Nur eine kurze Bemerkung, ich habe nachdem mich das Suchreferat hängen gelassen hat beim LBI eine Anfrage zu meinem Vater gemacht. Die Antwort kam sehr rasch, leider negativ.Mit dem Bearbeiter hatte ich anschließend noch per Telefon ein Gespräch, mir war etwas unklar. Im Gespräch konnte die Unklarheit schnell beseitigt werden und bekam eine freundliche und kompetente Antwort,
Ich war sehr zufrieden und denke, daß man dort gut aufgehoben ist.
Vom Suchreferat habe ich bis heute, also 2 Jahre noch keine Antwort über meinen Vater,lediglich kam ein Brief aus Moskau mit der Bitte um eine Spende.Mein Fax vom 27.12.2008 und verschiedene E-Mail blieben bis heute unbeantwortet.
Meine Meinung zum Suchreferat ist nicht gut Wenn man der Meinung ist, dort sein Geld anzulegen ,aber es bessere Möglichkeiten gibt, muß jeder selbst entscheiden.

GrußJohannesz



Geschrieben von Tobias am 15.01.2009 um 17:08:

 

Hallo Stefan,

wegen der Übersetzung schicke ich Dir heute abend noch eine PN!

Gruß
Tobias


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