Frage zu WASt

ernesto
Hallo Forumskollegen,

ich hätte eine Frage an euch: kann ich als Privatperson selber bei der WASt nach Angehörigen suchen, da auf der Homepage eine Besucherbürozeit angegeben ist? Wenn ja, gibt es da gewisse Richtlinien die zu beachten sind, da ich sehr wahrscheinlich für Bekannte und Verwandte auch gleich mitsuchen werde bzw. Recherchen von weit entfernten Verwandten vornehmen möchte. Welche Kosten würden da auf mich zukommen?

Könnte das ein Freund von mir auch machen? Würde er da Vollmachten brauchen?

Danke im Voraus und Grüße

ernesto
Peavey
Hallo !

Nein....und das ist wohl auch gut so. geschockt

Ich stell mir gerade mit Grauen die beschädigten Dokumente und das Chaos vor, wenn da Hin- und Kunz in den Archiven wühlen dürften.

Beste Grüße
Bernhard
ernesto
Hallo Bernhard,

vielen Dank für die Auskunft! Die Dokumente könnten ja in digitaler Form vorliegen und gegen einen kleinen Obulus zugänglich sein Augenzwinkern

Viele Grüße

ernesto
Peavey
Hallo Ernesto,

ich glaube Du hast da falsche Vorstellungen was die Masse an Dokumenten angeht..

1975 (!) schrieb das Spandauer Volksblatt "Auskunft über Schicksale: 3500 Tonnen Aktenpapier".

Das mit der Digitalisierung werden wir Beide wohl nicht mehr erleben obwohl dass gar nicht so schlecht wäre. Wenn ich richtig unterrichtet bin, arbeiten die Herrschaften mit den Erkennungsmarkenlisten beispielsweise mit Handschuhen.

Beste Grüße
Bernhard
bags1960
Moin Ernesto und Bernhard,

ich bin am 30.08.2014 mal so (nix bessers zu tun) nach Berlin gefahren und hatte wie auch Ernesto wieder besseren
Wissen gehofft, mal "schnell" ein paar Infos über meinen Schwiegeropa zu bekommen.
Das lief / läuft dann so ab: Parkplatz ohne Ende. (nicht gesponnen) Anmelden mit Personalausweis. Frage was man
möchte. Platz nehmen und warten. Nach kurzer Zeit kam dann in diesem Fall eine sehr nette Dame. Hat sich meine
Fragen und Sorgen angehört. Mitgeschrieben. Und dann mich darauf verwiesen was wir bereit wissen. Ca. 12 - 14
Monate Wartezeit (kpl. militärischer Lebenslauf). Nix mal schnell.
Draußen wurde eine Besuchergruppe rumgeführt. (Da kommt Neid auf)

Aber wenn ich mich nicht ganz irre hat die DD / WASt am 25.10.2014 so etwas wie "Tag der offenen Tür". Wer mag
kann ja mal in Berlin anrufen.


Gruß Michael
Peavey
Zitat:
Original von bags1960
.....(nix bessers zu tun)....
.....Anmelden mit Personalausweis.....Nach kurzer Zeit kam dann in diesem Fall eine sehr nette Dame...


Hi !

Danke für die Schilderung.
So ungefähr kenne ich das auch.
Aufgrund des Datenschutzes würden die schon Keinen in die hl. Hallen lassen.

Beste Grüße
Benhard

P.S. Zum fragmentierten Zitat....
1. Beim nächstenmal einfach Bescheid sagen....Garten umgraben, Auto waschen....Du darfst wählen..... großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Augenzwinkern
2. "Anmelden mit Perso und nette Dame" hängt bestimmt beides mit Deiner schicken Sonnenbrille zusammen..... großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Augenzwinkern
bags1960
Moin Bernhard,

ich gehe mal davon aus, dass ich deinen Garten nicht in drei Stunden Fahrtzeit erreichen
werde. Denn das war der Weg nach Berlin.
Zurück dann fünfeinhalb Stunden. ( ich schreibe nur: Reisverschlussverfahren )
Das würde dann von der Zeit zum Garten schon besser passen.

Das hat zwar nun so gar nix mit der DD (WASt) zu tun, musste aber auch mal sein.


Grus Michael


Ps. die Sonnenbrille kann man immer noch bei mir bewundern. cool Augenzwinkern
UHF51
Grundsätzliche Informationen über die
Deutsche Dienststelle (WASt)
für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht

LINK: https://www.dd-wast.de/startseite/startseite.html

Quelle:
"Deutsche Dienststelle (WASt) 1939-1999
60 Jahre im Namen des Völkerrechts" -
bearbeitet von Dipl. Pol. Wolfgang Remmers, Berlin 1999;
Beitrag in den Seminarunterlagen zum 17. Historikertreffen 29.10. - 31.10.2012 (Fantom e.V.)

Aufgrund der von ihr verwalteten ehemaligen Unterlagen ist die Deutsche Dienststelle in der Lage, die ihr aus einer Reihe von gesetzlichen Vorschriften auf dem Gebiet des Personenstandswesens sowie aus den zahlreichen Kriegsfolgegesetzen übertragenen vielseitigen Aufgaben zu erfüllen

Die Grundlage der Tätigkeit der Deutschen Dienststelle bilden die bei der Wehrmachtsauskunftsstelle zentral gesammelten Erkennungsmarkenverzeichnisse mit laufenden Veränderungsmeldungen, Verlustmeldungen der Truppenteile, Sanitätseinheiten, Lazarette und Gräberoffiziere sowie die durch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf übermittelten Meldungen der ehemaligen Gegnerstaaten.

Diese Meldungen waren der WASt aufgrund dienstlicher Vorschriften und Verfügungen der Wehrmacht sowie der Bestimmungen des Genfer Abkommens laufend zu übermitteln. Sie bezogen sich auf:
Gefallene, Verstorbene, Vermisste, Gefangene, Verwundete, Erkrankte, Lazarettbehandlungen, Kriegsgräber, Nachlassgegenstände, Testamente und Erkennungsmarken.

Hinzu kommt das in den Nachkriegsjahren übernommene weitere umfangreiche Schriftgut. Insbesondere sind hier die Unterlagen zu erwähnen, die nach der Vereinigung in den Bestand der Deutschen Dienststelle übernommen wurden. Darunter auch Originalaufzeichnungen der Wehrmachtauskunftsstelle, die am 01.07.1945 bei der Verlagerung der Dienststelle nach Fürstenhagen bei Kassel in Thüringen zurückgeblieben sind. Es handelt sich hierbei um ungefähr um 45 Tonnen Aktenmaterial unterschiedlichster Art mit ca. zehn Millionen Einzelmeldungen.

Die Deutsche Dienststelle (WASt) verwaltet in ihren Bürodienstgebäuden mit rund 16.300 Quadratmetern Nutzfläche etwa 4.200 Tonnen Akten- und Kartenmaterial, u.a.:

Karteikarten in de Zentralkartei: ca. 18.000.000
Wehrstammbücher: ca. 5.000.000
Verlustmeldungen der Einheiten und Sanitätsformationen: ca. 150.000.000
Gräberkarteikarten: 4.500.000
Grabmeldungen uber Gefallene des Ersten Weltkrieges: ca. 900.000
Meldungen über deutsche Kriegsgefangene: ca. 15.000.000
Hinweise über den beim BDC erfasste Unterlagen: 651.000
namentliche Veränderungsmeldungen (Heer, Luftwaffe) in den EM-Verzeichnissen: 100.000.000
Marinestammrollen: 1.200.000
Marinepersonalakten: ca. 1.600.000
Feldpostnummernverzeichnisse (1939-1945): 156 Bände

MfG UHF51

PS: Daher durchaus verständlich, dass Anfragen bis zur Beantwortung durch die DD-(WASt) etwa 12 Monate in Anspruch nehmen.
Peavey
Hallo Uwe !

Vielleicht sollten wir ergänzend noch daraufhinweisen, dass Der von Dir gepostete Link

https://www.dd-wast.de/de/startseite.html

zur brandneuen Webseite der WAST führt, die gerade erst veröffentlicht wurde.

Die Seite ist in meinen Augen recht gut gelungen und hält jede Menge (neuer) Informationen bereit.

Beste Grüße
Bernhard
bags1960
Moin Uwe, Moin Bernhard,

Dank an Uwe für die Information und ich gehe mit Bernhard was die DD / WASt Seite betrifft.


Gruß Michael
UHF51
Moin Bernhard & Michael,

den Link zur neuen Seite habe ich im Text erst später eingefügt, da ich die Mitteilung auch erst heute früh, von einer sehr netten Userin bekam. Freude

Kommenden Montag bin ich ja dort "oben", und am Dienstag steht u.a. auch die Besichtigung der DD-(WASt) auf dem Programm des 19. Historikertreffens.

Beste Grüße,
Uwe
frank
Hallo zusammen!

Die neue Präsentation der WASt ist, verglichen mit der Vorversion, ja tatsächlich ein Quantensprung!

(Für mich) Interessant auch der Hinweis:
Zitat:
Die Deutsche Dienststelle (WASt) wird finanziert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).


Dank für die Info.
(Auch der sehr netten Userin)
frank.
UHF51
Hallo Interessierte,

möchte mich noch einmal bzgl. DD-(WASt) äußern.
Heute gegen 18.30 Uhr fand das 19. Historikertreffen, mit der abschließenden Besichtigung der DD-(WASt), seinen Ausklang.
Wieder einmal konnte ich etwas hinzulernen, und was noch wichtiger für mich war, gute Kontakte herstellen und einige Dinge klären bzw. auf den Weg bringen.

Es ist mir auch letztendlich gelungen "die nette Userin" persönlich kennenzulernen. Freude

Leider nutzen immer noch sehr wenige "Hobbyforscher" (wie ich) dieses jährliche Angebot, am Historikertreffen teilzunehmen.

Nochmals sei gesagt/geschrieben, würde es diese Institution DD-(WASt) nicht mehr geben, hätten die Nachfahren im In- und Ausland keinerlei Möglichkeit mehr das Schicksal ihrer Vorfahren zu klären. (Man bedenke was mit dem Krankenbuchlager geschehen ist!)
Wenn man die Komplexität einer Anfrage und dessen Beantwortung genauer und mit der nötigen Fairnis betrachtet, kann man vor diesen Leuten einfach nur den imaginären "Hut ziehen"!!

In diesem Sinne etwas mehr Gelassenheit & jedem Anfrager bei der DD-(WASt) eine nicht allzulange Wartezeit auf Antwort.

MfG Uwe
ernesto
Hallo Kollegen,

vielen Dank für eure interessanten Erläuterungen! Ihr habt mir meine Frage sehr gut beantwortet!

Jetzt stellt sich mir aber die Frage ob ich zu jeder Person eine Legitimation zum Nachforschen brauche. Bei meinem Großonkel (verstorben 1947 in russ. Gefangensch.) brauchte ich keine.
Wie sieht es aber bei anderen Verwandten (Großväter, Großonkel) aus, die erst vor "Kurzen" (ca. 10-20 Jahre) verstarben oder noch leben?

Beste Grüße

ernesto
Peavey
Hallo !

Wie wäre es denn, wenn Du zunächst selber mal einen Blick auf die brandneue Webseite der WAST wirfst....? unglücklich

Z.B.

https://www.dd-wast.de/de/datenschutz.html

Beste Grüße
Bernhard
ernesto
Hallo Bernhard,

danke dir,habe ich doch. Augenzwinkern Ich glaube, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt.

Bei meinem verstorbenen Großonkel habe ich damals keine Legitimation gebraucht. Da hat es gereicht anzugeben, dass es eine Nachforschung in der Familie ist.
Deshalb frage ich euch Profis nochmal ob man nun Kopien (Scans) eines Personalausweises beilegen muß obwohl ich dort schon registriert bin.
Wenn ich mir aber die personenbezogene Suche ansehe, kann man wohl nicht mehr eine "Sammelemail" (wie früher) mit den Personen schicken.


Grüße ernesto
Peavey
Hallo !

Eigentlich "verstecken" sich hinter dem Reiter Datenschutz doch alle relevanten Informationen...

https://www.dd-wast.de/de/datenschutz/pe.../an-dritte.html

1) Personalausweis....wüsste nicht wozu !?!? Du wirst allenfalls nach einer Vollmacht gefragt.
2) Sammelmail ? Keine Ahnung. Ich mache soetwas immer per Post, hat sich als "sicherer"
herausgestellt. Zumindest bei mir.
3) Militärischer Werdegang
Normalerweise:
Bei lebende Personen = nur mit Vollmacht der besagten Person
Bei verstorbenen / gefallenen / vermissten Personen = der nächste, lebende Angehörige oder mit Vollmacht desselben

Oder....siehe Link !

Früher war es lockerer......heutzutage hängt das auch stark vom Bearbeiter ab.
Die Auskunft zum Großonkel war damit schonmal ein Glücksfall für Dich, es sei denn es war nur eine
reine Verbleibsauskunft.

Beste Grüße
Bernhard

P.S. Notfalls, anrufen und fragen. großes Grinsen