Suche das Grab meines Grossvaters - Franz Thomas geb. 07.12.1918

moehrenheini
Ein herzliches "Hallo" in das Forum...

Auf der Suche nach dem Grab meines Grossvaters, möchte ich es nicht unversucht lassen, auch in diesem Forum nach diesem zu suchen. Es würde mich auch freuen, wenn mir jemand etwas über die letzten Tage berichten könnte.

Ich möchte meine Mutter dabei unterstützen endlich Licht ins Dunkel zu bringen, wer ihr leiblicher Vater war.

Hier die Informationen die ich vom DRK und von der WAST bereits erhalten habe:

Name: Thomas
Vorname: Franz
geb.: 07.12.1918
vermisst seit: 20.08.1944

Einheit: 6. Grenadier-Regiment 669 Wadowice
Erkennungsmarke: -307-3./I.E.Btl. 356

Nach unbestätigten Heimkehrerinfomationen aus dem Jahre 1949 soll er am 20.08.1944 in der Nähe von Mielec gefallen sein.

Danke für die Mithilfe,
Dirk
Peavey
Hallo Dirk !

Du schreibst "auch in diesem Forum", wo denn sonst noch ?
Könntest Du bitte die vorliegenden Auskünfte als Scan einstellen ? ( Deine Anschrift und die Bearbeiter bitte schwärzen )
Letzte Frage zur unbestätigten HKE: Was ist darüber genau bekannt, woher stammt die Info, wurden WAST und DRK gezielt darauf angesprochen ?

Beste Grüße
Bernhard
moehrenheini
Hallo Bernhard,

danke für deine Antwort.

Ich werde die Briefe schnellstmöglich einscannen. Ich schreibe nur in diesem Forum. Das "auch" sollte verdeutlichen, dass meine bescheidene Recherche über die Umstände die zum Tode meines Grossvaters führten, von mir in verschiedenen Medien stattfinden. So informiere ich mich im Internet über die Grossoffensive der Roten Armee ab dem 20.08.1944, die auch gut im Buch "Mit dem Mut der Verzweiflung" beschrieben wird.

Zur Auskunft des Heimkehrers liegt mir leider auch nicht mehr vor. Könnte die Todeserklärung die daraufhin erstellt wurde weiter Aufschlüsse geben.

Ich freu mich auf weitere Infos...
Herbert
Hallo Dirk !

Eine recht gelungene Zusammenfassung der Geschichte der 371.ID (und dieser Division unterstand ja das Grenadier-Regiment 669) findet sich hier - ist aber wahrscheinlich schon bekannt:
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Glie...ionen/371ID.htm

Was ich noch zusätzlich zum Vermisstendatum/ -Zeitraum mitteilen kann:

18. August 1944
371.ID im Raum Szuczin (hier DivGefStd) südl. des Brückenkopfes Baranow löst 17. PzDiv ab. (16)

20. August 1944
Division wird nach starker zweistündiger Artillerievorbereitung bei einem mit Panzern und Schlachtfliegern unterstützten feindlichen Angriff auf ihrem rechten Flügel (GR 669) durchbrochen. Trotz heftiger Gegenwehr drang der Gegner bis Radomysl-Wielki vor und nahm in den Abendstunden die Ortschaft. (2)

21. August 1944
Insgesamt wurde die Division 1-2km zurückgeworfen und konnte dort dann die Feindeinbrüche abriegeln. (2)

Im Anhang findest Du für das Gebiet einen Ausschnitt der Heereskarte R 51 (Kielce)

Gruß Herbert
Peavey
Hallo Dirk,

vorab - dann würde ich doch mal umgehend DRK und WAST schriftlich (!) befragen, ob besagte HKE oder etwa eine andere dort vorliegt, und um eine Kopie bitten.

Oft wurden solche Erklärungen nur gegenüber einem Angehörigen abgegeben und der Inhalt "verwässert" mit den Jahren und Generationen.....wenn Du verstehst, was ich meine.

Beste Grüße
Bernhard
moehrenheini
Hallo zusammen,

ersteinmal herzlichen Dank für die Informationen.

Hier die Antworten des DRK und der WAST.
Werde dort morgen SCHRIFTLICH die Heimkehrerauskunft überprüfen lassen.

Habe die Auskünfte kurzerhand abfotografiert. Ich hoffe ihr könnt sie lesen.
Peavey
Hallo Dirk,

danke, reicht völlig aus.

Es scheint sich um eine HKE gegenüber den Angehörigen gehandelt zu haben. Anscheinend war diese HKE für die Angehörigen damals so glaubhaft, dass man auf eine Vermisstenregistrierung in 1950 verzichtet hat. Aus diesem Grunde scheint es beim DRK nicht viel an Informationen zu geben, er nicht in der Vermisstenbildliste - gerade überprüft - zu finden zu sein.

Die WAST spricht zusätzlich davon, dass der Heimkehrer "nicht aus eigenem Wissen unterrichtet war", er hatte sein Wissen also wohl nur vom "hörensagen", also durch Dritte.
Ein wichtiges Detaiil, vielleicht liegt bei der WAST eine spätere, offizielle HKE.

Bin gespannt.

Beste Grüße
Bernhard
moehrenheini
Hallo zusammen,

durch den Hinweis der HKE Aussage, beziehungsweise mit dieser Weitergabe hat mich nachdenklich gemacht. Also habe ich heute sehr lange die persönlichen Sachen meiner verstorbenen Grossmutter gesichtet.

Und ich habe wirklich etwas gefunden...

"Die Antragstellerin hat sich zur Glaubhaftmachung dieser Angaben auf ihre eigene eidesstattliche Erklärung vom 11.6.1944 und die Benachrichtigung des Einheitsführers der F.P. No. 37 325 C vom 9.10.44 bezogen.
dass ihr Mann seit dem 20.08.1944 vermisst wird.


Wer ist der Einheitführer gewesen?
moehrenheini
Was für einen Rang hatte Franz?

Frontbild: Soldat in der Mitte
Thor
Moin,

der mittlere Soldat war Gefreiter in, so deute ich das Ärmelzeichen, in einer Nachrichteneinheit.

Gruß
Dieter
moehrenheini
Herzlichen Dank für die Info...
Ich habe nun noch einen Brief gefunden der in Sütterlin geschrieben wurde.

Gibt es hier jemanden der dies lesen bzw. übersetzen kann?
moehrenheini
Hallo zusammen...

Ich habe den in Sütterlin geschriebenen Brief inzwischen übersetzen lassen. Dieser Brief scheint die Grundlage für die spätere Todeserklärung meines Grossvaters zu sein. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft im August 49 schrieb ein gewisser Karl Arenz an meine Grossmutter über die Vorkommnisse die zum Tode von Franz geführt haben. Franz Josef Thomas war Gruppenführer und Unteroffizier und gehörte dem 1. Zug an.

In einem Briefverkehr des im Lazarett verwundet liegenden Arenz und dem Hauptfeldwebel (Name noch unbekannt) wird Arenz aufgefordert Namen zu nennen die an diesem Tag entweder in Gefangenschaft gerieten oder gefallen sind. Gleichzeitig lag ein Namensverzeichniss von Soldaten bei über die schon etwas bekannt war. Der Hauptfeldwebel schrieb: Die gesamte Gruppe Thomas fiel durch Art.-Volltreffer aus. Ein gewisser Uffz. Dabalug erzählte Arenz nach seiner Rückkehr aus dem Lazarett, dass er durch sein Fernglas beobachtet hätte das in dem MG Stand in dem sich Franz befand ein Volltreffer eingegangen war und sich seitdem dort niemand mehr sehen gelassen hat. Einige Stunden später hatten dann die Russen die Stellung eingenommen.

Auf der weiteren Suche nach dem Grab frage ich mich nun, wie in einem solchen Fall mit toten, feindlichen Soldaten umgegangen wurde, wenn eine Stellung eingenommen wurde?! Gab es in solchen Fällen eine Art Ehrenkodex oder wurden die vorgefundenen Toten einfach verscharrt?
Gibt es auf Russischer Seite Aufzeichnungen über gefallene deutsche Soldaten?
Thor
Moin Dirk,

die russischen Einheiten haben sich nicht um die deutschen Gefallenen gekümmert. Das Beerdigen oblag der russischen Zivilbevölkerung. Es war alles möglich; vom Liegenlassen, bis zum notdürftigen Verscharren und bis hin zum christlichen Begräbnis.
Gleiches galt für die persönlichen Gegenstände des Gefallenen.

Gruß
Dieter
Peavey
Hallo Dirk,

das mit dem Ari Treffer wäre dann wohl das sprichwörtliche Ende - glaube jedenfalls nicht, dass Du in einem russischen Archiv fündig würdest.

Eine Idee hätte ich noch. Lass den Namen "Dabalug" mal von anderen schriftkundigen Personen ( Scan hier in´s Forum stellen ) gegenchecken.
Vorausgesetzt der war bei der gleichen Einheit, gibt es vielleicht von Ihm eine offizielle HKE beim DRK oder der WAST - das könnte und sollte man ganz gezielt hinterfragen.
Gleiches gilt für Karl Arenz.

Beste Grüße
Bernhard
moehrenheini
Hallo Bernhard,

ja du hast wahrscheinlich recht. Ein Volltreffer wird im Gefechtsstand wahrscheinlich nicht viel übrig gelassen haben.

Ich versuche es trotzdem weiter...

Hier der Name. Er wurde mit Uffz. Dabalug übersetzt. Vielleicht kann es nochmal jemand überprüfen.