Feldpostnummer 33509 Johann Keller, gefallen in Stalingrad am 26.08.1942

frieden
Bin auf der Suche nach Informationen über das 2. Batterie Flak-Regiment 8 und für jeden Hinweis hierzu dankbar. Wer weiss was dazu? Gibt es Überlebende, die Johann Keller kannten?


Mein Großvater, Johann Keller, ist am 26.08.1942 bei Stalingrad gefallen.

Gefallener Mann wurde 20km nördlich v. Stalingrad, 141.2, auf dem Kriegerfriedhof beim Kolchos 1 km nordwestlich Brücke auf Strasse Orlowka/Iersowka, 5 km nordostwärts Orlowka im Einzelgrab beigesetzt.

Kennt jemand diesen Kriegerfriedhof? Gibt es Fotos?
dr.rudolf
Hallo frieden,

herzlich willkommen hier im Forum !

Die 2.Batterie/Flak-Rgt. 8 gehörte zur I. Abteilung/Flak-Rgt. 8:

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Glie...enter/FR8-R.htm

Schau bitte weiter unten unter "I. / Flak-Regiment 8 (gem. mot.)" !

Bei der angegebenen Grablage (woher?) geh mal davon aus, dass es sich um eine
Erst-Grablage handelt.
Die kann schon lange überbaut sein oder es werden seit Jahrzehnten Mais und Sonnenblumen
darauf angebaut !

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
Jürgen Fritsche
Zitat:
Original von frieden
Gefallener Mann wurde 20km nördlich v. Stalingrad, 141.2, auf dem Kriegerfriedhof beim Kolchos 1 km nordwestlich Brücke auf Strasse Orlowka/Iersowka, 5 km nordostwärts Orlowka im Einzelgrab beigesetzt


Moin "frieden",

da auf Deine konkrete Frage nach der Lokalität und dem Kriegerfriedhof keine spezifische Hilfe kam, hier wenigstens mal ein paar Informationen für Dich:

Zum strategischen Profil der Gegend:
Am Frontvorsprung von Orlovka (starker sowj. Stützpunkt, wie auch die Schluchten (balkas) der Umgebung, insbesondere die große Balka Sukhaya Mechetka nördlich Orlovka) am Nordriegel von Stalingrad war damals u. a. die Lw-Kampfgruppe unter Oberst Rainer Stahel (Kampfgruppe Stahel) eingesetzt - daher der damalige Beiname der Balka Sukhaya Mechetka "Flieger-Schlucht". Die dortigen Kämpfe zogen sich über Wochen bis zum 7. Oktober hin. Die sowj. Höhenstellungen um Stalingrad waren in der offenen Landschaft kaum angreifbar, die zahlreichen, unzugänglichen und nicht einzusehenden Schluchten boten den Sowjets beste Deckung. Zudem hatten Rote Armee, Stalingrader Arbeiterkommandos sowie Bevölkerung zu Tausenden bereits seit Juli überall um Stalingrad herum stark geschanzt, als die Wehrmacht den Don überschritt.

Die damalige Brücke (Koordinaten 48° 53' 20" N 44° 35' 22" E, siehe bei Google Maps o. ä.) existiert nicht mehr, man kann jedoch auf dem Satellitenbild noch die damalige Straßenführung von Orlovka nach Yersovka erkennen. Auf Kartenmaterial auf Basis von 1941 ist die Kolchose (Farm) knapp westlich der Straße eingetragen. In deren Umgebung ist Deinen Angaben nach der damalige Kriegerfriedhof der Wehrmacht zu suchen. Die heutige Straßenführung von Orlovka nach nach Yersovka verläuft von Südwesten vor der Schlucht nach Nordosten und dann nach Norden; diese Strecke in Richtung Akatovka gab es damals auch schon, s. Karte.

Einen Punkt 141,2 gab es 7 km westlich Yersovka. Vermutlich befand sich dort aber eher nicht der Friedhof, wie Deiner Formulierung zu entnehmen ist, sondern war dies wohl der Ort, an dem Dein Großvater fiel - s. o. Kämpfe um Höhenpunkte.

Die WGO (Wehrmacht-Gräberoffiziere) dokumentierten ihre Arbeit u. a. auch fotografisch. Diese Bilddokumente befanden / befinden sich bei ihren Akten. Eine Herausgabe, falls überhaupt noch erhalten, dürfte auf Grund bekannter, heutiger Risiken (Grabplünderungen) restriktiv behandelt werden, sofern die betreffende Grablage noch nicht gesichert und umgebettet wurde - dort auf die Kriegsgräberstätte Rossoshka. Du könntest beim VDK anfragen.

Fotos eines Grabes erhielten damals die Angehörigen mit oder nach der Todesmeldung und Beileidsbekundung des Chefs der Einheit.
frieden
Hallo Jürgen, danke dir vielmals. Bin durch deinen Beitrag ein Stück weiter und würde mich freuen, wenn du dich wieder hier meldest, falls dir noch irgendetwas dazu einfallen/auffallen sollte.

Habe bereits Anfragen an den Volksbund und an www.dd-wast.de verschickt. VDK werde ich auch noch anfragen. Ob mit dem Beileidsschreiben an die Angehörigen damals ein Foto des Grabes beigefügt war, weiss ich leider nicht. Da ich von Grabverlegungen gehört hatte, vermutete ich auch, dass mein Großvater nach Rossoshka (Kriegsgräberstätte) verlegt worden sein könnte.

Viele Grüsse nach Heusenstamm

harald (aus Nieder-Roden)
Jens
Hallo Harald,

beim Volksbund scheint Dein Großvater bisher nicht registriert zu sein, in der Online-Gräbersuche taucht er zumindest nicht auf. Mit den Anfragen hast Du jedenfalls nichts falsch gemacht. Rechne aber bitte mit einiger Wartezeit, zumindest bei der WASt kann es durchaus ein halbes Jahr und länger dauern, bis eine Antwort kommt.

Gruß Jens
frieden
Hallo Jens, danke für deine Antwort. Habe mich darauf eingestellt, dass ich nur in sehr kleinen Schritten voran komme. Aber jede Detail-Information kann wichtig sein/werden. Bin weiterhin am Recherchierungen und für Infos und Anregungen offen.

Viele Grüsse

harald
frieden
Hallo Jürgen, du hast mir geschrieben:

Einen Punkt 141,2 gab es 7 km westlich Yersovka. Vermutlich befand sich dort aber eher nicht der Friedhof, wie Deiner Formulierung zu entnehmen ist, sondern war dies wohl der Ort, an dem Dein Großvater fiel - s. o. Kämpfe um Höhenpunkte.

Kannst du mir mehr zu diesem Punkt sagen? Wo kann ich Informaionen über diese Punkte bekommen?

Als Dateianhang habe ich die Mitteilung der Dienststelle vom 8. Dez. 1942 beigefügt. Den Stempelabdruck und die Unterschrift über "Oberleutnant" kann man nicht gut lesen (Feldwaffenkammer ??? 33589 ??? oder 33889 ???).

Danke.

Viele Grüsse
harald
dr.rudolf
Zitat:
Original von frieden
. . . Als Dateianhang habe ich die Mitteilung der Dienststelle vom 8. Dez. 1942 beigefügt. Den Stempelabdruck und die Unterschrift über "Oberleutnant" kann man nicht gut lesen (Feldwaffenkammer ??? 33589 ??? oder 33889 ???).


Hallo Harald,

sicherlich ist der Dienststempelabdruck schlecht, aber aus welchem Grund sollte hier eine andere
Feldpostnummer stehen als im Kopf der Mitteilung ? --> 33509

FPN 33509:
(Mobilmachung-1.1.1940) 2. Batterie Flak-Regiment 8.

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
frieden
Hallo Rudolf, danke dir.

Viele Grüsse

harald
bags1960
Hallo Harald,

ich gehe mal davon aus, das du die Mitteilung der Dienststelle im Original hast. Um den Stempel ggf. besser
lesen zu können die Mitteilung mit der höchsten dir möglichen Auflösung scannen und dann den Stempel
als Ausschnitt vergrößern. Da kann man dann schon mal Glück haben und die Entzifferung der Nummer im
Stempel ist dann kein Rätselraten mehr. Viel Glück.


Gruß Michael
dr.rudolf
Hallo Michael,

warum gehst Du "noch einmal einen Schritt zurück" ?

Zitat:
. . . sicherlich ist der Dienststempelabdruck schlecht, aber aus welchem Grund sollte hier eine andere Feldpostnummer stehen als im Kopf der Mitteilung ? --> 33509 . . .


Der Dienststempelabdruck muss zum Schriftstück passen; warum jetzt nach einer abweichenden
"Interpretation" suchen ?

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
bags1960
Hallo Rudolf,

ich möchte Harald auf keinen Fall dazu bewegen "noch einmal einen Schritt zurück" zu gehen.
Mein Gedanke dazu ist / war überprüfen, Bestätigung finden und dann sind Harald seine Zweifel
beseitigt.
Wenn es dumm läuft würde eine ander FPN natürlich neue Fragen aufwerfen.


Gruß Michael