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Original von frieden
Gefallener Mann wurde 20km nördlich v. Stalingrad, 141.2, auf dem Kriegerfriedhof beim Kolchos 1 km nordwestlich Brücke auf Strasse Orlowka/Iersowka, 5 km nordostwärts Orlowka im Einzelgrab beigesetzt |
Moin "frieden",
da auf Deine konkrete Frage
nach der Lokalität und dem Kriegerfriedhof keine spezifische Hilfe kam, hier wenigstens mal ein paar Informationen für Dich:
Zum strategischen Profil der Gegend:
Am Frontvorsprung von Orlovka (starker sowj. Stützpunkt, wie auch die Schluchten (balkas) der Umgebung, insbesondere die große Balka Sukhaya Mechetka nördlich Orlovka) am Nordriegel von Stalingrad war damals u. a. die Lw-Kampfgruppe unter Oberst Rainer Stahel (Kampfgruppe Stahel) eingesetzt - daher der damalige Beiname der Balka Sukhaya Mechetka "Flieger-Schlucht". Die dortigen Kämpfe zogen sich über Wochen bis zum 7. Oktober hin. Die sowj. Höhenstellungen um Stalingrad waren in der offenen Landschaft kaum angreifbar, die zahlreichen, unzugänglichen und nicht einzusehenden Schluchten boten den Sowjets beste Deckung. Zudem hatten Rote Armee, Stalingrader Arbeiterkommandos sowie Bevölkerung zu Tausenden bereits seit Juli überall um Stalingrad herum stark geschanzt, als die Wehrmacht den Don überschritt.
Die damalige Brücke (Koordinaten 48° 53' 20" N 44° 35' 22" E, siehe bei Google Maps o. ä.) existiert nicht mehr, man kann jedoch auf dem Satellitenbild noch die damalige Straßenführung von Orlovka nach Yersovka erkennen. Auf
Kartenmaterial auf Basis von 1941 ist die Kolchose (Farm) knapp westlich der Straße eingetragen. In deren Umgebung ist Deinen Angaben nach der damalige Kriegerfriedhof der Wehrmacht zu suchen. Die heutige Straßenführung von Orlovka nach nach Yersovka verläuft von Südwesten vor der Schlucht nach Nordosten und dann nach Norden; diese Strecke in Richtung Akatovka gab es damals auch schon, s. Karte.
Einen Punkt 141,2 gab es 7 km westlich Yersovka. Vermutlich befand sich dort aber eher nicht der
Friedhof, wie Deiner Formulierung zu entnehmen ist, sondern war dies wohl
der Ort, an dem Dein Großvater fiel - s. o. Kämpfe um Höhenpunkte.
Die WGO (Wehrmacht-Gräberoffiziere) dokumentierten ihre Arbeit u. a. auch fotografisch. Diese Bilddokumente befanden / befinden sich bei ihren Akten. Eine Herausgabe, falls überhaupt noch erhalten, dürfte auf Grund bekannter, heutiger Risiken (Grabplünderungen) restriktiv behandelt werden, sofern die betreffende Grablage noch nicht gesichert und umgebettet wurde - dort auf die
Kriegsgräberstätte Rossoshka. Du könntest beim VDK anfragen.
Fotos eines Grabes erhielten damals die Angehörigen mit oder nach der Todesmeldung und Beileidsbekundung des Chefs der Einheit.