Suche Großonkel (Hilfe bei Vermisstenbildliste gebraucht)

paulina7994
Hallo!

Ich suche seit Längerem nach meinem Großonkel. Eine Anfrage an das DRK habe ich bereits verschickt. Ich habe aus einem ganz alten Schreiben von meinem Urgroßvater herausgefunden, dass er in der Vermisstenbildliste steht. Und zwar in Band BW auf Seite 60. Sein Name ist Johannes Backhaus.

Hat jemand von euch diesen Band und könnte mir den Teil abfotografieren?

Falls es hilft: Feldpostnummer 01012, Truppenteil:
Grenadier-Regiment 516 der 295. Infanterie-Division

Mehr weiß ich leider nicht, ich bin noch ziemlich unerfahren.Bitte helft mir smile
LG Paulina
Torben
Hallo,

hast du das genaue Geburtsdatum von deinem Großonkel??

Gruß Torben
dr.rudolf
Hallo Paulina,

hast Du vielleicht noch weitere Angaben (z.B. Geburtsdatum, Geburtsort oder seit wann vermißt) ?
Bei Gäbersuche-online sind 8 "Johannes BACKHAUS" verzeichnet !

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
paulina7994
Wow so schnelle Antworten smile

Geboren ist er am 6.10.1918 in Neermoor, Kreis Leer
Letzter Brief ist vom 7.Januar 1943

LG Paulina
Torben
Das sind die angaben vom Volksbund. Das Grenadier Regiment 516 wurde im Januar 43 in Stalingrad vernichtet. Ist dann wohl in Kriegsgefangenschaft gekommen und dort verstorben.
paulina7994
Danke!! Das hilft mir aufjedenfall weiter. Wahnsinn smile
Torben
Am besten stellst du noch einen Suchantrag bei der WASt ( www.dd-wast.de ).

Gruß Torben
dr.rudolf
Zitat:
Original von paulina7994
. . . Wow so schnelle Antworten smile

Geboren ist er am 6.10.1918 in Neermoor, Kreis Leer
Letzter Brief ist vom 7.Januar 1943 . . .


Hallo Paulina,

sicherlich willst Du nicht nur "schnelle" Antworten, sondern Antworten, die Dich auch "weiterbringen" !?!
Da das Ganze eher einem Mosaik gleicht, wo sich im Laufe der Zeit Steinchen an Steinchen fügt,
ist es ganz wichtig, dass möglichst umfassend sämtliche Informationen, die bekannt sind, auch
gepostet werden. Das hilft immens bei der Suche bzw. beim Zusammenreimen der Einzelteile des Puzzles.

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
paulina7994
Jeder Hinweis hilft mir weiter smile Es ist schon einmal gut zu wissen, wann und wo er gestorben ist. Ich danke euch!
dr.rudolf
Hallo Paulina,

für SAPOROSHJE liegen drei Lagernummern vor, die z.T. gezielt für die Kriegsgefangenen der
STALINGRAD-Katastrophe eingerichtet worden sind (Saporoshje – 7100, 5374, 1149). Lies doch mal hier:

http://www.forum-der-wehrmacht.de/index....Lagersuche-pdf/

. . . und hier:

http://www.forum-der-wehrmacht.de/index....90601#post90601

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
paulina7994
Vielen, vielen Dank euch beiden!
paulina7994
Hallo smile eine Frage habe ich noch.

Was macht die WAST anders als das rote Kreuz? Also wenn ich einen Antrag stelle, was genau machen die dann?

LG Paulina
dr.rudolf
Hallo Paulina,

die Zielsetzung/Aufgabenstellung der beiden Institutionen ist völlig verschieden:

1. Die WASt ist eine (gem. Genfer Konventionen) ausdrücklich für die Angehörigen der Streitkräfte (deutsche
und fremde) eingerichtete Auskunftstelle. Jeder Angehörige der deutschen bewaffneten Kräfte,
der eine Erkennungsmarke bekommen hat, wurde automatisch bei der WASt registriert. Zu diesem
"Urverzeichnis" gaben die Truppenteile in regelmäßigen Abständen Änderungsmeldungen ab; d.h.
die WASt war (theoretisch) über den gesamten militärischen Werdegang des EKM-Inhabers informiert.
"Theoretisch" weil Meldungen unterblieben oder nicht angekommen sind oder auch der Verbleib des
EKM-Inhabers unbekannt war.
Darüber hinaus wurden sämtliche verbliebenen Unterlagen wie Soldbuch, Wehrpass, EKM u.ä. bei
der WASt gesammelt. So ist die WASt also erst einmal unser primärer Ansprechpartner, weil sie komplette Auskünfte
geben kann egal, ob der Gesuchte gefallen, vermißt ist oder überlebt hat.
Leider führte das auch zu den langen Bearbeitungszeiten für Auskünfte (ca. 12 Monate).

2. Der DRK-Suchdienst ist eine Institution, die unabhängig vom Status der Person (Soldat,
Zivilist usw.) erst auf Antrag tätig wird. D.h. erst wenn ein Suchantrag gestellt wurde, wird der DRK-Suchdienst
tätig. Vielfach ist das schon in der Nachkriegszeit geschehen, von den damals ermittelten Ergebnissen
zehrt der DRK-Suchdienst auch heute noch. Auf einen Suchantrag hin versucht der DRK-Suchdienst
zu ermitteln: Das geschah unter anderm durch Erstellung der umfangreichen Vermißtenbildlisten (VBL),
die jedem Heimkehrer vorgelegt wurden. Daraus resultierten dann Heimkehrer-Aussagen über den Gesuchten.
In Auswertung dieser Aussagen und militärischer Fachliteratur konnte dann oft ein mehr oder weniger
allgemeines Gutachten über den Verbleib des Gesuchten erstellt werden. Sehr stark hat sich der DRK-Suchdienst
auch um die Zustände und Abläufe in den (sowjetischen) Kriegsgefangenenlager gekümmert.
Insgesamt liegt die Zuständigkeit v.a. bei Vermißten ohne Rücksicht auf den Status (z.B. auch Familienzusammenführungen).
Auskünfte werden i.d.R. erheblich schneller erteilt als bei der WASt, beschränken sich aber oft
nur auf die Übersendung der Kopie eines vorliegenden Gutachtens.

Ich hoffe, das hat Dir in der Kürze einen kleinen Überblick gegeben !?!

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
paulina7994
Wow vielen Dank für die Erklärung! Könnte es also auch passieren, dass ist von der WAST Dokumente oder Pässe von meinem Großonkel bekomme? Und weißt du in etwa, wie teuer die Bearbeitung in etwa ist?
dr.rudolf
Hallo Paulina,

nach meinen eigenen Erfahrungen und dem, was ich in den einschlägigen Foren erfahren konnte,
ist das (umfangreiche) Vorhandensein von Unterlagen eher ein Glücksfall ! Ich selbst habe noch
nie ein Soldbuch oder einen Wehrpass bekommen (weil nicht vorhanden !).

Genausowenig habe ich bisher bei meinen Auskunftsersuchen etwas zahlen müssen !

Das hilft Dir also kaum weiter !
Rudolf (KINZINGER)
paulina7994
Alles klar danke smile ich versuche es einfach mal.
LG, Paulina
snickers
Hallo,

anders als Rudolf habe ich bei der WAST bisher immer etwas zahlen dürfen... Auf der Seite mit den Suchanträgen ist folgende Information zu finden:

"Gemäß Verwaltungsgebührenordnung wird bei allen Anfragen, die nicht auf einer gesetzlichen Grundlage beruhen, pro angefangener Antwortseite eine Gebühr von mindestens 8,- €, Fotokopien 0,50 € erhoben. Die Kosten für die Erstellung eines militärischen Werdegangs betragen in der Regel ca. 20,- € pro überprüfte Person. Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfen Auskünfte nur mit Briefpost verschickt werden. Ferner weisen wir darauf hin, dass die Bearbeitungsdauer in Einzelfällen ( Antragsart Dienstzeitnachweise für private Zwecke ) auch über 10 Monate betragen kann. Mit der Antragstellung erklären Sie sich ggf. mit der Übernahme der Verwaltungsgebühren einverstanden. Die Auskunft erfolgt generell in deutscher Sprache." (Quelle: http://dd-wast.de/frame.htm)

Schöne Grüße

Jan
paulina7994
Ok das ist ja erschwinglich. Danke Jan!
LG
dr.rudolf
Zitat:
Original von snickers
. . . bei allen Anfragen, die nicht auf einer gesetzlichen Grundlage beruhen . . .


Hallo zusammen,

das ist wohl der "springende Punkt": Bei Vermißten und Gefallenenen, die in gerader Linie verwandt sind,
war diese gesetzliche Grundlage (zur Gebührenfreiheit) wohl gegeben !?!

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
snickers
Hallo Rudolf,

also wir haben auch für direkte Vorfahren, die gefallen sind, bezahlen dürfen... Vielleicht ist es da ein Unterschied, was man anfordert? Also "bloße" Verbleibsanfrage versus militärischem Werdegang? Keine Ahnung! Ich würde sicherheitshalber jedem empfehlen, mit Kosten entsprechend der benannten Gebührenordnug zu rechnen...

Schöne Grüße

Jan