Alexander
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Original von Thor Moin, das für mich die wichtigste Erkenntnis ist, dass der SS-Mann der SS-Standarte "Germania" Angehörte. |
Zur Standarte zu dem Zeitpunkt wohl eher nicht mehr!
Meiner Meinung nach war er Angehöriger des SS-Panzer-Grenadier-Regiment 9 „Germania“ dass der 5. SS-Panzer-Division "Wiking" unterstellt war und im März 1945 im Raum Stuhlweissenburg - Vezprem eingesetzt war, wo auch der Todesort Litér liegt.
Ob das auch der letzte Truppenteil war, lässt sich über den Volksbund klären.
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Ich vermute, dass der Orden unter dem EK I, das Panzerabzeichen der Legion Condor sein könnte. Damit könnte belegt werden, dass der Herr Frinken schon seit mindestens 1936 bei dem Verein war. Für ein Verwundetenabzeichen ist mir der Abstand zwischen Kranz und Helm zu eng. |
Was du alles erkennst? Also ich erkenne da kein Panzerkampfabzeichen der Legion Condor, lediglich ein Fitzelchen von irgendeiner Auszeichnung. Kann auch ein Sportabzeichen, Reitabzeichen oder was auch immer sein. Zuviel Spekulation hilft uns nicht weiter! Zumal er Infanterist ist, warum sollte er ein PKA der LC haben?
Ich erkenne:
Im Knopfloch: Eisernes Kreuz 2. Klasse (Band) und die Ostmedaille (Band)
Über der Brusttasche die Nahkampfspange (Stufe nicht ersichtlich), darunter eine Bandspange mit (SS-Dienstauszeichnung 4 Jahre??), (Schutzwallehrenzeichen, Anschluss Österreich? bin ratlos?

Unter der Brusttasche: Eisernes Kreuz 1. Klasse, links darunter: Infanterie-Sturmabzeichen und rechts davon vermutl. das Verwundetenabzeichen.
Also ein reichlich dekorierter Soldat im Range eines SS-Oberscharführers.
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Eigenartig finde ich auch die unterschiedlichen Daten und zwar a: die der Todeserklärung zum 15.2.45 und b: das des Vermisstendatum vom DRK mit dem 22.3.45, wobei das erst genannte Datum somit wieder zu dem anfangs genannten Todes-/Vermisstenortes Budapest passen würde. Da die Angaben der DRK-Karte aus dem Gedächtnis stammen werden, bin ich geneigt, die Daten der Todeserklärung den Vorrang zu geben. |
Was ist daran eigenartig? Zwischen Todeserklärungsbeschluss und Sterbefallbeurkundung liegen 4 Jahre!
Vermutlich stammt die letzte eigene Nachricht von Johann Frinken an seine Ehefrau vom 15.02.1945. Da es seitdem kein Lebenszeichen des Vermissten mehr gab, wurde dieses Datum als Zeitpunkt des Todes bei der Todeserklärung angegeben. Als Beweis wurde lediglich ihre eigene eidesstattliche Erklärung angenommen.
Einige Jahre später gab es wohl durch einen Kriegsheimkehrer o.Ä. eine Mitteilung an den DDR-Suchdienst, dass Johann Frinken am 22.03.1945 in/bei Liter gefallen ist. Zumindest muss diese Aussage so glaubhaft gewesen sein, dass auf Grundlage dieser Aussage eine Sterbefallbeurkundung durchgeführt wurde und die Todeserklärung "quasi" gegenstandslos wurde, da neue Beweise zum richtigen Todeszeitpunkt und Todesort vorlagen.
Entsprechend vertraue ich dem Todeszeitpunkt aus der Sterbeurkunde mehr, als dem Datum aus der Todeserklärung!
Vieles spricht auch dafür dass der 22.03.1945 wirklich der Todestag war, da er ja anscheinend vom Volksbund in Liter aufgefunden wurde und als unbekannter Soldat nach Vezprem überführt worden ist.
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Original von LonelyIch habe nochmal eine kleine Frage zur Anforderung der Geburtsturkunde vom Standesamt Titz. Muss ich mich dabei irgendwie "ausweisen"? D.h. eine Kopie von meinem Personalausweis beilegen oder dergleichen? |
Normalerweise reicht es aus, wenn du sagst dass es sich um deinen gefallenen Großvater handelt. Aber besorg dir bitte ein Kopie und keine Abschrift.
Des weiteren solltest du dir eine Sterbeurkunde vom Standesamt in Zulitz (sehr wahrscheinlich Standesamt Zielitz, Landkreis Börde / Sachsen-Anhalt) besorgen. Dort gehen vielleicht mehr Informationen zum Tod deines Großvaters hervor.
Eine etwaige Todeserklärungsakte bringt uns wohl nicht weiter. Kannst aber trotzdem einmal beim Amtsgericht in Jülich unter Angabe des Aktenzeichens nachfragen ob die Akte noch vorhanden ist.
Gruß Alex