Hallo Padu
Erst mal vielen Dank für Deine Infos und Dein Interesse!
Die Hamburg Fahrt war für mich persönlich irre spannend.
Ich konnte das Grab meines Großvaters finden. Wie auch die anderen Soldaten, die in dieser Kriegsgräberstätte in Hittfeld beerdigt sind, hat er seinen eigenen Grabstein (Sandstein), der Name noch gut lesbar. Manche sind schon sehr verwittert, andere von vorneherein ohne Namen beigesetzt. Insgesamt habe ich 51 Grabsteine gezählt. Fast alle sind am 20.4. gefallen. Ca. zwei am 19.4. und zwei andere 3 oder 4 Tage später. Die älteren Einwohner bestätigten, nach dem 20.4. war dort oben der Krieg (fast) zu Ende. Wenn man Friedhöfe schön finden kann, ist es ein schöner Friedhof. Auch das Städtchen Hittfeld ist sehr hübsch. Auch Gräber von russischen Kriegsgefangenen sind unweit der deutschen Soldatengräber angelegt. Sie sind (angeblich?) während des Krieges einer Massen-Epidemie zum Opfer gefallen. Zum Schrecken meiner Arbeitskollegin wohnte ich im Hotel mit Blick auf den Friedhof ;-).
In Elstorf und Emsen war ich auch, dort ist aber fast alles neu gebaut. Da ich die Briefe noch lange nicht alle übersetzt habe, hatte ich für diese Orte auch noch keine weiteren Anhaltspunkte.
Daß es sich um eine Hausnummer handeln könnte habe ich als zu einfach abgetan- blöder Fehler.
Issendorf war in der Kürze leider nicht mehr drin. (Muss irgendwann nochmal hoch).
Zweiter Fokus war das Treffen mit dem Sohn des Landwirts, der meinen Großvater
(auf Anweisung eines engl. Offiziers) beerdigt hatte. Des Landwirts Frau, also seine Mutter hat dieses Grab dann über ein Jahr lang gepflegt. Aus ihren Briefen an meine Großmutter geht hervor, dass mein Großvater morgens noch bei ihnen gefrühstückt hat und dann den Rat wegzulaufen ausgeschlagen hat.
Da der Sohn zum Zeitpunkt erst 1 Jahr alt war wusste er über diesen Vorgang nichts, seine Eltern hatten nichts darüber erzählt, was ihn verwunderte.
Anhand meiner Fotos dieser Erstbegräbnisstelle mit Gebäuden im Hintergrund war es ihm jedoch möglich nach einigem Rätselraten mich zu dem Platz zu führen wo ungefähr die Grabstelle war. Beide Gebäude stehen noch – allerdings stark um/neugebaut.
Diese Fotos hatte ich zunächst nur als minikleine sog. Kontaktabzüge. Die Vergrößerungen zeigten dann sogar eine Person (Frau) die sich über die Umzäunung der Grabstelle beugt. (Da kommt man sich gleich wie von der Kripo vor. ;-) - Vermutlich seine Mutter.
Als hätte han-online.de auf uns gewartet, es gibt dort im Moment eine Serie über den Krieg.
Umfangreichster Bericht:
http://www.nicolai-kirche-elstorf.de/Kri...nd-Umgebung.pdf
Bietet einen guten Überblick über das Geschehen in diesen Tagen und zeigt das es häufiger vorkam, dass Soldaten erst „provisorisch“ beerdigt wurden.
Soviel von mir SuperLaien .
Was meintest Du mit dem coolen Smiley?
[Seine letzte Station war die SwStellung in Emsen (60 (Stellung Nordpol, 4.Zug).] und was bedeutet „Stellung Nordpol“?
Herzlich liebe Grüße
Julia