1943 - Vermisst in Orlyan´sk, nahe Saporoshje

Lutz2013
Hallo,

ich bin neu hier und habe das Forum schon mit der Suche-Funktion durchsucht. Aber es bleiben mir noch einige Fragen. Vielleicht kann der/die eine oder andere etwas beitragen.

Es geht um einen Verwandten von mir; Hans-Christian Lutz, gefallen am 23.10.1943 (101. Jägerdivision, 229. Jägerregiment) in der Nähe von Orlyan´sk, südwestlich von Saporoshje. Laut Kondolenzbrief durch Kopfschuss gefallen und beim Rückzug nicht geborgen worden. An diesem Tag hat die russische Armee eine Offensive gegen die sogn. "Wotan"-Stellung begonnen und die dt. Truppen mussten sich ab Mittag fluchtartig ( ca. 10 - 15 km) zurückziehen.

Nun zu meinen Fragen:
In der Online-Gräbersuche des VDK wird er gar nicht geführt. Warum ist das so?
Seine Eltern hatten schon in den 50/60-ern Suchanfragen beim DRK etc. gestellt - wie lange bleiben diese gültig?
Sind evtl. Massengräber in der Gegend dort bekannt, gesucht oder evtl. schon Umbettungen erfolgt?


MfG - Lutz2013
Thor
Moin,

zu Frage 1: Der Soldat ist dem VDK nicht bekannt.
zu Frage 2: Bis zur Klärung des Schicksales.
zu Frage 3: Nein, die, durch die sowj. Armee angelegten Massengräber sind nicht bekannt. Die bisherigen Funde basieren auf Zufälle oder Erzählungen der Einheimischen. Gleiches gilt auch Lazarett- und Ehrenfriedhöfe, die beim Rückzug dem Erdboden gleichgemacht wurden,
Lutz2013
Hallo, zunächst Danke für die Antwort!

Ich war davon ausgegangen, dass es einen Datenabgleich zwischen WAST, DRK, VDK und anderen Suchdiensten gibt bzw. gab. Das ist dann nicht der Fall?

Weitere Frage - wie verlässlich sind eigentlich die Aussagen in den Kondolenzbriefen der Wehrmacht (zu dem Zeitpunkt 1943)? Kann man sich halbwegs auf Zeit, Ort und Umstände verlassen?

MfG - Lutz2013
Thor
Moin Lutz,

Zitat:
Ich war davon ausgegangen, dass es einen Datenabgleich zwischen WAST, DRK, VDK und anderen Suchdiensten gibt bzw. gab. Das ist dann nicht der Fall?


ich möchte das mal folgender Maßen beantworten: der VDK und das DRK fragen, die WAST antwortet; - wenn, z. B., eine Anfrage von Angehörigen nach dem Verbleib oder dem Schicksal eines Soldaten vorliegt. Ein automatischer Datenabgleich der Datenbanken erfolgt nicht.

Zitat:
Weitere Frage - wie verlässlich sind eigentlich die Aussagen in den Kondolenzbriefen der Wehrmacht (zu dem Zeitpunkt 1943)? Kann man sich halbwegs auf Zeit, Ort und Umstände verlassen?


Ja, kann man. Einzig hinter der Aussage oder einer ähnlichen wie " er hat nicht gelitten " sollte man ein kleines Fragezeichen setzen,
Olivia S.
Hallo!

Ergänzend zu Dieters Antwort hätte ich noch die "Idee", dass die Wast und das DRK vielleicht gar nicht wissen, dass der Herr Lutz gefallen ist. Was weiß denn die Wast (als die für die Beurkundung zuständige Stelle) über den Genannten? Hast Du dort schon angefragt oder ist das Kondolenzschreiben die einzige Quelle für den Nachweis des Todes?
Du solltest bei der Wast anfragen, sofern Du dies aktuell noch nicht getan hast - stelle eine Anfrage nach dem Verbleib bzw. der Grablage. Schicke ruhig eine Kopie dieses Kondolenzbriefes mit und frage, was in der Wast über das Schicksal bekannt ist.

Ich frage mich ernsthaft: Warum haben die Eltern denn überhaupt einen Suchantrag beim Roten Kreuz (und "etc.") gestellt, wenn der Sohn nachweislich gefallen ist?! Das verstehe ich nicht.
Das Rote Kreuz war für die "Grablagensuche" noch nie zuständig, sondern generell erst einmal für die "Schicksalsklärung". Und bei einem Toten ist das Schicksal zweifelsfrei geklärt. Warum also die Anfrage an den Suchdienst, wenn die Eltern doch wussten, dass ihr Sohn tot ist? Weißt Du darüber etwas?

In welchem Jahr ist denn die Sterbeurkunde ausgestellt worden? Gibt es eine Sterbeurkunde??


Gruß von Olivia


Nachtrag: Ich sehe gerade: In der Überschrift zu diesem Thema hast Du geschrieben: "1943 - Vermisst in Orlyan´sk, nahe Saporoshje" ---- ach so!

Dann hat der Herr Lutz natürlich in der Datenbank der Kriegsgräberfürsorge nichts zu suchen. Er hat kein Kriegsgrab. Er ist offensichtlich "nur" vermisst und gilt nicht als gefallen!
Lutz2013
Hallo,

ich bin noch nicht so lange im Thema "drin".

Die Eltern und Geschwister (mittlerweile alle verstorben) haben wohl im Wesentlichen die Grablage und sonstige Umstände in Erfahrung zu bringen versucht. Ob bei der WAST eine Anfrage gemacht wurde ist mir nicht bekannt; die Unterlagen werde ich aber bei nächster Gelegenheit versuchen einzusehen. Die WAST kann ich aber auch ohne die Daten abfragen - oder nicht?

Danke erstmal für den Tipp!

Lutz