Mario
Guten Abend zusammen,
Zufälle gibt es immer wieder, Millionengewinne auch. Daher gebe ich die Suche nach meiner Urgroßmutter -welche ich selbst nicht kennenlernte- nicht auf.
Ich suche:
Berta Anna Müller geb. Höbelt
geboren am 9. Januar 1892 in Herrlich bei Dux
Stand meiner Forschung:
Berta heiratete am 10. Februar 1912 den Maurer und späteren Bahnbediensteten Julius Müller, geb. am 2. Januar 1876 in Ugest bei Bilin, + 21.01.1944 in Bilin.
Die Eheleute Müller hatten 3 Kinder:
- Oskar Franz (Sohn aus erster Ehe von Julius) * 1904 in Khan, + 1987 in Ummerstadt
- Franziska, * 1913 in Khan, + 2003 in Wolfen
- Ernst, * nach 1921, + um 1990 in (vermutlich) Berlin
Sie wohnten 1921 in Ugest, Parkstraße 92, 1944 in Bilin (Prager Vorstadt), Prager Straße 16. Danach verliert sich die Spur. Recherchen beim Standesamt Bilin, dem Einwohnermeldeamt Bitterfeld, der Verwaltungsgemeinschaft "Heldburger Unterland", der Heimatortkartei Sudetenland beim Kirchlichen Suchdienst sowie der Heimatortkartei Bilin waren bisher ohne Ergebnis. Noch lebende Verwandte konnten mir keinerlei Auskunft geben.
Hat von Euch jemand eine Idee wo ich noch suchen könnte?
Grüße
Mario
Jürgen Fritsche
Moin Mario,
willkommen im Forum.
Es kommen einem hier natürlich gleich die entsetzlichen Pogrome gegen die deutschen Einwohner durch den tschechischen Mob Anfang Mai 1945 in den Sinn ...
Möglicherweise wurden damals auch die Unterlagen der Meldebehörden entsprechend "gesäubert", so daß heute keine Auskunft mehr möglich ist.
Daher ist wohl guter Rat teuer, wie man hier weiterkommen könnte.
Die Kinder lebten dann wohl bereits woanders, da sie Prag 1945 überlebt hatten.
Hattest Du Dich schon mal in einschlägigen Ahnenforschungslisten um Info bemüht, bspw. in einer Sudetendeutschen-Liste?
Mario
Guten Morgen Jürgen,
danke für Deine erste Rückmeldung.
[Ahnenforschungslisten]
Ich betreibe selbst aktiv Ahnen- und Familienforschung, aber manchmal kommt man auf das naheliegende nicht. Ich kenne eine Sudetenliste, in dieser werde ich mein Anliegen vortragen.
Die in meinem ersten Beitrag genannten Ernst und Franziska habe ich noch selbst kennengelernt, es waren ein Großonkel bzw. meine Großmutter. Von der Existenz Oskars habe ich gewußt, ihn aber selbst nicht kennengelernt. Die Sterbedaten habe ich erst vor kurzem ermitteln können.
[Unterlagen der Meldebehörden]
Durch ein Gespräch mit einem alten Biliner Einwohner ist mir bekannt, daß auch über die Ermordeten Buch geführt wurde und zwar in Form des Friedhofsbuches. Allerdings ist dieses und auch der Friedhofsverwalter "verschwunden". Beim Friedhofsbuch kann man wohl davon ausgehen daß dieses noch irgendwo im Biliner Rathaus liegt, die Möglichkeit einer Einsichtnahme wage ich allerdings zu bezweifeln..
Ich melde mich wieder, wenn ich über die Sudetenliste evtl. mehr weiß.
Grüße
Mario
Edit:
P.S. Bilin war natürlich keine Prager Vorstadt, die "Prager Vorstadt" ist ein Stadtteil von Bilin in Nordböhmen
Mario
Hallo zusammen,
ja, es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Ich habe vom Suchdienst des DRK die Mitteilung erhalten, daß meine Urgroßmutter um 1947 in Lutherstadt Wittenberg lebte. Dazu habe ich die damals aktuellen Adressen bekommen. Zumindest ist somit gesichert, daß sie den Austreibungsaktionen der tschechischen Revolutionsgarden entkam und nicht das Schicksal vieler anderer Menschen teilen mußte.
Viele Grüße,
Mario
snickers
Hallo - auf einer anderen Seite habe ich gerade auch deine Seite gefunden, dort mit Adressupdate für dein Ur-OMa. Danach 1947 Lutherstadt Wittenberg, Elisabethstr. 32.
Ist die Adresse gesichert? Denn zumindest heute gibt es in Wittenberg laut diverser Online-Suchen keine Elisabethstraße - die näheste wäre wohl in Dessau-Roßlau zu finden...
Grüße
Jan
Mario
Hi Jan,
Ja, die Adresse ist gesichert, zumindest für das Jahr 1947. Diese Auskunft habe ich aus dem Wittenberger Stadtarchiv. Heute existiert die Elisabethstraße nicht mehr, sie ist Teil der Straße "Am alten Bahnhof". Der genaue Zeitpunkt der Umbenennung ist mir allerdings nicht bekannt.
Grüße
Mario
snickers
Hallo Mario, dann ist ja da schon mal keine Luft für weitere Überlegungen...
Eine Meldekartei aus der Zeit, in der ein Umzug verzeichnet sein könnte
ist wahrscheinlich auch nicht (mehr) greifbar?
Grüße
Jan
Mario
Hallo Jan,
nun ja, noch ist nicht aller Tage Abend. Das Altersheim in dem meine Urgroßmutter lebte ist in den frühen fünfzigern abgerissen worden. Irgendiwie müssen die Bewohner erfaßt gewesen sein (nein, eine Meldekartei existiert für diese Zeit nicht) und auch der Verbleib der Bewohner nach dem Abriß muß ja irgendwo dokumentiert sein. Dahingehend läuft eine Anfrage beim Kreisarchiv Wittenberg. Leider existieren meinem Wissensstand nach keine Nachkommen mehr die man fragen könnte. Das Puzzlespiel geht weiter...
Grüße
Mario
snickers
Hallo,
wer war denn der Träger des Altenheimes? Ggf. ist eine dortige Nachfrage möglich?
Grüße
Jan