Fpn 22419 D

Anja-Kerstin
Hallo, ich suche das Grab von meinem Großvater. Die letzte Feldpostnummer war 22419 D vom Januar 1945
Schlotbaron
Hallo Anja-Kerstin,

die Feldpostnummer war folgendermaßen belegt:

28.04.40 bis 14.09.40: Stab II u. 5.-8. Kp.Inf.Rgt. 385
09.11.43: Gren.Rgt. Gru 385
07.09.44: Stab I u. 1.-4. Kp.Gren.Rgt. 385

Zum Grenadierregiment 385 findest du hier erste Infos:

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Glie...ter/GR385-R.htm

Es ist wohl davon auszugehen, dass dein Großvater in der Schlacht am Baranow-Brückenkopf sein Leben liess. Bei Tante Google findest über den Baranow-Brückenkopf einiges an Infos. Ich empfehle Dir aber, Dich an die Deutsche Dienststelle in Berlin zu wenden, um genauere Auskünfte zu bekommen:

http://www.dd-wast.de/

Bearbeitungszeit: mehrere Monate!

Beste Grüße,
Bernd
Anja-Kerstin
Hallo Bernd, vielen lieben Dank für deine Antwort. An diese Stelle und ans DRK hab ich geschrieben und warte schon sehr lange auf eine Auskunft. Deswegen hab ich mich hier auch angemeldet um irgendwie mal vorwärts zu kommen...denn die Zeit rennt..ich möchte gerne meinem Papa seinen größten Wunsch erfüllen, das wäre eine Reise zum Grab seines Vaters. Leider ist mein Papa sehr krank..
Deine Antwort hat mir schon etwas weitergeholfen..
LG Anja-Kerstin
Schlotbaron
Hallo Anja-Kerstin,

wie sieht es mit einer Anfrage beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge aus? Hast Du schon online gesucht?

http://www.volksbund.de/graebersuche.html

Beste Grüße,
Bernd
Anja-Kerstin
Hallo Bernd,
da habe ich als erstes nachgesehn und bin aus allen Wolken gefallen...Deswegen hab ich das ganze bei uns zuhause auch erst ins rollen gebracht.Wir sind davon ausgegangen das Soldatengrab vom Opa ist in Görlitz-Nirsky, da ein Bekannter um 1950 meiner Oma einen Brief geschrieben hat das ihr Mann da begraben ist.Wir haben sogar ein Bild davon. Laut Volksbund liegt zwar da ein Otto Taubert, der ist aber 1918 geboren, aber das gleiche Fall/Vermisstendatum wie das von meinem Opa. Inzwischen habe ich herausgefunden das die Angaben vom Geburtsdatum erst gemacht wurden als die "anderen Angehörigen" behaupteten das wäre ihr "Otto".
Theoretisch könnte aber auch unserer sein. Das herauszubekommen ist zwar schwierig, aber wenn ich ein paar Anhaltspunkte hätte...und irgendwann (hoffentlich noch rechtzeitig) mal Bescheid von der dd-wast oder dem DRK wegen der Erkennungsnummer oder ähnliches, könnte man viell. nachvollziehn wo er gefallen ist. Es ist schwierig...aber ich geb die Hoffnung nicht auf ..
Grüßle Anja-Kerstin
Schlotbaron
Hallo Anja-Kerstin,

auch, wenn man in "Behörden-Arbeitsgänge", hier der Deutschen Dienststelle, nicht immer "reinfunken" kann, ist ein Hinweis auf den Gesundheitszustand Deines Vaters erfahrungsgemäß durchaus dazu geeignet, den Vorgang zu beschleunigen. Ich habe die Mitarbeiter dort als sehr zugänglich für solche Hinweise erlebt. Vielleicht rufst Du dort mal an und schilderst sehr nett die Dringlichkeit deines Anliegens - könnte was bringen, denke ich. Des Weiteren möchte ich Dich bitten, hier alles reinzustellen, was den Forums-Mitgliedern weiterhelfen könnte, Dir zu helfen - also z.B. das Grabfoto und andere Originalbelege. Die meisten hier können oftmals mehr daraus "herauslesen", als man sich das vorstellen kann.

Beste Grüße aus Berlin,
Bernd
Thor
Hallo Anja-Kerstin,

die Einheit fand ihr endgültiges Schicksal wohl komplett in Baranow, heute in Polen.

Mehr siehe im Anhang. In Baronow ist , so glaube ich, ein Soldatenfriedhof.

Vielleicht suchst du auch hier: Klick
Anja-Kerstin
Hallo Thor,
da find ich leider keinen Soldatenfriedhof..ich bin noch dabei Briefe zu entziffern(altdeutsche Schrift und teilweise ausgeblichen) und zu sortieren, vielleicht finde ich ja noch einen nach dem 19.Januar1945..da könnte es ja sein das er nicht bei der Schlacht ums Leben kam.
Ich setz mich heut nochmal hin und geh das durch...dann meld ich mich wieder. Vielen lieben Dank schonmal für deine Auskünfte..
Grüßle und einen schönen Sonntag
Anja-Kerstin
Thor
Hallo Anja-Kerstin,

ich hatte in der Seite des VdK die Zeile "Fahrt nach Baranow " gelesen, daher bin ich davon ausgegangen, dass es dort einen Ehrenfriedhof gibt.

Sicher besteht die Möglichkeit, dass der Soldat die Schlacht überlebt hat und erst später sein Leben für Volk und Vaterland ließ, aber was bringt dir dieses Wissen. Ich an deiner Stelle würde mich, wegen der wenig zur Vefügung stehenden Zeit, auf einen gepflegten Ehrenfriedhof zwischen Frankfurt und Baranow konzentrieren und diesen als stellvertretene letzte Ruhestätte auswählen und mit dem Vater dorthin fahren.

Wäre der wahre Ort der letzten Ruhestätte denes Onkels bekannt, so würde sein Name beim VdK verzeichnet sein. Wer weiß denn, ob er nicht mit den unbekannten Soldaten zusammen dort beerdigt ist?

Eine Gedenkstätte für die Unbekannten gibt es auf jeden Ehrenfriedhof. Der VdK könnte dir das richtige Ehrenmal sicher nennen,
Torben
Hallo,

hier mal noch ein Link:

http://www.weltkriegsopfer.de/Kriegsopfe...n_0_373462.html


Gruß Torben
Anja-Kerstin
Hallo Thorben,
unser Otto Taubert ist am 30.03.1906 geboren und in Sondheim. Wir dachten ja bis wir das von der Gräbersuche online gelesen hatten das es auch unser Grab ist, aber Geburtsdatum und Ort stimmen nicht, ansonsten stimmt alles andere überein...
Grüßle
Anja-Kerstin
Jürgen Fritsche
Zitat:
Original von Anja-Kerstin
ich suche das Grab von meinem Großvater. Die letzte Feldpostnummer war 22419 D vom Januar 1945

Moin Anja-Kerstin,

das GR 385 war im Januar 1945 der 168. Inf. Div. unterstellt, die westlich von Raków am Mittelabschnitt des Brückenkopfes Baranów eingesetzt war, den die sowjet. 1. Ukrainische Front dort bereits im Juli/August 1944 auf dem Westufer des südlichen großen Weichselbogens gebildet hatte und wo seitdem Stellungskämpfe stattfanden, bis am Morgen des 12. Januar 1945 dort schließlich die letzte schwere Winter-Großoffensive der Roten Armee begann.

Näheres dazu kannst Du bspw. hier nachlesen.

Im ostpolnischen Raum geborgene deutsche Gefallene wurden i. d. R. auf die nördlich von Baranów liegende Kriegsgräberstätte Pulawy umgebettet.
Jürgen Fritsche
Zitat:
Original von Thor
ich hatte in der Seite des VdK die Zeile "Fahrt nach Baranow " gelesen, daher bin ich davon ausgegangen, dass es dort einen Ehrenfriedhof gibt.
[..]

Moin Thor,

vermutlich meinst Du eine vom VDK betreute Kriegsgräberstätte.

Ehrenfriedhöfe hingegen waren während des Krieges von Wehrmacht und Waffen-SS für die gefallenen dt. Soldaten angelegte Soldatenfriedhöfe (Regiments-, Divisionsfriedhöfe), die jedoch im Osten auf dem Rückzug unkenntlich gemacht wurden, um nicht die dt. Verluste offenzulegen.

Nicht zu verwechseln mit den heute auf deutschem Boden liegenden Ehrenfriedhöfen ...
JANE
Moin Jürgen,
hallo an alle

Zitat:
Original von Jürgen Fritsche
Waffen-SS für die gefallenen dt. Soldaten angelegte Soldatenfriedhöfe (Regiments-, Divisionsfriedhöfe), die jedoch im Osten auf dem Rückzug unkenntlich gemacht wurden, um nicht die dt. Verluste offenzulegen.


zu dem farblich markierten Teil Deines Satzes würde ich gerne mehr erfahren. Frage mich, wie ich mir DAS in der Eile eines miltärischen Rückzuges vorstellen muss.
Gibt es von solchen Aktionen Fotos oder Berichte im Netz?
Wäre dankbar für einen Hinweis.

Anja entschuldige bitte, möchte nicht von Deinem eigentlichen Thema ablenken. Augenzwinkern

Gruß, Jane
Schlotbaron
Hallo,

nur zur Info, die Suche läuft auch hier:

http://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?threadid=31946

Beste Grüße,
Bernd
Anja-Kerstin
Hallo Bernd,
wo setz ich denn nun am besten etwas rein?? Hier beim Vermisstenforum oder beim Wehrmachtsforum.
Ich habe ein paar Bilder eingescannt auf dem mein Opa und ich denke mal einige von seiner Einheit drauf sind. Vielleicht ist das ja auch für andere nützlich...
Grüßle
Anja-Kerstin
Schlotbaron
Hallo Anja-Kerstin,

Du kannst alle Informationen in beide Foren reinsetzen. Da aber nicht alle Forumsteilnehmer auch im jeweils anderen Forum unterwegs sind, wäre es nur gut gewesen, wenn Du diese Info jeweils dazuschreibst, damit man sich nicht doppelte Arbeit macht. Jetzt musst Du das natürlich nicht mehr machen - habe ich ja schon gemacht. Augenzwinkern
Die gescannten Bilder setzt Du als am besten in beide Foren ein.

Beste Grüße,
Bernd
Jürgen Fritsche
Zitat:
Original von JANE
Zitat:
Original von Jürgen Fritsche
Waffen-SS für die gefallenen dt. Soldaten angelegte Soldatenfriedhöfe (Regiments-, Divisionsfriedhöfe), die jedoch im Osten auf dem Rückzug unkenntlich gemacht wurden, um nicht die dt. Verluste offenzulegen.

zu dem farblich markierten Teil Deines Satzes würde ich gerne mehr erfahren. Frage mich, wie ich mir DAS in der Eile eines miltärischen Rückzuges vorstellen muss.
Gibt es von solchen Aktionen Fotos oder Berichte im Netz?
Wäre dankbar für einen Hinweis.

Moin Jane,

das Einebnen von dt. Soldatenfriedhöfen durch die Wehrmacht (bzw. deren Zerstörung durch die Rote Armee, wo nach dem dt. Rückzug noch etwas auffindbar war) ist eigentlich allgemein bekannt, nur m. W. ohne Quelle - in den Foren wird das Thema doch seit Jahren immer wieder angesprochen (auch Suchfunktion, Google). Tut mir also leid, einen direkten Quellennachweis habe auch ich nicht zur Hand.

Verlustverschleierung und damit auch Verschleierung der Größenordnung des Ersatzes dieser Verluste durch unerfahrenere Soldaten ist schließlich ein essentieller Aspekt der eigenen Kriegsführung bzw. des Interesses des Gegners.

Wie man sich das vorstellen muß? Entfernen der Grabkreuze, Planieren der Grabhügel. Das dauert nicht lange.

Möglicherweise kann Dir Franz Masser nähere Auskuft geben. Oder frag mal bei Dieter "Augustdieter" nach ...
JANE
Danke Jürgen! Augenzwinkern

Der Link ins FdW, war mir auf meiner Suche nach Fakten nicht begegnet.
Das Thema passt genau in meinen mentalen Fragenkatalog ...
Leider endet das Thema auch ohne klärende Quellen.
Für mich bleibt die angeblich stattgefundene Einebnung der meisten dtsch. Soldatengräber während des Abzugs-Tohuwabohu auf russischem Boden doch eher ein Mythos.

Danke nochmals.
Gruß, Jane
Friesengeist
Moinsen Jane,

ich weiß, das ich darüber in irgendeinem meiner Bücher was stehen habe, finde es aber momentan leider nicht. Augen rollen

Das es diese Vorgehensweise aber ganz sicher gegeben hat, wird durch folgenden Auszug aus einem Briefwechsel zweier Mütter von Gefallenen deutlich:

..."Ich habe seit Sonntag wieder qualvolle Tage hinter mir, es ist alles wieder so frisch, als wenn es eben geschehen wäre. Also: Friedrichs und Karls Grab sind nicht mehr, der Friedhof ist -ehe die Truppe zurückging- eingeebnet worden. Also, die Kreuze hätten sie abgenommen und alles gleichgemacht, dieser wunderbare Friedhof ! Also, auf Wessely gäbe es keine Massengräber, sagt Neig. Als er Karls Grab aufnahm, hat er sich das Kreuz erst geholt, beim Oberpfarrer Wessinger, und der hat ihm gesagt, daß ein Infanteriegeschoß ihm in die linke Stirn gegangen und an der rechten Seite die Schlagader aufgerissen hätte, der Wessinger hätte alles aufgeschrieben. Ich will nochmal an ihn schreiben, man hört immer mehr. Friedrichs Grab hat Neig nicht [fotografiert]; er ist dort gewesen, und hat es aufgefrischt. Friedrich liegt bloß 7 Gräber vor Karl, ganz in der Nähe bei ihm. Er [Neig] hätte es gleich gefunden, aber die Kreuze wären nicht fertig geworden, es hätte noch einige Tage gedauert, und da wäre es ihm nicht mehr möglich gewesen und den blanken Hügel hätte er nicht aufnehmen wollen. Nun ist ja alles wieder zerstört, also beschossen wäre er [der Friedhof] nicht, [aber] von unseren Truppen [wurde] alles wieder gleich gemacht. Friedrich hat also sein Grab gehabt, [wie] mein Karl und alle anderen, die scheinbar Tausenden, die dort ihr Leben lassen mussten, und nun ist es von unseren [Truppen]aufgegeben...."

Gefunden hier:

http://www.15id.info/Dokumente.htm


mfg.

Kai smile