Polnische Kriegsgefangene

Ursel
Guten Tag,
erst heute habe ich dieses interessante Forum gefunden und möchte mich kurz vorstellen. Seit etwa zwanzig Jahren bin ich mit dem Virus "Ahnenforschung" infziziert - wie mir scheint unheilbar. Mein Forschungsgebiet ist das südliche Markgräflerland - nach meinen Vorfahren mütterlicherseits suche ich in Niederschlesien - bisher aber ohne nennenswerte Erfolge. Dies von mir - und zur Info falls ich jemandem von hier aus behilflich sein kann.
Ich möchte hier ein (mein) Problem zur Diskussion stellen, in der Hoffnung ein paar Tipps zur weiteren Vorgehensweise zu erhalten.

Thema: Der Vater meines Mannes ist ein ehemaliger polnischer Kriegsgefangener. Die Vaterschaft ist aber nicht offiziell belegt und es ist auch nicht bekannt, ob dieser etwas von der Existenz seines Kindes weiß/wußte. Der Mann hat in den Jahren seiner Gefangenschaft auf dem Hof meiner Schwiegermutter gearbeitet. Ausser seinem Namen und dass er ziemlich gut deutsch gesprochen habe, war bisher nichts bekannt. Nun habe ich gestern im Gemeindearchiv endlich ein kleines Puzzle-Teil gefunden. Es gibt nun ein Geburtsdatum, einen Geburtsort und den Tag seiner Anmeldung in der Gemeinde, sowie ein Dokument aus dem hervorgeht, dass er im Oktober 1945 noch hier war. Die Suche nach dem Geburtsort erbrachte 8 Orte, wovon 2 in Niederschlesien und 3 dem Gebiet Oberschlesien zuzuordnen sind. Der Familienname ist in diesem Gebiet sehr verbreitet, also kein seltener Name. Die "guten Deutschkenntnisse" könnten ja vielleicht auf eine Herkunft aus Oberschlesien hindeuten. Als Niederschlesier wäre er ja wohl nicht polnischer Soldat gewesen.
Bei der Wehrmachtsauskunfststelle oder dem Roten Kreuz Suchanträge zu stellen erachte ich aufgrund der nicht belegten Vaterschaft als aussichtslos.
Ich möchte einerseits unbedingt Verwandte oder Nachkommen dieses Mannes ausfindig machen, andererseits diese aber nicht (zumindest nicht sofort) mit der Existenz eines Kindes konfrontieren von dem bislang niemand etwas wußte. Wer hat hierzu eine Meinung oder vielleicht Ratschläge wie und wo ich noch weitersuchen könnte.

Grüße Ursel
snickers
Hallo Ursel,

wenn du die möglichen Geburtsorte eingegrenzt hast kannst du versuchen, ob du über die Forschungsstellen der Mormonen an die entsprechenden Kirchenbücher rankommst. Oftmals sind dort Kirchenbücher bis 1945 vorhanden. Ich kann dir diesbezüglich evtl. auch Auskunft geben - habe viele meiner genealogischen Forschungen bzgl. Schlesien dort gemacht, da man dort am einfachsten an die entsprechenden Unterlagen rankam. Wichtig wäre ggf. noch die Religion des Gesuchten zu kennen - dann bräuchte man nicht sowohl ev. als kath. gucken - und leider sind viele ev. Unterlagen aus dem Osten im 2. Weltkrieg verloren gegangen (das Archiv, in das ausgelagert wurde, wurde zerstört bzw. geplündert).

Gruß

Jan

PS - wenn du den Geburtsort hier nenne kannst/willst würde es leichter dir konkret zu helfen ...
Ursel
Hallo Jan,

herzlichen Dank für die schnelle Antwort - bin noch ganz überrascht. Da kann man mal sehen wie man sich oft selbst im Wege steht. Bei den Mormonen habe ich ja schon unzählige Stunden verbracht. Irgendwie habe ich vor lauter Freude über den Fund des Ortes mich nur mit diesem beschäftigt und gar nicht daran gedacht, dass ich ja das Datum nun auch habe. Die Religionszugehörigkeit ist natürlich nicht bekannt. Da ich mich vorerst auf mein "Bauchgefühl" verlasse und den Mann jetzt im Gebiet Oberschlesien oder nähere Umgebung vermute, gehe ich davon aus, dass er kath. war.

Der Geburtsort ist mit "Jasieneca" angegeben.

Grüße Ursel
Jens
Hallo Ursel,

zunächst einmal möchte ich Dich ganz herzlich hier im Forum und beim VKSVG e.V. begrüßen. Ich denke schon, das Dir hier in irgendeiner Weise geholfen werden kann.

Du hast PN.


Gruß aus dem langsam winterlichen Niederschlesien

Jens