Vermisste deutsche Piloten III./KG55 in Rußland

Stepan
Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Stepan Alkhimenko. Ich bin russischer Staatsbürger, wohne zurzeit aber in Deutschland, in Darmstadt. Ich habe eine Verbindung mit einem Verein in Russland, der sich mit dem Ausgrabungen der Kriegskampfelder beschäftigt. Die Mitglieder dieses Vereins suchen die Überreste von russischen und deutschen Soldaten und versuchen ein Kontakt mit deren Verwandten zu finden. Im September 2011 hat eine Gruppe des Vereins in Region Krasnodar (Südrussland) gearbeitet und hat dort eine Absturzstelle des deutschen Flugzeugs mit den Überresten von den Besatzungsmitgliedern gefunden.
Hiermit schicke ich ihnen einen Brief dieses Vereins, den ich auf Deutsch übersetzt habe. In diesem Brief ist die Information über diesen deutschen Piloten angeführt. Wenn jemand helfen kann, die Verwandten dieser Piloten zu finden, helfen wir KOSTENLOS mit der Übergabe von Überresten. Wir wollen kein Geld von den Verwandten!
Für die Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung und gebe meine Kontaktdaten:

Tel.: 06151/152-24-03
Mobil: 0178/617-92-30
Email: alchimenko@googlemail.com

Mit freundlichen Grüßen,
Stepan Alkhimenko.

Hier ist der oben genannte Brief:

Im September 2011 hat ein Ortsbewohner eine Absturzstelle von noch einem Flugzeug, südwestlicher von der Staniza Krymskaja (Südrussland, Region Krasnodar) gezeigt. Nach der Untersuchung der erhaltenen Bruchstücke wurde festgestellt, dass der Bomber in Deutschland hergestellt wurde. Auf einem der erhaltenen Schild wurde Flugzeugtyp He-111, sein Erzeugungsdatum 11.42 und Seriennummer 807 angegeben. Der Schild wurde durch die Explosion deformiert, und die Nummer war nicht vollständig lesbar. Die Flugzeuge dieses Typs sind durch vierstellige Nummer gekennzeichnet. In unserem Fall standen nur ersten drei Ziffern zur Verfügung. Nachher wurden an der Absturzstelle die Überreste der Besatzung und ihre persönlichen Sachen, darunter auch persönliche Kennzeichen einer der Piloten gefunden.
Zur Ermittlung der Namen der Mannschaft und ihrem Schicksal haben wir eine Internet-Datenbank von Flugzeugverlusten der Luftwaffe an der Ostfront benutzt. Nach der Untersuchung der deutschen Archiven wurde es festgestellt, dass während der Flugkämpfe im Kuban-Gebiet, hat die 4. Luftflotte von Luftwaffe nur einen Flugzeug He-111 verloren, deren Seriennummer mit 807 anfängt. Gemäß der erhaltenen Information, wurde 03.05.1943 südwestlicher von der Staniza Krymskaja, als Folge des Angriffs des sowjetischen Jagdflugzeuges, ein He-111H-16 (Seriennummer 8070) abgestürzt. Das Flugzeug gehörte dem III. Kampfgeschwader 55 (III/KG55) der 4. Luftflotte der Luftwaffe. Alle Besatzungsmitglieder:

Unteroffizier Karl Eberling, Obergefreiter Richard Eckleben, Obergefreiter Johann Geerken, Obergefreiter Gunther Ottop und Obergefreiter Hermann Erke

wurden vermisst. Jetzt kann man sicher sagen, dass sie zusammen mit dem Flugzeug umgekommen sind.
Friederike
Hallo, Stepan!

Willkommen im Forum und vielen Dank für die Information.

Erster und wichtigster Hinweis, bitte unbedingt die Erkennungsmarken bei den sterblichen Überresten der Personen belassen !

Sicher wird sich in Kürze hier jemand "gezielt" zum Thema melden, bitte etwas Geduld zu haben.

Grüsse,
Friederike
Marko
Hallo Stepan,


hier ein Auszug vom VDK, leider ist dort nur einer Gelistet!

Nachname:
Geerken
Vorname:
Johann
Dienstgrad:
Obergefreiter
Geburtsdatum:
13.08.1921
Geburtsort:
Dötlingen
Todes-/Vermisstendatum:
03.05.1943
Todes-/Vermisstenort:
Krymsskaja / Abinsskaja / Melikowsskaja/
Buchoj Auschet Fluss /

Nach den uns vorliegenden Informationen ist Johann Geerken seit 03.05.1943 vermisst.

In dem Gedenkbuch des Friedhofes Krasnodar - Apscheronsk haben wir den Namen und die persönlichen Daten des Obengenannten verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.


Gruß Marko
Peavey
Hallo Stepan !

Vielen Dank für diese wichtigen Informationen !
Man liest immer wieder, dass die russischen Suchgruppen den direkten Kontakt zu den Angehörigen suchen - dies ist leider nahezu unmöglich und in manchen Fällen, wo es schlußendlich doch um rein kommerzielle Beweggründe geht, sicherlich besser so.

Es wäre sinnvoll wenn sich Deine Bekannten schriftlich an die offiziellen Stellen wenden, vielleicht kannst Du aufgrund Deiner sehr guten deutschen Sprachkenntnisse hier die Verbindung herstellen und bei ausbleibdender Antwort später einmal nachfassen.

http://www.dd-wast.de/
http://www.volksbund.de/
https://www.drk-suchdienst.de/

Beste Grüße
Bernhard

P.S. Nach grober Sichtung konnte ich feststellen dass zumindest Geerken noch vermisst wird - und zwar in diesem Gebiet:
Krymsskaja / Abinsskaja / Melikowsskaja/Buchoj Auschet Fluss /
Peavey
Hallo !

Wenn Ihr Euch an die Behörden wendet, gebt bitte gleich die korrekten Namen an.

Karl Ebeling
Günther Hotop

Beste Grüße
Bernhard

P.S. Eckleben und Erke werde ich noch prüfen, muss jetzt weg.
Joshi
Hinweis des Moderators:

Die ursprünlich drei gleichen Themen wurden zusammengefügt.
Bitte nur noch hier weitermachen!

Danke

Joshi, Mod.
Stepan
Hallo Marco!

Herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort und für die Information über Johann Geerken! Den Auszug aus diesem Gedenkbuch möchte ich bestellen. Wie kann ich das machen?

Grüße,
Stepan
Stepan
Hallo Bernhard!

Vielen herzlichen Dank für Deine Beiträge!
Eigentlich, benutzen wir zwei Wege, sowohl direkten Kontakt, als auch offizielle Stellen. An die von Dir vorgeschlagenen Organisationen habe ich schon geschrieben. Leider muss ich sagen, dass der zweite Weg auch nicht immer erfolgreich ist. Zum Beispiel, sieht es zumindest so aus, dass die Vertretung des Volksbundes in Russland wenig Interesse an ihre Arbeit hat. Unsere Suchgruppe hat schon mehrere Überreste gefunden, viele davon mit EKM. Die Mitarbeiter des Volksbundes haben die EKM genommen und sind sofort zurückhaltend geworden. Sie wollten sogar nicht die Namen der gefundenen Soldaten mitteilen. Gab’s auch anderes: der Volksbund will nicht alle Überreste, sogar mit EKM nehmen, nur diejenige, für die es eine „Bestellung“ von den Angehörigen gibt.
Unsererseits möchte ich noch Mal betonen, dass unsere Gruppe KEINE KOMMERZIELLE ZIELE verfolgt.

Freundliche Grüße,
Stepan.
Stepan
Hier noch die gefundenen EKM und Flugzeugschild.
Giro
Moin,

die MOP-Nummer gehört zur 12./Kampfgeschwader 4 (Gen. Weber).

Stepan,

die von dir geschilderten Vorgänge sind mir nicht neu. Es gibt in dem russischem Forum TRIZNA einen Thread (aus dem Jahre 2007), in dem sich die Forumsmitglieder über diese Taten und Mitarbeiter des VdK beschweren. Ich wollte dieses Handeln des VdK´s damals bekämpfen, jedoch versagten mir die Tritzna-Forumsmitglieder die Nennung ihrer Namen und Adressen, so daß mir schließlich die Beweislast fehlte und die Sachen dann leider einschlief.

Nur in diesem Punkt schäme ich mich wirklich, ein Deutscher zu sein. Das geistige Erbe durch das politische Handeln meiner Eltern und Großeltern, habe ich abgelehnt, werde aber nicht aus den Augen lassen, dass sich ein solches Geschehen niemals und nirgends wiederholen darf.

Gruß
Dieter
Peavey
Zitat:
Original von Stepan
Unsere Suchgruppe hat schon mehrere Überreste gefunden, viele davon mit EKM. Die Mitarbeiter des Volksbundes haben die EKM genommen und sind sofort zurückhaltend geworden. Sie wollten sogar nicht die Namen der gefundenen Soldaten mitteilen. Gab’s auch anderes: der Volksbund will nicht alle Überreste, sogar mit EKM nehmen, nur diejenige, für die es eine „Bestellung“ von den Angehörigen gibt.



Hallo Stepan,

auch ich habe von osteuropäischen Suchgruppen leider meist negative Dinger über die VDK Mitarbeiter vor Ort gehört. Sehr schade !
Allerdings können die VDK Mitarbeiter vor Ort gar keine Namen nennen, die Marken müssen zunächst von der WAST in Berlin entschlüsselt werden.

Wie wir ja alle ständig den mannigfaltigen Werbesendungen entnehmen können, fehlt dem Volksbund das Geld, offensichtlich für das "Wesentliche" .... die Aussage bezüglich der "Bergung auf Bestellung" hat mich in diesem Zusammenhang ziemlich getroffen und ich würde den Volksbund als zahlendes Mitglied liebend gerne zur Rede stellen - sofern es dafür Beweise gibt.

Ich unterstelle Euch keine kommerziellen Hintergründe, bitte aber dafür um Verständnis wenn die deutschen Behörden keine Daten zur Verfügung stellen - wie soll man denn dort entscheiden wer "gut", wer "böse" ist ?

Ihr könnt eines machen und die Behörden bitten, Eure Kontaktdaten den Angehörigen zur Verfügung zu stellen - in der Hoffnung dass man
direkt Kontakt mit Euch aufnimmt.

Beste Grüße & Schönen Abend
Bernhard
Giro
Moin Bernhard,

ich habe zu einigen von dir angesprochene Punkte andere Information:

Zitat:
Allerdings können die VDK Mitarbeiter vor Ort gar keine Namen nennen, die Marken müssen zunächst von der WAST in Berlin entschlüsselt werden.


So viel wie mir bekannt ist, hat der VdK zugriff zu den EKM - Listen, sowohl in Kassel, als auch in Moskau.

Zitat:
fehlt dem Volksbund das Geld, offensichtlich für das "Wesentliche" .... die Aussage bezüglich der "Bergung auf Bestellung"....




Zitat:
Ihr könnt eines machen und die Behörden bitten, Eure Kontaktdaten den Angehörigen zur Verfügung zu stellen - in der Hoffnung dass man direkt Kontakt mit Euch aufnimmt.


Und ....,
es geht ja schließlich nicht darum, eine verdiente Person dieses Staates zu ehren, sondern nur um einige Wenige von Millionen Tote, die für Hitler und Vaterland ihr Leben gelassen haben.


Ein nachdenklicher Dieter, der das nicht begreifen kann.
Olivia S.
Zitat:
Original von Giro
Zitat:
Allerdings können die VDK Mitarbeiter vor Ort gar keine Namen nennen, die Marken müssen zunächst von der WAST in Berlin entschlüsselt werden.


So viel wie mir bekannt ist, hat der VdK zugriff zu den EKM - Listen, sowohl in Kassel, als auch in Moskau.


Hallo!

Die EM-Listen liegen ausschließlich in Berlin. Weder in Kassel noch in Moskau noch sonst wo auf dieser Welt hat ein "Externer" direkten Zugriff auf diese Listen (Historiker mit Spezialgenehmigungen ausgenommen).

Die EM-Listen sind weder online verfügbar (auch nicht als interne Datenbank zwischen den "Behörden") noch schickt der Volksbund Mitarbeiter nach Berlin, um selber die Erkennungsmarkenlisten zu prüfen. Die Prüfung erfolgt ausschließlich durch die Wast-Mitarbeiter.
Auch der Volksbund muss den schriftlichen Weg wählen, um den Träger einer Marke zu ermitteln.

Natürlich kann der Volksbund bereits vor einer geplanten Ausbettung in einem Gebiet die dort vermuteten Soldaten in einer - nennen wir es mal - "Tabelle" auflisten und sich die entsprechenden Erkennungsmarkenbeschriftungen von der Wast holen. Das wäre optimale Vorbereitung für Umbettungsmaßnahmen. Die Wast ergänzt dann die Tabelle aufgrund der Angaben in den EM-Listen und schickt sie dem Volksbund zurück.

Dann läuft der Volksbund mit einer vollständigen Tabelle (Namen in Verbindung mit EM-Beschriftung) los und wird aktiv - um dann direkt vor Ort die Angaben in der Tabelle mit den gefundenen Marken zu vergleichen. Nur in so einem Fall ist eine Zuordnung direkt vor Ort möglich. Aber auch da erfolgt kein direkter Zugriff des Volksbundes auf die EM-Listen, sondern ein normale schriftliche Anfrage des Volksbunds an die Wast.

smile

Lieben Gruß und schönes Weekend wünscht die Oliv
Giro
Hallo Oliva,

gut, dir glaube ich diese Ausführungen zu 100%.
Jedenfalls muß es einen sehr schnellen Weg für den Vdk geben, um benötigte Markeninformation zu erhalten. Einen so Schnellen, dass ich der Meinung war, es gibt einen direkten Draht.

Jetzt wahllos zu behaupten, es gibt einen indirekten sehr schnellen Weg, wage ich wegen fehlender Beweise nicht auszusprechen. So ein Schnellschuß einer unbegründeten Behauptung anläßlich heißer Drähte kann auch kräftig nach hinten losgehen. Den Stress benötige ich nun wirklich nicht.

Ich danke dir für diesen sehr sachlichen Beitrag und gebe das angenehme WE gerne zurück.

Liebe Grüße
Dieter
dr.rudolf
Zitat:
Original von Olivia S.
. . . Natürlich kann der Volksbund bereits vor einer geplanten Ausbettung in einem Gebiet die dort vermuteten Soldaten in einer - nennen wir es mal - "Tabelle" auflisten und sich die entsprechenden Erkennungsmarkenbeschriftungen von der Wast holen. Das wäre optimale Vorbereitung für Umbettungsmaßnahmen. Die Wast ergänzt dann die Tabelle aufgrund der Angaben in den EM-Listen und schickt sie dem Volksbund zurück. . . .v


Hallo zusammen,

das wäre (in meinen Augen) ja sehr "vorausschauend", wenn der Volkbund in einem bestimmten Gebiet "dort vermutete (gefallene) Soldaten" herausfiltern könnte/würde.

Alles in allem: Ich kann nicht so recht daran glauben !

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
Giro
Moin Rudolf,

Zitat:
Zitat: Original von Olivia S. . . . Natürlich kann der Volksbund bereits vor einer geplanten Ausbettung in einem Gebiet die dort vermuteten Soldaten in einer - nennen wir es mal - "Tabelle" auflisten und sich die entsprechenden Erkennungsmarkenbeschriftungen von der Wast holen. Das wäre optimale Vorbereitung für Umbettungsmaßnahmen. Die Wast ergänzt dann die Tabelle aufgrund der Angaben in den EM-Listen und schickt sie dem Volksbund zurück. . . .v

Zitat:
das wäre (in meinen Augen) ja sehr "vorausschauend", wenn der Volkbund in einem bestimmten Gebiet "dort vermutete (gefallene) Soldaten" herausfiltern könnte/würde. Alles in allem: Ich kann nicht so recht daran glauben !



Doch, das halte ich bei bekannter Lage von Einheiten-Ehrenfriedhöfe oder bei bekannter Erstgrablage schon möglich.

Gruß
Dieter
dr.rudolf
Hallo Dieter,

an "regulär bestattete" Gefallene hatte ich dabei überhaupt nicht gedacht, sondern eher an Gebeine Vermißter, von denen noch nicht mal eine Todesmeldung vorliegt.

Ja, manchmal hat man ja das berühmte "Brett vorm Kopf" !

Schönes Wochenende !
Rudolf (KINZINGER)
Giro
Moin,
stelle gerade fest, dass jemand meinen Beitrag zensiert hat.

Trotzdem finde ich es eine Schande das einzelne Tote deutsche Soldaten wegen einer Kostennutzungsrechnung nicht geborgen werden (können).

Es lebe Griechenland (wegen unseren Milliarden) und vergesst unsere Kriegstoten, dafür steht kaum ein Euro zur Verfügung.

Selbst hier, in diesem Forum, haben die deutschen Gefallenen keine Lobby, aber wohl dir Gönner des VdK.

Ich bin entsetzt.
Dieter

PS. Gut das es wenigsten die Leute gelesen haben, die es an ging.
Peavey
Zitat:
Original von Peavey

Es wäre sinnvoll wenn sich Deine Bekannten schriftlich an die offiziellen Stellen wenden, vielleicht kannst Du aufgrund Deiner sehr guten deutschen Sprachkenntnisse hier die Verbindung herstellen und bei ausbleibdender Antwort später einmal nachfassen.



Hallo Stepan,

mich würde mal interessieren ob Ihr in der vorgeschlagenen Art und Weise etwas unternommen habt.

Beste Grüße
Bernhard
Kris
Dear Stephan ,

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