Bam
Ich suche Informationen über das Schicksals meines Großvaters: Peter Angermeyer, geb. 31.10.1904 in Köln. Feldpostnr L00286 , Rang Unteroffizier. Fliegerhorst entweder Kdtr E 13-IV oder Kdtr 212-I (Letzter Brief vom 13.1.1945)
Die Heimkehrer-Erklärungen des DRK widersprechen sich im Datum des letzten Kontaktes. Ein Kamerad berichtet in einem Brief an meine Großmutter, mein Großvater sei im Januar 1945 verletzt zurückgelassen worden- dies bestätigt eine Heimkehrererklärung eines anderen Kamerades, der schrieb, mein Großvater sei am 29.1.1945 auf dem Rückzug schwer verwundet worden und am Wegesrand zurück gelassen worden, in einem anderen Bericht erklärt der damalige Hauptfeldwebel, ihm sei mitgeteilt worden, mein Großvater sei Ende Februar 1945 (20.2.1945) tödlich verletzt worden.
Über Informationen oder Anregungen zu weiteren Suche, wäre ich sehr dankbar.
Barbara
dr.rudolf
Hallo Barbara,
durch die Differenz von einem Monat in den Erklärungen/Berichten würde ich mich nicht verwirren lassen. Wer weiß, wann und unter welchen Randbedingungen diese gemacht wurden.
Was viel wichtiger ist, dass Du Dich an den Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge in KASSEL und den DRK-Suchdienst in MÜNCHEN wendest. Selbst wenn Du sofort keine neuen Erkenntnisse erhältst, liegt dann dort eine aktuelle Anschrift von Angehörigen vor, und Du kannst bei neuen Erkenntnissen (die nach Zusammenbruch der UdSSR, Öffnung der Archive und der Wiedervereinigung durchaus möglich sind) benachrichtigt werden.
Der Volksbund hat übrigens unter Gräbersuche-online Deinen Großvater verzeichnet:
"Peter Angermeyer
Nach den uns vorliegenden Informationen ist Peter Angermeyer seit 01.02.1945 vermisst.
In dem Gedenkbuch des Friedhofes Bartossen / Bartosze haben wir den Namen und die persönlichen Daten des Obengenannten verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
Nachname: Angermeyer
Vorname: Peter
Geburtsdatum: 31.10.1904
Todes-/Vermisstendatum: 01.02.1945
Todes-/Vermisstenort: Elbing "
Gruß
Rudolf (KINZINGER)
Bam
Lieber Rudolf,
ich danke dir recht herzlich für deine schnelle Antwort. Ich hätte nicht erwartet, so umgehend eine Reaktion zu bekommen, und bin ganz gerührt von deiner Hilfe und dem Engagement. Ich habe heute beim DRK eine neue Suchanfrage gestellt und habe meinen Namen und Adresse als Angehörige beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge angegeben. Auch bei der Deutschen Dienststelle (WASt) habe ich nun einen Suchantrag gestellt. Deine Nachricht hat mir wieder Mut gemacht, dass es vielleicht doch noch neue Erkenntnisse gibt. Danke dafür!
Liebe Grüße
Barbara
stuffz
Hallo Barbara,
bei den Fliegerhorstkommandanturen handelt es sich um die gleiche Einheit,
Die Fliegerhorstkommandantur E 13/IV wurde in Fliegerhorstkommandantur E 212/I umbenannt:
http://www.ww2.dk/ground/flibo/fk/fk13-4.html
Gruß
Reinhard
Bam
Hallo Reinhard,
auch Dir danke für Deine Mühe. Bin sehr positiv überrascht wie nett und hilfsbereit und vor allem schnell man hier im Forum Hilfe bekommt! Hast Du vielleicht einen Tipp für mich, wo ich mehr über die Einheit und die Einsätze erfahren kann?
Gruß
Barbara
stuffz
Hallo Barbara,
zu den Fliegerhorstkommandanturen werden sich nur wenige Unterlagen finden lassen. Die Aufgabe der Fliegerhorstkommandanturen war es die Infrastruktur für den Betrieb eines Flugplatzes bereitzustellen.
Wenn ich die Einsatzräume nach der Seite von Michael Holm ww2.dk (wie in meinem ersten Beitrag) gehe war der Einsatzraum der Kommandantur in Pleskau. Bei der Umnenennung wohl in Wolmar eine Stadt in Lettland (Valmiera).
Mehr habe ich Moment leider nicht.
Gruß
Reinhard
Bam
Hallo Reinhard,
ich bin für jedes noch so kleine Puzzlestück dankbar, das mir und meinem Vater mehr Informationen über das Schicksal und den Verbleib unseres Großvaters bzw Vaters bringt.
Gruß
Barbara
Bam
@Rudolf, ich habe nun auch einen Antrag auf Zusendung des Eintrages in das Gedenkbuch gestellt. Es hilft, dass man jetzt wenigstens das Gefühl hat, einen Stein ins Rollen zu bringen. Wer weiß, vielleicht hat unsere Suche Erfolg?!
Bam
Wer kann mir mit Informationen über die Einheit helfen? Ist Fliegerhorstkommandantur der offizielle Name der Einheit- wo kann ich da nachschauen? Danke im Voraus!
Gruß
Barbara
Bam
Wim hat mir netterweise die 16 in Frage kommenden Bände der Vermisstenbildliste angegeben: III LA-LR
Kann man das irgendwie noch weiter eingrenzen?
Gruß
Barbara
dr.rudolf
Zitat: |
Original von Bam
...Wer kann mir mit Informationen über die Einheit helfen? Ist Fliegerhorstkommandantur der offizielle Name der Einheit- wo kann ich da nachschauen? Danke im Voraus!
... |
Hallo Barbara,
ja,
Fliegerhorstkommandantur ist die korrekte Bezeichnung !
Jede (größere) militärische Einrichtung wird/wurde von einer "Kommandantur" geführt/geleitet/unterhalten (z.B. Fliegerhorste, Truppenübungsplätze, sogar Standorte !).
Aber wie bereits oben erwähnt ist die Aktenlage hier meist sehr "dürftig"; aber vielleicht meldet sich ja noch ein Spezialist auf diesem Gebiet !?!
Viel Erfolg !
Rudolf (KINZINGER)
Bam
Hallo Rudolf, nochmal danke für Deine schnelle und hilfreiche Reaktion. Schade, dass man zu der Einheit nicht viel findet.
Es wäre wirklich toll, wenn sich ein "Experte" auf dem Gebiet bei mir melden würde. Mein Vater und ich sind ja noch ganz am Anfang der Suche, daher hilft jede Information oder jeder noch so kleine Tipp uns vielleicht doch noch genauere Gewissheit über das Schicksal unseres Großvaters bzw. Vaters zu bringen.
Wer also etwas über die Einheit, deren Einsätze, die Kämpfe in dem Gebiet bei Elbing oder sogar über meinen Großvater berichten kann, dem wäre ich sehr dankbar, wenn er sich meldet.
Viele Grüße
Barbara
Peavey
Zitat: |
Original von Bam
Wim hat mir netterweise die 16 in Frage kommenden Bände der Vermisstenbildliste angegeben: III LA-LR
Kann man das irgendwie noch weiter eingrenzen?
Gruß
Barbara |
Hallo Barbara !
Danke für Deine Mails.
Das geht auch etwas genauer

es ist der Hauptband LK, dort die Seite 35.
Registriert wurde er in einer Geschäftsstelle des DRK im Saarland* - als Angehöriger der Fliegerhorst Kommandantur (E) 212/I.
( *Dafür steht das kleine "H" )
Im Saarland war der Gesuchte 1939 auch beheimatet.
Die komplette Seite sende ich Dir per Mail, Du kannst ja die dort für den Zeitraum / Ort gelisteten Vermissten mit der Datenbank des VDK abgleichen - vielleicht wurde ein anderes Schicksal geklärt.
http://www.volksbund.de/graebersuche.html
Liegt Dir vom DRK Suchdienst auch ein Gutachten vor ? Könntest Du mal anfordern, auch das Originalbild wird man Dir auf Anfrage bestimmt aushändigen.
Ansonsten würde ich die Heimkehrererklärungen gerne mal als Scan sehen.
Muss jetzt leider weg.
Beste Grüße
Bernhard
Jürgen Fritsche
Moin zusammen,
googeln hilft manchmal Wunder ...
Es gibt übrigens eine eigene Site für Fliegerhorste:
http://www.fliegerhorste.de/.
Esperstedt mit der Fliegerhorst-Kommandantur
E 13/IV bzw. in Wolmar die spätere (ab Okt. 1944)
E (v) 212/I war ein sog. "
E-Hafen", also ein Einsatzhafen. (v) = verlegbar.
E-Häfen, die in I. und II. Ordnung unterschieden wurden, unterschieden sich zudem noch grundsätzlich von den Fliegerhorsten, die ständige Friedensstandorte darstellten.
Zitat: |
Einsatzhäfen dahingegen waren nicht für eine ständige Belegung vorgesehen. Ihre Anlage richtete sich auch nach Gesichtspunkten der Geheimhaltung. So waren Einsatzhäfen häufig als landwirtschaftliche Güter getarnt. Das Fluggelände war teilweise nicht durch den Staat gekauft sondern nur angepachtet. Das bedeutete, daß das Flugfeld als Weide genutzt wurde. Entweder mähten ortsansäßige Landwirte die Grünflächen in regelmäßigen Abständen oder angelegte Schäfereien sorgten für eine ständig kurze Grasnarbe. Gebäude wurden nur im Umfang normaler landwirtschaftlicher Betriebe vorgehalten, also z. B. ein Kommandantur- Haus, daß sich von der Größe her nicht wesentlich von einem normalen landwirtschaftlichen Wohngebäude unterschied und ein Gerätelager. Auf dem Dachboden des Gerätelagers konnten auch Unterkünfte für Mannschaften bereitgestellt werden. Das Kommandantur- Haus diente teilweise einem "Platzlandwirt" als Wohn- und Bürogebäude. Natürlich verbot sich bei einer derartigen Konzeption der Bau von Flugzeughallen oder die Anlage von betonierten Vorfeldern. |
Literatur:
Karl Ries / Wolfgang Dierich, "Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe", Motorbuchverlag, ISBN 3-613-01486-6
Bam
Allen hier im Forum, in dem ich so nett aufgenommen wurde, die mir hier mit ihrer Rat und Tat so nett zur Seite stehen ganz herzlichen Dank für all Ihre Mühe!
Bam
Hallo Bernhard,
nein, ein Gutachten habe ich leider (noch) nicht. Und nach allem, was ich hier so gehört habe, kann das ja wohl leider noch ziemlich lange auf sich warten lassen.
LG