Moin Forum,
habe einen Bericht im Über das Ende der 260.Infanterie Division gefunden.
Das Ende der Division
Am 22. Juni 1944 begann die Operation Bagration, die sowjetische Großoffensive. Nach heftigster Artillerievorbereitung traten 4 sowjetische Armeegruppen an und überrollten die deutschen Verteidiger. Der Angriff gegen die 4. Armee, der die Division nun angehörte, begann am 23. Juni 1944. Bevor sich die deutschen Truppen lösen konnten, hatten die sowjetischen Angreifer die Front zum Zusammenbruch gebracht. Unter anderem trat die 3. Armee der 1. weißrussischen Front unter General Gorbatov zum Angriff auf die Heeresgruppe Mitte an.
Die Nachbardivisionen der 260. Infanteriedivision waren am 25. Juni 1944 bereits geschlagen und von der ungeheuren Übermacht des Gegners zurückgedrängt. Nach sowjetischen Angaben verfügten die 4 angetretenen Armeegruppen am 20. Juni 1944 über:
166 Divisionen, davon 6 Kavalleriedivisionen
9 Schützenbrigaden und mehrere befestigte Räume
31.000 Geschütze ab Kaliber 7,6 cm
5.200 Panzer und Selbstfahrlafetten
6.000 Flugzeuge
Die Front der Heeresgruppe Mitte brach am 25. Juni vollständig zusammen. Die 4. Armee (die 260. Infanterie-Division gehörte nun zum XXVII. Armeekorps) verlor an diesem Tage die Städte Orscha und Mogilew. Der neue Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, Generalfeldmarschall Walter Model setzte sich über alle ′Haltebefehle“ hinweg und nahm die Front weiter zurück. Ein Ausweichen über mehrere Stellungen hinter den Dnepr infolge schwerster Gefechte war die Folge. Es gab gegnerische Einbrüche vor Orscha, die Masse der Division überschritt am 26. Juni 1944 den Dnjepr bei Kopys und Kopistza auf einer Kriegsbrücke des Pionier-Bataillons 653. Dort verteidigte die Division bis zum 27. Juni gegen starke gegnerische Panzerkräfte die aus Richtung Orscha nach Süden und Westen angriffen. Am Nachmittag des 27. kehrten die Reste des Grenadier-Regiments 480 zur Division zurück. Am 28. Juni begann der Rückzug zur Beresina auf verschlammten Waldwegen, die ein Durchkommen des schweren Geräts fast unmöglich machten. Der Drut wurde am 30. Juni bei Teterin überschritten.
Anfang Juli 1944 überschritt die Division die Beresina auf einer 12-Tonnen-Brücke, die das Pionierbataillon 110 im Laufe der Nacht fertiggestellt hatte. Neben dem heftigen sowjetischen Artilleriefeuer erschwerte das schlammige Ufer das Übersetzen. Hier ging auch der größte Teil des Großgerätes verloren. In der Nacht des 2. Juli sammelte man sich zum letzten Mal hinter der Beresina, die Gefechtsstärke lag bei knapp 2.000 Soldaten. Minsk war am 3. Juli 1944 in sowjetische Hand gefallen. Die Einheiten mussten Rückzugsgefechte in einem sich bewegenden Kessel (gemeinsam mit den Resten der 78. Infanterie-Division, 267. Infanterie-Division, 25. Panzergrenadier-Division und dem Infanterie-Regiment 199 ′Regiment List“) führen. Sowjetische Truppen attackierten von verschiedenen Seiten und aus der Luft. Die Divisionskommandeure hielten eine letzte Lagebesprechung in der Nähe von Tscherwen ab. Es erfolgte der Befehl zum Durchschlagen nach Westen nachdem die schweren Waffen gesprengt waren und verzweifelte Ausbruchsversuche erfolglos blieben.
Ein Zeitzeuge dieser kopflosen Flucht berichtet: ′Ich begegnete am 5. Juli 1944 - innerhalb des 7. Kessels - an einem Bach dem Divisionskommandeur Generalmajor Günther Klammt. Sein Kübelwagen steckte im Schlamm fest. Dessen Befehl lautete: ‚Soldaten, ihr seid von eurem Fahneneid entbunden, schlagt euch in kleinen Gruppen durch nach Westen. Rette sich wer kann, viel Glück!’“ Generalmajor Günther Klammt geriet kurz darauf in sowjetische Gefangenschaft.
Ständig kämpfend und durch immer neue Einkesselungen alleine gelassen vollzog sich das Schicksal der Division. Die blutigen Verluste waren ohne Zahl, für Verwundete gab es keine Hoffnung. Das Ende war Chaos, Tod und Gefangenschaft. Der Kessel wurde 35 km ostwärts Minsk durch sowjetische Truppen geräumt. Geschätzte 32 Divisionen (etwa 300.000 deutsche Soldaten) der Heeresgruppe Mitte marschierten in die Gefangenschaft. Auf dem Marsch spielten sich menschliche Tragödien ab. Hunderte von Soldaten starben infolge Schwäche, Verwundung und Ruhr. Nur wenigen gelang die kopflose Flucht, meist nachts und durch Partisanengebiet zu den deutschen Auffangstellungen.
Quelle: Wikipedia
@ Anette,
Zitat: |
In einer Aufzeichnung meiner Oma vom 21. Juli (ich glaube es ist Juli, sie schrieb nur 21. J.) 1944 steht folgendes: Liebster, nun bin ich drei Wochen ohne Post von dir und heute ist nun mein Brief Nr. 58 zurück gekommen mit dem Vermerk "Neue Anschrift abwarten". |
Zu diesem Zeitpunkt war die 260. ID bis auf paar versprengte Landser schon total vernichtet worden. Die Reste sammelten sich westlich von Minsk nd wurden neu aufgestellt. (siehe die von mir eingestellte Gliederung der 260.ID.)
Nach meinem Wssen gibt es keine Kriegstagebücher der 4. Armee. Ein Dokumentation in den Tagebüchern der Nachbararmee (9.Armee) enthält wenig Material über die 4. Armee, obwohl beide Armeen in den letzten Tagen ihres Bestehen eng nebeneinandergestanden haben.
Sich auf das wenige zu beziehe, käme einer Spekulation gleich.
Gruß
Dieter