Vermisst Karl Werner Meinung seit August 1944

Melanie87
Hallo Liebe Forum-Mitglieder!
Ich bin auf der Suche nach meinem Urgroßvater Karl Werner Meinung der seit dem 01.07.1944 bzw August 1944 im Raum Odessa vermisst wird. Genannt wurder auch der Vermissten Ort Tighina!

Er wurde am 29.09.1904 in Frankfurt am Main Geboren.

Das Diensteintrittsdatum ist nicht bekannt. Die Erkennungsmarke lautet: -265-3.Art.Ausb.Bttr.Ers.Btl. 999!

Seit dem 20.04.1944 war Er einesetzt laut WASt im Raum Südrussland und dann seit August vermisst in Tighina/ Rumänien.

Anfragen wurden bei dem DRK, WASt, HOK und Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.

Ergenisse liegen daraus aus dem Jahre 2009 vor...leider ohne weitere ERgbenisse bzw verbleib! Die Dokumente kann ich bei Wunsch gerne einscannen.

Ich wäre für weitere Tips etc. sehr dankbar!

Mit den besten Grüßen
Melanie Zinn
Giro
Moin Melanie,

bitte prüfe deine Zeitangaben. Nach meinen Unterlagen war Odessen bereits im April 44 durch die russischen Einheiten wieder zurückerobert.
Am 10.4. 44 befand sich die Font bereits ca 50-60 km westlich von Odessa.
Der Zeitpunkt des Rückzuges aus Südrussland nach Rumänien mit dem 20.4.44. passt wiederum.
Das Bat. 999 weist nach meiner Ansicht auf ein Bewährungs-Bataillon hin.

Gruß
Dieter
Peavey
Hallo Melanie,

ja, stell bitte mal die Auskünfte von zumindest WAST und DRK ein, mit der letzten Einheit kommt man der Sache vielleicht näher. Auch Deinen Wunsch, aus Deinem anderen Thema, die Feldpostnummer zu erfahren, wird man dann vielleicht erfüllen können.

Die Beschriftung der EKM bringt uns hier eher weniger weiter bzw. führt zu Spekulationen.

Beste Grüße
Bernhard
Giro
Richtig, Bernhard,
ich bin auf die EKM auch nur eingegangen, weil im nächsten Satz steht, dass der Soldat erst ab dem 20.4.44 eingesetzt war.
Allerdings betweifel ich auch die Aus- und ErsatzAbt. in diesem Bataillon.

Dieter
Peavey
Zitat:
Original von Melanie87

Seit dem 20.04.1944 war Er einesetzt laut WASt im Raum Südrussland und dann seit August vermisst in Tighina/ Rumänien.



Hallo Dieter !

Das ist der Grund warum so ein Scan immer besser ist, obiger Satz heisst ja nicht dass er vorher nicht sonstwo eingesetzt war. Stimmt´s ?

Beste Grüße
Bernhard
Jürgen Fritsche
Zitat:
Original von Melanie87
Das Diensteintrittsdatum ist nicht bekannt. Die Erkennungsmarke lautet: -265-3.Art.Ausb.Bttr.Ers.Btl. 999!

Moin Melanie,

die EM-Beschriftung "265-3.Art.Ausb.Bttr.Ers.Btl. 999" deutet angesichts der ziemlich niedrigen, fortlaufend vergebenen Nummer "265" darauf hin, daß er bereits relativ früh zur 3. Artillerie-Ausbildungs-Batterie des Ersatz-Bataillons 999 eingezogen und ausgebildet worden war, und zwar war dies aufgrund der zeitabhängigen Bezeichnung "Ersatz-Bataillon 999" zwischen dem 14.02.1943 und dem 06.04.1943.

Zitat:
Original von FdW, Ersatz-Bataillon 999
Das Ersatz-Bataillon 999 wurde am 14. Februar 1943 auf dem Truppenübungsplatz Heuberg, Wehrkreis V, als Ersatztruppenteil für die Einheiten 999 (Bewährungstruppe) aufgestellt. Anfangs gliederte sich das Bataillon in zwei Schützen-Ausbildungs-Kompanien, eine 3. Artillerie-Ausbildungs-Batterie, eine 4. gemischte Kompanie und eine 5. Nachrichten-Ausbildungs-Kompanie.

Am 6. April 1943 wurde das Bataillon zum Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 999 erweitert. Am 10. Dezember 1943 wurde das Bataillon auf den Truppenübungsplatz Baumholder, Wehrkreis XII, verlegt. Hier wurde das Bataillon jetzt auch als Ersatz-Brigade 999 bezeichnet. Im September 1944 wurde die Brigade aufgelöst.


Zitat:
Original von Melanie87
Seit dem 20.04.1944 war Er einesetzt laut WASt im Raum Südrussland und dann seit August vermisst in Tighina/ Rumänien.

Das alles paßt sehr gut zum XIV. Festungs-Infanterie-Bataillon 999:

Zitat:
Original von FdW, XIV. Festungs-Infanterie-Bataillon 999
Feldpostnummern:
1943 wurde die Einheit mit Stab und 1. bis 4. Kompanie in der Feldpostübersicht eingetragen. Die Einheit wurde am 2. November 1944 gestrichen.
Einheit Feldpostnummer
Stab 57328 A
1. Kompanie 57328 B
2. Kompanie 57328 C
3. Kompanie 57328 D
4. Kompanie 57328 E

Das XIV. Festungs-Infanterie-Bataillon 999 wurde am 28. Juli 1943 im Wehrkreis V aufgestellt. Das Bataillon wurde mit 53. bis 56. Kompanie als Heerestruppe durch Aufstellungsstab Heuberg aufgestellt. Das Bataillon wurde nach der Aufstellung im Herbst 1943 nach Griechenland verlegt. Bereits im Dezember 1943 wurde das Bataillon zum Transport an die Ostfront verladen und der 6. Armee unterstellt. Am 27. Dezember 1943 traf das Bataillon bei der 370. Infanterie-Division ein und wurde beim Dorf Beloserka am Dnjepr eingesetzt. Ab dem 20. März 1944 musste sich das Bataillon immer weiter absetzen. An der Dnjestr-Front kam das Bataillon in Stellungen bei Bendery (Tighina). Im August 1944 wurde das Bataillon bei Tighina in Rumänien vernichtet.

Die Ersatzgestellung für das Bewährungspersonal des Bataillons kam vom Ersatz-Bataillon 999. Das Stammpersonal für das Bataillon kam vom Wehrkreis VIII.


Zitat:
Original von Melanie87
Anfragen wurden bei dem DRK, WASt, HOK und Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.
Ergenisse liegen daraus aus dem Jahre 2009 vor...leider ohne weitere ERgbenisse bzw verbleib! Die Dokumente kann ich bei Wunsch gerne einscannen.

Ja, bitte stelle uns alle relevanten Dokumente als gut aufgelöste Scans ein. I. d. R. ist in diesen Originaldokumenten doch noch die eine oder andere Information zu finden, die ein Laie leicht übersieht.
Giro
Bernhard,
stimmt 100%, muß meiner Meinung sogar, den sonst wäre der Landser wohl nicht in einer Bewährungseinheit oder wurde Zivilisten in eine E.u.A. einer Bewährungseinheit zwangsgemustert.

Eine sehr interessante Frage oder?

Gruß
Dieter
Giro
Ja, Jürgen, passt.
Alle Daten stimmen mit denen von Melanie überein. Kann nur sagen: gute Arbeit und das ist wirklich von mir eine neidlose Anerkennung.

Dieter
Melanie87
Guten morgen,

vielen lieben Dank für Eure Antworten und Infos!!!

Gerne stelle ich Euch die Dokumente rein, die mir vorliegen. Die letzten Suchanfragen stammen aus dem Jahr 2008/ 2009. Leider ohne weitere Ergebnisse.

Ich gfreue mich über weitere Infos...

Danke & Gruß
Melanie
Giro
Moin Melanie,

über die Zeit vom April bis August 44 in Rumänien habe ich unter: http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=50&t=119932 den Text im Dateianhang gefunden.
Viel mehr wird sich über das Geschehen nicht finden lassen, da es sich bei dem Bataillon um eine Einheit handelt, die der Heeresgruppe direkt unterstellt war und für derartige Einheiten die Kampfberichte sehr wenig zu finden sind.

Die Kennungen der Erkennungsmarken sagen mir aus, dass der Soldat tatsächlich zu dieser Einheit eingezogen wurde und dort zum Stammpersonal gehörte (siehe auch WAST), also nichts angestellt hatte, das eine Versetzung zur Bewährungseinheit gerechtfertigt hätte.

Zitat:
Die letzten Suchanfragen stammen aus dem Jahr 2008/ 2009. Leider ohne weitere Ergebnisse

Welche Ergebnisse hast du denn noch erwartet? Die WAST spiegelt den militärischen Werdegang fast komplett wider. Das DRK beschreibt in einem Gutachten, wenn auch sehr allgemein, die Vorgänge in diesen Zeitraum. Ich meine, dass sich eine erfolgreiche Suche nach einem Grab, bzw. nach einem fest zu bestimmenden Todesort, über 70 Jahre nach dem Ereignis, nicht beenden lassen wird.

Ich kenne sehr viele, die nach einer jahrelangen Suche mit viel weniger Erkenntnissen auskommen müssen.

Gruß
Dieter

PS: Vielleicht gibt die VBL ja noch ein Bild heraus. Der Band und die Seite ist im DRK-Gutachten angegeben.
bags1960
Hallo Melanie,

Zitat:
PS: Vielleicht gibt die VBL ja noch ein Bild heraus. Der Band und die Seite ist im DRK-Gutachten angegeben.


wenn es in der VBL (Vermisstenbildliste) ein Bild geben sollte, so ist dieses auch mit großer Wahrscheinlichkeit
noch als Original beim DRK vorhanden. Also bei Interesse an dem Bild den DRK-Suchdienst anschreiben,
und um das Bild bitten.

Gruß Michael
Friesengeist
Moin,

Karl Meinung ist in der entspr. VBL leider ohne Bild gelistet, deshalb hier die Daten in Schriftform:

Name: Meinung
Vorname: Karl
Beruf: Arbeiter
Geburtsdatum: 29.09.04
Wohnhaft 1939: Frankfurt/Main
Dienstgrad: Gren.
Zusatzbuchstabe zur FPN: C (=2. Kompanie)
Ort der letzten Nachricht: Odessa
Zeit der letzten Nachricht: 7.44
LND-Buchstabe (DRK-Landesverband, innerhalb welchem der Suchantrag gestellt wurde): C (=Hessen)


mfg.

Kai
Jürgen Fritsche
Zitat:
Original von Melanie87
Seit dem 20.04.1944 war Er einesetzt laut WASt im Raum Südrussland und dann seit August vermisst in Tighina/ Rumänien.

Zitat:
Original von Jürgen Fritsche
Am 27. Dezember 1943 traf das Bataillon bei der 370. Infanterie-Division ein und wurde beim Dorf Beloserka am Dnjepr eingesetzt. Ab dem 20. März 1944 musste sich das Bataillon immer weiter absetzen. An der Dnjestr-Front kam das Bataillon in Stellungen bei Bendery (Tighina). Im August 1944 wurde das Bataillon bei Tighina in Rumänien vernichtet.

Moin Melanie,

Btl.-Kommandeur war Hptm. Berkenkamp.

Hier findest Du übrigens sogar ein Foto eines Zuges der 2./ XIV. Festungs-Infanterie Btl. 999 in Saloniki 1943.
Vielleicht ist darauf ja sogar Dein Großvater abgebildet - vorausgesetzt, er gehörte damals diesem Zug der 2./ an ...

Damit Du Dir das Ganze auch noch geografisch veranschaulichen kannst, hier noch zwei Karten für Beloserka und Tighina (Bendery)

Beloserka, Cherson, Ukraine
(im linken oberen Viertel, auf dem linken Dnjepr-Ufer, unmittelbar westlich von Kherson)
http://www.lib.utexas.edu/maps/ams/easte...9747-nl36-5.jpg

Tighina (russ.: Bendery), Moldawien, von Transnistrien besetzt
(im rechten oberen Viertel der Karte, am Dnjestr, unmittelbar westlich von bei Tiraspol)
http://www.lib.utexas.edu/maps/ams/easte...9747-nl35-6.jpg

Übrgens findest Du hier noch interessante Detailinformationen zum XIV. Festungs-Infanterie Btl. 999.

Literatur:
- Klausch, Hans-Peter: Die 999er: von der Brigade "Z" zur Afrika-Division 999; die Bewährungsbataillone und ihr Anteil am antifaschistischen Widerstand. Röderberg-Verlag: Frankfurt am Main 1986
- Klausch, Hans-Peter: "Erziehungsmänner" und "Wehrunwürdige". Die Sonder- und Bewährungseinheiten der Wehrmacht. In: Norbert Haase, Gerhard Paul (Hrsg.): Die anderen Soldaten. Wehrkraftzersetzung, Gehorsamsverweigerung und Fahnenflucht im Zweiten Weltkrieg
- Burkhardt, Hans, u.a.: Die mit dem blauen Schein. Über den antifaschistischen Widerstand in den 999er Formationen der faschistischen deutschen Wehrmacht (1942-1945). Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik: Berlin 1986