Großvater vielleicht gefunden - was nun?

Sihtam
Hallo zusammen,

für eine Norwegerin, die evtl. die Adresse ihres Großvaters schon hat (zumindest einen Namensgleichen im richtigen Ort) möchte ich mal ganz dumm die Frage stellen, was man bei einem Brief (den ich übersetzen soll) alles falsch machen kann, bzw. beachten sollte.

Der Mann wird nicht aus allen Wolken fallen, denn er hat nach 1945 einige Jahre Alimente gezahlt - jetzt will die Enkelin Kontakt.

Bin für alle Anregungen dankbar.

Beste Grüße
Christine
dr.rudolf
Hallo Christine,

ich würde das nicht in einem "Mammut-Brief" machen, sondern einen ersten (kurzen) Brief zur Sondierung vorschicken.
Darin sollte an Hand von vorliegenden Zahlen, Daten, Fakten oder Erlebnissen geklärt werden, ob der Angeschriebene wirklich der Gesuchte ist.
Außerdem sollte seine Bereitschaft geklärt werden, ob er zu einem Schriftwechsel (und ggf. weiterem Kontakt) bereit ist.
Und zum Schluß sollte eine prophylaktische Entschuldigung stehen, falls er nicht der Gesuchte ist.

Erst wenn "das Gelände so weit vorbereitet ist", kann m.E. in weiteren Briefen in den persönlichen Bereich vorgedrungen werden, vorher nicht !
Soweit meine Meinung; vielleicht bekommst Du noch andere Hinweise !?!

Gruß
Rudolf (KINZINGER)
JANE
Hallo Christine,

so wie mein Vorredner würde auch ich den Brief gestalten.
Der Hinweis auf eine moderate Brieflänge finde ich SEHR gut.

Bilder sprechen für sich, vielleicht sollte man ein schönes Foto des Enkels (als Baby/Kind) beilegen.

Viel Erfolg!
Jane
Sihtam
Danke Rudolf und Jane,

so wie Ihr das schreibt, klingt das zumindest sehr einleuchtend.

Ich kenne den Text den ich übersetzen soll noch nicht - habe aber im Augenblick irgendwie Bauchweh im Gedanken an Erbrecht, sollte man darauf eingehen bzw. es gleich von sich weisen - oder erst im längeren hoffentlich zweiten Brief.

Vielen Dank und liebe Grüße
Christine
dr.rudolf
Hallo Christine,

"heiße Eisen", die dazu angetan sind, beim Gesuchten gleich zu einer "Blockade" zu führen, würde ich für spätere Briefe zurückstellen.

M.E. muss erst festgestellt werden, ob die Person der Gesuchte ist. Und dann muss ein Minimum an Vertrauen aufgebaut werden. Das soll der erste Brief leisten !

Wenn der erste Brief sofort "vor den Kopf stößt", hast Du nichts erreicht !

Gruß und schönen Abend !
Rudolf (KINZINGER)
Sihtam
Hallo Rudolf,

na ich wollte ja grade nicht vor den Kopf stoßen sondern eher finanzielle Interessen gleich ausschließen, bevor die Familie um ihr Erbe bangt, weiß aber nicht, wie man das feinfühlig genug rüberbringt. Jetzt warte ich mal, was der Norwegerin überhaupt vorschwebt.

Danke für die Diskussion und viele Grüße
Christine
Ursula
Hallo Christine,

ich kann mich den Meinungen von Jane u. Rudolf nur anschließen. Ihr solltet in jedem Fall vorher abklären, ob es sich tatsächlich um den Gesuchten handelt. Bei all den Fällen, bei denen wir hier erfolgreich ware, ist es nur ein einziges Mal vorgekommen, dass der Vater tatsächlich noch am Leben war.

Wir alle wissen, dass diese "Kinder" in erster Linie nach ihren Wurzeln suchen, in den meisten Fällen waren die gefundenen Verwandten zuerst positiv überrascht, entweder kam die Frage sofort oder die hielten sich diskret zurück und kontaktierten nebenbei schon einmal einen Anwalt.

Ich würde dieses Thema beim ersten Kontakt nicht erwähnen und erst einmal abklären, um wen (tatsächlichen Vater oder vielleicht dessen Sohn) es sich handelt. Sofern Fotos vorhanden sind, sollte man sie mitschicken, es macht den Brief persönlicher.

Viel Glück!

Ursula
Sihtam
Liebe Ursula,.

vielen Dank auch Dir für Deine Antwort - es ist halt ein kniffeliges Thema und ich zweifle, ob es eine zweite Chance gibt - insofern ist Euer Rat zur Vorsicht, sicher das Beste. Aber jetzt muß ich erst mal auf die Norwegerin warten.

Allen ein schönes Wochenende
Christine