Suche nach: Andreas Schaller *04.02.1914

blackhaze
Hallo,

Ich helfe meiner Freundin ihren Uropa zu finden.
wir suchen nach Andreas Schaller.

Geburtsdatum: 04.02.1914
Geburtsort: Vierkirchen
Gefallen (?): 06.01.1944 (Es gibt ein Bild von ihm mit Frau und Kind vom 21.04.1944)

Todesort: Feldlaz. 4/582 mot. Schitkowitschi
Dienstgrad: Unteroffizier

Das Grab ist in Luniniez-Balaus und bisher nicht geborgen. Es gibt ein Foto von dem Grabstein auf dem folgende Inschrift ist: F.B.A.15-800

Im VDK ist er geführt.
Nun interessieren uns, was die Grabsteininschrift evtl bedeutet und wie wir rausfinden können, zu welcher Einheit er gehört hat. Gibt es da eine Möglichkeit das zu erfahren?

Danke
LG
Friederike
Hallo, Blackhaze!


Willkommen im Forum und viel Erfolg bei euren Recherchen.

Auf folgender Website findest du die persönlichen Daten des Gefreiten
Herbert Kurtz, der ebenfalls im Januar 1944 in Schitkowitschi gefallen ist.
Ebenso einen letzten Brief, der auch ein wenig über die damalige Situation aussagt, die Todesmeldung und Fotos sowie eine Feldpostnummer, die unter Umständen hilfreich sein kann.

http://www.stimbergstadt.de/Krieg/index-krieg.htm

Vielleicht könnt ihr über den Betreiber der Seite noch an weitere Informationen kommen.
Hier noch die Koordinaten des Todesortes:
Schitkowitschi/Schtschitkowitschi/Shchitkovichi 53°13'00''N 27°59'00''E Belarus

Möglicherweise wurde das Foto mit dem Datum "21.04.1944" später beschriftet und man hat sich im Jahr vertan.


Grüße,
Friederike
Giro
Morgen Friederike,

die FP-Nummer gehört zum

(12.7.1941-26.1.1942) 4. Feldlazarett 582.
Friederike
Hallo!


Sorry, ich muß die Angaben zum o.g. Todesort "Schitkowitschi" revidieren! Augen rollen

Der richtige Ort ist, begründet durch seine Lage/Distanz zu Luninez:

Zhytkavichy/Jitkovichi/Zhitkovichi/{ytkowicze 53°13'43''N 27°51'49''E
Luninyets/Luninets/Luniniez 52°15'01''N 26°47'58''E


Vielen Dank Dieter, für die Auflösung der Feldpostnummer.
Demnach kann man wohl davon ausgehen, dass Andreas Schaller und Herbert Kurtz der selben Einheit angehörten.
Wenn ich damit falsch liegen sollte bitte ich "die Wissenden" um Korrektur - danke.


Grüße,
Friederike
Giro
Moin Friederike,

Zitat:
Demnach kann man wohl davon ausgehen, dass Andreas Schaller und Herbert Kurtz der selben Einheit angehörten.

Hier muß ich dir ein klares JAIN antworten. Es kann sein, muß aber nicht.
Feldlazarette haben sicherlich keinen Verwundeten abgelehnt, der einer anderen Einheit angehörte.
Hier traf sich einfach alle, die in den Kampfhandlungen Verletzungen erlitten hatten.

Auf die Zugehörigkeit eines Landsers zu einer bestimmten Einheit sollte man auf Grund der Kennung des Lazaretts nicht schließen.
blackhaze
Hallo Friederike und Giro,

Danke für eure Antworten und die Informationen. Damit können wir schon was anfangen und werden uns den Link von Friederike durchlesen.

Gibt es Möglichkeiten zu erfahren, zu welcher Einheit er gehört hat?
Wir könnten Fotos mit Uniform hochladen, wenn sie hilfreich sind

LG BlackHaze
34. ID
Hallo zusammen,

den von Friedrike gefundenen Ort "Schitkowitschi" habe ich mal als Ausschnitt einer polnischen Karte beigefügt.

Grüße
Sören
Giro
Hallo B L,

Bilder sagen leider nur bedingt etwas über die Einheit aus.
Aber das Bild des Grabes könnte, wenn es ein Feldgrab zeigt, ausschlaggebend für die Bestimmung der Einheit sein. Meistens ist neben dem Namen, dem Geburts- und dem Todestag, auch die Einheit in der Inschrift bezeichnet.
Jürgen Fritsche
Zitat:
Original von Friederike
Demnach kann man wohl davon ausgehen, dass Andreas Schaller und Herbert Kurtz der selben Einheit angehörten.

Moin Friederike,

im Gegensatz zu Dieters Meinung von mir ein klares "Ja" - für die Dauer ihrer medizinischen Versorgung in diesem Feldlazarett.

Das Meldewesen funktionierte im Fall einer schwereren Verwundung / Erkrankung eines Soldaten wie folgt:

- Die Kompanie erstellte eine namentliche Verlustmeldung, teilt den Sachverhalt den Angehörigen mit, trug den Abgang in die Veränderungsmeldung zum Erkennungsmarkenverzeichnis ein, meldete den Verlust numerisch (bei Offizieren auch namentlich), übersandte das Kriegsstammrollenblatt an die Wehrersatzdienststelle und den Wehrpaß an den Ersatztruppenteil. Mit anderen Worten: Der Verwundete wurde in seiner Einheit nicht mehr geführt.
- Der Arzt meldete den Todesfall numerisch, trug ihn in das Truppenkrankenbuch und in das Gesundheitsbuch ein.
- Das Lazarett erfaßte den Verwundeten im Lazarettkrankenbuch, erstellte ein Krankenblatt, meldete den Zugang im Rahmen der wöchentlichen Meldung und nochmals beim monatlichen Lazarettkrankennachweis. Nach Abschluß der Behandlung sandte das Lazarett das Krankenblatt zur Auswertung an das Zentralarchiv ein.
- Dier WASt registrierte die Veränderungsmeldung zum Erkennungsmarkenverzeichnis, die Verlustmeldung der Einheit sowie die Zugangsmeldung des Lazaretts und leitet diese an das Zentralarchiv weiter.

Wenn ein Soldat von einem Lazarett in ein anderes verlegt wurde, weil die Krankheit bzw. die Verwundung langwieriger als erwartet war oder Spezialbehandlungen bzw. Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich waren, wiederholten sich die Meldevorgänge.

Aufgrund ihrer Aufnahme und Registrierung im Lazarett verwendeten die Verwundeten für die Dauer ihrer Versorgung dessen FPN.

Quelle: Rüdiger Overmans, Deutsche militärische Verluste im Zweiten Weltkrieg, S. 22-28
Jürgen Fritsche
Zitat:
Original von Friederike
Auf folgender Website findest du die persönlichen Daten des Gefreiten
Herbert Kurtz, der ebenfalls im Januar 1944 in Schitkowitschi gefallen ist.
Ebenso einen letzten Brief, der auch ein wenig über die damalige Situation aussagt, die Todesmeldung und Fotos sowie eine Feldpostnummer, die unter Umständen hilfreich sein kann.

Moin zusammen,

im Schreiben des Bttr.Chef steht:

Zitat:
Er wurde am 14.01.1944 bei einem Bombenangriff in Schitkowitschi schwer verwundet und erlag seinen Verletzungen, ohne gelitten zu haben, in dem benachbarten Kriegslazarett am selben Tage.


Es handelte sich jedoch um ein Feldlazarett.

Man sieht, den Soldaten waren damals trotz beständiger Nähe ihrer "Sanis" nicht mal die korrekten Bezeichnungen dieser San-Einheiten bekannt.

Das erlebe ich bei meinen Recherchen leider immer wieder - Kriegslazarette, Feldlazarette, Ortslazarette, Truppen- und Hauptverbandplätze werden leider - quasi als Synonyme - immer wieder bunt durcheinandergeworfen. Das erschwert mir die Arbeit ungemein!

Der Chefarzt des Feldlazaretts (FPN) antwortet übrigens erst am 24. Juni 1944! Scheint doch etwas mit dem einen oder anderen Datum nicht zu stimmen?
Jürgen Fritsche
Zitat:
Original von Giro
Hier traf sich einfach alle, die in den Kampfhandlungen Verletzungen erlitten hatten.

Moin Dieter,

um genau zu sein: bei Kampfhandlungen konnte es niemals Verletzungen geben, nur Verwundungen.

Zitat:
Original von Giro
Auf die Zugehörigkeit eines Landsers zu einer bestimmten Einheit sollte man auf Grund der Kennung des Lazaretts nicht schließen.

Auf Grund der Bezeichnung dieses Feldlazaretts wird man ohnehin nicht auf die Einheit des Verwundeten schließen können, da es sich um ein Armee-Feldlazarett handelte, das zur A.San.Abt. (mot) 582 der HGr Mitte gehörte und damit Heerestruppe war:

07532
(Mobilmachung-1.1.1940) 4. Feldlazarett Armee-Sanitäts-Abteilung 582,
(12.7.1941-26.1.1942) 4. Feldlazarett 582.

Übrigens war es Mitte Mai 1944 bereits in Cholm im Einsatz - das Schr. des Chefarztes v. 24.06.1944 kam wohl dann schon eher von dort.
Giro
Moin Jürgen,

Zitat:
um genau zu sein: bei Kampfhandlungen konnte es niemals Verletzungen geben, nur Verwundungen.


das bezweifel ich. Wenn ein Landser beim Sturm einer gegnerischen Stellung sich bsw. in einem Karnickelloch ein Bein gebrochen hatte, war es eine Verletzung und keine Verwundung.