Jens
Hallo,
auf unsere Ausstellung in der Landespolizeischule Bautzen sind einige Anfragen zu vermissten Personen eingegangen. Stellvertretend hier zwei Schicksale, bei denen ich um Mithilfe bitte:
1. Fall:
gesucht wird Karl Gustav Friedrich, geb. 23.04.1908 in Dölzschen bei Dresden.
Er war als Zugbegleiter der Reichsbahn eingesetzt und lt. WAST-Auskunft seit 30. 09. 1940 als unabköpmmlich gestellt. Am 08. 05. 1945 war er zusammen mit einem Kollegen auf einem Zugtransport auf dem Bahnhof Cèska Kamenice (heutige CSR, früher Böhmisch Kamnitz) einem Tieffliegerangriff ausgesetzt. Die beiden verließen den Zug um Deckung zu suchen. Sie verabredeten sich für den Abend wieder am Zug, aber Karl Gustav Friedrich kam nicht dort an.
Die Reichsbahn war ja ähnlich hierarchisch organisiert wie das Militär, aber wo setzt man bei einer Nachforschung in diesem Fall an?
Ich wäre für Eure Hilfe dankbar.
Gruß Jens
Giro
Hallo Jens,
ich sehe in diesem Fall ziemlich schwarz, hier zu irgendwelchen Ergebnissen zu kommen. Zu groß war das durcheinander in den Kriegstagen.
Die einzige Möglichkeit wäre vielleicht über einen Augenzeugen noch etwas zu erfahren, oder aber sich an einschlägige Webseiten im Netz der CSR entsprechende fragen zu stellen.
Letzteren habe ich leider auch keine Erfahrung.
Jens
Hallo Dieter,
mir geht es ehrlicherweise mit dem schwarzsehen genauso. Ich hatte schon daran gedacht, ob evtl. die Reichsbahn über Archive verfügt, wo ich wenigstens etwas über den Zugtransport erfahren könnte.
Der Sohn von Herrn Friedrich war selbst schon auf diesem Bahnhof gewesen und hat Kontakt zu Anwohnern gesucht. Aber die Bereitschaft zur Hilfe seitens der Bevölkerung lässt sehr zu wünsche übrig. Der Kollege damals hatte den Krieg überlebt und diente als Augenzeuge. Leider kann er nicht mehr befragt werden, da er vor einigen Jahren leideer verstorben ist.
es ist und bleibt eine extrem schwierige Suche.
Gruß Jens
Olivia S.
Hi!
Nicht, dass ich irgendwas inhaltlich zum Thema beitragen könnte, aber die eingestellten Scans sind - zumindest bei mir - viel zu klein, um etwas lesen zu können! Nur mal so als Hinweis.
Gruß Olivia
Giro
Jens,
muß man davon ausgehen, dass in diesen Tagen und natürlich auch in den Wochen zuvor, kaum oder keine Daten "ins Reich" gelangt sind. Die Bevölkerung war damals teilweise ein wütender Mob, die alles was deutsch war, niedergemacht haben.
Es gab kaum Beerdigungen, geschweige denn Aufzeichnungen über Verletzte und Tote.
Ich wüßte nicht, wo ich eine Suche beginnen sollte.
Die Scans lassen sich tatsächlich nicht vergrößern und sind auch mit guten Willen und bastelei nicht oder kaum zu lesen.
Tobias
Hallo,
muss mal nachsehen, hab irgendwo die Adresse von einem Archiv der DB, zudem sind im MA in Freiburg Unterlagen der RB.
Zudem sollte eine Anfrage beim RGWA gestellt werden. Wer weiß, vlt. kam er ja doch in Gefangenschaft.
Gruß
Tobias
PS, die Scanns sind auch für mich zu klein.
Jens
jetzt sollte es mit der lesbarkeit der Scans gehen. Entschuldigung, ich wollte eben alle in den ersten Beitrag bringen.
Gruß Jens
Giro
Moin,
diese Zeilen habe ich im Netz gefunden:
Quelle:
http://www.luzicke-hory.cz/mista/index.php?pg=obckamd
"Noch am 8. Mai 1945 wurde Ceská Kamenice bombardiert, aber die Stadt erlitt dabei keine grösseren Schäden. Zerstört wurde nur die Gaststätte "U slunce" (Zur Sonne) und der Delnický dum ("Haus der Arbeiter")".
Jens
Hallo Dieter,
ich denke mal, dass der Tieffliegerangriff auf den Bahnhof und den Zug vielleicht in Zusammenhang mit der in Deinem Link beschriebenen Fabrik für Flugzeugteile steht. Evtl. wurden ja Teile transportiert und daher der Angriff.
Gruß Jens
frank
Hallo Jens,
vielleicht kann sich ein ehemaliger Einwohner an den Vorfall erinnern- einen Versuch könnte man
hier starten.
Grüße.
frank.
Tobias
Hallo Jens,
anbei eine Adresse welche ich in meinen Unterlagen gefunden habe:
Bundeseisenbahnvermögen
Dienststelle Berlin
Personalarchiv
Prenzlauer Promenade 105
13189 Berlin
Was genau die dort noch haben, kann ich nicht sagen, ist schon zu lange her wo ich da angerufen hab. Aber da ich mir die Adresse ausgedruckt habe, muss es da wohl was geben.
Gruß
Tobias