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Original von Cookiefan
Meine letzte Frage an die WaSt war: "Was passierte mit der Einheit der 3. Kompanie Grenadier-Regiment 355 und wohin wurde dies nach dem Oktober 1944 beordert?"
Ich bekam nun eine grobe Zeittafel:
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laut Meldung vom 10.10.1944) 3.Kompanie Grenadier-Regiment 355 laut Meldung vom 31.10.1944) Unterstellung: 214. Infantrie- Division. Einsatzraum: Oktober 1944 Zwollen/ Weichsel.
Verwundungen/Lazaretaufenthalte:
31.10.1944 nördlich Rudki a.d.W.* verwundet -Infanterie- Geschoss rechte Schulter- Abgegeben an Truppenverbandsplatz
*Bei dem Ort Rudki handelt es sich um das im Distrikt Radom gelegene Dorf in der Gemeinde Oblassi (westlich der Weichsel), westlich Kazimierz /Generalgouvernement. |
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Original von Cookiefan
Gerne würde ich bei der WaST nochmal nachfragen, ob evtl. ein Angriff auf den Truppenvernabsplatz stattfand, welchen Standort hatte der Truppenverbandsort (Feldpostnummer ?), oder wie schwer seine Verletzung genau war (wurde nur verbunden oder sollte in ein Lazaret, etc.
Wüßtest ihr noch Fragen, die ich stellen könnte um mehr zu erfahren?
Oder wißt ihr vielleicht etwas darüber? |
Moin "Cookiefan",
das alles dürfte der WASt nicht bekannt sein.
- Ein solches Ereignis (Angriff) ist auch nicht Bestandteil der Truppenmeldungen an die WASt gewesen. Angaben darüber findet man vielmehr in KTB u. ä..
- Den Einsatzort dieses T.V.Pl. ist der des betreffenden Bataillons, dessen Truppenarzt den T.V.Pl. einrichten und betreiben ließ. Dieses Btl. wird leider nicht genannt.
- Eine FPN hatte kein T.V.Pl., da er keine Einheit war, sondern eine Einrichtung. FPN war die des Stabs seines Bataillons, bei dem sich der Truppenarzt befand.
- Angaben über die Verwundung könnte man nur im Krankenbuch des T.V.Pl. bzw. des Truppenarztes finden, das aber ganz sicher nicht die damalige Offensive überlebt hat.
- Nein, mir liegen keine Informationen darüber vor.
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Original von Cookiefan
Was fällt euch dazu ein, wenn jemand an ein Truppenverbandsplatz abgegeben wird, und dannach nichts mehr... |
Das hing von der Schwere der Verwundung ab. Bei leichteren Verwundungen erfolgte dort die nötige medizinische Versorgung, entweder ambulant mit nachfolgender Abgabe an die Truppe oder kürzere stationäre Aufnahme, bei schwereren Verwundungen nach der Erstversorgung bei Transportfähigkeit (ansonsten bis zu deren Herstellung Verbleib auf dem T.V.Pl.) eine Verlegung in das nächste Feld-Lazarett. Beides kann hier der Fall gewesen sein.
Nur eine weitere Truppenmeldung (wie die über die Abgabe an den T.V.Pl.) kann über den weiteren Weg Auskunft geben. Offenbar wurde wohl keine erstellt, also vermute ich Versorgung einer (leichteren) Verwundung und nachfolgende Abgabe an die Truppe. Er wird also wieder zu seiner 3. Kompanie des GR 355 zurückgekehrt udn dort weiter im Einsatz gewesen sein.
Eine die WASt nicht mehr erreichende anderslautende oder weiterführende Meldung schließe ich eher aus. Die Meldung über die zuvor erfolgte Abgabe an den T.V.Pl. hat sie ja auch erreicht. Die Zeit um den 31.10.1944 war dort keine chaotische Zeit, sondern Stellungskrieg.
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Original von Cookiefan
Derzeit suche ich nach den Orten Zwollen/ Weichsel und Rudki/Oblassi. Letzteres leigt in der heutigen Ukraine, oder? Könnt ihr mir da vielleicht mehr Hintergrundinformationen zu geben? |
Der erste Ort heißt richtig Zwolen und liegt 25 km westlich von Pulawy - d. h., nicht direkt an der Weichsel. Ist auf meiner Karte zu finden.
Die beiden anderen Orte, Rudki und Oblasy (so die korrekte Schreibweise), liegen wie von der WASt angegeben, unmittelbar westlich der Weichsel in Höhe von Kasimierz Dolny, das auf dem Ostufer liegt (s. meine Karte). Oblasy liegt unmittelbar an der Weichsel und lag damals bereits innerhalb des sowj. BK Pulawy, Rudki liegt weiter südwestlich von Oblasy an der Plewka und war damals offensichtlich Teil der Stellungen des GR 355 und HKL.
Eine deutsche Karte 1:100 000 des Raums Pulawy von 1941 mit allen genannten Orten findest Du
hier.
Aus welchem Grund vermutest Du die beiden Orte in der
Ukraine? Das GR 355 und die 214. ID waren nie in der Ukraine im Einsatz, die Weichsel fließt nicht durch die Ukraine, und in der Ukraine befand sich zu diesem Zeitpunkt kein dt. Soldat mehr im Einsatz.
Beide WASt-Angaben und Orte belegen übrigens eindeutig, daß die 214. ID - wie von mir oben bereits angegeben - zu dieser Zeit absolut nicht am Baranów-BK,. sondern eben viel weiter nördlich am südlichen Teil des BK Pulawy eingesetzt war! Siehe dazu ebenso meine Karte.
Sie belegen auch, daß sich die Stellungen des GR 355 bei Rudki, also am linken Flügel der 214. ID befanden - genau dort, wo am Vormittag des 14. Jan. 1945 gegen 9 Uhr die Angriffsspitzen der Roten Armee in Richtung Ciepielów vorstießen, denen gegen 13 Uhr die Angriffsspitzen in Richtung Zwolen und Radom folgten (s. Karte).
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Original von Cookiefan
Passt es immernoch zu der Theorie, das er vielleicht aufgrund des sowjetischen Großangriffes, aus den Weichsel-Brückenköpfen (Pulawy) heraus, verwundet wurde oder war dieser ANgriff er im Januar 1945? |
Nein, er wurde in einem Gefecht lange vor dem Großangriff vom 14.10.1945 verwundet, einem Gefecht, wie es dort im monatelangen Stellungskrieg überall am BK täglich vorkam.