montezuma
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich suche
1. Informationen zu folgender Person:
Philipp Hagendorn, geb. am 01.11.1926 in Lindenfels
vermisst seit 01. oder 24. Januar 1945
Einheit: 3. Kompanie SS-Freiwilligen-(Panzer-)Grenadier-Regiment 49 "De Ruiter"
Erkennungsmarke: 22680/440 - Kriegsmarine
Anfragen bei der Deutschen Dienststelle und dem Volksbund ergaben folgendes:
1. Deutsche Dienststelle
die genannte Person ist seit dem oben genannten Datum vermisst. Seine Einheit war zu diesem Zeitpunkt in Matzkali/Lettland eingesetzt. Über seinen weiteren Verbleib ist hier nichts bekannt.
--> Den Ort Matzkali kann ich nicht finden....
2. Auszug aus dem Gedenknamenbuch Saldus (Frauenburg)
Hagedorn (falsch geschrieben) Philipp geb. am 01.11.1926 vermisst seit 01.01.1945 im Raum Bernate.
Hat jemand Infos zu der Einheit, insbesondere der 3. Kompanie, Karten, Lagepläne oder Feldpostnummern?
Vielen Dank für die Mühe schon vorab! :-)
Email bitte an:
andreas.holler@web.de
Peavey
Hallo !
Vorab...ich glaube Du siehst da etwas falsch, dass hier ist ein Forum welches von offener Kommunikation lebt.
Beste Grüße
Bernhard
Peavey
Hallo !
Hier hätte ich schon einmal einen Auszug aus der Vermisstenbildliste WD, Seite 65, für Dich.
Er ist dort, wie viele seiner Kameraden, mit letzter Nachricht "Libau" verzeichnet.
Du solltest also auch mal beim DRK Suchdienst nachfragen, vielleicht geriet er in Gefangenschaft.
Die Feldpostnummer lautet 56387 D.
Beste Grüße
Bernhard
Gelöscht
Bernati (Ostseeküste, südl. Libau/Liepajas)
56° 22' N Breite
20° 59' O Länge
Bis dann
Uwe
montezuma
Zitat: |
Original von Peavey
Hallo !
Vorab...ich glaube Du siehst da etwas falsch, dass hier ist ein Forum welches von offener Kommunikation lebt.
Beste Grüße
Bernhard |
Hallo,
ja klar. Die E-mail war auch nur für den Fall der Fälle (unglücklich formuliert). Natürlich sollte die Kommunikation primär über dieses Forum hier stattfinden. :-)
Vielen Dank für den Auszug. Du hast mir sehr weitergeholfen. Gibt es denn noch weitere Informationen über die Einheit oder die Vorfälle zu diesem Zeitpunkt?
Danke nochmal :-)
montezuma
Hallo nochmal,
ja DRK hab ich auch schon angefragt....ergebnislos.
Meine Theorie:
Wenn er tatsächlich am 24.01.1945 gefallen ist, dann war das ja zu Beginn der 4. Kurlandschlacht. Diese wurde ja durch heftiges Artelleriefeuer eingeleitet. Vielleicht hat ihn eine Granate erwischt?
Bei der Person handelt es sich übrigens um den Bruder meiner Oma. Sie hat sehr an ihm gehangen und ist mittlerweile schwer an Demenz erkrankt. Sie hat auch mal selbst nach ihm suchen lassen aber ergebnislos. In den wenigen lichten Momenten die sie noch hat, würde ich ihr gerne berichten können, was ungefähr mit ihm passiert ist bzw. sein könnte.
VG
Andreas
AlAvo
Hallo Andreas,
hallo zusammen,
in der lettischen Sprache gibt es keine Vorsilbe "
Matz". Dies scheint eine phonetische Fehlinterpretation zu sein.
Allerdings finden sich bei Ortsnamen häufig die nachfolgenden Vorsilben, wie Maz, Mac und Mez.
Ensprechende Endungen, bezüglich dieses gesuchten Ortes, wären dann, Kalni, Kali oder Kuli.
Aus Matzkali würde dann z. B. Mazkali werden.
Unter der Berücksichtigung dieser Tatsachen und dem Abgleich der Umgebung von Libau/Liepaja bzw. Bernaten/Bernati, habe ich einen Ort namens
Mazkali gefunden.
Dieser findet sich in nachfolgenden Kartenausschnitten:
Mazkali, 1928
http://www.bilder-hochladen.net/files/5yka-h6-jpg.html
Mazkali, heute
Vielleicht besteht für die Spezialisten für Frontlagen, die Möglichkeit den gefundenen Ort abzugleichen bzw. zu prüfen?
Ich hoffe, mit diesen Angaben ein wenig helfen zu können?
Grüße
AlAvo
bags1960
Hallo Andreas,
Zitat: |
ja DRK hab ich auch schon angefragt....ergebnislos. |
könntest du das ergebnislose Ergebnis vom DRK hier mal als Scan einstellen. Es gibt immer wieder
Situationen, in denen hier im Forum zwischen den Zeilen gelesen wird und dadurch weiter Infos
heraukommen.
Gruß Michael
montezuma
Hallo,
@ bags1960
Klar, habe das Schreiben angehängt.
@ AlAvo
Wow vielen Dank. Da muss man erstmal draufkommen. :-) Ich bin bald blöd geworden mit dem Namen "Matzkali" :-) Danke für Deine Mühe.
@ UHF51
Auch Dir Danke, Bernati hab ich gefunden
VG
Andreas
AlAvo
Hallo Andreas,
bitte, gerne geschehen.
Da lettisch ja nicht unbedingt zu den Weltsprachen gehört, ist es ganz normal nicht darauf zu kommen.
In diesem Sinne...
... viele Grüße
AlAvo
Peavey
Hallo Andreas,
ich nenne diese Art der DRK Auskunft gerne auch "Light-Auskunft" bei der es bleibt, wenn man nicht tiefer in die Materie einsteigt und gezielt nach bestimmten Dingen fragt.
Stichwort: "Gutachten", "Heimkehreraussagen", "Vermisstenregistrierung", "RGWA-Akte".... ( Bitte ggfls. mal die Forums-Suchfunktion bemühen )
Leider hat sich die dahingehende Auskunftsfreudigkeit des Suchdienstes in der letzten Zeit ziemlich "verschlankt", trotzdem würde ich jetzt nicht lockerlassen und vielleicht mal ein Telefonat mit Herrn Dr. K. führen.
Beste Grüße
Bernhard
Gelöscht
Leseprobe:
..."Wie sieht es nun am 23.01.1945 im Abschnitte der Brigade "Nederland" aus?
Hier sind es naturgemäß zwei Schwerpunkte: Die Strasse Gr. Gramsden - Kaleti mit den beherrschenden Höhen um Annenhof und im Süden die Höhe 17,1 hart ostwärts des Bahnhofs Ozoli. Will der Gegner zur Küste und auf Libau vorstossen, muss er zunächst die beherrschenden Höhenstellungen erobern.
Am Morgen des 23.01.1945 liegt schwerstes Artilleriefeuer auf den Stellungen der Brigade "Nederland". Die dünne HKL wird buchstäblich zertrommelt. Auf der Ozoli-Höhe behauptet sich Ustuf. Schluifelder mit seiner 1./49 "De Ruyter". Schluifelder ist hier die Seele des Abwehrkampfes. Nach mehreren Gegenstössen bleibt die Höhe 17,1 fest in der Hand einer kleinen, zusammengeschmolzenen Schar, obwohl beiderseits in der HKL Feindeinbrüche erfolgt sind.
Nördlich der Strasse Gramsden - Kaleti ist das II./49 und südlich davon das I./49 "De Ruyter", die im Brennpunkt der Schlacht stehen. Stubaf. Schlüters Art.Rgt. "Nederland" unterstützt die schwerringenden Grenadiere. Ostuf. Behler, Chef der 3. Bttr., gelingt es durch gute Feuerleitung, alle Feindangriffe vor der HKL zu zerschlagen. Am ersten Tag der 4. Kurlandschlacht behauptet somit die Brig. "Nederland" im wesentlichen ihre Stellungen.
[...]
Am 24.01.1945 liegt wieder schwerstes Art.Feuer auf den Stellungen der Brig. "Nederland", die mit vier angeschlagenen Bataillonen in der HKL steht. Von Norden nach Süden: SS-Pz.Pi.Btl. 54 (Hstuf. Wanhöfer), II./48 (Stubaf. Petersen), I./49 (Stubaf. Unger) und die zusammengewürfelte Kampfgruppe unter Hstuf. Aigner.
Nach hin und her wogenden Kämpfen fällt die Südbastion, die Ozoli-Höhe, in russ. Hand. Nur wenige Überlebende der 1./49 "De Ruyter" gelangen nach Westen. Ustuf. Schluifelder, schwer verwundet, erschießt sich vor der Gefangennahme. Die HKL fällt westlich hinter der Bahnlinie zurück."...
Quelle: Tieke, Tragödie um die Treue - Kampf und Untergang des III. (germ.) SS-Panzer-Korps
Munin Verlag, Osnabrück 1978 (S. 152ff.)
Bis dann
Uwe
montezuma
@ Peavey: Danke, ich werde das mal anstrengen.
@ UHF51: Oha, das hört sich ja interessant an! Vielen Dank für deine Mühe. Ich habe das Buch gleich mal bestellt. Würde meine Theorie vom Artellerievolltreffer ggf. bestätigen.
Nach einer Angabe ist er ja seit dem 24.01.1945 vermisst. An dem Tag herrschte - laut deiner Quelle - schwerstes Artelleriefeuer.
Ich werde, sobald ich Zeit habe, meine Ergebnisse mal zusammenfassen und falls Interesse besteht, hier posten.
In der Zwischenzeit bin ich natürlich für weitere Hinweise sehr dankbar, insbes. was die 3. Kompanie angeht.
VG
Andreas
AlAvo
Zitat: |
Original von UHF51
Leseprobe:
..."Wie sieht es nun am 23.01.1945 im Abschnitte der Brigade "Nederland" aus?
Hier sind es naturgemäß zwei Schwerpunkte: Die Strasse Gr. Gramsden - Kaleti mit den beherrschenden Höhen um Annenhof und im Süden die Höhe 17,1 hart ostwärts des Bahnhofs Ozoli. Will der Gegner zur Küste und auf Libau vorstossen, muss er zunächst die beherrschenden Höhenstellungen erobern.
Am Morgen des 23.01.1945 liegt schwerstes Artilleriefeuer auf den Stellungen der Brigade "Nederland". Die dünne HKL wird buchstäblich zertrommelt. Auf der Ozoli-Höhe behauptet sich Ustuf. Schluifelder mit seiner 1./49 "De Ruyter". Schluifelder ist hier die Seele des Abwehrkampfes. Nach mehreren Gegenstössen bleibt die Höhe 17,1 fest in der Hand einer kleinen, zusammengeschmolzenen Schar, obwohl beiderseits in der HKL Feindeinbrüche erfolgt sind.
Nördlich der Strasse Gramsden - Kaleti ist das II./49 und südlich davon das I./49 "De Ruyter", die im Brennpunkt der Schlacht stehen. Stubaf. Schlüters Art.Rgt. "Nederland" unterstützt die schwerringenden Grenadiere. Ostuf. Behler, Chef der 3. Bttr., gelingt es durch gute Feuerleitung, alle Feindangriffe vor der HKL zu zerschlagen. Am ersten Tag der 4. Kurlandschlacht behauptet somit die Brig. "Nederland" im wesentlichen ihre Stellungen.
[...]
Am 24.01.1945 liegt wieder schwerstes Art.Feuer auf den Stellungen der Brig. "Nederland", die mit vier angeschlagenen Bataillonen in der HKL steht. Von Norden nach Süden: SS-Pz.Pi.Btl. 54 (Hstuf. Wanhöfer), II./48 (Stubaf. Petersen), I./49 (Stubaf. Unger) und die zusammengewürfelte Kampfgruppe unter Hstuf. Aigner.
Nach hin und her wogenden Kämpfen fällt die Südbastion, die Ozoli-Höhe, in russ. Hand. Nur wenige Überlebende der 1./49 "De Ruyter" gelangen nach Westen. Ustuf. Schluifelder, schwer verwundet, erschießt sich vor der Gefangennahme. Die HKL fällt westlich hinter der Bahnlinie zurück."...
Quelle: Tieke, Tragödie um die Treue - Kampf und Untergang des III. (germ.) SS-Panzer-Korps
Munin Verlag, Osnabrück 1978 (S. 152ff.)
Bis dann
Uwe |
Hallo Uwe,
hallo Andreas,
hallo zusammen,
ergänzend zu Uwe´s detaillierten Angaben, erlaube ich mir nachfolgenden Kartenausschnitt mit einer Skizze der Situation einzustellen:
Ich hoffe damit ein wenig zu helfen?
Grüße
AlAvo