Hallo Kleene,
ich habe etwas im Buch der 11.ID zu den Zeitpunkt von Kurt Kaubisch Tot gefunden.
"Die 11.ID wurde überstürzt aus ihrer Winterstellung herausgelöst und zur Abriegelung und zu Gegenstößen in den Raum Puschkin-Krasnoje Selo geworfen und kam dort regimenterweise zum Einsatz.GR 44 unter Oberst Sudau stand im Verband der 215.ID in verzweifelter Abwehr um die Dörfer Kirpusi,Nowo Katlino und Kiskissary,der Kampf erreichte um den 23.1.44 seinen Höhepunkt,als die großen Straßen ringsum bereits vom Feinde beherrscht wurden und das Regiment völlig auf sich allein gestellt war.Inzwischen lag die 11.ID mit ihren beiden anderen Regimentern an den Straßen ostwärts Gatschina,GR 23 unter Oberst Kolberg rechts und GR 2 unter Oberstleutnant Ramser links.
In verlustreichen Kampf stand GR 23 bei Pellelja,Komolowo und Kowrowo.Um den 24.1.44 konzentrieren sich die übermächtigen Angriffe auf Gatschina,das von GR 2 verteidigt wurde.An diesen Tag fiel Oberst Kolberg in vorderster Linie bei Bolschoj Russlowo,nachdem sein Regiment nach den Kämpfen um Nowaja das Südufer der Ishora ostwärts Gatschina erreicht hatte und bereits 130 Soldaten dieses Regiments in der Schlacht um Leningrad gefallen waren.Am 26.1.44 tobten die Kämpfe zwischen Ssiwerskaja und Duderhof.
GR 2 hatte sich noch in den Ruinen von Gatschina festgekrallt und wehrte in fast völliger Rundumverteidigung alle Anstürme ab.Auch der Divisionsstab stand mitten im Strudel des Kampfgeschehens.Von Dorf zu Dorf wurden die Gefechsstandwechsel,oft unter Abwehr durchgebrochener Feindteile ,durchgeführt,Pishma und Woskressenskoje,Kribowo und Kurowizy wurden gegen den aus dem Busch ostwärts davon angreifenden Gegner verteidigt,die Orte wechselten für Stunden den Besitzer,als zwischen dem ostwärtigem Weg und der Bahn nach Gatschina noch ein schmaler,nach beiden Seiten erbittert gehaltener Schlauch zu den ausharrenden Verteidigern der alten Zarenresidenz bestand.Die mit Gefechtstrossen,Batterien und Muni-Staffeln bestandene Straße wurde durch die Waffen der Troßleute zur Hauptkampflinie,bis GR 2 durch diesen Schlauch wieder Anschluß zur 11.ID hatte."
Soweit die Infos aus dem Buch.
Kurz gesagt die 11.ID und mit ihr das AR 11 kamen in ein ganz großes Chaos hinein.Wenn sogar der Divisionsstab in die Kämpfe verwickelt wurde,dann muß es da damals drunter und drüber gegangen sein.
Ich möcht daher bezweifeln,daß die Kameraden von deinem Großonkel,überhaupt die Zeit hatten ihn anständig zu begraben.
Es tut mir Leid wenn ich das so kalt hier nieder schreibe aber ich weiß nicht wie ich mich anders ausdrücken soll.
Ich stelle Dir noch eine Karte aus diesen Kampfraum mit ein.
Gruß Micha
Quelle: W.Buxa,Weg und Schicksal der 11.Infanterie-Division;
