Briefe meines Opas

72lali
Leider habe ich meinen Opa nie kennenlernen dürfen.

Lediglich habe ich ein paar Feldpostbriefe und ein unscharfes Foto von ihm.
Die Texte in diesen Briefen haben mich ihm ein Stück näher gebracht.

Und da hier schon länger keine Einträge mehr waren , dachte ich mir das ich seine Briefe mal einstellen werde, sozusagen als Andenken an meinen Opa.

Dieser erste Brief stammt aus Osnabrück , kurz nachdem er eingezogen wurde ,vom 18.01.1942.

Ich hoffe, man kann alles gut lesen,mußte den Text abfotografieren, da momentan kein Scanner zur Verfügung steht.
72lali
Zwei weitere Briefe vom 11.03.1942 und 12.03.1942 aus Mülheim an der Ruhr
Feldpostnummer 32237 C
maik40
Bibber.....sowas macht den Krieg aber echt lebendig. Wie ist der Ärmste denn gestorben?
72lali
Hallo,
die nächsten zwei Briefe aus Mülheim an der Ruhr vom 20.3. und 22.03.42.

@maik40: mein Großvater wird seit November 1942 in Stalingrad vermißt.
Niemand kennt ein Schiksal.Ich habe nur diese letzten Briefe von ihm.
72lali
Und weiter gehts.
Im zweiten Brief von heute ist mein Opa in Ohrdruf.Für ungefähr 2-3 Wochen,bevor er nach Belgien weiterreist.Was könnte er da gemacht haben?
Hat einer eine Idee ?
marlies60
Hallo 72lali,
ich habe folgende Seite gefunden :
http://www.streitkraeftebasis.de/portal/...IckdHRUUAsfW6Og!!/delta/base64xml/L3dJdyEvd0ZNQUFzQUMvNElVRS82X0tfNFUx
marlies60
Hallo 72lali,
ich habe folgende Seite gefunden :

Während des Dritten Reiches, Mitte der 30er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts, fanden verdeckte Ausbildungen deutscher Kraftfahrlehrkommandos in Ohrdruf statt. Große Panzerregimenter wurden aufgestellt – Ohrdruf wurde zur Panzerschmiede Deutschlands. Auch das geheimgehaltene „Amt 10“ entstand: Ein großer unterirdischer Bunker mit gasdichter Fernmeldeführungsanlage. Die 15-Tonnen-schwere, bruchsichere Betondecke sollte vor Luftangriffen schützen. Über Tage errichteten die Nationalsozialisten eine Kaserne und verbesserten den Gasschutz im Truppenlager. 1941 wurde Ohrdruf erneut als Gefangenenlager genutzt, diesmal für russische Soldaten.
Mit Übernahme durch die Schutzstaffel (SS) im Jahre 1944 diente ein Teil des Platzes als Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald.

Am 5. April 1945 wurde der Truppenübungsplatz von der 4. amerikanischen Panzerdivision erobert, die in Ohrdruf ein Durchgangslager für entlassene russische Kriegsgefangene errichtete. Der spätere US-Präsident Dwight D. Eisenhower besuchte den Platz kurz darauf und wurde Augenzeuge der von den SS-Soldaten angelegten Massengräber.

Ab 1947 nutzte die sowjetische Armee den Truppenübungsplatz, bis er dann 1991 an das Bundesverteidigungsministerium übergeben wurde. Im Dezember 1993 wurde der Platz von der Bundeswehr übernommen. Das Gebiet wurde von den russischen Streitkräften jedoch verwahrlost hinterlassen: verfallene Gebäude, Müllhalden und Schuttberge, verseuchte Gewässer, kontaminiertes Gebiet und zahlreiche nicht zur Wirkung gelangte Kampfmittel machten und machen die Aufräumarbeiten noch heute zu einem langwierigen Prozess.

Quelle:http://www.streitkraeftebasis.de/portal/...IckdHRUUAsfW6Og!!/delta/base64xml/L3dJdyEvd0ZNQUFzQUMvNElVRS82X0tfNFUx

Lg .Marlies
weers
Zitat:
Original von 72lali
Was könnte er da gemacht haben?
Hat einer eine Idee ?


Ja, ich Augenzwinkern

Ohrdruf war und ist ein Truppenübungsplatz, auf dem Soldaten ausgebildet wurden. Ohrdruf war aber auch (später) ein Außenlager von Buchenwald...

Gruß,
Arnold
marlies60
Sorry ,
das erste war ein Fehler .
Gr.Marlies
72lali
Danke Euch Zweien für die schnelle und genaue Auskunft.
Hätte ich ja auch selber googeln können. Sorry.
Was ich komisch finde :
Zitat:
1941 wurde Ohrdruf erneut als Gefangenenlager genutzt, diesmal für russische Soldaten.


War das dann Gefangenenlager und Ausbildungslager gleichzeitig ?
72lali
Feldpost aus Ohrdruf und der erste Brief aus Belgien.
Dort wurde die 371. Division in Beverloo aufgestellt, bevor es nach Rußland ging.
kukusek
Hallo, mal ein paar kleine Bemerkungen zu Ohrdruf.
Vor einigen Jahren habe ich mich dafür interessiert und mir Material besorgt.
Es gibt ein tolles Buch darüber
"Hitlers Geheimobjekte in Thüringen"
von Ulrich Brunzel

Die Akten über Ohrdruf, welche im Pentagon lagern,waren für 50 Jahre
als "top secret" eingestuft. Kurz vor Ablauf dieser Frist wurde diese Einstufung
um weitere 50 Jahre verlängert!
Der letzte russische Kommandant des Ãœbungsplatzes gab in einem Interview
an "wenn die Deutschen wüßten, was sich dort befindet...."

Es gibt viele Leute, die versuchen, die Geheimnisse zu ergründen. Gibt auch im Internet einige Seiten dazu, findet ihr unter dem Begriff Jonastal.




Gruß

Kukusek Augenzwinkern
Silko
Es ist sicher nichts Geheimnisvolles daran, dass Truppenteile oft auf dem TrÃœbPl Ohrdruf stationiert waren. Es war halt ein Ãœbungsplatz der Wehrmacht. Es gibt diesen Ãœbungsplatz nunmehr seit mehr als hundert Jahren.

Erst im Herbst 1944 musste der TrÜbPl schlagartig durch die Wehrmacht geräumt werden. Die SS hat ihn übernommen zum Zwecke der Errichtung des berüchtigten KZ S III, welches zeitweise ein Außenlager von Buchenwald war. S III bestand aus mehreren kleinen Lagern um Ohrdruf, Crawinkel und Espenfeld.

Die dort ab Oktober 44 befindlichen mind. 20.000 Häftlinge arbeiteten am Bau des wahrscheinlich letzten Führerhauptquartieres im Jonastal, direkt an der Sügrenze des TrÜbPl. S III in Ohrdruf war das erste Konzentrationslager, welches von den alliierten Truppen auf deutschem Boden befreit wurde. Im übrigen Jenes, bei dessen Befereiung auch Charles T. Payne, der Großonkel von Barack Obama zugegen war.

Wer mehr über diese ganze Geschichte erfahren möchte, kann gerne auf unserer Vereinsseite www.jonastal.de (mit angeschlossenem Forum) vorbeischauen. Der Jonastalverein hat es sich bei seiner Gründung vor einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, die schrecklichen historischen Zusammenhänge in Verbindung mit dem sog. Sonderbauvorhaben S III aufzuarbeiten und die Ergebnisse in einem eigens dazu eingerichteten Dokumentationszentrum einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Liebe Grüße
Silko
Attila
Zitat:
Original von 72lali
Zwei weitere Briefe vom 11.03.1942 und 12.03.1942 aus Mülheim an der Ruhr
Feldpostnummer 32237 C



Die Kaserne befand sich auf der Kaiserstrasse und wurde in den 70ern abgerissen.

Hier ein Bild aus der Kaiserzeit: Kaserne Mülheim
Attila
Im Brief vom 22.03.1942 ist die Rede von "...heute war ich zu Fuß nach Saaren", gemeint ist der Mülheimer Stadtteil Saarn. (Der Name Paul Appeltrat dürfte sich wahrscheinlich sogar im Adressbuch aus der Zeit finden lassen)


Zitat:
Original von 72lali
Hallo,
die nächsten zwei Briefe aus Mülheim an der Ruhr vom 20.3. und 22.03.42.

@maik40: mein Großvater wird seit November 1942 in Stalingrad vermißt.
Niemand kennt ein Schiksal.Ich habe nur diese letzten Briefe von ihm.