Bavaria
Vielen Dank für die Karten, das sind tatsächlich die aus dem Lasch.
Ich warte jetzt auf Antworten der verschiedenen Stellen, insb. des DRK. Eventuell erübrigt sich dann die Anfrage in Russland, ansonsten geht sie dann hinterher. Wird wohl ein wenig dauern. Versuche immer noch das oben genannte Buch zur 5. Panzerdivision zu bekommen. War auch gerade bei Ebay, aber ich liebe es nicht besonders, wenn der Anbieter mal eben von 35 auf über 90 hochbieten lässt....
Naja, in der Zwischenzeit versuche ich es zur Abwechslung mit meinem Urgroßvater, aber da bekannt ist, dass er als Zivilist auf der Flucht aus Ostpreussen von der Roten Armee erschossen wurde, sieht es wohl düster aus, da etwas herauszufinden. Behielt ein Soldat (er war im 1.WK) eigentlich sein EKM übers Dienstende hinaus??
Bavaria
Heute ist die Eingangsbestätigung vom DRK eingetrudelt, aber es heisst natürlich noch warten...
Bavaria
So, gerade kam eine Antwort des AG Gifhorn:
Ich möge
1. die Verwandtschaft nachweisen. Das sollte soweit kein Problem sein, wenn sie für meinen Vater statt der Geburtsurkunde die Heiratsurkunde auf der die Abstammung angegeben ist anerkennen. Geburtsurkunde ist schwieriger, da ja alle Kirchenbücher vernichtet sind. Sonst muss nochmal das Standesamt I ran.
2. mein rechtliches (fett und unterstrichen) Interesse an Auskunft aus den Akten darlegen.
So nun klärt mich mal auf: soviel ich weiß muss ich als direkter Abkömmling kein rechtliches Interesse darlegen, oder?? Ich weiß nur, dass Familienforschung kein rechtliches Interesse ausdrückt. Was kann man denn da sonst angeben? Oder auf welchen Paragraphen kann ich mich den berufen?? Ich habe irgendwo gelesen, dass die Sperrfrist für Vermisste von 100 auf 110 Jahre verlängert wurde. Damit habe ich natürlich im Moment ein bisschen den schwarzen Peter.
Apropos: mein Vater lebt ja noch und ist somit der "direkteste" aller direkten Nachfahren. Sollte ich da sicherheitshalber eine Vollmacht beilegen??
LG
Marion
Angelika
Hallo guten Morgen Marion,
mir hat man damals folgendes gesagt:
Falls dich die Akte interessiert, stell einen Antrag auf Sperrzeitverkürzung (Kopie der Sterbeurkunde dürfte genügen, da die Sperrfrist 10 Jahre nach dem Tod der betreffenden Person erlischt, nur bei ungeklärtem Todesdatum (bei Vermissten!) 100 Jahre nach der Geburt.
Vielleicht kannst Du was damit anfangen.
LG Angelika
Bavaria
Heute mal etwas Neues: die Antwort von der WASt:
Leider ein Standardschreiben, Soldbuch, Stammrolle etc. pp. sind nicht vorhanden, wahrscheinlich durch Kriegseinwirkung vernichtet. Auch sonst gibt es keinerlei Daten zu meinem Großvater.
Leider gerate ich immer wieder an die gleiche SB, von der ich nicht gerade den Eindruck habe, dass sie engagiert recherchieren würde. Zumal meine Antwort innerhalb von nicht mal 2 Monaten ja mehr als fix kam.
Also diese Quelle verfolge ich erstmal nicht weiter. Bringt eh nix. Das Amtsgericht Gifhorn hatte ja um verschiedene Dinge gebeten, die soweit auch fertig sind. Allerdings hatte ich Depp vergessen, meinen Vater die (prophylaktische) vollmacht unterschreiben zu lassen, so dass ich das nun nochmal hin und herschicken muss. Dauert also noch ein wenig.
Vom DRK habe ich noch nichts weiter gehört, ebensowenig aus Russland. Hat jemand Erfahrung mit dem BA in Berlin, zwecks Karteikarte über die NSDAP-Zugehörigkeit? Mein Grossvater wurde wohl '43 vor die Wahl gestellt Partei oder eingezogen werden (er war als Landwirt und Brandmeister uk gestellt). Er wählte Ersteres und wurde so erst '45 eingezogen. Liegen dort auch die sog. Ariernachweise? Bevor jemand falschen Gedankengängen nachhängt: neben der Schicksalsklärung versuche ich ja auch einen Familienstammbaum aufzustellen. Da aber aus den älteren Generation außer den Namen keinerlei Daten vorliegen und die zugehörigen Kirchenbücher vernichtet sind, wäre das eine der letzten Möglichkeiten, so an die Geburtsdaten vom Urgroßvater etc. zu kommen.
Bavaria
Bavaria
...heute kam überraschend ein dicker Umschlag vom DRK.
Ich habe meinen Großvater endlich gefunden! Ich habe nun die vollständige Akte aus Russland, aus der hervorgeht, dass alle unsere bisher gesammelten Angaben richtig waren, inklusive der Heimkehrererklärung. Nur das Lager scheint ein anderes, es ist die Nr. 90. Weiss jemand zufällig spontan, welches das ist??
Er ist am 16. Oktober gen Heimat entlassen worden und in Frankfurt/Oder sofort ins Lazarett gekommen und dort verstorben. Nach bisherigen ERkenntnissen liegt er auf Friedhof Frankfurt/Oder, es bleibt zu klären, ob anonym oder namentlich. Aber endlich, endlich, geht dieser Weg zu Ende und ich freue mich, dass ich dieses Rätsel noch zu Lebzeiten meines Vaters klären. Und welche Ironie, der Weg geht am Tag meiner eigenen Hochzeit zu Ende.
Liebe Grüße
MArion
Peavey
Hallo Marion !
Gratuliere.
Spontan eher weniger.
Im Leitverzeichnis V ( DRK ) finden sich für "90" folgende Hinweise.
Mo ( Anm. sog. Moskaulager ) 90 ( Anm. ohne Zusatzzahl für Unterlager ) siehe 7847 - 7847 entspricht Luzino, Moshajsk, Swenigorod, Tuschino.
Beste Grüße
Bernhard
Bavaria
Danke Bernhard. Dann entspricht Tuschino wohl doch den Tatsachen. ICh hatte nur die vierstelligen Nummern im Kopf.
Gruß
Marion
Stephan
Zitat: |
Original von Bavaria
Er ist am 16. Oktober gen Heimat entlassen worden und in Frankfurt/Oder sofort ins Lazarett gekommen und dort verstorben. |
Hallo Marion,
soweit ich mich erinnern kann, gibt es in Frankfurt/Oder einen Soldatenfriedhof,der auf Privatgelände errichtet wurde. Es soll angeblich der einzigste dieser Art sein (also auf Privatgelände)
Dieser Friedhof soll dort errichtet worden sein, wo nach dem Krieg die Heimkehrer ankamen.
Hoffentlich verwechsel ich da jetzt nicht etwas.
Vielleicht hilft es ein wenig.
MfG Stephan
Bavaria
Vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Ja, die Sache mit dem Frankfurter "Massengrab" hatte ich seinerseits bereits verfolgt. Vielleicht liegt er noch dort, vielleicht war er unter den Umgebetteten. Ich glaube es ist unwahrscheinlich, diese Frage noch klären zu können. Trotzdem werde ich, wenn es meine Zeit erlaubt mal hinfahren. Wer weiss....
Mein Vater hat denke ich noch gar nicht realisiert, was nun passiert ist. Sein einziger Kommentar bisher "nach so langer Zeit....". Ja, es sind 64 Jahre vergangen, aber es ist für mich auch in gewisser Weise ein friedliches Ende, immerhin nicht auf der Heimfahrt aus dem Zug geworfen worden zu sein.
Was sich noch geklärt hat ist diese Negativauskunft der WaSt. Er war tatsächlich nur zwei (!) Monate Angehöriger der Wehrmacht. Durch seine Funktion als Leiter der öffentlichen Feuerwehr wurde er bis dato scheinbar verschont bzw. gar nicht einberufen, denn die Akte gibt Eintritt und Einzug zur Wehrmacht beides mit dem 17.2.45 an. Einige andere ausführlichere Daten muss ich mir erst noch in den nächsten Tagen übersetzen.
Marion
Bavaria
Hallo Bernhard!
Danke für den Tipp, habe ich schon gelesen, weil ich das Thema auch abonniert habe. Komme leider im Moment zu nix...Hochzeitsnachwehen.
Peavey
Hallo !
War nur zur Sicherheit......Hochzeitsnachwehen ????
OH ! Herzlichen Glückwunsch.
Beste Grüße
Bernhard
Friesengeist
Zitat: |
Original von Bavaria
...heute kam überraschend ein dicker Umschlag vom DRK.
Ich habe meinen Großvater endlich gefunden! Ich habe nun die vollständige Akte aus Russland, aus der hervorgeht, dass alle unsere bisher gesammelten Angaben richtig waren, inklusive der Heimkehrererklärung. Nur das Lager scheint ein anderes, es ist die Nr. 90. Weiss jemand zufällig spontan, welches das ist??
Er ist am 16. Oktober gen Heimat entlassen worden und in Frankfurt/Oder sofort ins Lazarett gekommen und dort verstorben. Nach bisherigen ERkenntnissen liegt er auf Friedhof Frankfurt/Oder, es bleibt zu klären, ob anonym oder namentlich. Aber endlich, endlich, geht dieser Weg zu Ende und ich freue mich, dass ich dieses Rätsel noch zu Lebzeiten meines Vaters klären. Und welche Ironie, der Weg geht am Tag meiner eigenen Hochzeit zu Ende.
Liebe Grüße
MArion |
Hallo Marion,
freut mich sehr für Dich und Deinen Vater !
mfg.
Kai
@Bernhard: ich sach nur: ...Quod erat demonstrantum...
Bavaria
Danke Friesengeist!
Da fällt mir bei deinem Zitat auf, ich habe die Jahreszahl beim Entlassungsdatum vergessen. Es war bereits 1945. Also sehr früh. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er zu den umgebetteten Toten auf dem Zentralfriedhof gehört, denn dort liegen wohl jene die noch in der Hornkaserne ankamen und nicht in Gronenfelde. Wo er zweifellos zugehört.
Gänsehaut macht mir, wenn ich daran denke, dass nicht nur mein Großvater Ende 45/Anfang 46, sondern auch mein Vater mit der Familie auf der Flucht von Ostpreussen zum selben Zeitpunkt durch Frankfurt/Oder hindurchgeschleust wurden. O-Ton meines Vaters: " Ja, da war der Verladebahnhof und die Kaserne. Und daneben lagen aufgestapelt die ganzen Toten von den Heimtransporten und aus dem Lazarett. Vielleicht bin ich ja an Papa vorbeigelaufen."
Ich werde irgendwann nach Frankfurt fahren, mir alles ansehen. In der Hornkaserne scheint heute ein Museum zu sein.
Über Tuschino versuche ich auch immer noch etwas herauszufinden, aber es ist wie die NAdel im Heuhaufen, als hätte es das Lager nie gegeben. Über den Artikel von Angelika bin ich, glaube ich, schon einmal im Internet gestolpert, aber ansonsten...Niemandsland.
Peavey
Hallo Marion !
Ja, das Museum gibt es ist, eine Terminvereinbarung scheint von Nöten.
http://www.museum-viadrina.de/Ausstellun...Hornkaserne.htm
Beste Grüße
Bernhard
@ Kai, ich habe ja nicht gesagt dass die keine Akten verschicken, das ist bisher allerdings so selten dass ich daran keine Regelmässigkeit festmachen kann. Aber schön dass man im Mai / 2009 schon bei "Ed" ist, noch ein Grund sich auf die Rente zu freuen.
Bavaria
Zitat: |
Original von Peavey
Hallo Marion !
Ja, das Museum gibt es ist, eine Terminvereinbarung scheint von Nöten.
http://www.museum-viadrina.de/Ausstellun...Hornkaserne.htm
Beste Grüße
Bernhard
@ Kai, ich habe ja nicht gesagt dass die keine Akten verschicken, das ist bisher allerdings so selten dass ich daran keine Regelmässigkeit festmachen kann. Aber schön dass man im Mai / 2009 schon bei "Ed" ist, noch ein Grund sich auf die Rente zu freuen.
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Gut zu wissen, dann werde ich mich frühzeitig drum kümmern.
Zum anderen: ich hatte gar nicht mitbekommen, dass es mit dem DRK Probleme gibt (gabs dazu 'nen Tread?). Ich hatte vor vier Monaten nochmal eine Anfrage abgeschickt und alle gewünschten Unterlagen plus überraschend Akte und Ergebnis bekommen. Vielleicht hatten sie Angst, dass ich auf der Matte stehe, wohne ja in Schlagdistanz.

Einzig die Heimkehreraussage fehlte, allerdings wurdeim Brief darauf Bezug genommen, dass sie dem DRK nicht vorliegt, jedoch von wem und wem gegenüber sie gemacht wurde. Vielleicht liegt sie beim AG des Todeserklärungsverfahren, aber die wollten ja diese und solche Nachweise und vor allem eine rechtliche Begründung (die ich als Verwandte direkter Linie eigentlich nicht benötige). Und den Streit hab' ich mir dann gespart.
Bavaria
Mal was Neues: nachdem ich den VDK über die neue Entwicklungen unterrichtet habe, kam recht zügig eine Antwort, die die Bgräbnisstääte meines Großvaters auf den Heimkehrer-Friedhof in den Kiesbergen Feld SI-SVIII bestattet und wurde aller Wahrscheinlichkeit nach bei einer der beiden Umbettungsaktionen auf die Zentrale Kriegsgräberstätte überführt.
(5800 dieser 8000 Beigesetzten sind namentlich bekannt, aber nicht gekennzeichnet).
Also werde ich nun eine entsprechende Anfrage an das zuständige Friedhofsamt stellen (Adresse war dabei). Vielleicht habe ich Glück.
Und noch eine nette Anekdote am Rande: durch meine Recherchen wurde eine seit der Flucht vermisste Cousine meines Vaters (wohnhaft in den neuen Bundesländern) aufmerksam und schrieb kurzentschlossen einen Brief...So fanden sich doch noch zwei lange für tot gehaltene Familienagehörige wieder!